BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.02.00 Studien
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Der Begriff des doing gender als interaktive Inszenierung des sozialen Geschlechts (gender) hat sich auch in der Linguistik etabliert und ist vor allem für die Sprachverwendung bzw.- Gesprächslinguistik fruchtbar gemacht worden. Doch selbst etwas so biologisch determiniert Erscheinendes wie weibliche und männliche Stimmen, ihre Höhe, ihre Verlaufsmuster, sind konstruierter, als man dies bisher für möglich gehalten hatte. Der am stärksten und radikalsten segregierte sprachliche Bereich, die Rufnamen, wurde für das Deutsche erst 2003 mit der Arbeit "Naming Gender" von Susanne Oelkers empirisch auf die Kodierung von Geschlecht hin untersucht. Erstmals wird systematisch nachgewiesen, dass und worin sich Frauen- und Männernamen phonologisch-strukturell voneinander unterscheiden, außerdem, dass wir diese Geschlechtszuordnungen auch bei uns unbekannten Namen vornehmen. Das heißt, es besteht ein kollektives Wissen darüber, wie weibliche und männliche Rufnamen beschaffen sind.
Eigennamen vereinen viele Besonderheiten auf sich. Dazu gehört, dass wir im Fall der Rufnamen (= Vornamen) direkten und freien Zugriff auf ein riesiges Nameninventar haben, d. h. Eltern können ihr Kind, linguistisch betrachtet ein neues Referenzobjekt, mit einem (oder mehreren) Namen eigener Wahl versehen. Darin sind sie heute vollkommen frei, d. h. die Namen werden fast nur noch nach Geschmack (Wohlklang/Euphonie, Harmonie zum Familiennamen etc.) ausgesucht. Diese sog. freie Namenwahl ist noch nicht sehr alt, etwa gut 100 Jahre. Bis ins 19. Jh. hinein galt (mehr oder weniger) die sog. gebundene Namenwahl, d.h. die Nachbenennung der Kinder nach Familienangehörigen, nach Paten, nach Heiligen, nach Herrschern und anderen Personen.
In diesem Artikel wird erstmals der Wandel der phonologischen und prosodischen Strukturen der deutschen Rufnamen seit 1945 bis heute (2008) bezüglich der Kennzeichnung von Sexus beziehungsweise Gender untersucht. Auf der Grundlage der 20 häufigsten Rufnamen wird gezeigt, wie weibliche und männliche Namen sich diachron im Hinblick auf ihre Sonorität, die verwendeten Vokale (besonders im Nebenton), Hiate, Konsonantencluster, die Silbenzahl und das Akzentmuster verändern. Das wichtigste Ergebnis ist, dass heute die Rufnamen beider Geschlechter strukturell so ähnlich sind wie nie zuvor. Damit hat sich seit dem 2. Weltkrieg eine Androgynisierung vollzogen.
Verbalaktion ist Körperaktion : Bemerkungen zur metaphorischen Konzeptualisierung von Sprechakten
(2009)
Tento článek pojednává o konceptuální metafoře "slovní jednání je tělesné jednání". Autor poukazuje na to, že se jedná o strukturní metaforu, spočívající za porozuměním řeči. Článek se skládá z pěti částí. Nejprve jsou prezentovány cíle a metody teorie řečových aktů (kapitoly 1-3). Za nejdůležitější je považována analýza některých slov a frází: také idiomy (kapitola čtvrtá) patří k těm vyjádřením, ve kterých se očekává výskyt konceptuálních metafor. Analýza metafory zmíněné v titulu a výhled tvoří čtvrtou cast článku (kapitoly 6 a 7). V poslední kapitole jsou prezentovány výsledky.
Přìspěvek se zaměřuje na metaforiku a idiomatiku jako jazykové prostředky, které vyjadřujì emocionalitu, konkrétně emoci "láska". Na přìkladech z publicistických recenzì filmů, pojednávajìcìch o lásce (romantická komedie, milostná romance, manņelské drama) autorka článku postihuje typické metafory a (metaforické) idiomy, které recenzenti vyuņìvajì k výkladu obsahu, filmových obrazů i k hodnocenì filmů na téma "láska".
Im Beitrag wird auf aktuelle Ergebnisse der Forschung zum mentalen Lexikon eingegangen. Das mentale Lexikon wird dabei aus der Sicht der Netzwerktheorie untersucht. Der Netzwerkcharakter des mentalen Lexikons hat zur Folge, dass die gelernten Wörter nicht voneinander unabhängig existieren: Sie sind miteinander verknüpft. Diese Verknüpfungen sind nicht gleich stark; zudem ist die Richtung dieser Verknüpfung von großer Bedeutung. Assoziationstests in mehreren Sprachen zeigen, dass dasselbe Wort in verschiedenen Sprachen verschiedene Verknüpfungen hat bzw. dass die Stärke der Verknüpfungen zwischen zwei beliebigen Wörtern von Sprache zu Sprache variiert. Beim Fremdsprachenerwerb und Fremdsprachenunterricht werden diese Unterschiede kaum berücksichtigt. Der vorliegende Beitrag analysiert das mentale Lexikon aus der Perspektive der Netzwerke. Dabei wird das Projekt ConnectYourMind vorgestellt, das in mehreren Sprachen Assoziationsdaten sammelt.
