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Wissenschaftliches "Niedermachen" : Science Slam im Seminar – ein studentischer Erfahrungsbericht
(2012)
Das Institut für Medizinische Virologie, untergebracht in dem 100 Jahre alten Gebäude des ehemaligen Frankfurter Gesundheitsamtes direkt neben dem Georg-Speyer-Haus, ist eine wunderbare Kombination von Funktionalität und Schönheit. Von der geschwungenen Holztreppe des historischen Treppenhauses geht der Blick immer wieder in hochmoderne biomedizinische Laboratorien, gesichert hinter dicken Glastüren – ein Blick in eine futuristisch anmutende Welt.
Hausherr ist hier seit April 2012 der mehrfach ausgezeichnete HIV/AIDS-Experte Professor Oliver T. Keppler. Unter seiner Leitung ist das Institut umgehend mit Wirkung zum 1. Oktober 2012 vom Präsidenten des Robert-Koch-Instituts zum „Nationalen Referenzzentrum für Retroviren“ berufen worden. Mit Retroviren sind zu 95 Prozent HI-Viren (Humanes Immundefizienz-Virus) gemeint – die restlichen fünf Prozent umfassen die HTL-Viren (Humanes T-lymphotropes-Virus), mit denen weltweit etwa 20 Millionen Menschen infiziert sind, das jedoch kaum in Deutschland vorkommt. Das Institut ist damit das deutsche Referenzlabor für die Routine- und Spezialdiagnostik von Retroviren, Schwerpunkt HIV-Infektionen, sowie für Stellungnahmen zu Fragen der Krankheitsentstehung und Behandlung.
Africa meets Frankfurt
(2012)
Warum ist ein Produkt auch über seinen reinen Gebrauchswert hinaus für uns von Bedeutung und welches Echo findet die alltägliche Warenwelt in verschiedenen Kunstformen und Medien? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Verbundprojekts „Konsumästhetik – Formen des Umgangs mit käuflichen Dingen“, das ab Januar 2013 für drei Jahre von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird. Zu den Kooperationspartnern gehört die Goethe-Universität, die gleich mit mehreren Themenstellungen beteiligt ist: Prof. Birgit Richard vom Institut für Kunstpädagogik untersucht mit Blick auf das Web 2.0 „Konsum-Objekte im bewegten Bild, Bildkonsum und Bildproduktion“. Unter der Federführung von Prof. Heinz Drügh, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik, geht es um „Künstlerische Verhandlungsformen des Konsums“. Drügh selbst analysiert dabei die „Darstellung des Supermarkts als Ort der Moderne in Film und Literatur“. Der Professor für Neuere Deutsche Literatur und Ästhetik ist Mitherausgeber des Sammelbandes „Warenästhetik – Neue Perspektiven auf Konsum, Kultur und Kunst“. An der Goethe-Universität (2008) und am Forschungskolleg Humanwissenschaften (2010) hat er einschlägige internationale Veranstaltungen konzipiert und durchgeführt.
Prof. Michael Lentz setzt im Wintersemester 2012/13 als Gastdozent für Poetik die renommierte Vorlesungsreihe an der Goethe-Universität fort. „Atmen Ordnung Abgrund“ – Unter diesem Titel wird Lentz vor dem Publikum der Frankfurter Poetikvorlesungen über Bedingungen und Grundlagen seiner literarischen Arbeit sprechen.
„In 25 Minuten die Welt retten“ – vermutlich klappt das nicht ganz, aber Änderungen im Unialltag können die Studierenden jetzt selbst mit anschieben – mit ihrer Teilnahme an der ersten uniweiten Studierendenbefragung, die am 26. November startet und noch bis 23. Dezember läuft. Befragt werden alle 43.000 Studierenden aus allen 100 Studiengängen, egal ob am Ende Bachelor, Master, Diplom, Magister oder Lehramts- oder Staatsexamenprüfung stehen. Repräsentativ und aussagekräftig sind die Ergebnisse nur, wenn die Beteiligung hoch ist. Je mehr also mitmachen, desto größer der Effekt!
Rezension zu: Mojtaba, Masoud u. Milad Sadinam: Unerwünscht. Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte Berlin: Bloomsbury 2012.
