BDSL-Klassifikation: 17.00.00 20. Jahrhundert (1914-1945) > 17.18.00 Zu einzelnen Autoren
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The present essay engages with the short story 'The Burrow', written by Franz Kafka between 1923 and 1924, a few months before his death. The ambiguity of the original title, 'Der Bau', which defies translation by pointing at the same time at a construction and an excavation work, anticipates the multilayered image of the burrow itself. While both nature and function of the burrow are hard to pinpoint (is it a dwelling, a shelter, a fortress, a labyrinth, a ruin?), the initially reported success of its construction is revealed as illusory, thus prompting the ongoing first-person narration of the incessant builder's work. Similarly unsuccessful is any attempt of the reader to attain metaphorical closure. In the light of other impossible, i.e., unfinished, bound-to-fail, ruinous, or selfdismantling structures portrayed by Kafka, as well as on the background of coeval texts by Paul Valéry and Georg Simmel, the essay investigates the wide and deep significance of the burrow’s countering the classical ideal of architectural wholeness.
Cet article s'intéresse à la collaboration entre le poète Carl Spitteler, l'ancien détenu C. A. Loosli - surnommé le "Philosophe de Bümpliz" - et Jonas Fränkel, brillant spécialiste de la littérature originaire de Pologne. À travers leurs attitudes et leurs ambitions artistiques, ces individualistes et libres penseurs intellectuellement indépendants se sont opposés aux principales forces culturelles et politiques de la Suisse (allemande). Celles-ci ont toutefois réussi à écarter le professeur Fränkel, chargé par Spitteler de l'édition de ses oeuvres, et à le déposséder littérairement. Le conseiller fédéral conservateur Philipp Etter a joué un rôle déterminant dans ce processus. L'injustice commise à l'encontre de Spitteler et de Fränkel est toujours d'actualité. Aujourd'hui, un travail de réparation devrait être pris en charge par la germanistique et la politique.
Zu welchem Verständnis [...] führen die von Kästners Erzähler ausgelegten Spuren in (die Berichterstattung über) das politische und diplomatische Tagesgeschehen die Leserinnen und Leser? Wer die Erzählung im Dezember 1928 in den "Danziger Neuesten Nachrichten", 1929 im Januar im "Sächsischen Volksblatt", im Juni in der "Zeitschrift der Büchergilde Gutenberg", 1930 im Januar im Wiener "Abend" und schließlich im November im "Ansageblatt des Westdeutschen Rundfunks" rezipiert, wird sich mit dem 'Diskurs', mit der 'Namenlosigkeit des Gemurmels' bescheiden müssen, zu dem sich die vielen im zeitlichen Umfeld der Veröffentlichung publizierten Äußerungen über den Völkerbund in Genf formieren (lassen), denn Genf und die dort ausagierte internationale Politik kommen in den Nummern selbst nicht zur Sprache.
Es bleibt festzustellen, dass Kafkas "Kleine Frau" kein Fremdkörper im "Hungerkünstler"-Band ist. Vielmehr führt der Text wie alle Geschichten ab 1912 Kafkas zentrale Themen Freiheit und Religion durch, und dass er dabei durch Andeutungen und Parabolik, wie sie der Zürauer Sprachaphorismus zu denken gibt, die Deutung erlaubt, macht Spekulationen über die Psyche des Autors überflüssig. Durch die Figur des Schriftstellers und die Frage nach einer 'reinen' Literatur lässt sich die Erzählung in die Reihe der Künstlererzählungen des Zyklus einrücken.
Welt, Wort, Mensch : (Un-)Gestalten des Ganzen in Robert Musils Roman "Der Mann ohne Eigenschaften"
(2022)
Musil entwickelt seine literarische Ganzheitsreflexion in enger Auseinandersetzung mit der Wissenschaft seiner Zeit: von der Gestaltpsychologie bis hin zur Thermodynamik, wie Inka Mülder-Bach in ihrer Lektüre des "Mann ohne Eigenschaften" zeigt. Musils Text sei einerseits von zahlreichen Dualismen geprägt, andererseits erteile er einem 'klassischen' Verständnis von Teil und Ganzheit eine deutliche Absage. Einem Briefpartner beschied Musil 1931 kurz und bündig: "Eine Totalität lässt sich nicht durch noch so viele Einzelheiten darstellen." Zentral ist hierbei nicht zuletzt der Begriff der Darstellung. Totalität wird bei Musil in erster Linie zu einem Problem des eigenen literarischen Verfahrens. Mülder-Bach legt dar, dass das Phänomen der Ganzheit unzählige Aspekte seiner Schreibweise tangiert: vom Wortbau über die Syntax und die Metaphorik bis hin zu der für die Darstellungsebene des Romans zentralen Form des 'Gleichnisses'. Auch die politische Prekarität 'Kakaniens' oder das Geschwisterverhältnis seien als Spiegelungen und Ausdruck der Ganzheitsproblematik zu begreifen. Den Umgang mit Figuren der Vielfalt, der Vollständigkeit, der Teilung, der Verdopplung, der Mitte, der Grenze, der Symmetrie oder des Gleichgewichts sieht Mülder-Bach dabei oft in zunächst paradox erscheinende Versuche einmünden, Trennung und Verbindung irgendwie zusammenzuziehen oder gar zu vereinen. Auch die bekannte auf die Geschwister gemünzte Wendung der "Ungetrennten und Nichtvereinten" erschließe sich erst vor diesem Hintergrund. Angesichts des fragmentarischen Charakters des Romans seien alle Musil'schen Antworten auf das Ganzheitsproblem freilich als "tentativ" zu begreifen.