Die kontrastive und didaktisch orientierte Sprichwortforschung ist bisher [...] stark vernachlässigt worden. Dieses Desiderat ist durch jüngste Untersuchungen, die empirischlinguistische, korpusbasierte, kontrastive und didaktische Gesichtspunkte einbezogen haben, deutlich zu Tage getreten ist (vgl. v.a. P. Ďurčo: Sprichwörter in der Gegenwartssprache, Trnava, 2005). Es gibt bisher keine statistisch relevanten empirischen Untersuchungen zum aktuellen Gebrauch und zur gegenwärtigen Kenntnis von Sprichwörtern bei den Sprachbenutzern. Und es sind folgerichtig bisher keine spezialisierten Sprichwortkorpora erstellt worden. Es fehlen ebenso moderne ein- bzw. zweisprachige Sprichwortlexika, die ausschließlich auf der Basis umfangreicher Korpusanalysen erstellt worden wären. Ungelöst scheint nach wie vor die Problematik einer theoretisch und funktional begründeten parömiologischen Äquivalenz zwischen verschiedenen Sprachen. Offen ist nicht zuletzt die Frage der kontrastiven Klassifikation und Differenzierung von Sprichwörtern aus linguistischer Sicht.
In dem vorliegenden Beitrag wird eine sowohl intra- als auch interlinguale Untersuchung von Phraseologismen mit Anthroponymen als Komponenten vorgenommen. Den Ausgangspunkt bildet das österreichische Deutsch als eine Varietät der deutschen Sprache, die mit dem Binnendeutschen und dem Tschechischen kontrastiert wird. Das Sprachmaterial wurde in zwei Gruppen geordnet, nämlich in determinierte und indeterminierte Einheiten. Zu einer Reihe der sprachlich analysierten Phraseologismen wird darüber hinaus eine Überlegung angestellt hinsichtlich der historischen Situation der Entstehungszeit der Phraseologismen und des sozialen, kulturellen und geistigen Zustands der Völker, in denen diese Wendungen häufig verwendet werden.
V této práci jsou analyzovány a srovnávány metaforické koncepty v německých a albánských idiomech, které jsou spojeny s 'rukou'. Studie těchto somatismů je provedena na základě teorie konceptuálnìch metafor autorů Lakoffa a Johnsona. Jednotlivé koncepty jsou vńak klasifikovány na základě nadřazených konceptů, které se v obou jazycìch vyskytujì. 'Ruka' se objevuje v metaforických vyjádřenìch např. jako symbol kontroly, moci, vlastnìka, nadřazenosti, činnosti, lidských vztahů, ochrany a dalńìch. V práci jsou dále rozebìrány jednotlivé koncepty těchto somatismů, jako např. Spojenì morálnìho a čistoty: mìt čisté ruce – saubere Hände haben.
O ensino/aprendizagem da metafonia do português como língua estrangeira por aprendizes alemães
(2009)
The present article deals with a phenomenon of the portuguese language which is well-known and yet rather neglected in brazilian schools as well as in schools abroad: metaphony. Since this regular vowel change is a phenomenon that foms part exclusively of speech and is not represented in writing, it constitutes a problem for foreign learners, in our case speakers of German. We therefore propose a strategy by the help of which the phenomenon of metaphony in Portuguese can be explained, based on analogies with a similar regular sound change in the German language, called Umlaut. Our study is based upon data collected among students at Christian-Albrechts-Universität in Northern Germany.
This articles aims to present some of the main concepts of E. Husserl's phenomenology that can be applied to linguistic communication. The apprehension of those concepts is condition sine qua non for the use of the phenomenology as a matrix for research. The understanding of those concepts will serve as a work instrument in the field of applied linguistic.
Die Beschreibungen der phonologischen und phonetischen Gebrauchsmerkmale erschöpfen sich aus der Sicht der informellen Kommunikation bekanntlich vorwiegend in den sprecherbezogenen phonologischen Prozessen, die dominant mit einer durch natürliches Sprechtempo bedingten ausspracheerleichternden Funktion einhergehen. Auch verfügt die moderne Interaktionslinguistik über Kenntnisse einiger linguistischer Funktionen von Intonation. Dennoch wissen wir immer noch sehr wenig über die soziale (d. h. auch strategische) Funktionalität der artikulatorischen und prosodischen (also der segmentalen und suprasegmentalen) Merkmale im Gesprächsverhalten. Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel, die kontextsensitiven konversationsphonologischen Sprachmerkmale und ihre soziale Funktionsweise im Alltagsgespräch zu skizzieren. Die Problematik der Herangehensweise an die Erfassung der sozialen Bedeutung von konversationeller Phonetik, Phonologie und Prosodie wird anhand von drei exemplarischen Analysen der Kontextualisierung der sozialen Distanz in den Gesprächen bei verschiedenen informellen Gruppen Jugendlicher beleuchtet.
