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Der Neubau für den Fachbereich 09 »Sprach- und Kulturwissenschaften« auf dem Campus Westend bekommt den letzten Schliff. Das international renommierte Künstler:innenkollektiv Raqs Media Collective, das sich 1992 in Neu Delhi gegründet hat, gewann mit seinem Entwurf den vom Land Hessen ausgelobten Wettbewerb für »Kunst am Bau«. Die dreiteilige Arbeit »All, Humans« wird am 2. November 2023 abends im Foyer des SKW-Gebäudes feierlich eingeweiht. Studierende des Masterstudiengangs »Curatorial Studies« haben die Entstehung in den letzten Monaten intensiv verfolgt und bieten im Dialog mit den Künstler*innen und Expert*innen Einblicke und Auseinandersetzungen in die filmische Installation.
Reise ins Geisterland
(2023)
Die Bad Homburg Conference 2023 »Flucht und Migration. Herausforderungen für Religionen und (post)säkulare Gesellschaften« fand am 12. und 13. September 2023 im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität statt, in Kooperation mit der Stadt Bad Homburg, den Forschungsverbünden »Dynamiken des Religiösen« und »ConTrust« sowie dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA/SHS) und dem Buber-Rosenzweig-Institut der Goethe-Universität. Eröffnet wurde die Konferenz mit Grußworten des Bad Homburger Oberbürgermeisters Alexander W. Hetjes, der Vizepräsidentin der Goethe-Universität Christiane Thompson sowie von Christian Wiese, Mitglied des Direktoriums des Forschungskollegs Humanwissenschaften und Inhaber der Martin-Buber-Professur (GU).
Im Sommer 2022 hat das Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität
seine Arbeit aufgenommen. Seitdem hat das fünfköpfige Team zahlreiche
Prozesse rund um den Wandel der Goethe-Universität hin zu einer
nachhaltig agierenden Hochschule angestoßen. Die Herausforderungen weltweit ökologische Krisen zu bewältigen und soziale Gerechtigkeit zu erreichen, zusammengefasst im Begriff der Nachhaltigkeit, sind oftmals Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten an der Goethe-Universität. Parallel sollten auch die Auswirkungen des eigenen Forschungs- und Lehrbetriebs auf die sozialen, ökologischen und ökonomischen Prozesse reflektiert und diskutiert werden. Das Präsidium hat daher die »Entwicklung der Goethe-Universität zu einer nachhaltig agierenden Universität« als einen von insgesamt zwölf strategischen Handlungsbereichen der Hochschule für die kommenden Jahre festgehalten. Um den Beitrag der Goethe-Universität zur sozial-ökologischen Transformation nicht nur zu koordinieren, sondern gleichzeitig zu intensivieren, arbeitet seit Sommer 2022 das Nachhaltigkeitsbüro daran, Prinzipien der Nachhaltigkeit in den Handlungsfeldern Forschung, Lehre, Transfer, Betrieb und Governance zu verankern. Die Arbeit des Nachhaltigkeitsbüros manifestiert sich in kleinen wie in großen Prozessen und Projekten, in denen die Hochschulgemeinschaft aktiv mit eingebunden wird. Mit diesem Artikel bietet das Nachhaltigkeitsbüro einen aktuellen Überblick über seine Arbeit.
Internationalisierung funktioniere nicht ohne Verbündete, sagt Dr. Johannes Müller. Er leitet seit dem 15. Juli das Global Office innerhalb des Bereichs Studium Lehre Internationales. Im Interview berichtet er über seine Aufgaben und Pläne und wie sich die Rahmenbedingungen für internationale Mobilität heute verändert haben.
An der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (UB JCS) hat sich 2021 die Arbeitsgruppe (AG) Nutzungsforschung gegründet. In ihr arbeiten Kolleg*innen verschiedener Bereiche der UB JCS gemeinsam mit Vertreterinnen der Leitungsebene zusammen, um die Perspektiven aus der Benutzung, den digitalen Diensten und den Bereichsbibliotheken abzubilden und voneinander zu lernen. Die AG Nutzungsforschung verfolgt dabei mehrere Ziele. Zum einen koordiniert sie die Aktivitäten rund um Nutzungsforschung an der UB JCS. Zum anderen berät die AG Kolleg*innen, wenn diese Services mit Methoden der Nutzungsforschung evaluieren wollen. Die AG dokumentiert ihre Arbeit, stellt diese regelmäßig in internen Weiterbildungsveranstaltungen vor und bietet auf der UB-internen Kommunikationsplattform Confluence die Möglichkeit, sich über Methoden-Steckbriefe mit der Idee und den Zielen von Nutzungsforschung vertraut zu machen.