Das Kriegserlebnis im für und wider : "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque (1929)
(2011)
Der nationale und internationale Erfolg deutet darauf hin, dass "Im Westen nichts Neues" zehn Jahren nach Kriegsende den Nerv der Nachkriegszeit getroffen haben musste, indem er einen im angloamerikanischen Raum inzwischen etablierten Kriegs- und Nachkriegsmythos der "verlorenen Generation" aufgriff, nach Deutschland importierte, ihm eine neue deutsche Eigenart verlieh und in dieser bereicherten und neuen Form wieder exportierte. Der Roman hat eine aktuelle politische Bedeutung und eine spätere Langzeitwirkung.
Erich Knauf übernahm am 1. Juli 1928 die literarische Leitung der Büchergilde. [...] Er war nicht nur an einer thematischen Erweiterung der Angebotspalette um "zeitgenössisch sozialkritische Werke" interessiert. Es ging ihm offensichtlich zugleich um eine methodische Neuausrichtung des kulturpolitischen Konzeptes der Büchergilde. [...] Der Titel von Knaufs Buch 'Empörung und Gestaltung' ist [...] Programm. Er sollte implizit das neuartige sozialrevolutionäre und ästhetische Konzept für die weitere Gestaltung des Programms vorstellen.
Wechselseitige Infiltration von Grenzregion und Interieur in Joseph Roths "Das falsche Gewicht"
(2012)
Es existieren viele Leitworte in der Erzählung "Das falsche Gewicht". Dominant und führend ist das Wort 'Zuhause'. [...] Die Geschichte "Das falsche Gewicht" stellt einen Auszug von 'Zuhause' dar, einen Weggang von 'Zuhause' in Etappen und dem Versuch ein oder zwei oder drei 'Ersatzzuhause' zu finden.
Einen Roman zu betiteln ist eine der prekärsten ästhetischen Aufgaben. Der Titel sollte den Inhalt spiegeln, weder banal noch kryptisch sein, nicht zu lang - jedenfalls in den letzten zwei Jahrhunderten -, nicht missverständlich, dafür griffig, und bei alldem werden die guten Titel mit der Zeit knapp. [...] "Die Strudlhofstiege" ist für Ortsfremde ziemlich kryptisch, schwer zu merken und zu schreiben, dazu noch ein Roman mit einem Unter- oder besser: Nebentitel, gemäß dem "sive" in Doderers geliebtem Latein: "Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre" (1951). Hier beginnt auch schon die Raffinesse, denn Doderers Roman hat nicht weniger als drei 'Helden', und alle drei sind darin genannt: Die Strudlhofstiege, Melzer, die Tiefe der Jahre - der Ort, der Protagonist, die Zeit an sich. [...] Interesse weckt die Titelformulierung schon deshalb, weil sie "Melzer und die Tiefe der Jahre" miteinander konfrontiert. Es ist gewissermaßen eine staunende Begegnung, die hier erzählt wird, denn der vornamenlose Major Melzer wird bekanntlich "Mensch", indem ihm seine Vergangenheit bewusst und ihm via Zeitreise subtil klar wird, was für sein Leben nottut. [...] Im Mittelpunkt jenes Verfahrens, das den polychronen Roman Dodererscher Prägung trägt, steht die Frage: Wie zeigt, wie simuliert man das Vergehen der Jahre? Man ahnt bereits, dass dem typischen memorialen Zeitroman die 'Tiefe der Jahre' als Metapher für subjektives Zeiterleben und die Sondierungsbohrung der Erinnerung dient. Doch wenn man von Polychronie spricht, ist vom Modell des memorialen auch der chronikalische Roman abzugrenzen, der ebenfalls eine - und zwar beträchtliche - Tiefe der Jahre aufbietet, freilich und gerade weit jenseits der Lebens- und Erinnerungsspanne des Individuums. Die zeit- und erinnerungsmimetische Funktion der Vertikalität wird jedoch erst erfüllt, wenn der kognitive Adaptionsprozess in beide Richtungen verläuft. Dann entsteht durch eine Art Hin- und Herzoomen eine (beinahe) sinnliche Erfahrung, die in dem knappen Horizont ästhetischer Erfahrung Zeitbewusstsein und Erinnerung erfolgreich simuliert.
Die Redaktion von "leibniz" hat für die Ausgabe ihres Magazins zum Thema "Anfänge" (Heft 3, 2020) dreizehn Menschen aus der Leibniz-Gemeinschaft gebeten, ihre liebsten ersten Sätze kurz zu kommentieren. Eva Geulen, Direktorin des ZfL, hat hierfür einen Satz aus Heimito von Doderers Roman "Ein Mord den jeder begeht" ausgewählt. Wir veröffentlichen auf unserem Blog die Langfassung ihres Textes.
Die zweibändige Brecht-Biographie "Das Leben des Bertolt Brecht oder Der Umgang mit den Welträtseln" des DDR-Germanisten Werner Mittenzwei (1927–2014) gilt bis heute als Standardwerk. Seit ihrem Erscheinen 1986 im Aufbau-Verlag und ein Jahr später im westlichen Suhrkamp Verlag erlebte sie mehrere Auflagen. In der zeitgenössischen bundesrepublikanischen Kritik fand sie ein eher verhaltenes Echo. Das hatte politische und wissenschaftsgeschichtliche Gründe. Mittenzweis Werk, das bis dahin in der DDR Unerhörtes zu Brecht und der marxistischen Intellektuellengeschichte aus den Archiven zutage gefördert und kritisch dargestellt hatte, geriet schnell in den Schatten der von der Sowjetunion ausgehenden radikaleren Umwertungen während der Perestroika- und Glasnost-Politik. Das Echo war aber sicher auch deswegen verhalten, weil Mittenzweis biographische Methode weder traditionellen noch zeitgenössischen Erwartungen - etwa der Diskurstheorie, des Strukturalismus oder der Dekonstruktion - entsprach, denen Kategorien wie Autor und Werk und damit auch das Genre der Biographie überhaupt fragwürdig geworden waren. Liest man dreißig Jahre später Mittenzweis bedeutendstes Werk wieder, so relativieren sich beide Vorwürfe. Heute erscheint das Buch als der nur kurzzeitig mögliche Versuch, Brecht kritisch aus einer Epoche, einer Bewegung heraus zu verstehen, welcher der Biograph selbst noch angehörte.