Den Bemühungen um einen fachübergreifenden Fremdsprachenunterricht liegen die Richtlinien der europäischen Sprachbildungspolitik zu Grunde, wobei in der Tschechischen Republik diese Tendenzen im Zusammenhang mit der Lehrplanreform in Betracht gezogen werden. Der Unterricht von Sachfächern in der Fremdsprache wird schon an einigen Bildungseinrichtungen durchgeführt. Der Beitrag befasst sich mit Möglichkeiten und Grenzen des fachüberschreitenden Fremdsprachenlernens und -lehrens. Es wird sowohl der lerntheoretische als auch der unterrichtspraktische Hintergrund eines solchen Unterrichts analysiert. Im Weiteren wird versucht, aus den bereits gesammelten Erfahrungen bestimmte Perspektiven für die kommende Entwicklung herauszuarbeiten.
Předmětem článku je analýza struktury německých párových spojení (binominálních dvojic, binominálů), pro něž je příznačné ustálené pořadí členů a jeden celkovy význam. Analýza 754 párových spojení získaných z různých slovníků ukázala, že v roli jednotlivých komponentů vystupuje 11 slovních druhů, přičemž 84,88 % výrazů je spojeno spojkou (und, oder, aber, weder-noch, als, wie), zatímco u 15,12 % funguje jako spojující výraz předložka. Některá párová spojení nemají žádný spojující výraz (bergauf, bergab) nebo se objevují v podobě věty (kommt Zeit, kommt Rat). U 8,36 % párových spojení je využito aliterace. V 28,65 % je použito stejné slovo dvakrát (Jahr für Jahr). Dále se článek zabývá fonologickými, metrickými, sémantickými a pragmatickými znaky párových spojení.
Anhand einer vergleichenden Analyse von DaF-Lehrwerken aus dem Bereich "Wirtschaftsdeutsch" und "Berufsdeutsch" wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich gemeinsprachliche und fachsprachliche Lehrwerke voneinander unterscheiden. Dabei werden nicht nur Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten sichtbar gemacht, sondern auch Probleme aufgezeigt, die sich aus den besonderen Anforderungen an Fachsprachenlehrwerke ergeben. Die Ergebnisse der Untersuchung weisen darauf hin, dass sich fachsprachliche Lehrwerke zumeist vor allem idealtypisch von gemeinsprachlichen unterscheiden, in der konkreten Umsetzung sind die Unterschiede bisweilen marginal.
A cognição pode ser definida como um processo de aquisição de conhecimento que tem como material a informação do meio em que vivemos e o que já está registrado na nossa memória. Este processo envolve percepção, atenção, memória e ação, e nem sempre acontece de forma consciente. Mais do que simplesmente a aquisição de conhecimento, é um processo de conversão de tudo o que é captado pelo aprendiz de acordo com sua identidade e suas experiências. Com base nesse conceito, propõe-se um modelo teórico para o processamento cognitivo relacionado à produção em língua estrangeira, fundamentado em teorias recentes da neurociência sobre memória, aprendizagem e processamento de representações de seqüências freqüentes na língua (chunks) e ilustrado com dados referentes ao alemão como língua estrangeira. Como resultado, nota-se que o conhecimento teórico sobre a língua estrangeira e a capacidade de utilizá-la são habilidades complementares que interagem na aprendizagem da mesma, mas como saberes distintos, e não estágios do mesmo conhecimento determinados pelo tempo de aprendizagem ou armazenamento na memória, como sugerem alguns teóricos da área.
Die letzten Jahre haben für unseren Fremdsprachenunterricht, sowohl an Schulen und Hochschulen als auch an sonstigen Bildungseinrichtungen, Neuorientierungen in vielerlei Hinsicht erbracht. Hauptanstoß für diese neuen Ansätze hat ohne Zweifel der vom Europarat veröffentlichte Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GeR) 2001 gegeben, im schulischen Kontext in Deutschland zudem die Entwicklung von Bildungsstandards, so u. a. für Englisch und Französisch als 1. Fremdsprache (s. KULTUSMINISTERKONFERENZ 2004 sowie TESCH et al. 2008). Wie so oft führen Neuorientierungen im Bildungswesen jedoch auch zu Verunsicherungen: Müssen wir jetzt unseren Unterricht, unsere Curricula und unsere Leistungsmessung komplett umgestalten? Welche konkreten Auswirkungen haben diese neuen Ansätze für Lehrkräfte und für Lernende? Der Aufsatz möchte dazu beitragen, ein wenig Klarheit zu schaffen. Was heißt eigentlich Kompetenzorientierung? Welche konkreten Möglichkeiten zur Verbesserung unseres Unterrichts bietet dieser neue Ansatz?
