BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.02.00 Studien
Refine
Year of publication
Document Type
- Article (121)
- Part of a Book (64)
- Review (32)
- Conference Proceeding (6)
- Book (5)
- Part of Periodical (4)
- Working Paper (2)
Language
- German (193)
- English (26)
- Portuguese (12)
- Turkish (2)
- Multiple languages (1)
Has Fulltext
- yes (234)
Keywords
- Deutsch (93)
- Begriff (29)
- Geschichte (23)
- Tschechisch (15)
- Linguistik (12)
- Phraseologie (12)
- Semantik (12)
- Sprache (12)
- Lexikologie (11)
- Deutsch als Fremdsprache (10)
Institute
- Extern (8)
The method of the lexical field – which was initially used to capture lexical units – established itself gradually in various grammatical concepts as an onomasiological and functionally motivated model for the description of grammatical categorical meanings. The concept of a field allows for a complex description of a grammatical system, where the focus lies not on the particular grammatical categories and forms, but on the semantic-functional categories in their relationship with the total inventory of linguistic means.
In einem Gespräch kommt es oft vor, dass dem Sprecher bei der Formulierung eines Gedankens ein "bestimmtes" Wort nicht einfällt, das er zum Ausdruck dessen, was er sagen möchte, benötigt. In diesem Moment wird häufig mit Hilfe des jeweiligen Gesprächspartners eine Suche nach dem passenden Ausdruck für den intentierten Sinn eingeleitet, die in einer das Gesprächsverständnis gewährleistenden lexikalischen Auswahl besteht. Dieser Vorgang offenbart – wie auch zahlreiche weitere Sprachhandlungen – den lebendigen Charakter der Sprache und lässt ersichtlich werden, dass Sprache im Sinne Humboldts 'Energeia' ist. Gegenstand und Zweck dieses Artikels sind die Beobachtung, Analyse und Beschreibung dieses lebendigen Charakters, wie er sich in der portugiesischen Sprache in Formulierungen in Gesprächssituationen manifestiert. Auf diese Weise will der Artikel auch daran erinnern, wie sehr Humboldts Sprachkonzeption den Grundlagen heutiger Studien zur Umgangssprache vorausliegt.
Hlavním námětem tohoto příspěvku je srovnání ĉeské a německé slovní zásoby urĉitého významového okruhu, a to slovní zásoby oznaĉující emoce, konkrétně emoci hněvu. Slovní zásoba tohoto sémantického okruhu je poměrně rozsáhlá, proto byla v tomto příspěvku pozornost zaměřena pouze na jeden motivaĉní typ, s nímţ se lze v této oblasti slovní zásoby setkat. Jedná se především o slova a frazémy, u nichţ je patrná motivace tělesnou stránkou ĉlověka. Mnoţství shromáţděného materiálu dokládá, ţe tělesná stránka ĉlověka (zvláště fyziologické reakce a příznaky nemocí) představuje dŧleţité motivaĉní východisko, z něhoţ vycházejí lexémy vztahující se k emoci hněvu jak v ĉeštině, tak v němĉině. Při zpracování materiálu oznaĉujícího emoce vyvstává někdy problém s přiřazením některých lexikálních jednotek k urĉité motivaĉní skupině. Toto přiřazení mŧţe být někdy subjektivní, a velmi tedy záleţí na jazykovém citu toho, kdo materiál zpracovává. Další problém spoĉívá i v samotném vymezení urĉitého typu emoce, které nemusí být vţdy zcela jednoznaĉné. Proto byly do příspěvku zařazeny I lexémy, které mají k sémantickému poli hněvu velmi blízko.
Prosodie ist nach neuesten Untersuchungen das wichtigste Merkmal der deutschen Sprache und umfasst auditiv wahrnehmbare Merkmale wie Akzent, Rhythmus, Stimmfarbe, Melodie, Lautheit, Sprechgeschwindigkeit, Pausen usw. Die Funktionen, die durch die Prosodie im Deutschen erfüllt werden, sind sehr vielschichtig und tragen eindeutig zur besseren Verständlichkeit und zum reibungsloseren Verlauf der Kommunikation bei. In den letzten Jahren hat man zahlreiche Untersuchungen auf dem Gebiet phonetischer Fehlleistungen ausländischer Deutschlerner durchgeführt. Es zeigte sich rasch, dass die Fehler, die den kommunikativen Erfolg von Sprechakten am stärksten beeinträchtigen, in den Bereich der prosodischen Realisierung fallen.
The paper deals with the theses of so-called Radical Argumentativism, an approach which has been shaped and repeatedly modified by the French linguists Jean-Claude Anscombre and Oswald Ducrot since the end of the 1970s. After a brief summary of the fundamental questions of this approach in the context of research of argumentation, the reception of Anscombre and Ducrot's work in the German research of argumentation is outlined. In the process, the focus of interest lies on Atayan Vahram's book "The Macrostructures of Argumentation in German, French and Italian", published in 2006. Vahram's theses directly rest upon the theoretical basis of Radical Argumentativism. With the help of a discussion of his analysis of the indicators of argumentative weakness and strength, the article presents the advantages and disadvantages of Anscombre and Ducrot's approach, which have previously been received only peripherally in the German context.
The article introduces the language of wine connoisseurs in all its forms and, based on a number of specific examples from different genres and various types of texts (specialist literature, catalogues, wine labels, etc.), aims to stimulate discussion on the circumstances which influence the level of specialization in connection with the choice of linguistic resources.