Realismus revisited
(2016)
Während sich unsere Wirklichkeit medial, technologisch und politisch rasant wandelt, macht Realismus wieder von sich reden. In der Philosophie liest man vom spekulativen oder neuen Realismus, Politiker werben um mehr Realismus, in den Sozialwissenschaften beginnt man am Primat des Konstruktivismus zu zweifeln, und auch in der Literatur hat Realismus Konjunktur. Das Semesterthema des ZfL widmet sich der Rückkehr des Realismus und seinen unterschiedlichen Manifestationen. Dabei geht es uns nicht nur um Sichtung und Analyse der aktuellen Realismus-Diskurse, sondern auch um ihre mehr oder weniger latenten Vorgeschichten. In ihnen spielt der künstlerische Realismus seit langem eine besondere Rolle.
Nach einer Rekonstruktion des Forschungsstandes (I.) soll in dieser Studie die literarische Modellierung des Frauenmörders Moosbrugger aus Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" nach Bleulers (II.), vor allem aber nach Freuds Konzept der Paranoia (IJI.) untersucht werden. Im Mittelpunkt steht dabei Moosbruggers narzisstische Persönlichkeitsstruktur und die, aus einer freudschen Perspektive gesprochen, damit zusammenhängende Vorstellung, dass "hinter den Weibern der andere Mann" steckt. In einem letzten Schritt wird untersucht, inwieweit diese Persönlichkeitsstruktur die Voraussetzung für eine, mit Ulrich parallelisierte, mystische Öffnung Moosburggers darstellt (IV.).
Franz Kafka manteve doze cadernos in-quarto ao longo de quatorze anos e fez neles o registro da sua peculiar existência. Conhecidos como seus diários íntimos, esses cadernos servem de valiosa fonte para a compreensão não apenas da vida do escritor como também – e especialmente – do seu legado literário. Não obstante, pouca atenção ainda é dada pela crítica e pela academia a esses textos como objeto exclusivo de investigação, ora pelo constrangimento exercido pelos resquícios das abordagens pós-estruturalistas, ora pela recepção e pela tradução a que se sujeitaram. Este artigo tem o propósito de apresentar um panorama desses doze cadernos, abrangendo sua origem, sua recepção, sua tradução, suas particularidades, sua estrutura e seu conteúdo. Por ser a crítica em nosso país tanto a respeito do gênero diário quanto dos cadernos in-quarto de Kafka escassa, essa apresentação pode auxiliar potenciais leitores e interessados nesses diários a contextualizá-los e consequentemente permitir o desenvolvimento de pesquisas mais aprofundadas acerca dessas notas.
Este artigo pretende apresentar algumas das ideias de Brecht sobre o cinema e a fotografia, elaboradas em obras literárias, ensaios e notas escritos ao longo de sua trajetória. A proposta aqui é oferecer ao leitor de português acesso a uma importante faceta do pensamento brechtiano, ainda pouco conhecida no Brasil: suas reflexões sobre a imagem técnica.
Der Schwierige von Hugo von Hofmannsthal reflektiert die Lage, die dem Niedergang der Habsburger Monarchie parallel verläuft. Gleichzeitig ironisiert das Lustspiel eine Gesellschaft, die von den Krisen der Moderne geprägt ist und infolge dieser deren bisher bestehende Form sich auflöst. In der vorliegenden Untersuchung wird das Argument stark gemacht, dass Der Schwierige in einer krisenhaften Phase auf alte gesellschaftliche Normen und Werte zu verweisen sucht und dass dieser Verweis eine nostalgische Haltung repräsentiert. "Der Schwierige" stellt im Sinne einer kulturellen Restaurierung eine Beschönigung althergebrachter Lebensformen dar, die der Ungewissheit des Jetzt gegenübergestellt wird.
In der folgenden Studie soll der Roman "Das kunstseidene Mädchen" (1932) verfasst von Irmgard Keun unter besonderer Berücksichtigung der intermedialen Aspekte untersucht werden. Ziel ist hierbei dem in der Türkei kaum gewürdigten Werk von Irmgard Keun an Sichtbarkeit zu verhelfen als auch in einem intermedialen Rahmen zu betrachten und ferner die negativen Einflüsse der Massenmedien anhand des Fallbeispiels "Doris" stellvertretend für junge Frauen im 21. Jahrhundert darzustellen. Hierbei soll die Intermedialität und die leserbezogene Methode Richtlinien dieser Arbeit darstellen. Verschiedene Medien wie beispielsweise der Film, die Musik und die Werbung werden im Roman hinreichend aufgegriffen. Besonders um 1920, bedingt durch das neue Frauenbild, aus welchem durch die Medien ein enormer Umschwung der Geschlechterverhältnisse resultierte und außerdem die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau beeinflusste, zeigt sich eine deutliche Wendung der Frau des 20. Jahrhunderts. Medienpersönlichkeiten werden weitgehend zu Idealen der jungen Frauen, was in der Fallstudie Doris eine Schlucht zwischen Realität und Fiktion zur Folge hat. Diese Studie beabsichtigt die negativen Folgen der durch die Massenmedien vermittelten Schönheitsideale aufzuführen und in diesem Rahmen ein gegenwärtiges, soziales sowie zeitloses Problem vor Augen der Leser zu führen.