Der vorliegende Beitrag gibt zunächst einen Überblick über die sprachwissenschaftlichen Zugänge zur Onomatopöie und den derzeitigen Forschungsstand. Danach wird dargestellt, dass Onomatopoetika insbesondere für den Sprachvergleich ein lohnendes, aber bislang noch unzureichend behandeltes Forschungsthema darstellen. Dabei zeigen sich zahlreiche Fragestellungen, die auch für die Sprachdidaktik relevant sind. Auf dieser Grundlage zeigt der Beitrag, wie und warum Onomatopoetika sprachdidaktisch nutzbringend thematisiert werden können.
Der vorliegende Beitrag stellt eine linguistische Studie vor, die zwei nicht nah verwandte Sprachen auf dem Gebiet der Wortbildung vergleicht – das Deutsche und das Tschechische. Das Forschungsziel der Arbeit stellt die Untersuchung deutscher Determinativkomposita und der ihnen entsprechenden Wortbildungskonstruktionen im Tschechischen dar. Es wird eine relativ junge sprachwissenschaftliche Disziplin, die Korpuslinguistik, rein praktisch vorgestellt und die konkreten Ergebnisse der kontrastiven Untersuchung werden präsentiert.
Einfalt (in) der Vielfalt : Reduktionismus in den Sprachwissenschaften und die Fraktale der Sprache
(2009)
Kaum eine wissenschaftliche Disziplin ist derart von einem methodisch und theoretisch nur wenig reflektierten, aber immer wieder praktizierten Reduktionismus gekennzeichnet wie die Sprachwissenschaft. Dabei stellt schon der Begriff Sprachwissenschaft eine zugegebenermaßen einfache Reduktion dar: Dem Kompositum ist die Paraphrase Wissenschaft von der Sprache zuzuordnen, wobei der Singular Sprache die Subsumption der Pluralität von Sprachen (derzeit rund 6.500) unter den Singular die Vermutung reflektiert, dass Sprachen eine Instanziierung von Sprache darstellen. Der heutzutage nur noch selten aufscheinende Begriff Sprachenwissenschaft hätte aber durchaus programmatisches Potential haben und sich von dem der Sprachwissenschaft abgrenzen können: Der Plural signalisiert die Pluralität des Objektbereichs, hat also eher typologische denn unifizierende Zielsetzungen, was der Sprachwissenschaft hätte vorbehalten sein können. Diese Distinktion hat sich aber nicht durchgesetzt, ganz im Gegensatz etwa zum Französischen, wo wir problemlos zwischen science du language und science des langues unterscheiden können.
Výzkumy ukazují, že v novinových nadpisech se s oblibou používají frazémy. Otázkouje, zda to platí i pro internetové texty, jejichž nadpisy by měly obsahovat klíčová slova z textu a být tedy spíše informativní. Článek seznamuje s výsledky analýzy nadpisů v internetové verzi rakouského deníku Die Presse, která se zaměřila na rozsah použití frazémů v nadpisech textů jednotlivých rubrik, na typy použitých frazémů a na způsob jejich použití (normální nebo modifikované).
Friedrich Schlegel's lasting contribution to linguistics is usually seen in the impact that his book "Über die Sprache und Weisheit der Indier" from 1808 left on comparative linguistics and on the study of Sanskrit. Schlegel was one of the first European scholars to have studied Sanskrit extensively and he made a number of translations of Sanskrit literature into German which make up one third of "Über die Sprache und Weisheit der Indier". Schlegel's book is widely regarded as a founding document both of comparative linguistics and of indology, a fact which is quite remarkable in light of the development of Schlegel's thought after this text. His interest in Indian studies ceased more or less directly with the publication of this work, while his thoughts on language became more and more suffused by transcendental philosophy.
Stellen wir uns vor, wir hätten im Jahre 1600 eine wissenschaftliche Kontroverse in deutscher Sprache zu führen, beispielsweise über die Frage, ob die Astrologie eine ernstzunehmende Wissenschaft ist – eine sehr aktuelle Debatte in dieser Zeit. In dieser Lage müssten wir natürlich den damaligen Fachwortschatz der Astronomie und Astrologie beherrschen, wir müssten beispielsweise wissen was eine Coniunction der Planeten Jupiter und Mars oder eine Zusammenfügung Saturni vnnd der Sonnen ist oder wie der Ausdruck newer Stern verwendet wird. Gleichzeitig müssten wir aber auch den nicht-fachspezifischen, allgemeinen wissenschaftlichen Sprachgebrauch der Zeit kennen, der für wissenschaftliche Auseinandersetzungen verwendet wurde. Zumeist wurden Kontroversen zwischen Akademikern in dieser Zeit auf Latein geführt, der wissenschaftlichen lingua franca der Zeit. Wenn aber eine größere deutschsprachige Öffentlichkeit angesprochen werden sollte, wurde auch die deutsche Sprache verwendet, in der – wie ich zeigen möchte – für diesen Zweck schon sehr differenzierte sprachliche Mittel entwickelt waren.
