Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 1 (1981)
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Gartenunkraut-Gesellschaften
(1981)
Einleitend werden Merkmale des Gartenbaus und der Unkrautvegetation in Gärten herausgestellt. Für zwei Beispielgebiete wird die standortabhängige Zusammensetzung und Gliederung der Gartenunkraut-Gesellschaften: Erodio-Galinsogetum parviflorae, Euphorbio-Galinsogetum ciliatae und Aethuso-Euphorbietum pedlidis aufgezeigt (s. Tab. 1-5). Ein Vergleich mit den Assoziationen benachbarter Hackfruchtäcker unterstreicht die syntaxonomische Eigenständigkeit der Neophyten-reichen Vegetationseinheiten (s. Tab. 6-8) und rechtfertigt den neuen Unterverband Galinsogo-Euphorbenion peplidis.
Für eine moderne Biozönoseforschung wird vorgeschlagen: 1.) Schrittweise Erarbeitung der Zoozönosen, synzoozönosen und Biozönosen (Tab. 1); 2.) Übernahme der Braun-Blanquet'schen Nomenklatur für Syntaxa mit der Zooassoziation als Grundeinheit; 3.) Individuenzahl-bezogene Aufnahmeflächen. Am Beispiel von Lumbriciden-Zönosen: Lumbrici-Allolobophoretum, Octolasio-Lumbricetum, Octolasio-Lumbricion (s. Tab. 2, 3) werden die Gedanken erläutert.
In der vorliegenden Untersuchung werden die Ackerunkraut-Gesellschaften des Mittelleine-Innerste-Berglandes beschrieben. Für die Ausbildung verschiedener Vegetationseinheiten erweisen sich die edaphischen Standortsfaktoren und die unterschiedliche Wasserführung des Bodens als besonders wichtig. Den Bewirtschaftungsmaßnahmen, die sich aus dem Anbau verschiedener Kulturarten ergeben, kommt dagegen nur eine untergeordnete Bedeutung zu.
Auf den flachgründigen Kalkverwitterungsböden stellen das Lathyro-Silenetum Oberd. 1957 und das Thlaspio-Veronicetum politae Görs 1966 die charakteristischen Ackerunkraut-Gesellschaften dar. Der Wert von Veronica polita und Aethusa cynapiwn als Kennarten einer reinen Hackfrucht-Gesellschaft muß auf Grund der Verbreitung dieser Arten im Untersuchungsgebiet kritisch beurteilt werden. Die Einbeziehung schutzwürdiger Ackerunkraut-Gesellschaften mit seltenen und von der Ausrottung bedrohten Pflanzenarten in den Natur- und Landschaftsschutz wird angesprochen.
Die ackerbaulich intensiv genutzten lößbedeckten Mulden und Unterhänge der Gebirgszüge sind Wuchsorte des Alopecuro-Matricarietum Meis. 1967, des Aphano-Matricarietum Meis. 1967 und des Thlaspio-Fumarietum Görs 1966, die sich nach den jeweiligen Standortsbedingungen in verschiedene Subassoziationen und Varianten gliedern lassen. Die im Mittelleine-Innerste-Bergland selten auftretende Subassoziation von Spergula arvensis bevorzugt die relativ nährstoff- und basenarmen Böden silikathaltigen Ausgangsgesteins.
Im Bereich der periodisch überschwemmten Flüsse und Bäche gedeiht das Rorippo-Chenopodietum polyspermi Köhler 1962, das mit der Ausbildung von Myosoton aquaticum des Matricarietum chamomillae durch den Fruchtwechsel eng verbunden ist.
Ciaerbita alpina und Ranunculs platanifolius haben im Harz die nördlichsten Vorposten ihres mitteleuropäischen Verbreitungsgebietes. Der Bestandesaufbau und die pflanzensoziologische Eingliederung der von ihnen mitgebildeten Hochstauden - Gesellschaften (Ranunouloplatanifolii-Mulgedietum, und Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum) werden beschrieben und mit weiteren hercynischen Vorkommen verglichen.
Niederschrift über die ordentliche Jahresversammlung 1980 in Utrecht (Niederlande) am 20.6.1980
(1981)
Für den Westharz werden Grünland-Gesellschaften aus den Klassen Molinio–Arrhenatheretea Tx. 1937 und Nardo-Callunetea Prsg. 1949 beschrieben und syntaxonomisch eingestuft. Aus den Molinio–Arrhenatheretea sind die Ordnungen Arrhenatheretalia Pawl. 1928 (mit Arrhenatherion elatioris W. Koch 1926 und Polygono-Trisetion Br.-Bl. et Tx. ex Marschall 1947) und Molinietalia W. Koch 1926 (mit dem Verband Calthion) vertreten. Neben der floristischen Struktur wird insbesondere auf phänologische und ökologische Zusammenhänge eingegangen und eine Bewertung für den Naturschutz vorgenommen.
Aus dem Etschtal zwischen Bozen und Rovereto werden 44 Ruderal- und Saumgesellschaften beschrieben und mit Literaturangaben aus anderen Teilen Mitteleuropas verglichen. Die meisten Assoziationen werden erstmalig für Südtirol mit Aufnahmen belegt. Die Ruderalvegetation spiegelt die klimatischen Verhältnisse des Untersuchungsgebietes sehr genau wider, sowohl den submediterranen Einfluss im südlichen Teil, als auch die mit zunehmender Höhe abnehmende Klimagunst.
Flora und Vegetation eines kleinen Moores in der Lüneburger Heide, das wegen seiner seltenen Pflanzen und Pflanzengesellschaften 1975 unter Naturschutz gestellt wurde, werden beschrieben. Es lassen sich vier Assoziationen und sechs Gesellschaften unklarer Zugehörigkeit unterscheiden. Die wichtigste Gesellschaft ist das Erico-Sphagnetum magellanici mit einem bemerkenswert hohen Anteil von Narthecium ossifragum. Die Verteilung der Pflanzengesellschaften ist in zwei Vegetationskarten dargestellt. Außerdem werden Probleme des Naturschutzes erörtert und Vorschläge zur Erhaltung der heutigen Pflanzendecke gemacht.
Die Bückeberge sind der nördlichste Bergzug des "Unteren Weser-Leine-Berglandes" und grenzen unmittelbar an die nordwestdeutsche Tiefebene. Das Klima des Gebietes ist subozeanisch bis ozeanisch, in Lagen über 300 m ü. NN kühl-ozeanisch. Nach dem Ellenberg-Quotienten liegt der Bergzug in der Zone der Eichen/Buchenwälder und trägt eine Kappe reiner Buchenwälder. Die Wälder sind submontanen, in den Hochlagen montanen Charakters. Das Grundgestein und die daraus entstandenen Böden sind überwiegend basenarm. So finden sich Waldgesellschaften, die dem montanen Luzulo-Fagetum und dem submontanen Luzulo-Querco-Fagetum angehören. Ferner kommen im Gebiet an Waldschwingel reiche Buchenwälder vor, die möglicherweise mit aus anderen Gebieten beschriebenen Wäldern gleicher Struktur eine eigene Assoziation, das Festuco altissimae-Fagetum bilden. Daneben werden klelnflächig ausgebildete Bach-Eschenwälder sowie Gesellschaften des Stellario-Carpinetum und des Melico-Fagetum beschrieben.