1881 Viyana doğumlu olan Stefan Zweig, savaş ortamını bizzat yaşamış ve eserlerinde daima savaş karşıtı bir tutum sergilemiştir. Zweig'ın tek isteği, yaşanılan savaş sonrasında, insanların huzuru ve barışı yakalamasıdır. 1938-1942 yılları arasında Brezilya'da sürgündeyken kaleme aldığı "Satranç" adlı son eseri de göstermek istediği değerler açısından büyük bir öneme sahiptir. Zweig, insan ruhunun derinliklerine inerek, betimlemelerle ve benzetmelerle Nazizm'in/ Nazi Almanya'sının ülke ve insanlar üzerinde bıraktığı sosyal ve psikolojik etkileri yansıtmaya çalışır. Savaşın insanlığı getirdiği noktada, yazarın intiharından önce bıraktığı bir veda mektubu niteliği taşıyan bu eserde, Hitler iktidarının toplama kamplarının haricinde aydınlar için kullandığı başka bir yönteme dikkat çekilir. Zweig'e göre kullanılan bu yöntem, belki de toplama kamplarındaki insanların yaşadıklarından bile daha ağır bir zulümdür.
Alman Edebiyatı'nda önemli bir yere sahip olan Stefan Zweig, "Satranç" adlı eserinde, satranç oyunu üzerinden, yaşanılan tüm olumsuzluklara rağmen savaş döneminde bireylerin ayakta kalma/ var olmaya çalışma süreçlerini aktarır. Otobiyografik özellik gösteren eserde, savaş döneminde Naziler tarafından tutuklandıktan sonra yersiz-yurtsuzluğa mahkûm edilen bir karakterle, dünya satranç şampiyonu olan bir karakterin satranç mücadelesi ele alınır. 20. yüzyılın acımasızlığı gözler önüne serilirken, tarihsel olayların bıraktığı izlere ve o izlerle yaşamaya çalışmanın ne demek olduğuna yakından tanık olmak mümkündür. Bu çalışmada, eserden hareketle (metne bağlı/werkimmanent yaklaşımla) Nasyonal Sosyalizmin toplumda ve insanlar üzerinde bıraktığı izler, yarattığı yıkımlar ve Nasyonal Sosyalizm dönemi aktarılmaya çalışılmıştır.
Der Beitrag behandelt die Schwierigkeiten der Definition und Abgrenzung der Biografie als Gattung und zeigt an drei Beispielen aus der österreichischen Literatur, dass die literarische Biografie aufgrund ihrer Offenheit als ideales Feld für die Überschreitung von Genregrenzen gelten kann. Denn die literarische Biografie ermöglicht nicht nur die Konstruktion der fremden Biografie, sondern auch der Biografie ihres Autors oder ihrer Autorin. Die Genrespezifik wird an drei Texten aus drei Jahrhunderten dargestellt: Auf- und Untergang. Lebensbild (1844) von Betty Paoli, Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen (1929) von Stefan Zweig, und Wiener Fenstersturz oder: die Kulturgeschichte der Zukunft (2017) von Egyd Gstättner.
Ende Mai 1935 übersendet Walter Benjamin ein Exposé zur "Passagenarbeit" an Theodor W. Adorno. Dieser reagiert Anfang August mit seinem großen "Hornberger Brief", in dem er regelrecht Gericht über Benjamins Exposé hält und unter anderem scharf gegen das Fehlen des ihm aus früheren Stadien der Arbeit bekannten Motivs der Moderne als Hölle protestiert. [...] Benjamins hier spekulativ elaborierte Antwort auf Adornos Vorwurf verdeutlicht, dass das Fehlen des Motivs der Hölle im Exposé von 1935 nicht zu einem theoretischen Plausibilitätsverlust des Paradies-Topos führt und die Darstellung auch nicht insgesamt in archaische Muster zurückfallen lässt. Mit der Bestimmung der Moderne als schamlose Sumpfwelt erfolgt kein Rekurs auf ein politisch indifferentes kollektives Unbewusstes. Vielmehr wird das praktische Nicht-Wiedereintreten des technisch möglich gewordenen Paradieses als ökonomische Klassenfrage erkennbar.
In diesem Aufsatz wird die These vertreten, dass in Kafkas Türhüter-Legende der Begriff "Gesetz" nicht nur, wie man es häufig in der jüngeren Forschung findet, theologisch, sondern auch juristisch gelesen werden kann. Die Titel-Formulierung "Vor dem Gesetz" wird als Aufruf des im zeitgenössischen österreichischen Verfassungsrecht verankerten Gleichheitsgrundsatzes "Vor dem Gesetze sind alle Staatsbürger gleich" verstanden. Dieser Aufruf erfolgt mit einer Neu- bzw. Wiederbetonung der ursprünglich räumlichen Bedeutung der zu Kafkas Zeit grammatikalisiert verwandten Präposition "vor", die ihren sprachlichen Ursprung im Vortreten des Menschen vor den Richterstuhl hat.
Die Persönlichkeit des Schriftstellers Johannes Freumbichler (1881-1949) ist für die meisten Literaturwissenschaftler erst dann interessant, wenn sie sich mit ihr im Zusammenhang mit Thomas Bernhard beschäftigen, dessen Werk direkte wie auch indirekte Bezüge und Verbindungen zu dem seines Großvaters enthält. [...] Jiří Schoffer versucht, anhand einiger autobiographischen Quellen und Artikel, in denen sich Bernhard über seinen Großvater geäußert hatte, die Beziehung zu seinem wichtigsten Familienmitglied und selbstverständlich vor allem zu dessen literarischer Produktion zu erleuchten.
Den im Jahre 2006 herausgegebenen Briefen an Harden läßt sich entnehmen, daß Hedwig Pringsheim mit besonderer mütterlicher Liebe den weiteren Lebensweg ihrer Tochter verfolgte. Diese Briefschaft verwahrt das Bundesarchiv in Koblenz mit dem schriftlichen Nachlaß Hardens, dessen Gegenbriefe nicht überliefert sind. Von einer engen Verbundenheit mit Katia legen aber auch die bisher unveröffentlichten Briefe aus den Jahren 1933-1941 beredtes Zeugnis ab, die das Thomas-Mann-Archiv in Zürich verwahrt; diese sollen aus Anlaß des 125. Geburtstags von Katia am 24. Juli 2008 Gegenstand des nachfolgenden Berichts sein.