We present the results of an experimental study which targets prosodic correlates of subclausal quotation marks. We found that written sentences containing passages enclosed by quotation marks were read aloud in a manner that significantly differs in prosody from spoken realizations of corresponding disquoted counterparts. However, we also observed that such prosodic marking of subclausal quotation wasn't strong enough to survive subsequent back-translation into written language: there was no correlation between the presence/absence of quotation marks in the original written examples, and the presence/absence of quotation marks in corresponding back-translations from oral renditions. We investigated three different kinds of uses of quotation marks and found no systematic difference between them with respect to prosodic marking.
Rate effects on aerodynamics of intervocalic stops : evidence from real speech data and model data
(2008)
This paper is a first attempt towards a better understanding of the aerodynamic properties during speech production and their potential control. In recent years, studies on intraoral pressure in speech have been rather rare, and more studies concern the air flow development. However, the intraoral pressure is a crucial factor for analysing the production of various sounds.
In this paper, we focus on the intraoral pressure development during the production of intervocalic stops.
Two experimental methodologies are presented and confronted with each other: real speech data recorded for four German native speakers, and model data, obtained by a mechanical replica which allows reproducing the main physical mechanisms occurring during phonation. The two methods are presented and applied to a study on the influence of speech rate on aerodynamic properties.
The unfolding discussion will focus on the internal representation of turbulent sounds in the phonology of German as well as pinpoint the special status of the prime defining the quality of turbulence. It will also be argued that this prime is capable of entering into special types of licensing relations, which results in specific phonetic manifestations of forms. We shall compare the effects of two processes attested in German: consonant degemination and spirantisation with a view to revealing the role of the turbulence-defining element in the two operations. Furthermore, our attention will be focused on the workings of the Obligatory Contour Principle which, as will be shown below, exerts decisive impact on prime interplay and consequently the phonetic realization of sounds and words. We shall see that segmental identity is contingent on the languagespecific interpretation of inter-element bonds.
Aware of the importance of prime autonomy in determining the manifestation of sounds, let us start with a brief outline of the fundamental segment structure principles offered by the theory of Phonological Government.
Neste artigo, discute-se o papel discursivo, semântico e sintático dos marcadores discursivos de origem conjuncional do alemão e do português (wobei, weil e obwohl; porque e que) e enumeram-se algumas evidências a respeito do processo de gramaticalização/ pragmaticalização desses marcadores em ambas as línguas. O estudo faz parte de um projeto de análise contrastiva dos processos de gramaticalização das sentenças complexas do alemão e do português e toma como base uma perspectiva teórica cognitivo-discursiva.
Anhand eines literarischen Textes – Karl Mays "Der Schatz im Silbersee" – möchte ich versuchen, den Zusammenhang, der zwischen lexikalischen Mitteln auf der einen und exotischen Wirkungsweisen auf der anderen Seite besteht, zu beschreiben und zu erklären. Demnach soll das Hauptaugenmerk auf der Lexik, den Einheiten des Wortschatzes, liegen. […] Zentrale lexikologische Fragen sind also: Welche lexikalischen Mittel werden im „Schatz im Silbersee“ eingesetzt, um eine exotische Wirkung hervorzurufen? Warum nehmen wir sie auch tatsächlich als exotisch wahr? Wodurch unterscheiden sie sich von nichtexotischem Sprachmaterial?
Der Versuch, eine Synthese von philosophischer Raumdefinition nach Kant und physikalischer Realität nach Einstein herzustellen und daraus eine linguistische Raumauffassung abzuleiten, wird scheitern. Dennoch wird dieser Versuch in dieser Arbeit unternommen, da sich daraus einige Erkenntnisse gewinnen lassen. Des weiteren wird sich die indoeuropäische Definition von Raum als eine – wie schon von Kant herausgearbeitet – "Anschauung a priori" erweisen. Um dies näher zu beleuchten, befassen sich folgende Kapitel mit dem Raumbegriff Kants sowie der Relativitätstheorie Albert Einsteins – welche hier als physikalische Realität angenommen wird –, um diese so gegenüberzustellen und die grundlegenden Unterschiede zwischen diesen Auffassungen herauszuarbeiten. Dann soll erörtert werden, warum im indoeuropäischen Sprachraum sprachlich nicht die physikalische Realität der Beschaffenheit des Raumes abgebildet wird, man sich stattdessen Kategorien bedient, die nach Kant apriorisch sind und also nicht auf Erfahrungen beruhen.