Party auf dem Campus Westend
(2023)
»Just Computing?« – der Titel des Auftakts war bewusst doppeldeutig gewählt. Bedeutet die digitale Transformation »nur«, dass rechnergestützte Methoden Prozesse allerorten optimieren? Oder ist damit auch ein Wandel gemeint, der »gerecht« gestaltet werden kann? Antworten auf solch grundlegende Fragen – so viel stellte Uni-Präsident Enrico Schleiff bei der Eröffnung klar – können nur gemeinsam erarbeitet werden mit einem neuen, Fachgrenzen überschreitenden Denken. »Eine Mammutaufgabe und nicht ohne Risiko«, so Schleiff, aber notwendig, weshalb er das Zentrum in seiner Präsidentschaftsbewerbung auch »versprochen« habe. Nun ist es da, und zwölf neue »ausfinanzierte« Professuren sollen in den kommenden zwei Jahren dorthin berufen werden, gab der Sprecher des Gründungsvorstands Christoph Burchard bekannt. Neben dem Juristen Burchard gehören diesem Gründungsvorstand die Bioinformatikerin Franziska Matthäus an, der Informatiker Ulrich Meyer und die Erziehungswissenschaftlerin Juliane Engel – die angestrebte Perspektivenvielfalt ist auf dieser Ebene also schon einmal vorhanden.
Künstliche Intelligenz mit Vorurteilen oder falsch zugeordnete Gräber von Wikingerinnen – Geschlecht und Vielfalt können ganz unterschiedliche und mitunter unerwartete Bedeutung für die Forschung entfalten. Um dem gerecht zu werden, will die Goethe-Universität die Reflexion von Geschlecht und Vielfalt noch stärker als bisher in ihren Forschungsaktivitäten verankern. Dafür wurde ein Zehn-Punkte-Papier erarbeitet, das universitätsintern mit externen Fachleuten diskutiert wurde.
Der Humboldt-Forschungspreis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland verliehen in Anerkennung ihres bisherigen Gesamtschaffens. Einer der aktuellen Preisträger ist Alexander Fidora. Für den Mittelalterphilosophen aus Barcelona bedeutet der Preis eine Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte.
Herz- und Lungenerkrankungen sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Das Cardio-Pulmonary Institute (CPI) widmet sich der Erforschung dieser Krankheiten auf molekularer Ebene, um innovative Behandlungsmethoden für Patient*innen zu entwickeln. Als interdisziplinäres Forschungsinstitut der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim ist das CPI ein einzigartiges Zentrum.
Der Name der Clusterinitiative SCALE steht für „Subcellular Architecture of Life“. Als einer der Frankfurter Anträge geht SCALE bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ins Rennen um Fördermittel aus der Exzellenzinitiative. Die Initiatoren von SCALE wollen dabei bewusst eine traditionelle Stärke der Forschenden auf dem Campus Riedberg fortsetzen.
Für die anstehende Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewirbt sich die Goethe-Universität Frankfurt mit vier neuen Clustern zu den Forschungsthemen Vertrauen im Konflikt (CONTRUST), Infektion und Entzündung (EMTHERA), Ursprung der schweren Elemente (ELEMENTS) und zelluläre Architekturen (SCALE). Die Anträge vereinen die Kompetenzen und zukunftsweisenden Ideen der Goethe-Universität mit denen der Kolleg*innen des Verbunds der Rhein-Main-Universitäten (RMU) und weiterer Partner der vier großen Organisationen der außeruniversitären Forschung. Der seit 2019 bestehende Exzellenzcluster Cardiopulmonary Institute (CPI) wird im kommenden Jahr direkt einen Vollantrag einreichen.
Übergabe des Staffelstabes: Ulrich Breuer folgt auf Albrecht Fester als neuer Kanzler der Goethe-Universität. Mit dem UniReport sprachen die beiden über ihre beruflichen Werdegänge, über den Mut zum Neustart und die Herausforderung, auch in schwierigen Situationen als Führungskraft Ruhe zu bewahren.
Totholzinseln für Frankfurt
(2023)
Ist das Lebensraum oder kann das weg? Aaron Kauffeldt und Tim Milz haben ihrem Biodiversitätsprojekt bewusst diesen etwas provokanten Namen verliehen. Sie wollen mehr Aufmerksamkeit für den Biodiversitätshotspot Totholz schaffen. Für ihre Idee, Totholzinseln im Frankfurter Stadtgebiet anzulegen, wurden sie kürzlich mit dem dritten Platz des Ideenwettbewerbs Biodiversität von Goethe-Universität, Palmengarten, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen der Stadt Frankfurt und der Frankfurter Sparkasse ausgezeichnet.
