Linguistik-Klassifikation
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Der Begriff "Subjekt" ist etwa so alt wie die ersten europäischen Ansätze zur Sprachbeschreibung. [...] Mit zunehmender Erforschung außereuropäischer Sprachen in neuerer zeit verbreitete sich jedoch die Einsicht, daß verschiedene der von den traditionellen europäischen Grammatiken vergebenen Kategorien nicht für jede Sprache deskriptiv adäquat waren und deshalb aus dem Bereich der Sprachuniversalien im Sinne der für jede Sprache gültigen Kategorien zu eliminieren seien. Das "Subjekt" aber behauptete noch sehr lange Zeit seinen Platz unter den allgemeingültigen Kategorien der Sprachbeschreibung. Erst genauere Studien beispielsweise der Ergativsprachen, denen das "Subjekt" als deskriptive Kategorie nicht mehr gerecht zu werden schien, ließen Zweifel an der Universalität des "Subjekts" aufkommen [...]. Seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts wurde das "Subjekt" zu einem der meistdiskutierten Themen der Linguistik, was in der Herausbildung der vier gängigen Subjektstheorien resultierte, die ab Kap. 3 im Detail behandelt werden sollen. [...]
Als Prüfstein der Anwendbarkeit der [...] Theorien und zum Versuch der generellen Beantwortung der Frage nach der Universalität des "Subjekts" wurde eine sowohl in genetischer wie auch in struktureller Hinsicht nicht-indogermanische Sprache gewählt, das Ayacucho-Quechua (AQ). Die strukturelle Divergenz des AQ vom "Standard Average European" eröffnet möglicherweise auch bezüglich der Suche nach einem universalen "Subjekt" neue Perspektiven.
Seit mehr als 60 Jahren dominiert in der historisch-phonologischen Umlaut-Landschaft EIN Aufsatz, eine vierseitige Skizze des althochdeutschen Umlauts von W. Freeman Twaddell. Keller (1978: 160) nennt diese Theorie 'one of the finest achievements of American linguists'. Ähnliche Lobsprüche findet man mehrmals in der Literatur und der Artikel bleibt bis heute noch DER Eckpfeiler der Umlaut-Debatte (s. Krygier 1997, Schulte 1998).
In den letzten paar Jahren haben wir mit einigen Kollegen – Anthony Buccini, Garry Davis, David Fertig, Dave Holsinger, Robert Howell, Regina Smith – einen neuen Ansatz entwickelt, die wir "ingenerate Umlaut" nennen. "Ingenerate" heißt hier ungefähr 'vorprogrammiert, inhärent, angeboren' und deutet darauf hin, daß wir die Wurzeln vom Umlaut in der Phonetik – noch genauer: in der Koartikulation – suchen. Auch meinen wir, die allmähliche Entfaltung des Prozesses in den "Ausnahmen" zum Umlaut sehen zu können, mit anderen Worten genau in den umlautlosen Formen, die in der Twaddellschen Tradition als willkürliche Ergebnisse der Analogie gesehen werden müssen.
Die tschetschenische und die deutsche Sprache gehören bekanntlich zu unterschiedlichen Sprachfamilien. Die traditionelle morphologische Klassifikation zählt das Tschetschenische zu den agglutinierenden Sprachen. Dennoch zeigt das Tschetschenische viele gemeinsame Züge mit den Sprachen anderer genealogischer Strukturen, so zum Beispiel – unserer These nach – mit dem Deutschen auf dem Gebiet der Phonetik. Hinsichtlich der Morphologie und der Syntax gib es Ähnlichkeiten mit den slawischen Sprachen, vornehmlich dem Russischen. Die tschetschenischen Sprachforscher betonen aber, dass ihre Sprache unter den anderen kaukasischen, agglutinierenden Sprachen einen besonderen Platz einnimmt, weil man in ihr viele Merkmale der Flektierbarkeit beobachten kann, besonders bei der Deklination von Gattungsnamen, Adjektiven und Partizipien.
Die Ableitung des Passivs ist typologisch keine einheitlich konfigurierte Konstruktion. In den kontinental-westgermanischen Sprachen und dem Lateinischen setzt sie ein lexikalisch externes Argument (designiertes Subjektargument) voraus, im Englischen, Französischen und Russischen sowohl ein externes wie ein internes Argument (Subjekt und (direktes) Objekt). Gleichwohl sind Passive im Deutschen und Russischen - also quer zu dieser ersten Verbklassifikation – aspektuellen Beschränkungen unterworfen, Passive im Englischen dagegen nicht, jedenfalls auf den ersten Blick. Sehen wir in diesen Kreis von Sprachen noch historische Stufen hinzu, dann ist auch davon auszugehen, daß Sprachen wie das Deutsche von einer Stufe mit einem paradigmatisch einigermaßen systematisch gefestigten Aspektsystem ohne Passiv – dem Althochdeutschen – zu einer Sprache mit Passiv (und ohne Aspekt) wurde. Wir brauchen gar nicht die gemeinsame indoeuropäische Wurzel zu beschwören, um die folgenden Fragen plausibel erscheinen zu lassen: Was hat Aspekt mit Passiv zu tun? Und: Soferne solche Übergänge tatsächlich vorliegen – wie sehen die Schritte von Aspekt zum Genus verbi im einzelnen aus, und wo stehen die Sprachen heute im Vergleich zueinander, also auf einer Art Entwicklungsleiter, mit Vorläufer- gegenüber Nachläuferstufen in der relativen Diachronie von Aspekt zur Passivdiathese?
This brief paper discusses the nature of linguistic typology and its relationship to historical linguistics. It argues that typology includes a historical component, and historical linguistics includes a typological component, as grammaticalization studies can be said to be diachronic typology and some concepts such as markedness can be used in understanding the development of morphological systems, but the main foci differ in terms of synchronic vs. diachronic considerations. Typology can be of some help with understanding the direction of change in language, but it cannot be used as a standard for what is possible/impossible when we are doing reconstructions, and typological features cannot be used for establishing genetic relatedness.
This paper discusses word classes in Tagalog, the dominant language of the Philippines, using analyses developed by Himmelmann (2007) and LaPolla (2008). The goal is to clarify issues related to the identification of word classes in Tagalog, and show the distinct features of these word classes. Through the discussion of word classes in Tagalog, the authors also hope to shed some light on the issue of word classes in Chinese.
This paper is an overview of the motivations and methodology for doing empirical in situ fieldwork on languages. It suggests specific methods for carrying out fieldwork in a maximally empirical way.