Humans possess a number concept that differs from its predecessors in animal cognition in two crucial respects: (1) it is based on a numerical sequence whose elements are not confined to quantitative contexts, but can indicate cardinal/quantitative as well as ordinal and even nominal properties of empirical objects (e.g. ‘five buses’: cardinal; ‘the fifth bus’: ordinal; ‘the #5 bus’: nominal), and (2) it can involve recursion and, via recursion, discrete infinity. In contrast to that, the predecessors of numerical cognition that we find in animals and human infants rely on finite and iconic representations that are limited to cardinality and do not support a unified concept of number. In this paper, I argue that the way such a unified number concept could evolve in humans is via verbal sequences that are employed as numerical tools, that is, sequences of words whose elements are associated with empirical objects in number assignments. In particular, I show that a certain kind of number words, namely the counting sequences of natural languages, can be characterised as a central instance of verbal numerical tools. I describe a possible scenario for the emergence of such verbal numerical tools in human history that starts from iconic roots and that suggests that in a process of co-evolution, the gradual emergence of counting sequences and the development of an increasingly comprehensive number concept supported each other. On this account, it is language that opened the way for numerical cognition, suggesting that it is no accident that the same species that possesses the language faculty as a unique trait, should also be the one that developed a systematic concept of number.
It is the aim of this paper to evaluate the various types of sentential complementation available in terms of complement control cross-linguistically. I will propose a lexical classification of control classes on the basis of the instantiated subordination patterns. I want to focus on an important distinction, namely that of structural vs. inherent control. Structural control is found with predicates that select a clausal complement whose structure requires argument identification and thus 'induces' control. Infinitival complements are prototypical cases for this kind of control because in most languages infinitival complements can only 'survive' in structures of control or raising. The interesting question is which predicates license structural control and which cross-linguistic differences emerge between potential licensors. Inherent control is found with predicates that require control readings independent of the instantiated structure of sentential complementation (e.g. a directive predicate such as zwingen 'force'). In addition, I will recapitulate and add arguments for the dual lexical-syntactic nature of complement control.
This questionnaire focuses on control structures that are instantiated by predicates that take a state of affairs (SOA) argument. Noonan (1985) has called these predicates 'complement-taking predicates'; I will use the notion of SOAAtaking predicates (SOAA = state of affairs argument).
Prototypically, complement control is instantiated by certain classes of verbs; however, adjectives (be eager to) and nouns (e.g. nominalizations such as promise) may function as control predicates as well. 'Control' refers to the pattern of argument identification between an argument of the SOAA-taking predicate and an argument of the SOAA-head. In the literature the notion of 'equi deletion' or 'equi-NP deletion' has been used (following Rosenbaum 1967), which refers to structures in which an overt argument of the matrix predicate is identified with a covert argument of the embedded predicate. This questionnaire aims at a cross-linguistic application of the notion of control and thus uses a semantic definition of complement control. It extends the notion of control to other patterns of referential dependency between arguments of a SOAA-taking predicate and of the embedded predicate.
Syntactic negation and particularly the position of the negative particle 'nicht' are challenging themes not only for learners of German as a foreign language, but also for teachers and researchers of the grammar of German. This paper gives an overview of recent studies related to negation in Modern German. In its main part, it presents results of empirical research on the relationship between syntax and prosody in the field of negation.
Ausgehend von einer Definition der materialen Topik soll in diesem Aufsatz untersucht werden, welche Position Topik einerseits als selbst-organisierendes System, andrerseits als intentional eingesetzte Argumentationsstrategie in der Kommunikation zwischen Leser und Text einnimmt. Dieser Leseakt kann letzten Endes als Interaktion zweier topischer Systeme gedeutet werden, jedoch ohne dass sich dabei die Rezeption eines Textes in vollständiger Kontingenz verliert.
In anaphora resolution theory, it has been assumed that anaphora resolution is based on a reversed mapping of antecedent salience and anaphora complexity: minimal complex anaphora refer to maximal salient antecedents. In order to ex-amine whether and by which developmental steps German children gain command of this mapping maxim we conducted an experiment on production and comprehension of intersentential pronouns including the three pronoun types zero, personal, and demonstrative pronoun. With respect to antecedent salience, the experiment varied syntactic role (subject/object) and in/animacy. Six age groups of children (age range from 2;0 to 6;0) and an adult control group has been tested. The hypothesis arising from the mapping maxim is that zero pronoun correlates with more salient antecedents than personal and demonstrative pronoun, the latter correlating with the least salient antecedents. The results are: In production, children first establish the opposition of zero pronoun with animate antecedents vs. demonstrative pronoun with inanimate antecedents. In a next step, syntactic role comes into play and a more complex system opposing the three presented pronoun types is established. In comprehension, however, the effect of pronoun type re-mains weak and antecedent features remain a strong factor in reference choice. However, also adults employ pronoun type and antecedent features. The oldest children and the adults show variation in personal pronoun resolution according to the animacy pattern of the potential antecedents. In case of identical animacy features, the subject is the preferred candidate; in case of distinct animacy features, there is a tendency to choose the object antecedent.