Ende mit Schrecken : Arnold Zweigs "Judenzählung vor Verdun" als Bild aufgeschobener Identität
(2008)
Ein Schriftsteller, dessen gesamtes Werk zwischen der Beschäftigung mit Antisemitismus einerseits und der Reflexion über den richtigen Weg des Zionismus andererseits pendelt, ist Arnold Zweig. Zweig gehörte in der alten Bundesrepublik nicht zu den bekanntesten deutsch-jüdischen Autorinnen und Autoren, doch finden sich (gerade deswegen) in seinem umfangreichen essayistischen und literarischen Werk von der literaturwissenschaftlichen Forschung noch ungehobene Schätze. Eine besonders bedeutsam funkelnde Vignette stellt der zweieinhalbseitige poetische Text mit dem Titel "Judenzählung vor Verdun" dar, der am ersten Februar 1917 in der Wochenzeitschrift 'Die Schaubühne' erscheint. In ihm konkretisiert sich die abstrakte Eingangsfrage auf emblematische Weise. In einem ersten Teil möchte ich hier den historischen und geistesgeschichtlichen Kontext von Zweigs Text aufrollen, bevor ich in einem zweiten Teil zu einer genauen Lektüre komme.
[E]ine Interpretation der Erzählung aus psychoanalytischem Blickwinkel […], die auf Texte und Theoriemodelle Freuds rekurriert, die ungefähr im selben Zeitraum wie Döblins Erzählung entstanden sind und die mit ihren eigenen Mitteln und eigenen Kategorien die damaligen gesellschaftlichen Beziehungsmuster, intrapsychischen Befindlichkeiten und kulturelle Semantik ebenfalls widerspiegeln.
Olmis Verfilmung ist mit Roths Text, mit dessen Schweben zwischen Glauben und Ironie durchaus kompatibel. Diese Feststellung wird im folgenden mit einer intermedialen Analyse belegt, die sich auf den Schluß von Vorlage und Verfilmung konzentriert, um Rauminszenierung als Phänomen von Diegesis und Mimesis zu untersuchen.
Es gehört zu den Eigenarten der Romane Klaus Manns, daß ihre Handlung vorzugsweise in der Gegenwart oder zumindest der jüngsten Vergangenheit angesiedelt ist. Das war - um nur diese Beispiele zu nennen - der Fall in "Flucht in den Norden", in "Mephisto" und in "Der Vulkan". Es trifft in besonderem Maße für einen Fragment gebliebenen Roman "The Last Day" zu. Er sollte an einem einzigen Tag, dem 13. August 1947, spielen, und dies war auch der Tag, an dem Klaus Mann die ersten Notizen zu dem Roman niederschrieb. Ein hohes Maß an Aktualität war diesem Projekt also von Anfang an eigen, und dieses Maß verringerte sich bis zum April 1949, dem Zeitpunkt der letzten Arbeiten an dem Manuskript, nicht im geringsten, es nahm eher noch zu. Wie bekannt, handelt es von dem tragischen Untergang zweier Intellektueller im Kalten Krieg.
"Öğrenci Törless'in bunalımları" : 20. yüzyıl başındaki eğitim sorunsalı ve Hitler'in ayak sesleri
(2021)
Robert Musil (1880-1942), modern roman türünün oluşumuna ve gelişimine önemli katkıları olan, 20. yüzyılda Avusturya Edebiyatı'nın en önde gelen yazarlarındandır. Eserlerinde 20. yüzyıl başındaki dönüşümü ve bu dönüşümün birey ve toplum üzerindeki etkilerini konu edinmektedir. 1906 yılında yayınlanan ilk romanı "Öğrenci Törless'in Bunalımları'nda" da içinde yaşanılan dönemin ve sınıf farkının eğitime yansıması, eğitim ve yatılı okul sisteminin insanlıkla bağdaşmayan yanları, buna bağlı olarak genç ve yaratıcı bireylerin sorunları ve otonom gelişimlerinin engellenmesi gibi konular ele alınmıştır. Ayrıca eserde yüzyıl başındaki dönüşüme paralel olarak toplumda yavaş yavaş hissedilmeye başlanan faşizmin ayak sesleri konu edinilmiştir. Bu çalışmada, 20. yüzyıl başındaki modernist dönüşümün eğitim ve okul sistemi üzerindeki izleri gün ışığına çıkarılmaya ve Hitler ekolünün alttan alta gelişi gösterilmeye çalışılmıştır. Bu vesileyle çalışmamızın özellikle o dönemdeki eğitim sorunsalı ve Hitler zihniyetinin doğuşu üzerine yapılacak çalışmalara bir rehber olması amaçlanmıştır. Araştırma sürecinde metne bağlı, yorum bilimine dayalı inceleme yöntemlerine ve yer yer de metinlerarasılık yöntemine başvurulmuştur.
Seine damaligen Zeitgenossen ebenso wie die neuen Leser haben immer wieder Falladas Humanismus hervorgehoben. In seinen Büchern hat er unzähligen Lesern Mut zugesprochen, selbst in den schwierigsten Lebensphasen glauben seine Figuren stets an das Gute, an die Anständigkeit und menschliche Würde. Wenn es aber um seine eigene Person ging, kannte Fallada keine Gnade. Sein Leben war eine taumelnde Selbstzerstörung. Worauf führt Fallada das humane Verhalten seiner Figuren zurück? Dieser Frage versuche ich anhand von drei seiner Romane nachzugehen: "Kleiner Mann - was nun?"(1932), "Wolf unter Wölfen" (1937) und "Jeder stirbt für sich allein" (1947). Berücksichtigt wird auch die damalige Briefkorrespondenz zwischen dem Autor und seinen Zeitgenossen.
