BDSL-Klassifikation: 05.00.00 Deutsche Literaturgeschichte > 05.10.00 Literarische Volkskunde > 05.10.08 Volkslied
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„Muss i denn, muss i denn zum Staedtele naus ...“ ist eines der bekanntesten schwäbischen Volkslieder. Es wurde oft illustriert und hatte in der Vertonung durch Friedrich Silcher seinen Ort im Alltagsleben, wurde es doch immer gesungen, wenn es um einen Abschied mit der Hoffnung auf Wiedersehen ging. Das Goethezeitportal publiziert den Text mit den Noten und über 30 Illustrationen auf Postkarten, von denen zahlreiche 100 Jahre alt sind. Einen eigenen Abschnitt bilden die Adaptionen auf den Feldpostkarten im Ersten Weltkrieg – Abschied von seiner Liebsten nimmt hier der in den Krieg ziehende Soldat.
Das Volkslied aus Thüringen „Ach, wie ist’s möglich dann, / dass ich dich lassen kann“ (auch zitiert nach der zweiten Strophe: „Blau blüht ein Blümelein, / Das heißt Vergissnichtmein“) ist in der Fassung von Helmine von Chézy (1783-1856) zu einem bekannten, mehrfach vertonten und häufig illustrierten Volkslied geworden. Mit dem Text publiziert das Goethezeitportal eine Auswahl von Illustrationen auf Postkarten. Ausschnitte verdeutlichen Gestik und Körperhaltung der Liebenden. Eine Vorstellung, wie mit diesem Lied im Alltag umgegangen wurde (von seinem „Sitz im Leben“), geben literarische Rezeptionszeugnisse von Eugenie Marlitt und Ludwig Thoma.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts werden das Volkslied und die Ballade als Ausdruck der Natur verstanden, der unvermittelt und darum echt ist. Doch nicht nur editorische Eingriffe im Zuge der Herausgabe dieser zumeist nur vermeintlich mündlich tradierten Dichtung lassen die Echtheit der Texte problematisch erscheinen. In der Kunstballadendichtung bildet sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der so genannte Volksliedton heraus. Die epigonale oder ironische Imitation dieses einfachen Stils kann nicht mehr im Paradigma der Herder'schen Ausdrucksästhetik verstanden werden. Insbesondere Heinrich Heines Lieder gelten als ironische Nachahmung volksliedhafter Dichtung und als Ausweis, dass diese Form von "Lied [...] keine authentische Kunst" sei.
Heine verhandelt die Problematik der Echtheit in seinen Schriften zu Volkslied und Ballade über die zentralen Begriffe des Diskurses - Einfachheit und Wahrhaftigkeit. Er verwirft diese Konzepte jedoch nicht einfach, sondern modifiziert sie. Heine, so soll im Folgenden gezeigt werden, variiert die Idee eines 'echten' Volksliedes, indem er den Gedanken ausprägt, bestimmte Texte stünden im Zeichen eines "Geist[es] der Volkslied-Formen". Die Problematik der Wahrhaftigkeit verhandelt Heine in 'Die romantische Schule' sowie in seinem Buch der Lieder im Bild der Kostümierung und Maskierung. Sie wird hier zur Frage der Ehrlichkeit und Treue, die interpersonell und kommunikativ gefasst ist.
Otto Holzapfel, Liedverzeichnis [Hildesheim: Olms, 2006], online Update Januar 2022. Dateien: Lieder, Lexikon, ergänzende Dateien [Gesamtverzeichnis im Aufbau] - Dieses Verzeichnis wendet sich an Philologen und Literaturwissenschaftler, an Germanisten und an Musikwissenschaftler, aber auch an interessierte Laien, die Auskunft über ein Lied und über den Kontext zur Liedüberlieferung suchen.
Hier geht es um Liedflugschriften, um kleine Heftchen, in denen etwa vier bis fünf Texte von bereits populären oder von neugedichteten Liedern stehen. Die Auswahl ergibt sich zum großen Teil aus dem Wunsch nach sensationellen Neuigkeiten (eine Mordtat wird zur Moritat) und nach schlagerartigen Texten, die etwa im 16. und 17. Jh. solche 'Zeitungsnachrichten' besingen (Newe Zeitung). Oft sind diese mit erklärender Prosa verbunden und in einfachster Weise illustriert (Titelholzschnitt).
Inhalt: Heidelberg in der Geschichte bis um 1800 / Das Heidelberger Schloss / Herder und der Traum vom "Volk" / "Des Knaben Wunderhorn", 1806-1808. Entstehung und Wirkung / Die Palatina, Bibliothek in Heidelberg und im Vatikan / Volksliedsammlung aus dem Raum Heidelberg nach dem "Wunderhorn" / Lieder über Heidelberg / "Wunderhorn"-Material / "Wunderhorn"-Rölleke: die historisch-kritische Edition / Zusammenfassendes über die Quellen und Vorlagen zum "Wunderhorn"
Otto Holzapfel, Liedverzeichnis [Hildesheim: Olms, 2006], online Update Januar 2022. Dateien: Lieder, Lexikon, ergänzende Dateien [Gesamtverzeichnis im Aufbau] - Eine erste [...] Fassung dieses "Lexikons" wurde gedruckt: O.Holzapfel, Lexikon folkloristischer Begriffe und Theorien (Bern 1996; Studien zur Volksliedforschung,17). Inhalt und Umfang sind seitdem in Form eines "Zettelkastens" erheblich erweitert worden. Das Lexikon von 1996 griff bewusst auf das "Handbuch des Volksliedes" (1973/75) zurück.
Otto Holzapfel, Liedverzeichnis [Hildesheim: Olms, 2006], online Update Januar 2022. Dateien: Lieder, Lexikon, ergänzende Dateien [Gesamtverzeichnis im Aufbau] - Eine erste [...] Fassung dieses "Lexikons" wurde gedruckt: O.Holzapfel, Lexikon folkloristischer Begriffe und Theorien (Bern 1996; Studien zur Volksliedforschung,17). Inhalt und Umfang sind seitdem in Form eines "Zettelkastens" erheblich erweitert worden. Das Lexikon von 1996 griff bewusst auf das "Handbuch des Volksliedes" (1973/75) zurück.