In the last few years, the areas of study of German as Foreign Language and German for Specific Purposes have evidently made an inflationary, and sometimes even inadequate use of concepts related to the adjectives 'cultural' and 'intercultural'. The concepts have often been used so as to serve only to instigate the increase, permanency and dissemination of stereotypes and pre-conceptions. In the Winter 2006/07 Semester, a course called "Fachsprachen und Kultur" was offered on the way the concepts of culture are approached in different fields of study. This paper presents the conclusions of some of the participants on the use of the concept in their primary or secondary areas. The results show that it is urgent and necessary to examine the concepts of culture used in our field of study so that stereotypes do not become the basis for a didactics of German as a Foreign Language.
Der Artikel soll am Beispiel der Autorin Marlene Streeruwitz untersuchen, ob ihre Werke als spezifisch österreichische Literatur nach linguistischen Kriterien zu identifizieren sind. Dabei soll aufgezeigt werden, dass alle sprachlichen Ebenen österreichische Varianten der nationalen Varietäten des Deutschen aufweisen.
Zum Schwerpunkt dieses Beitrags wird erstens das Wesen der "sakralen Interjektionen" und ihre Beziehung zum übersetzungstheoretischen Bereich, zweitens die Anwesenheit dieser in repräsentativsten deutsch und tschechisch geschriebenen Wörterbüchern behandelt. Da die Beziehung der drei Größen Usus, Norm und Kodifizierung immer im Einklang stehen muss, wird die Untersuchung durch konkrete Analyse der unter ausgewählten tschechischen Studenten verteilten Fragebögen ergänzt.
Da die kontrastierenden Analysen zum Deutschen und zum Tschechischen, die auf einem zusammengestellten Korpus basieren, unter der vergleichenden phraseologischen Sprachforschung recht selten vertreten sind, wurde zum Objekt meiner Untersuchung die weibliche und männliche Rolle in den tschechischen und deutschen Redewendungen. […] Die Phraseologismen wurden unter diesem Aspekt bisher noch nicht verglichen und es ist höchst interessant an diesen festen Wendungen, die sich auf das praktische Leben beziehen, zu zeigen, wie sich die männliche und weibliche Rolle voneinander unterscheiden und hauptsächlich, wie diese Rollen in Tschechien und Deutschland differieren.
This paper presents psycholinguistic evidence on the factors governing the resolution of German personal pronouns. To determine the relative influence of linear order versus grammatical function of potential antecedents, two interpretation-preference tasks were designed. Their specific aim was to disentangle salience factors conflated in previous research on pronoun interpretation, such as linear or-der, first mention and topicalization. Experiment 1 tested pronoun resolution to non-sentence-initial position (scrambling) and Experiment 2 tested pronoun resolution to sentence-initial position (topicalization). The results across different verb types and across different syntactic contexts in Experiments 1 and 2 show that grammatical function, yet neither linear order, first mention nor topicalization predicts pronoun resolution in German.
Chatten online
(2006)
Aus linguistischer Sicht besteht die "kommunikationsgeschichtliche Novität" des Chattens darin, dass Schrift „für die situationsgebundene, direkte und simultane Kommunikation" verwendet wird (Storrer 2001: 462), ohne in einem "systematischen Verhältnis zu einer vorgängigen oder nachträglichen Oralisierung" zu stehen (ebd.). Dabei ist natürlich auch von Interesse, wie die Teilnehmer des Chats miteinander Kontakt herstellen und mit welcher kommunikativen Grundhaltung die Äußerungen im Chat produziert und rezipiert werden (vgl. Beißwenger 2000: 39f.). Unter den Vorzeichen einer dezidiert medialen Fragestellung müssen darüber hinaus die performativen Übertragungs- und Verkörperungsbedingungen des Chats thematisiert werden (vgl. Wirth 2002a: 44).
Der Beitrag behandelt diminuierte Partikeln, etwa „Hallöchen“, „Tschüssi“ oder „Jaui“. Die Diminuierung von Partikeln durch -chen und -i ist ein produktives und häufig auftretendes Phänomen im Deutschen, wird in grammatischen Beschreibungen jedoch weitgehend vernachlässigt; diese konzentrieren sich in erster Linie auf nominale Kontexte der Diminuierung. Betrachtet man jedoch die vollständige Distribution von -chen und -i, so ergibt sich ein interessantes Problem für die morphologische Beschreibung, da sie auf einen hybriden Status der Suffixe zwischen Kopf und Modifikator hinweist. Ich diskutiere die Implikationen dieses Befundes für die Charakterisierung des morphologischen Systems und zeige, dass ein verbindendendes Moment der Distribution auf der morphopragmatischen Ebene liegt, nämlich in der Expressivität von Diminutivsuffixen. Im Fall diminuierter Partikeln geht dies so weit, dass der Bedeutungsbeitrag ein rein pragmatischer ist, auf Kosten der semantischen Komponente. Ich zeige, dass die Diminuierung von Grußpartikeln wie „Tschüssi“ zudem wesentlich durch einen metrischen Aspekt motiviert ist, nämlich die Anpassung an das in Grüßen vorherrschende trochäische Muster, das durch die Diminutivsuffigierung ermöglicht wird, und argumentiere, dass diese metrische Anpassung durch den Status von Grüßen als sozialen Ritualen ausgelöst wird. Partikeldiminuierung weist damit auf ein komplexes Zusammenspiel grammatischer, pragmatischer und genereller kognitiver Aspekte hin.