Die älteste Olmützer Universitätsmatrikel ist eine spezifische anthroponymische Quelle, in die Namen der Universitätsstudenten eingetragen wurden. Die Studenten stammten meistens aus der Oberschichten – entweder der Schicht der Adeligen oder der Bürger. Das Bedürfnis nach Prestige war in diesen Schichten sicher groß, wahrscheinlich auch deswegen erscheinen im 17. Jahrhundert in der Universitätsmatrikel so viele Fälle der Mehrnamigkeit. Daneben spielte auch die Nachbenennung nach mehreren Vorfahren eine wichtige Rolle; unter den Studenten waren auch Adelige, was die Anzahl der Vornamen beeinflussen konnte. Da es sich um die Studenten an der von den Jesuiten gegründeten Universität handelte, war die Nachbenennung nach Heiligen ein weiterer wichtiger Grund für die Vergabe mehrerer Rufnamen. Ob auch barocke Freude an einer gewissen Namenfülle oder die Einbeziehung der Paten weitere Gründe für die Mehrnamigkeit in der Universitätsmatrikel waren, kann aufgrund dieser Quelle nicht belegt werden. Die Untersuchung der Rufnamen in der Matrikel hat gezeigt, wie die religiösen Verhältnisse die Namenvergabung beeinflussten. Im Vergleich zu den Untersuchungen der Rufnamen anhand der Olmützer Stadtbücher spiegelt sich in der Matrikel eine andere Tendenz in der Entwicklung der Olmützer Rufnamen wider: Neben den traditionellen Heiligennamen lateinischer, hebräischer und griechischer Herkunft wurden in der Zeit der Gegenreformation spanische Namen von Heiligen, die erst im 17. Jahrhundert heilig gesprochen wurden, immer beliebter.
Diversität: Bemerkungen zur Begriffsgeschichte der Diversität ausgehend von drei Sammelbänden
(2019)
Auffallend an der Geschichte des Begriffs der Diversität ist die Spannung zwischen der sehr langen Geschichte seines Gebrauchs und seinem dementsprechend sehr weiten Anwendungsbereich einerseits und der spezifischen Signalwirkung in der politisch-sozialen Sprache seit den 1980er Jahren andererseits. Bis zu dieser Zeit erscheint der Ausdruck in den großen deutschsprachigen Enzyklopädien meist nur mit einer kurzen Erläuterung seiner Bedeutung als "Verschiedenheit". Bereits in der Antike fungiert dieses Wort allerdings - ebenso wie die in seinem semantischen Umfeld stehenden Ausdrücke 'ποικiλία' und 'varietas' - als ein Wertbegriff, und zwar vor allem im Kontext der Ästhetik. Das Bunt-Schillernde, das die primäre Bedeutung von 'poikilia' im Griechischen ist, wird von Platon zwar noch abgelehnt, weil es etwas Oberflächliches sei, das nur für Kinder und Frauen Unterhaltung biete und von dem Eigentlichen, das in die Tiefe geht, ablenke. Später, besonders in der römischen Antike, avanciert die Darstellung von Vielfalt aber zu einem zentralen Prinzip der Ästhetik (so dass die Vielfalt ein "römisches Prinzip" genannt wurde). Erklärt wird dies mit politischen und kulturellen Entwicklungen wie der Verfasstheit des römischen Reiches als ein Vielvölkerstaat, der den vielfältigen Sinnenfreuden nicht abgeneigten römischen Alltagskultur (der Oberschicht) und nicht zuletzt dem Polytheismus. Auch in den christlichen Kontext wird die Vorliebe für Vielfalt übernommen und der eine Gott über die Vielfalt der Erscheinungen seiner Welt gepriesen. Dieser Hintergrund des Begriffsfeldes bildete eine Bedingung für die Konjunktur des Ausdrucks Diversität am Ende des 20. Jahrhunderts. Falko Schmieder beleuchtet anhand von drei in den letzten Jahren erschienenen Sammelbänden, wie diese Konjunktur sich entfaltete.
Désinvolture
(2018)
Das Wort 'Désinvolture' hat Ernst Jünger erstmals mit gedanklicher und historischer Substanz gefüllt: Er hat aus dem in Deutschland kaum bekannten Fremdwort einen Begriff mit sozialanthropologischer Ausrichtung gemacht, um eine Haltung zu kennzeichnen, für die er offenbar kein angemessenes deutsches Wort finden konnte. Sonst hielt er sich mit der Verwendung von Fremdwörtern sehr zurück. Obwohl er die französische Variante wählte, hat das Wort eine Entsprechung im Italienischen, die er in einer seiner Explikationen erwähnt ('Desinvoltura'), und eine im Spanischen, die er in einer weiteren durch ein Bacon-Zitat mitteilt ('Desenvoltura'). Der Schwerpunkt liegt also in der Romania, in der die Haltung, auf die Jünger hinauswill, offensichtlich stärker ausgeprägt war als in anderen Sprachräumen.
Editorial
(2019)
Diese Ausgabe des "Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte" dient der Vorbereitung eines auf den deutschen Sprachraum bezogenen Lexikonprojekts zur politisch-sozialen und kulturellen Semantik im 20. Jahrhundert. In theoretisch-methodischer Hinsicht knüpft es an die vielen Debatten zur Neuausrichtung der Begriffsgeschichte an, zu denen vor allem Zeithistoriker*innen wichtige Beiträge geliefert haben.