BDSL-Klassifikation: 17.00.00 20. Jahrhundert (1914-1945) > 17.15.00 Exilliteratur
Refine
Year of publication
- 1994 (1) (remove)
Document Type
- Part of a Book (1)
Language
- German (1)
Has Fulltext
- yes (1)
Is part of the Bibliography
- no (1)
Keywords
- Döblin, Alfred (1)
- Exil (1)
- Feuchtwanger, Lion (1)
- Frankreich (1)
- Heine, Heinrich (1)
- Mann, Heinrich (1)
- Noth, Ernst Erich (1)
- Roth,Joseph (1)
- Seghers, Anna (1)
Der folgende Text entstand aus einem Vortrag, der am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg am 30.1. 1992 gehalten wurde. Er erschien im Druck in: Dietrich Harth (Hg.): Fiktion des Fremden. Erkundung kultureller Grenzen in Literatur und Publizistik. Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag 1994, S. 83-112. In der deutschen literarischen Emigration nach Frankreich ab 1933 wird eine ganze Generation von Autoren gezwungen, ihr Denkmodell >Frankreich< mit der Realität zu konfrontieren. Das ist nicht nur ein imagologischer >Praxistest< im Vergleich von >Bild< und >Realität<, sondern es geht in diesem Ineinander von Selbst- und Fremddefinition im Grunde um die politische, geistige, psychologische Selbstfindung. Denn das positive Heteroimage >Frankreich< ist ganz eng an das sehr kritisch besetzte Autoimage >Deutschland< gebunden. Die in den images steckenden >imagotypen Makrostrukturen< werden sowohl in politische Hoffnungen und Erwartungen wie in literarische Phantasien umgesetzt. In Texten aller Gattungen - fiktionalen, journalistischen wie essayistischen - findet sich eine >fiktionale Sehweise< von Frankreich, die auf ihre Strukturen, auf Statik und Prozeßhaftigkeit befragt werden soll.