BDSL-Klassifikation: 12.00.00 18. Jahrhundert > 12.03.00 Geistes- und Kulturgeschichte
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Die von [einer] Flugschrift ausgelöste öffentliche Diskussion belegt, daß die Zeit seit Beginn des Siebenjährigen Krieges, ab 1756, von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des deutschen Nationalbewußtseins war. Diese These wendet sich gegen die übliche Datierung dieses Vorganges in die Zeit der Revolutions- und Befreiungs-kriege von 1792 bis 1815 sowie gegen die These, die Entwicklung der „Idee eines deutschen Nationalstaates“ sei erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts, im Kontext der Märzrevolution von 1848/49 zu beobachten. Es wird sich zeigen, daß die Entwicklung eines deutschen nationalen Bewußtseins im modernen Sinne in einen gesamteuropäischen Diskurs eingebettet und insbesondere von Schweizer Vorbildern beeinflußt war. Darüber hinaus war es insbesondere der kaiserliche Hof in Wien, der das Entstehen eines gesamtdeutschen Nationalbewußtseins förderte.
Der Diskurs über die Freundschaft ist im 18. Jahrhundert auf engste verbunden mit dem Diskurs über die Geselligkeit. Diese Debatte wird in fast allen gängigen Textsorten aufklärerischer Prosa geführt: in Traktaten, Briefen, Erzählungen und vor allem in den Beiträgen der überaus beliebten Moralischen Wochenschriften. [...] In den Begriffen Freundschaft und Geselligkeit kristallisieren sich philosophische und sozialethische Leitvorstellungen des 18. Jahrhunderts, die so prägend für das Profil dieser Epoche sind, daß man mit einiger Berechtigung sowohl von einem Saeculum der Freundschaft als auch dem geselligen Jahrhundert gesprochen hat.