Mit ihrem Buch »Unerwünscht« haben drei iranischstämmige Brüder aufhorchen lassen: eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte, die von Flucht, Asyl und einer steilen Bildungskarriere handelt, aber nicht mit Kritik an der Integrationspraxis und dem Bildungssystem spart.
Streitpunkt Hochschulranking
(2012)
Seit den 90er Jahren werden auch in Deutschland Hochschulen und Fakultäten in Form von Rankings bewertet. Dabei werden anhand bestimmter Kriterien – z.B. Leistungen in Forschung und Lehre, Ausstattung oder Entwicklungsperspektiven – Ranglisten erstellt.
Hochschulrankings sind als Informationsquellen für Studierende, Wissenschaftler, Unternehmen und Hochschulpolitik immer wichtiger geworden. Zugleich schwelt seit einiger Zeit ein heftiger Streit über die generelle Aussagekraft von Rankings. Methodische Mängel und unzulässige Interpretationen der Daten seien zu beklagen, so die Kritiker. Einige Fakultäten und sogar ganze Hochschulen haben sich bereits aus bestimmten Rankings ausgeklinkt. Die Befürworter der Rankings wiederum sehen in diesen Austritten eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen.
Wir haben speziell zu einem der wichtigsten Rankings zwei Standpunkte eingeholt. Frank Ziegele, Geschäftsführer des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), verteidigt das CHE Hochschulranking, Prof. Sighard Neckel, Soziologe an der Goethe-Universität, kontert mit seiner Kritik.
[Nachrufe] Dr. Isa Kubach-Richter und Dr. Wolf Kubach *19.05.1934 / *07.10.1940 // † 24.01.2022
(2022)
[Ausstellungsvorschau] Stolperseiten : NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
(2022)
Das Europäische Asylverfahren ist wieder mal einer enormen Belastungsprobe ausgesetzt. An der Grenze zwischen Polen und Belarus spielen sich seit Monaten dramatische Szenen ab, das Recht auf Asyl der Schutzsuchenden ist faktisch ausgesetzt und die polnische Regierung reagiert mit verschärften Maßnahmen und baut eine Mauer. Der folgende Beitrag kommentiert und ordnet rechtlich die aktuelle Situation an der polnischen Grenze ein.
Gibt es auch etwas Gutes an der Pandemie? Aus Sicht von Künstlerinnen und Künstlern, insbesondere der Musikbranche, wohl kaum: keine Live-Auftritte, kaum Einnahmemöglichkeiten. Stattdessen viel Zeit. Und hier hat sich dann doch wieder etwas Gutes ergeben: Bernd Herzogenrath, Professor am Institut für England- und Amerikastudien, hat für ein ganz besonderes Projekt 133 teils international gefeierte Künstler aus den Bereichen Film, Sound, Text und Fotografie gewinnen können, die sonst wahrscheinlich nicht die Muße für sein Experiment gehabt hätten: »©ovid‘s metamorphoses« spinnen Ovids mythologisches Gedicht nach dem Stille-Post-Prinzip weiter und spielen dabei mit unserem Corona-Alltag. Um das genreübergreifende Werk an die Öffentlichkeit bringen zu können, sucht Herzogenrath noch nach Kunstfreunden, die das Projekt auch finanziell unterstützen wollen.
Wie Zootiere kommunizieren
(2022)
Der Amerikaner William Levine arbeitet als Postdoctoral Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften über einen etwas in Vergessenheit geratenen »linken« Zweig der Neokantianer. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wollten diese die Ideen des deutschen Philosophen für Fragen der Demokratie, Gleichheit und Gerechtigkeit nutzbar machen.
Dr. Felix Trautmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung (IfS) und gemeinsam mit Dr. Sidonia Blättler, Prof. Dr. Axel Honneth und Almut Poppinga Organisator der Konferenz, über einen wichtigen und vielseitigen Denker, der lange nicht als prominenter Vertreter der Frankfurter Schule rezipiert wurde. Doch seitdem auch eine Gesamtausgabe vorliegt, hat die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Kracauer deutlich zugenommen.
