BDSL-Klassifikation: 09.00.00 Spätmittelalter und Übergangszeit (14. und 15. Jahrhundert) > 09.08.00 Gattungen und Formen > 09.08.08 Geistliche Literatur
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Practices of rewriting and mouvance are central to medieval culture, but have been neglected by contemporary scholarship. This paper highlights how collaborative forms of writing such as religious song engage with complex theological thought, opening up a discourse from which the laity had previously been excluded. Using forms which defy conventional author-based aesthetic norms, these songs explore poetic practices which are both collective and inclusive.
Hier soll es um zwei inhaltsgleiche Erfurter Handschriften aus den 1420er Jahren gehen, deren Edition unmittelbar vor dem Abschluss steht. Die eine, im Folgenden als H bezeichnet, war lange Zeit im Besitz des Erfurter Petersklosters und dort in den Bereich der Lektüre der Geistlichen und der Novizenausbildung eingeordnet, die andere wurde im Hause des Erfurter Patriziers Conrad Ziegeler und sicher für Erbauungszwecke der Patrizierfamilie 1428 geschrieben. Damit sind diese beiden Handschriften repräsentativ für die spätmittelalterliche deutsche Historienbibel, die Franz Simmler den wissensvermittelnden Textsorten zuordnet, und die vor allem für Adlige, Weltgeistliche und Angehörige einer städtischen Oberschicht hergestellt wurden.