Es gab viel Kritik an der Vorgehensweise des Gesetzgebers während der Coronazeit. Um für künftige Epidemien besser vorbereitet zu sein, hat die Frankfurter Rechtswissenschaftlerin Prof. Andrea Kießling gemeinsam mit Dr. Anna-Lena Hollo (Hannover) und Johannes Gallon (Flensburg) einen Entwurf für ein Epidemiegesetz vorgelegt – als Diskussionsgrundlage für Rechtswissenschaft und Politik.
Die Genetik hat die Landwirtschaft erheblich vorangebracht, weil sich mit ihrer Hilfe wesentlich ertragreichere Arten züchten lassen. Dabei werden Pflanzen mit vorteilhaften Eigenschaften ausgewählt und mit solchen gekreuzt, die andere erstrebenswerte Merkmale aufweisen. Auf diese Weise erhält man hybride Pflanzensorten, die beispielsweise widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind und sich besser an unterschiedliche Umweltbedingungen anpassen können. Aber das reicht nicht mehr, selbst mit den leistungsfähigsten und ertragreichsten Zuchtpflanzen steht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen: Klimawandel, Wasserknappheit und schlechte Bodenqualität begrenzen die Höhe landwirtschaftlicher Erträge, gleichzeitig wächst mit der Weltbevölkerung natürlich auch der Bedarf an Nahrungsmitteln. Wesentliche Fortschritte in der Nahrungsmittelerzeugung sind allerdings zu erwarten, wenn bei der Entwicklung von Nahrung nicht nur genetische, sondern auch epigenetische Verfahren angewandt werden, um Nahrungspflanzen weiterzuentwickeln – Verfahren, die darauf beruhen, einzelne Gene gezielt an- und abzuschalten. Seit einigen Jahren forscht dazu an der Goethe-Universität der Molekularbiologe Dr. Sotirios Fragkostefanakis.
Die öffentliche Dauerausstellung mit Bildern von Barbara Klemm auf dem Campus Westend hat Zuwachs bekommen: 44 neue Fotografien zeigen Motive von Auslandsreisen der langjährigen F.A.Z.-Fotografin. Damit erhält die bisherige Ausstellung im Bereich Studium, Lehre, Internationales (SLI) der Goethe-Universität auch Bilder zum Thema »Internationales«.
In der an der Universitätsbibliothek angesiedelten Sammlungskoordination fand im Herbst/Winter 2022/23 mit Unterstützung des Zentrums für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) das Projekt »Sammlungsgut aus Afrika in den Sammlungen an der Goethe-Universität« statt. Ziel des Vorhabens war die digitale Zugänglichmachung von Objektbeständen aus dem afrikanischen Kontinent. Abgeschlossen wurde das Vorhaben durch einen Workshop unter Beteiligung von Sammlungsverantwortlichen und Expert*innen aus der GU und darüber hinaus. Im Interview mit Melda Demir geben Sammlungskoordinatorin Dr. Judith Blume und Projektmitarbeiter Sebastian Burger Auskunft zum Projekt.
Mit der Hochschulperle des Stifterverbandes wurde die »International Teacher Education« (ITE) an der Goethe-Universität kürzlich ausgezeichnet. Lehramtsstudierende können ihre Pflichtpraktika an einer Auslandsschule absolvieren – mit einigen von ihnen, die gerade im Ausland weilen, konnte der UniReport via Videochat sprechen.
Die Goethe-Universität vergibt seit 2015 den Titel Heraeus-Stiftungsgastprofessor an eine*n Wissenschaftler*in mit internationalem Renommee auf dem Gebiet der Physik und interdisziplinären Grenzgebieten. Gefördert wird die Professur aus Mitteln der 1963 gegründeten Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die Forschung und Ausbildung in den Naturwissenschaften fördert. Der Preis wird für das bisherige Gesamtwerk von Wissenschaftlern vergeben, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien ihre eigene wissenschaftliche Disziplin nachhaltig geprägt haben und von denen zu erwarten ist, dass sie ihre herausragenden Leistungen in der Zukunft fortsetzen werden. Vorgeschlagen werden können Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland. Die Preisträgerin oder der Preisträger wird eingeladen, in Kooperation mit dem Frankfurter Fachbereich für mindestens sechs Wochen zu einem Thema ihrer Wahl zu forschen und zu lehren. Zwei aktuelle Heraeus-Stiftungsgastprofessoren sollen exemplarisch im Folgenden vorgestellt werden: der Physiker Gunther M. Roland und der Geologe Philippe Yamato.