Aussiger Beiträge : 3. Jahrgang
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- 2009 (23)
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Sprachliche Erscheinungen wie Phraseologismen sind in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung: Ermöglichen sie doch einerseits über ihre Herkunftsgeschichte häufig kulturhistorische Einblicke in die jeweilige Gesellschaft, die im Deutsch als Fremdsprache (DaF-)Unterricht vielfältig genutzt werden können. Andererseits werden diese Fertigteile nicht selten sprachspielerisch genutzt und erlauben dadurch Einblicke in den kreativen Umgang mit sprachlichen Mitteln: Sie lassen sich u.a. wortwörtlich lesen bzw. durch Modifikation, d.h. durch Abwandlung für textuelle Zwecke, abändern, wodurch sie ausgezeichnet zur Förderung von Sprachbewusstheit eingesetzt werden können. All dies kann auf der Folie des plurizentrischen Charakters der deutschen Sprache geschehen.
Die IX. Tagung des Verbandes der Deutschlehrer und Germanisten der Slowakei in Bratislava, 11.-13.09.2008 (Mária Vajičková)
II. Königgrätzer Linguistik- und Literaturtage in Hradec Králové, 29.-30.10.2008 (Jana Ondráková)
Holocaust in Literatur, Musik, Sprache, bildender Kunst und Unterricht. Internationales Kolloquium in Linz und Ústí nad Labem, 23.-26.03./18.-20.05.2009 (Hana Bergerová, Jarmila Jehličková)
"Übersetzung als Interpretation – Interpretation als Übersetzung". Franz Werfel-Jahrestagung in Wien, 27.-28.03.2009 (Renata Cornejo)
Otfried Preußler didaktisch. Internationales studentisches Seminar in Řehlovice, 28.05.-01.06.2009 (Jan Kvapil)
Hotzenplotz aus Osoblaha. Die böhmische Thematik im Werk Otfried Preußlers. Wissenschaftliches Symposium in Ústí nad Labem, 12.-14.06.2009 (Rahel Rosa Neubauer)
Deutsch bewegt. XIV. Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer in Jena – Weimar, 03.-08.08.2009 (Nadežda Zemaníková)
Der Artikel beschäftigt sich mit der Problematik der Mehrsprachigkeit. In der Einleitung wird die nicht eindeutige Auffassung des Begriffs Bilingualismus inklusive seiner Typologie geklärt. Die Aufmerksamkeit wird auch der Situation des bilingualen Lehrens und Lernens auf dem Territorium der Tschechischen Republik gewidmet. Zuerst werden einzelne Formen des bilingualen Unterrichts aufgelistet, die in Tschechien im Deutschunterricht angewendet werden. Außerdem werden die Ergebnisse einer Untersuchung präsentiert, die die Autorinnen im Jahre 2008 im Rahmen der Entwicklungsprojekte des Schulministeriums durchgeführt haben. Aufgrund der Ergebnisse werden Schlussfolgerungen für die Innovation der Studienprogramme zur Ausbildung der künftigen Deutschlehrer/innen formuliert.
Mehrsprachigkeit und diversifizierte Fremdsprachenangebote werden in einem Atemzug genannt, wenn es darum geht, junge Menschen auf die sprachlichen Anforderungen in einem zusammenwachsenden Europa vorzubereiten. Es geht dabei nicht allein um das Erlernen des Englischen als weltweite 'lingua franca', sondern im Sinne europäischer Sprachenvielfalt, um Anreize für das Erlernen der Nachbarsprachen in Grenzregionen. Eine Besonderheit stellen in diesem Kontext Schulen dar, die unterschiedliche Nationalitäten einbinden. Dazu zählen Gymnasien mit bilingualen-binationalen Zweigen. Der deutsch-tschechische Bildungsgang am Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna, 30 km von der tschechischen Grenze entfernt, existiert bereits über 10 Jahre. Der folgende Beitrag möchte der Frage nachgehen, wie die Schüler auf die Teilnahme am bilingualen Sachfachunterricht vorbereitet werden und dazu auf Punkte zur Entwicklung einer Didaktik des bilingualen Unterrichts eingehen.
