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Based on translations of the Lord's Prayer (Mt 6, 9-13) and translations of other Bible passages dating from 1522 to 2017, Luther's working processes were reconstructed and his influence on later editions of his Bible was traced. It becomes evident that Luther wanted not 'merely' to translate the Bible, but to actually write a German Bible.
Das Buch, herausgegeben und eingeleitet von Norbert Richard Wolf, erschien im Reformationsjahr 2017 im Universitätsverlag Winter als Band 7 der Schriften des Europäischen Zentrums für Sprachwissenschaften (EZS). Auf 217 Seiten widmen sich neun Autoren dem Erbe Martin Luthers aus einer jeweils eigenen Perspektive. Der Band präsentiert die Ergebnisse des gleichnamigen Kolloquiums, das im Mai 2017 vom Institut für Deutsche Sprache anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation veranstaltet wurde.
Eine Textsortenstilistik der Reformationszeit muss sich den neuen Gegebenheiten wie dem medialen Wandel, dem Interesse an einer Vorform der Individualität oder dem Aufkommen von Autorinnen stellen. Diese Aspekte werden in der folgenden Untersuchung anhand ausgewählter Texte von zwei Flugschriftenverfassern, Heinrich von Kettenbach und Philipp Melanchthon, sowie einer Autorin, Argula von Grumbach, herausgearbeitet. Bei Heinrich von Kettenbach wird im Prozess von der mündlichen Predigt hin zum gedruckten Text mit sprachlichen und rhetorischen Mitteln ein einheitlicher Stil erzeugt, der bei den Rezipienten einen hohen Wiedererkennungseffekt hat. Dagegen sind Melanchthons frühe deutschsprachige Schriften weniger stilistisch überarbeitet, sodass sich ein Autorstil nicht eindeutig ausmachen lässt. Schließlich zeigt sich in Argula von Grumbachs Flugschrift, dass Geschlechterrollen in gedruckten Texten der Reformationszeit durch Argumentation und Stilisierung gekennzeichnet werden.