Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 30 (1993), Sonderheft
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Erscheinungsjahr
- 1993 (14)
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Sprache
- Deutsch (14)
Volltext vorhanden
- ja (14)
Gehört zur Bibliographie
- nein (14)
Das Naturschutzgroßprojekt
(1993)
Die Landkreise Klötze, Gardelegen und Haldensleben sowie die Umweltstiftung WWF-Deutschland schlossen sich im Zweckverband "Naturschutzprojekt Drömling/Sachsen-Anhalt" zusammen. Der Zweckverband stellte am 02.10.1991 den Antrag, das Naturschutzprojekt in das Bundesförderprogramm "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung" aufzunehmen. Am 24.06.1992 kam es zur Bestätigung des Projektes durch den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Das Projektgebiet umfasst den gesamten Naturpark Drömling.
Das Weißstorchschutzprojekt
(1993)
Der Drömling, eine Niederungslandschaft mit ausgedehnten, grundwassernahen Grünlandbereichen, bietet dem Weißstorch gute Lebensbedingungen. Die differenzierte Grünlandnutzung in Form von Mahd und Weide sowie großzügige Randstrukturen sichern der Art das für die Jungenaufzucht notwendige Nahrungsangebot. Bezeichnend für die Schutzbedürftigkeit des hier ansässigen Weißstorchbestandes ist die Ausdünnung der Bestände in den angrenzenden Bereichen. Heute stellt der Drömling mit seinen über 30 Paaren das Gebiet mit der größten Weißstorchbrutdichte im westlich der Eibe gelegenen Teil Mitteleuropas dar.
Flora und Vegetation
(1993)
Die Flora und Vegetation des Drömlings wurde bisher nicht zusammenfassend untersucht und beschrieben. Neben einer Reihe von floristischen Veröffentlichungen (367 Brennenstuhl, 379, 380, 381, 382, 383 Rattey, 370 Hartwich, 373 Laue, 386 Schmidt), liegen über Teilgebiete (Westdrömling) floristisch-vegetationskundliche Übersichten vor (387 Seewald, 223 Döscher). Neuere vegetationskundliehe Erhebungen aus Teilflächen des Ostdrömlings teilt Boison (222) mit.
Die erste schriftliche Erwähnung des Drömlings datiert aus dem Jahre 938. Sie stammt vom Corveyer Mönch Widukind. Er berichtet über den Einfall der Hunnen: Die Hunnen sind über die Bode (superlitus badae) nordwärts gezogen und haben ein Lager aufgeschlagen. Ein Haufen zieht gegen Stederburg (Stediraburgl. ein anderer weiter nordwärts. Der letztere wird von listigen Bewohnern in das Gebiet des Drömlings (Locus Thrimening) geführt und dort teils durch die Ungunst der Örtlichkeit, teils durch die Waffen der Gegner aufgerieben.