Eine Woche lang präsentieren Wissenschaftler*innen Ergebnisse aus der mathematikdidaktischen Forschung und Lehr-Lern-Konzepte für mathematisches Lernen von Schüler*innen sowie für das mathematische und mathematikdidaktische Lernen in den verschiedenen Phasen der Lehrer*innenbildung. Der UniReport sprach mit den Organisatorinnen der Tagung – Prof.in Dr. Susanne Schnell, Prof.in Dr. Rose Vogel und Prof.in Dr. Jessica Hoth – über das Programm der Tagung und über die künftige Ausrichtung des Faches Mathematik.
Am 6. Mai fand an der Goethe-Universität der Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Helmholtz &Uni“ statt, mit der die Helmholtz-Gemeinschaft gemeinsam mit Universitäten den Dialog über das Zusammenspiel von Universitäten und der außeruniversitären Forschung initiieren möchte. Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, diskutierte mit Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl, dem Hirnforscher Prof. Wolf Singer und der Biochemikerin Prof. Stefanie Dimmeler. Wir haben im Vorfeld der Veranstaltung Prof. Mlynek einige Fragen zu dem kürzlich veröffentlichten Positionspapier gestellt.
Vernetzung macht Cluster erfolgreich : erste Studie für die Metropolregion RheinMain erschienen
(2013)
Sinnbild der Liebe, Motor des Lebens, faustgroßer Muskelsack – all das ist das Herz. Zahlreiche Sprichworte in allen Sprachen der Welt zeigen, welch zentrale Bedeutung wir Menschen diesem lebenswichtigen Organ immer schon beigemessen haben. Auch wenn wir heute wissen, dass das Herz nicht Sitz der Seele ist – seine zentrale Bedeutung ist unumstritten und ganz real. Auch und gerade dann, wenn es um alternde Herzen geht.
„Lead or leave“ lautet Soros´ Rat an Deutschland: Übernimm eine Führungsrolle im Kampf gegen die Krise oder verlass die gemeinsame Währung! Mit einer groß angelegten Medienkampagne versuchte Soros vor einigen Wochen, die Deutschen von seinem Rezept gegen die Krise zu überzeugen. Den Anfang machte er am 9. April in Frankfurt an der Goethe-Universität auf Einladung des Center for Financial Studies. Tags darauf erschien seine Rede auf den Online-Seiten mehrerer internationaler Medien und es folgten Interviews im Fernsehen sowie in Tageszeitungen. Kommentatoren und Blogger diskutierten seine Thesen – die Kampagne rollte.
Am 6. Mai fand an der Goethe-Universität der Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Helmholtz &Uni“ statt, mit der die Helmholtz-Gemeinschaft gemeinsam mit Universitäten den Dialog über das Zusammenspiel von Universitäten und der außeruniversitären Forschung initiieren möchte. Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der HelmholtzGemeinschaft, diskutierte mit Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl, dem Hirnforscher Prof. Wolf Singer und der Biochemikerin Prof. Stefanie Dimmeler. Wir haben im Vorfeld der Veranstaltung Prof. Mlynek einige Fragen zu dem kürzlich veröffentlichten Positionspapier gestellt.
Archivar der Turm-Sprüche
(2013)
In den frühen 80er Jahren hat Albert A. Schmude in einem erstaunlich erfolgreichen Büchlein die Wandsprüche der Goethe-Universität verewigt. Zum bevorstehenden Ende des Turms hat er seiner Alma mater noch mal einen Besuch abgestattet und geschaut, was in Gängen, Fahrstühlen und Seminarräumen geschrieben steht. Mit Gewinn, wie es scheint, denn eine aktualisierte Neuauflage des Buches in Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv ist bereits in Planung
Roland Preuß und Dr. Tanjev Schultz hatten unter dem Titel „Verteidigungsfall“ im Februar 2011 in der Süddeutschen Zeitung auf Basis umfassender Recherchen erstmals über den Verdacht berichtet, bei der Dissertation des damaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg könnte es sich in wesentlichen Teilen um ein Plagiat handeln. Wir haben mit einem der beiden Preisträger über die Bedeutung der Plagiatsaffäre für den hochschulpolitischen Journalismus gesprochen.