Mit dem "Prager Erbe" bezeichnete Weiskopf eine interkulturelle Kompetenz, die er vor allem auf historische und kulturgeschichtliche Ereignisse der tschechischen, jüdischen und schließlich auch deutschen Nationalitäten in den böhmischen Ländern bezieht. Die Kompetenz, die er hier für das Werk Kischs herstellte, lässt sich für Weiskopfs eigenes Schaffen herausarbeiten. Es wird davon ausgegangen, dass er in seinem Leben und Werk als Mittler tschechischer Kultur wirkte, wobei sich dieser Beitrag auf die Exilzeit Weiskopfs konzentriert. Nach einer kurzen Darstellung der Flucht und Ankunft in dem Exilort New York steht zunächst Weiskopfs journalistisches Schaffen im Mittelpunkt des Beitrages. Dieses wird unter dem Aspekt der Darstellung von Eigenem und Fremden, also dem amerikanischen Exilland und der Prager Herkunft, untersucht. Die weiteren Teile des Beitrags konzentrieren sich auf die Korrespondenzen mit Heinrich Mann und Egon Erwin Kisch. Mann erbittet Weiskopfs Meinung zu seinem Werk Lidice und abschließend wird in der Korrespondenz zwischen Weiskopf und Kisch die Diskussion über die Heimkehr in die alte Prager Heimat nach Beendigung des Weltkrieges dargestellt.
Gewaltige Freude : Robert Walsers "Genreszenen" des Ersten Weltkriegs in der "Neuen Zürcher Zeitung"
(2017)
"Beim Militär ist manches ohne Frage riesig nett und hübsch, wie z. B. mit Musik durch friedliche, freundliche Dörfer marschieren" –so beginnt ein Prosastück Robert Walsers in der Neuen Zürcher Zeitung(NZZ) vom 5. September 1915 – da befindet sich Europa seit gut einem Jahr im Krieg. Der Erzähler plaudert munter drauflos, dass er nicht nur den Frieden, sondern auch "das Militär hübsch" finde und gar nicht so recht wisse, wie er mit diesem sonderbaren Widerspruch zurechtkommen könne. Der Text steht "unter dem Strich", der in den Tageszeitungen das Feuilleton vom politischen Teil trennte, und gehört in eine Reihe von weiteren idyllisierenden, humoristisch anmutenden Prosastücken Walsers in der NZZ dieser Kriegsjahre: "Denke dran!" (November 1914), "Haarschneiden" (April 1916), "Das Kind" (Mai 1916) und "Nervös" (Juni 1916) wurden in der Bieler Zeit des Autors publiziert, der 1913 Berlin verlassen hatte und in seinen Geburtsort an der deutsch-französischen Sprachgrenze Biel/Bienne –in die Schweiz also – zurückgekehrt war.
Die Vorstellung vom Sehen als körperinnerem, kognitivem Prozess erlaubte es zum einen die Außenwelt als von der Wahrnehmung unabhängig und damit Geister als existent zu imaginieren. Zum anderen löste sie literarische Suchbewegungen nach dem Möglichkeitsspektrum des Sehens aus, wie die Robert Musils in den 1910er Jahren. Burkhardt Wolf beschreibt dessen literarische Experimente als Fortsetzungen seiner experimentalpsychologischen Sehversuche: In "Monsieur le Vivisecteur" befasst er sich damit, wie man die vorschnellen Assoziationen des Auges zügeln könne; in der Novellensammlung "Drei Frauen" ging es ihm um Störungen des Funktionsfeldes von Wahrnehmung, Gefühl und Weltbezug. Für beide Auseinandersetzungen mit dem Sehen im Text waren Musils Wahrnehmungsversuche am Tachistoskop entscheidend. Insbesondere der Text "Das Fliegenpapier" lässt erkennen, wie sehr der Impuls für Musils Schreiben in der Störung des Sehens lag. Seine Texte können somit, so Wolf, als fiktionale Sehversuche, als Experimentalanordnungen des Sehens aufgefasst werden.
El presente artículo explora una novela olvidada en la producción literaria de Hans Fallada: "Der Alpdruck". Esta novela, testimonio del sufrimiento y la esperanza de la sociedad alemana en los primeros años posteriores a la Segunda Guerra Mundial, indaga en la herencia del nacionalsocialismo en la vida individual y colectiva. Conceptos centrales como el arraigo, la identidad y el lenguaje se transforman en elementos centrales para comprender las consecuencias del terror político y el dolor de una existencia desprovista de horizontes afectivos y reflexivos. El artículo se detiene en dichos conceptos tomando algunos capítulos de la novela para evidenciar la permanencia del nacionalsocialismo en diversos aspectos de los sujetos y el intento de lidiar con dicha herencia para pensar Alemania.
El sexo y la ciudad. Homosociabilidad y disidencia en "Berlin Alexanderplatz" de Alfred Döblin
(2021)
La novela de "Berlin Alexanderplatz" (1929) de Alfred Döblin surge en una época y un espacio de enorme ebullición política y también de militancia sexo-disidente, el Berlín de la República de Weimar. Compuesta como un montaje de las voces de la gran ciudad, la novela deja ingresar muchas de las tensiones, discusiones y militancias de la época en torno a la disidencia sexual. Este artículo, en consecuencia, realiza un recorrido por esas representaciones sexo-disidentes en "Berlin Alexanderplatz" para pensarlas en tensión con la producción y reproducción de la masculinidad heterosexual. En contraste con esta efervescencia sexual del Berlín de los años veinte, me interesa también pensar la producción de las cisheteromasculinidades pensada a partir del concepto de homosociabildiad, fundamentalmente en de la relación entre los personajes de Franz y Reinhold. De esta forma, se puede vincular también este punto con la violencia y agresividad contra la mujer, muy marcada en la novela de Döblin, y, principalmente, con el intercambio de mujeres entre Franz y Reinhold.
