Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 32 (2006)
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Wiesenvögel zählen zu den in Mitteleuropa am stärksten gefährdeten Vogelgilden. Monitoring-Daten der im Grünland brütenden Watvogelarten Austernfischer, Kiebitze, Alpenstrandläufer, Kampfläufer, Bekassine, Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Rotschenkel zeigen erhebliche Bestandsveränderungen in den letzten Jahrzehnten. Sowohl in den Niederlanden, dem wichtigsten „Wiesenvogelland“ Europas, als auch in Deutschland und in anderen Ländern gehen die Bestände fast aller Arten zurück. Lediglich Rotschenkel weisen keine negativen Trends ihrer Gesamtpopulation auf. Die Brutpopulationen von Kampfläufern und Alpenstrandläufern in Mitteleuropa stehen offensichtlich kurz vor ihrem Erlöschen. In den Niederlanden hat sich der Rückgang fast aller Arten in den vergangenen Jahren noch einmal beschleunigt. Auch in Deutschland gibt es keine Hinweise auf eine Verbesserung der Situation in jüngerer Zeit. Die Bestandsveränderungen weisen in beiden Ländern große regionale Unterschiede auf. In Deutschland ist das Binnenland am stärksten vom Rückgang betroffen, während der Nordsee-Küstenbereich vergleichsweise stabile Bestände aufweist. Die Verbreitung etlicher früher häufiger Arten wird lückenhaft.
Die Beobachtungen der ringförmigen Sonnenfinsternis vom 3.10.2005 in Spanien und der totalen Sonnenfinsternis am 29.3.2006 an der türkischen Mittelmeerküste bei Side werden beschrieben. Neben langbrennweitigen Aufnahmen wurden Spektren aufgenommen, Temperatur-, Luftfeuchte- und Beleuchtungsstärkeverlauf erfasst.
Im westlichen Teutoburger Wald (Riesenbecker Osning) wurden in bodensauren Kiefernbeständen als floristisch-vegetationskundliche Grundlage für interdisziplinäre Daueruntersuchungen detaillierte Erhebungen in einem 10 cm x 10 cm-Quadratraster durchgeführt. Einige erste Ergebnisse aus den untersuchten Transekten werden hier vorgestellt. Es handelt sich um von Pinus sylvestris beherrschte, vertikal wenig gegliederte Bestände, die sich in der Krautschicht durch eine typische Artenausstattung bodensaurer Waldstandorte auszeichnen. Die relativ einheitliche floristische Grundstruktur wird vom Vorkommen des Neubürgers Ceratocapnos claviculata im Gebiet überlagert, mit dessen Hilfe Bestände mit bzw. ohne den Rankenden Lerchensporn unterschieden werden und in Rasterkarten gegenübergestellt sind. Einzelheiten der floristischen Feinstruktur der Krautschicht werden an horizontalen Verbreitungsmustern der vorkommenden Arten erläutert. Die Ausbreitungspotenzen („Strategien“) von Ceratocapnos und Verbreitungsmuster von Ceratocapnos, Deschampsia flexuosa und Vaccinium myrtillus werden vor dem Hintergrund einer veränderten Konstellation der Standortfaktoren (N-Deposition, milde Winter, Lichteintrag, Hemerochorie, Mineralisierung) im Untersuchungsgebiet für Vorkommen und Vitalität des Lerchensporns diskutiert. Allerdings ermöglichen erst Wiederholungsinventuren auf den Dauerflächen eine kausale Deutung der erkannten Strukturen.
Bisher in Nordwestdeutschland seltene oder sogar unbekannte Unkräuter treten im Raum Vechta zerstreut in Maisfeldern auf. Echinochloa muricata und Setaria faberi wurden erstmals 2003 beobachtet. Die bereits früher im Raum Vechta nachgewiesenen Setaria verticillata und S. verticilliformis sind heute deutlich häufiger als in den 1980er und 1990er Jahren.
Im Wiehengebirge und dem gesamten westlichen Niedersachsen-Becken zeichnen sich die Oxford- und Kimmeridge-Sedimente durch einen starken Fazieswechsel aus. Das gilt sowohl für die im Anstehenden ca. 120 m mächtige Abfolge als auch für die Ausbildung der einzelnen Horizonte im Becken. Auffällig sind vor allem im Kimmeridge-Profil Fazieswiederholungen einzelner Bänke, aber auch von Gesteinsfolgen mit charakteristischen Faziesverknüpfungen. In einem Modell werden die sedimentologischen Zusammenhänge dieser Sequenzen aufgezeigt und beschrieben als Stadien vollständiger Zyklotheme mit der Ingression, Stagnation und Regression des Meeres sowie schließlich der Bodenbildung im trockengefallenen Becken.