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Das zusammengesetzte chinesische Wort 東西 hat die Doppelbedeutung von 'Ost-West' und 'Ding' bzw. 'Objekt'. In der Gedichtsammlung des Hongkonger Schriftstellers Leung Ping-kwan mit dem Titel 東西 ('Dong-Xi', Ost-West-Angelegenheiten) erscheinen der Osten und der Westen jeweils als eine Erweiterung des anderen, wobei ihre anhaltenden Interaktionen eine vitale Welt offenbaren, die unaufhörlich im Entstehen begriffen ist. Umgekehrt erweisen sich das Globale und das Lokale nicht nur als geografische Signifikanten, sondern auch als zeitliche Indikatoren von Sinneswahrnehmungen, Erinnerungen, Erfahrungen, Gefühlen und Vorstellungen, deren dynamisches Zusammenspiel eine poetische Welt fortwährend erschafft und wieder auflöst. Leungs Lyrik, die die traditionelle poetische Form des 'Dinggedichts' aufgreift, versucht durch die Würdigung alltäglicher Objekte, deren Formen, Gerüche und Farben im modernen Leben oft ignoriert werden, zu einer Wiederverzauberung der Welt zu gelangen. Leungs Dinggedichte führen uns in eine Welt, in der Objekte von ihrer Funktionalität gelöst und mit einer eigenen Sensibilität versehen werden. Dabei verändert sich auch die Sensibilität der Leser:innen. Leungs Dinggedichte können als Inbegriff von 'Sinngemeinschaften' gelesen werden, deren Zusammenhalt von der Bereitschaft der Mitglieder zur Offenheit für Andersartigkeit sowie zur eigenen Veränderung abhängt.