O presente artigo versa sobre as "Elegias de Buckow" ["Buckower Elegien"], produzidas por Brecht a partir de meados de 1953. Para análise e comentário foram selecionados 8 poemas da obra. Nestes procura-se verificar a crítica do autor à situação político-social da Alemanha Oriental nessa época, num quadro de reapresentação de elementos fascistas numa sociedade a que se atribuía a construção do socialismo. No plano formal, procura-se salientar - apelando-se também a poemas anteriores, escritos durante a guerra - a maneira com que, nas elegias, Brecht altera a perspectiva do lamento para atender a necessidades historicamente configuradas.
O presente artigo busca investigar como a fotografia, técnica em expansão no início do século 20, se faz presente na escrita de "Contemplação" (1912), de Franz Kafka. A técnica se faz presente em outros textos em prosa do autor, mas em "Contemplação" Kafka incorpora a fotografia à escrita. Em cartas, o autor se refere ao conjunto de prosas curtas publicado em 1912 como um retrato pessoal muito mais fidedigno do que a própria técnica fotográfica seria capaz de produzir. A partir da análise textual da narrativa breve "O passageiro", ao lado das referências de Franz Kafka em seus "Diários e Cartas", desenvolve-se aqui a hipótese de que há uma íntima relação da escrita do autor com a nova técnica de então.
Der Beitrag vergleicht verschiedene Europa-Konzeptionen prominenter österreichischer Schriftsteller der Zwischenkriegszeit, die ganz unterschiedlich begründet sind: Während Hugo von Hofmannsthals Diagnose in erster Linie ästhetisch argumentiert, sind Stefan Zweigs Europa-Essays primär gesinnungsethisch motiviert. Demgegenüber bemüht sich Robert Musil um eine anthropologisch-verantwortungsethische Beweisführung.
Der Aufsatz nimmt die literarisch-publizistischen Lebenswelten der österreichischen Exilanten Leopold von Andrian, Paul Frischauer und Otto Maria Carpeaux in den Blick. Sie hatten ähnliche politische Sozialisationen im Österreich der Zwischenkriegszeit, mussten aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihres politischen Engagements Österreich verlassen und lebten in oder nahe Rio de Janeiro. Was Carpeaux, Frischauer und Andrian von Tausenden anderer Flüchtlinge unterschied, waren ihr Status und ihre politischen Kontakte. Sie waren materiell privilegierter, der harte Überlebenskampf vieler anderer blieb ihnen erspart; trotzdem waren sie Vertriebene und Heimatlose. Frischauer und Andrian kehrten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs über Umwege in ihre Heimatländer zurück, Carpeaux blieb, wurde zum Brasilianer und hinterließ ein starkes Vermächtnis. Dieser Aufsatz beleuchtet ihre Haltung, ihre Rollen und Arbeiten im brasilianischen Exil kritisch und analytisch. Er bietet und verknüpft drei biographische Erzählungen. Während der Monarchist Leopold von Andrian an der Restauration der Habsburgermonarchie festhielt, öffnete sich der jüngere, opportunistische Flüchtling Paul Frischauer als Biograph des Diktators Vargas Türen zur Macht. Otto Maria Carpeaux hingegen, der wie Andrian ein Theoretiker des autoritären österreichischen Ständestaats gewesen war, transformierte sich zum Brasilianer, zum heimischen Literaturpapst und transatlantischen Brückenbauer.
Este trabalho analisa a integração e a construção da narrativa mítica das mulheres Amazonas no primeiro volume da trilogia sul-americana "Amazonas", de Alfred Döblin. Trata-se de um romance ainda pouco conhecido no Brasil, escrito entre 1935 e 1937, quando o autor esteve exilado em Paris. Sob a perspectiva de Jan Assmann em relação às noções de mitomotricidade fundacional e mitomotricidade contrapresente, focalizamos como a narrativa mítica das mulheres Amazonas é incorporada na trilogia e quais significações suscita. Consideramos que o autor opera de duas maneiras no romance: a primeira é a incorporação e funcionamento de certos mitos na representação ficcional da vida dos indígenas; a segunda é a adaptação de mitos na construção da trama ficcional, sendo que o leitor possui uma participação dupla na narrativa mítica: como observador no nível da realidade ficcional e como receptor no nível da narrativa romanesca. Nesse sentido, a mitologia indígena é introduzida no romance de maneira complexa, atua como elemento estético que busca reconfigurar a posição do homem na natureza e tem efeito "contrapresente" sobre os leitores, pois induz a uma reflexão crítica sobre o desenvolvimento da civilização humana e do seu poder destrutivo, sobretudo na primeira metade do século XX.
Este artigo apresenta uma leitura do filme alemão "Toni Erdmann" (2016), dirigido por Maren Ade, a partir da indagação a respeito dos modos através dos quais ele analisa os processos contemporâneos de modernização na Europa. Para tanto, será feita também uma reflexão sobre a apropriação que o filme faz de certos modos de encenação épica propostos por Bertolt Brecht. A parte final do artigo sugere uma aproximação entre o filme e a peça "Mãe Coragem e seus filhos" ("Mutter Courage und ihre Kinder", 1939).
Nosso objetivo central é apresentar um estudo sobre Heinrich Schüler, cidadão teuto-brasileiro autor de um minucioso livro sobre o Brasil. Com sua ideia de "Brasil, um país do futuro", antecipou-se a Stefan Zweig em quase três décadas. Brasileiro naturalizado, Schüler foi representante consular do Brasil em Bremen e cônsul-adjunto em Hamburgo, onde também ministrou cursos sobre cultura brasileira para universitários. Baseando-nos em pesquisas feitas em jornais brasileiros e teuto-brasileiros, logramos compor uma imagem de Schüler que, como mostram as análises, transitava facilmente entre as diplomacias brasileira e alemã. Justamente por isso, era bem visto por uns, mas com suspeição por outros. Se, por um lado, mostrava-se um fiel cidadão da pátria que o acolhera, por outro, revelava-se um incansável defensor do alemanismo no Brasil. Defendia o envio de "sangue novo alemão" para terras brasileiras, para evitar que "as colônias de expressão alemã muito dispersas no sul do Brasil" tivessem de se mesclar "com os elementos estrangeiros". Diante do perfil de Schüler, conclui-se que, se Stefan Zweig tiver lido a monografia do cônsul como leitura preparatória, posteriormente deve ter-se chocado com as ideias políticas desse homem que flertaria com a intenção hitlerista de implantar células do 'Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei' (NSDAP - em português, Partido Nacional-Socialista dos Trabalhadores Alemães) em estados germanófonos brasileiros.