„Ich mach dich Messer“ ist eine jugendsprachliche Wendung, die als ritualisierte Drohung im Sinne von „Ich greife dich mit einem Messer an.“ zu verstehen ist. Diese Wendung, bei der sowohl die semantische Bleichung („semantic bleaching“) des Verbs als auch das Fehlen des Determinierers in der NP auffällt, verweist auf Merkmale morpho-syntaktischer Reduktion, wie man sie häufig in Kontaktsprachen findet. Wie ich zeigen werde, handelt es sich hierbei jedoch nicht um eine bloße sprachliche Simplifizierung, sondern um ein komplexes und produktives grammatisches Phänomen: In „Ich mach dich Messer“ manifestiert sich ein spezifisches Zusammenwirken syntaktischer und semantischer Phänomene, das ich im folgenden als sprachliche Arbeitsteilung nach dem Muster von Funktionsverbgefügen beschreiben werde.
In my paper, I show that the so-called German right dislocation actually comprises two distinct constructions, which I label 'right dislocation proper' and 'afterthought'. These differ in their prosodic and syntactic properties, as well as in their discourse functions. The paper is primarily concerned with the right dislocation proper (RD). I present a semantic analysis of RD based on the 'separate performative' account of Potts (2004, 2005) and Portner (forthc.). This analysis allows a description of the semantic contribution of RD to its host sentence, as well as explaining certain semantic constraints on the kind of NP in the RD construction.
In a recent contribution to a long-standing discussion in semantics as to whether the neo-Davidsonian analysis should be extended to stative predicates or not, Maienborn (2004, 2005) proposes to distinguish two types of statives; one of them is said to have a referential argument of the Davidsonian type, the other not. As one of her arguments for making such a distinction, Maienborn observes that manner modification seems to be supported only by certain statives but to be excluded by others (thus linking the issue to the use of manner modification as one major argument in favour of event semantics, cf. Parsons 1990). In this paper, it is argued that the absence of manner modification with Maienborn's second group of statives is actually due to a failure of conceptual construal: modification of a predicate is ruled out whenever its internal conceptual structure is too poor to provide a construal for the modifier; hence, the effects observed by Maienborn reduce to the fact that eventive predicates have a more complex conceptual substructure than stative ones. Hence, the issue of manner modification with statives is shown to be orthogonal to questions of logical form and event semantics. The explanatory power of the conceptual approach is demonstrated with a case study on predicates of light emission, adapting the representation format of Barsalou's (1992) frame model.
Die kontrastive Sprachwissenschaft spezialisiert sich auf den Vergleich von unterschiedlichen Sprachsystemen. Aus dieser Perspektive gesehen stellen die bi- bzw. multilingualen Korpora in allen ihren Erscheinungsformen eine effiziente Vergleichsbasis für die Konfrontation von zwei oder mehreren Sprachsystemen dar. Die konkreten Ergebnisse werden von der mehrsprachigen Lexikographie oder in der Übersetzungswissenschaft angewandt, da die korpuslinguistische Sprachbetrachtung den authentischen Sprachgebrauch beobachtet. Zur Feststellung der andersprachigen
Äquivalenz, sowohl grammatikalischen als auch lexikalischen, ist es notwendig, das jeweilige Sprachelement im aktuellen Kontext, d. h. im Korpus, zu betrachten.
A learner's mother tongue influences the acquisition or learning of another language, regardless of whether we are dealing with a second or a foreign language. But there are other factors influencing these processes. One can therefore only analyze these interferences by taking into account certain factors which include elements transferred from the mother tongue, elements from other languages that the learner has already learned, and elements coming from the language being learned or acquired. Moreover, these so-called interferences do not only occur at the linguistic level, but also at the extralinguistic level. This paper describes and discusses these factors in order to describe the process of learning German as a foreign language in Brazil and its peculiarities with regard to bilingual education. Through the description and analysis of empirical data and on the basis of the theory of the "great hypotheses", this text aims at better understanding the relationship between first and foreign/second language and their mutual interferences.
The German causal preposition durch ('by', 'through') poses a challenge to formal-semantic analyses applying strict compositionality. To deal with this challenge, a formalism which builds on recent important developments in Discourse Representation Theory is developed, including a more elaborate analysis of presuppositional phenomena as well as the integration into the theory of unification as a mode of composition. It is argued that that the observed unificational phenomena belong in the realm of pragmatics, providing an argument for presuppositional phenomena at a sentence- and word-internal level.