Den Bemühungen um einen fachübergreifenden Fremdsprachenunterricht liegen die Richtlinien der europäischen Sprachbildungspolitik zu Grunde, wobei in der Tschechischen Republik diese Tendenzen im Zusammenhang mit der Lehrplanreform in Betracht gezogen werden. Der Unterricht von Sachfächern in der Fremdsprache wird schon an einigen Bildungseinrichtungen durchgeführt. Der Beitrag befasst sich mit Möglichkeiten und Grenzen des fachüberschreitenden Fremdsprachenlernens und -lehrens. Es wird sowohl der lerntheoretische als auch der unterrichtspraktische Hintergrund eines solchen Unterrichts analysiert. Im Weiteren wird versucht, aus den bereits gesammelten Erfahrungen bestimmte Perspektiven für die kommende Entwicklung herauszuarbeiten.
Im Beitrag wird auf aktuelle Ergebnisse der Forschung zum mentalen Lexikon eingegangen. Das mentale Lexikon wird dabei aus der Sicht der Netzwerktheorie untersucht. Der Netzwerkcharakter des mentalen Lexikons hat zur Folge, dass die gelernten Wörter nicht voneinander unabhängig existieren: Sie sind miteinander verknüpft. Diese Verknüpfungen sind nicht gleich stark; zudem ist die Richtung dieser Verknüpfung von großer Bedeutung. Assoziationstests in mehreren Sprachen zeigen, dass dasselbe Wort in verschiedenen Sprachen verschiedene Verknüpfungen hat bzw. dass die Stärke der Verknüpfungen zwischen zwei beliebigen Wörtern von Sprache zu Sprache variiert. Beim Fremdsprachenerwerb und Fremdsprachenunterricht werden diese Unterschiede kaum berücksichtigt. Der vorliegende Beitrag analysiert das mentale Lexikon aus der Perspektive der Netzwerke. Dabei wird das Projekt ConnectYourMind vorgestellt, das in mehreren Sprachen Assoziationsdaten sammelt.
Der vorliegende Beitrag gibt zunächst einen Überblick über die sprachwissenschaftlichen Zugänge zur Onomatopöie und den derzeitigen Forschungsstand. Danach wird dargestellt, dass Onomatopoetika insbesondere für den Sprachvergleich ein lohnendes, aber bislang noch unzureichend behandeltes Forschungsthema darstellen. Dabei zeigen sich zahlreiche Fragestellungen, die auch für die Sprachdidaktik relevant sind. Auf dieser Grundlage zeigt der Beitrag, wie und warum Onomatopoetika sprachdidaktisch nutzbringend thematisiert werden können.
The language, and especially vocabulary, reflects very precise changes taking place in extralinguistic provinces. This article demonstrates the development of masculine names of persons and jobs which until now have been reserved for women, hence in the maternity and education field, comparative - in Polish and German. First, the article presents the systemic possibilities of both languages to mark the gender or gender neutrality. Then, on chosen examples found on Internet forums, it demonstrates how nowadays they are realized in "parole".
Der vorliegende Beitrag stellt eine linguistische Studie vor, die zwei nicht nah verwandte Sprachen auf dem Gebiet der Wortbildung vergleicht – das Deutsche und das Tschechische. Das Forschungsziel der Arbeit stellt die Untersuchung deutscher Determinativkomposita und der ihnen entsprechenden Wortbildungskonstruktionen im Tschechischen dar. Es wird eine relativ junge sprachwissenschaftliche Disziplin, die Korpuslinguistik, rein praktisch vorgestellt und die konkreten Ergebnisse der kontrastiven Untersuchung werden präsentiert.
Um den schwierigen Wettbewerbsbedingungen im internationalen Vergleich entgegentreten zu können, benötigen kleine und mittlere Unternehmen nicht nur den Einsatz moderner Informationstechniken und eine kommerzielle Präsenz im multimedialen und grafikintensiven Teil des Internets, sondern auch eine an den Kunden angepasste Web-Präsenz. In diesem Sinne widmen wir uns in diesem Beitrag der wirtschaftlichen Notwendigkeit einer kontrastiven Hypertextgrammatik. In den letzten Jahren ist dank der zunehmenden Bedeutung des Internets als Handelsplattform eine grammatische Unterdisziplin entstanden, die zur Geschäftsoptimierung kleiner und mittlerer Unternehmen einen beachtlichen Beitrag leisten könnte: die kontrastive Hypertextgrammatik. Wir gehen hier der Frage nach, wie man bei einer kontrastiven hypertextgrammatischen Studie vorgehen könnte.