Der Beitrag nimmt das komplizierte Verhältnis zwischen Geschichtsdarstellung, politischer Instrumentalisierung und dramatischer Gestaltung in den Blick. In exemplarischen Analysen ausgewählter Dramen von Ernst Toller, Emil Ludwig und Alfons Paquet wird deutlich, wie die Bühne nicht nur politisch aufklären, sondern darüber hinaus unmittelbar politisch wirken soll. Die jüngste Geschichte dient so als Material für (z. T. avantgardistische, z. T. ästhetisch konventionelle) dramatische Entwürfe, die den Zuschauer sowohl zur kritischen Reflexion als auch zu eigenem Handeln anregen sollen.
O artigo busca explorar a temática da 'posthistoire' no romance "Eumeswil", de Ernst Jünger, e numa série de publicações do sociólogo e filósofo Arnold Gehlen. Tentamos evidenciar as surpreendentes afinidades eletivas que existem entre os dois autores, assim como extrair de seus escritos elementos que permitam lançar luz sobre alguns dos dilemas de nossa própria época.
O artigo visa a uma análise comparativa das obras de Ernst Jünger "O trabalhador" e "Nos penhascos de mármore". O objetivo é demonstrar que o conservadorismo do autor abrange essas duas obras, que representam fases distintas: a primeira marcada a busca pela junção do mecânico e do orgânico através do realismo heroico, e a segunda pela busca por uma Ordem transcendente. Assim, se houve, por um lado, uma mudança política do autor, que se afasta definitivamente do horizonte nazista através do caráter alegórico de "Nos penhascos de mármore", por outro lado, sua obra continua ligada a uma ênfase aristocrática e conservadora numa Ordem que determina a vida. Nesse sentido, buscamos as similaridades entre figuras e imagens delineadas pelo autor em "O trabalhador", "Nos penhascos de mármore", assim como outras obras do período do entreguerras.
O texto investiga os sentidos do isolamento na lírica de Mascha Kaléko. Interessa à abordagem em particular os significados sociais no tratamento do tema da solidão em algumas composições reunidas no título "Das lyrische Stenogrammheft", de 1933. O trânsito entre vida pública e privada, assim como as articulações daí resultantes, que tensionam os conflitos individuais no contexto da cidade moderna, organizam, aqui, os critérios de aproximação aos poemas. O objetivo é reconhecer na poesia da autora uma possibilidade de relacionar de maneira produtiva o momento presente e o potencial interpretativo implicado na representação da experiência da metrópole, partindo de Berlim, na República de Weimar.
Ao desconstruímos, neste ensaio, o conceito Monstruosidade apresentamos as pretensões dos "níveis de malevolência" nos estereótipos da feiura advindos de personificações tais como o Golem, o Ciclope ou as personagens bestiais made in Hollywood - em sua maioria, discursos preconceituosos contra a Alteridade. Dito isso, o problema do mal será considerado aqui a partir da condição de inescapabilidade em face de imensos acontecimentos, dentro dos quais o homem se encontra implicado - disso conceituamos Monstruosidade em correlação com o Mal e o Inescapável. Assim, este texto objetiva investigar tal conceito na imanência dos acontecimentos de "A Metamorfose", de Franz Kafka. Para isso, nossas hipóteses são: a) a Monstruosidade se configura tanto mais quanto maior for à inescapabilidade dos fatos nos quais os homens são vitimados; b) o homem não é monstro nem algoz em si, mesmo que se revista de fealdade de aparência; c) o Mal se constitui através dos acontecimentos caudalosos e sequenciados da história humana nos quais os homens se engajam; d) inocência e culpa se constituem em arbitrariedades no regime de monstruosidade. Assim, efetuamos uma pesquisa textual de cunho filosófico e literário, sobre o texto de Kafka em busca destas questões.
Contrariamente ao que se possa supor, a concepção de 'literatura menor', tal como nos é apresentada por Deleuze & Guattari (2013), não contempla uma forma literária de menos prestígio. 'Menor' é a literatura que emerge com força de potência capaz de abalar as estruturas de um modelo literário imposto como maior. Nesse sentido, atribuir a Kafka uma leitura que perpasse essa perspectiva é reconhecer o carácter de desterritorialização de seus feitos. A relação do autor com a língua é uma forma interessante de ilustrar isso: na impossibilidade de escrever em outra língua que não fosse o alemão, conforme posto aos judeus de Praga, o que resulta é uma língua desterritorializada, tão política quanto o modelo literário que essa produz. Além do mais, as personagens que transitam pelo universo kafkiano nos dão pistas do compromisso com o social, tão presente no que é literário e 'menor', seja pela denúncia ao excesso de burocracia que pune cidadãos comuns, seja pela figura paterna constantemente representada como autoritária. Nessa continuidade, há ainda a menção à relação conflituosa que o autor manteve com seu pai, a qual lhe rendeu uma carta, publicada no ano de 1919, sob o título "Brief an den Vater" ["Carta ao pai"], e cujo intuito era tornar o pai ciente do peso negativo de suas ações sobre a vida dos filhos. Essa obra norteará nosso trabalho, enquanto objeto de análise, sobretudo porque a partir dela podemos enxergar a transição do autor de Édipo neurótico a Édipo perverso, em consonância com as contribuições de Lacan, além da riqueza de elementos contida nela, que nos permite desenvolver sobre a homofonia entre o 'Nom du Père'/'Non du Père',a representação do "não" do pai foucaultiano.