BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.02.00 Studien
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Die soziokultivierte (effiziente) Kommunikation hängt von der Motivationswelt (von den Erfahrungen, Einstellungen, Bedürfnissen, Werten, Interessen usw.) der einzelnen Kommunikationsakteure und von der Erhaltung der Proportionalität zwischen den Akkommodations- und Assimilationsprozessen in der Kommunikation ab. Bei der Durchsetzung der Motivationswelt der Kommunikationsakteure spielt in einigen Kommunikationssituationen "die Beschäftigung" mit dem Kollektivgedächtnis eine bedeutende Rolle, d.h. welche Erinnerungen werden und in welchem Ausmaß aus dem Kollektivgedächtnis herausgezogen, und welche bleiben zielbewusst deaktiviert. Diese Tatsache bestätigt auch die linguistische Analyse der Äußerungen, die auf die Persönlichkeit von Ferdinand Porsche zielen.
Die Studie "Beziehung überschreibt Geschlecht. Zum Genderindex von Ruf- und Kosenamen" betrifft zum Teil den Beziehungstyp der Liebesbeziehung. Sie fragt danach, ob und wie die Geschlechtszugehörigkeit in Kosenamen - Namen, die eine Beziehung kodieren und Nähe signalisieren - markiert wird. Mit einem Genderindex, der auf Basis der statistisch relevanten phonologischen Unterschiede zwischen den 100 häufigsten Frauen- und Männerrufnamen der deutschen Bevölkerung gebildet wurde, reanalysiert sie eine vorhandene Erhebung von Kosenamen und kommt zu dem Ergebnis, dass Kosenamen auf der Basis von Rufnamen deutlich weniger geschlechtsmarkiert sind als die zugrunde liegenden Rufnamen. Dies interpretiert sie vorrangig als Zeichen einer besonders persönlichen, individualisierenden und dabei auch genderabstraktiven Wahrnehmung der benannten Person.