Ausländische Studierende an deutschen Hochschulen haben mit dem traditionellen deutschen Tempussystem nach lateinischem Vorbild eine Reihe von Problemen, weil es nicht immer logisch nachvollziehbare Beziehungen zwischen einer grammatischen Tempusform und den Zeitbedeutungen gibt. Nach einer überblicksartigen kritischen Betrachtung der Darstellung des Tempussystems in einigen einschlägigen (Übungs-) Grammatiken und Lehrwerken stellt der Verfasser den Entwurf eines Tempussystems des Deutschen vor, bei dem die klassische Einteilung in 6 Tempusformen zugunsten eines nutzerfreundlicheren Tempussystems aufgegeben wird. Dann werden exemplarisch typischen kommunikativen Aufgaben von Studierenden Tempusformen in Form von Gebrauchsvorschriften, -präferenzen bzw. -möglichkeiten zugeordnet.
Die Beschreibungen der phonologischen und phonetischen Gebrauchsmerkmale erschöpfen sich aus der Sicht der informellen Kommunikation bekanntlich vorwiegend in den sprecherbezogenen phonologischen Prozessen, die dominant mit einer durch natürliches Sprechtempo bedingten ausspracheerleichternden Funktion einhergehen. Auch verfügt die moderne Interaktionslinguistik über Kenntnisse einiger linguistischer Funktionen von Intonation. Dennoch wissen wir immer noch sehr wenig über die soziale (d. h. auch strategische) Funktionalität der artikulatorischen und prosodischen (also der segmentalen und suprasegmentalen) Merkmale im Gesprächsverhalten. Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel, die kontextsensitiven konversationsphonologischen Sprachmerkmale und ihre soziale Funktionsweise im Alltagsgespräch zu skizzieren. Die Problematik der Herangehensweise an die Erfassung der sozialen Bedeutung von konversationeller Phonetik, Phonologie und Prosodie wird anhand von drei exemplarischen Analysen der Kontextualisierung der sozialen Distanz in den Gesprächen bei verschiedenen informellen Gruppen Jugendlicher beleuchtet.
The present article considers how and to which extent the correct German pronunciation is to be entered into the "German-Czech Academic Dictionary" (LGCAD) being written. The authors state that the codified pronunciation of the German Standard ("deutschländisches Deutsch") is the most suitable pronunciation norm because it represents most German speakers despite its many existing variations. This norm, represented by DUDEN, vol. 6 ("Das Aussprachewörterbuch"), is commented with special regard to the role of the German standard in foreign language teaching in the Czech Republic. The authors claim that the teachers ("model speakers" according to Ulrich Ammon’s model of four social forces) as well as dictionary users have to follow a single codified pronunciation norm. For practical reasons, regional varieties shall be selected only according to the "Duden Universalwörterbuch" and "Variantenwörterbuch". In addition, dictionary authors have to focus on the most striking interferences between German and Czech as researched and described by Marie Maroušková.
Ausgehend von den Zielen des Ausspracheunterrichts wird dargestellt, dass das Verstehen und Verstandenwerden in der Fremdsprache Deutsch gut entwickelte Aussprachefertigkeiten voraussetzt. Analysen an Deutschlernenden haben gezeigt, wo die Hauptschwierigkeiten liegen, diese werden im Beitrag aufgelistet. Um den oft schwierigen Lernprozess zu unterstützen und Lernende zu motivieren und zu sensibilisieren, können im Unterricht spielerische Übungen zu verschiedenen phonetischen Themen eingesetzt werden. Im Beitrag werden die Besonderheiten spielerisch angelegter, d.h. mit Spielelementen versehener Übungen erläutert und Beispiele für solche Übungen gegeben.