Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 17.2011
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Feuchterslebens Buch steht in der Tradition populärwissenschaftlicher Werke der Zeit, einer Zeit, in der die Beschäftigung mit dem Leib-Seele-Zusammenhang zu massenhafter Textproduktion führte. "Zur Diätetik der Seele" ist nicht als Lehrbuch angelegt, sondern wendet sich an den selbstbeobachtenden Menschen, den medizinischen Laien, der an sich die Leiden der Zeit, Weltschmerz und Hypochondrie, bemerkt und nach einer Anleitung sucht, wie er ihnen entgegenwirken kann. "Andeutend" sei sein Text und die Textkomposition "rhapsodisch" (assoziativ, improvisierend), so hält Feuchtersleben fest und bedient sich einer aufklärerischen Reflexionsprosa, die eine wichtige Rolle bei der Konstruktion des modernen Subjekts spielte. Wie in der Folge zu zeigen sein wird, kann "Zur Diätetik der Seele" als Spur einer vormärzlichen Subjektivierung (Foucault) und Subjektivation (Butler) gelesen werden, als Zeugnis für die Verhüllung von Mechanismen der Herrschaft und als Anleitung für das bürgerliche Subjekt, sich gegenüber der (aber nicht in Gegnerschaft zur) Gesellschaft zu sehen. Die in der zeitgenössischen Rezeption bemerkte befreiende und freisetzende Kraft der Seelendiätetik Feuchterslebens beruht darauf, dass die Schrift Anweisungen enthält, wie der Einzelne die sozialen Regeln und Normen, denen er unterworfen ist, inkorporieren kann, ohne seinem Körper und seiner Seele damit Schaden zuzufügen bzw. wie er bereits vorhandene Schäden ausgleichen und beheben kann.
Ricarda Huchs "Geschichten von Garibaldi" nehmen einen einmaligen Rang in der Italienliteratur deutscher Schriftstellerinnen ein. Der erste Band, um den es in diesem Aufsatz vorwiegend gehen soll, zeigt die 'ewige Stadt' aus einem zumindest in der deutschen Literatur sonst kaum gewählten Blickwinkel. Es geht um das revolutionäre Rom, um Rom als Schauplatz der 1848/49er Republik. Rom ist also nicht wie sonst Antike-Freiluftmuseum, idyllischer Ort künstlerischer Selbsterfahrung oder religiöser Heimkehr, sondern politischer Zankapfel, eine Stadt, wegen der gekämpft und gestorben wird und um die es zu kämpfen und zu sterben lohnt. "Die Verteidigung Roms", der erste Band der Geschichten von Garibaldi, ist ein Roman über Politik, gar über aufrührerische und sich gelegentlich als revolutionär verstehende Politik, und er zeigt Rom als Schlachtfeld, als Schauplatz eines internationalen Befreiungskampfes.
Anlässlich des 200. Geburtstags der deutsch-jüdischen Autorin Fanny Lewald und der Veröffentlichung des Sammelbandes: "Fanny Lewald (1811-1889). Studien zu einer großen europäischen Schriftstellerin und Intellektuellen" (hrsg. von Christina Ujma, Aisthesis Verlag, Bielefeld 2011) fand am 2. Juli 2011 an der Humboldt-Universität Berlin eine Lewald-Tagung statt, bei der Lewald-Forscherinnen neue Perspektiven auf Werk und Leben der wichtigsten Romanautorin des 19. Jahrhunderts diskutierten. Damit fand nach Jahrzehnten engagierter Forschung die erste wissenschaftliche Tagung über eine Autorin statt, die die revolutionären Hoffnungen wie auch die grundlegenden Umwälzungen ihrer Epoche mit ihren Texten engagiert und kritisch begleitete.
In den Jahrzehnten zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Mitte des 19. Jahrhunderts etablierte sich eine neue Staatenordnung auf dem europäischen Kontinent, wie es die Kongress-Akte vorgesehen hatte. Gleichzeitig bildete sich in der Jurisprudenz ein neues Paradigma des Völkerrechts heraus. Es hieß das 'Völkerrecht der zivilisierten Staaten'. Die Entstehung der historischen Rechtsschule und des Rechtspositivismus im frühen 19. Jahrhundert entzog dem umkämpften Völkerrecht seine naturrechtliche Begründung. Auf der Suche nach einem neuen Begründungszusammenhang nahm das Völkerrecht einen Begriff auf, der im späten 18. Jahrhundert entstanden war, und dessen Bedeutung sich zur Zeit des Wiener Kongresses stabilisiert hatte. Es handelte sich um den Begriff der Zivilisation. Mithilfe dieses Begriffs wurde eine überstaatliche Gemeinschaft postuliert, nämlich die sogenannte Gemeinschaft zivilisierter Staaten, die die Legalität zwischenstaatlichen Verkehrs gewährleistet, ohne ein internationaler Staat oder gar Weltstaat zu sein. Das Völkerrecht des 19. Jahrhunderts war somit im Wesentlichen ein Völkerrecht der zivilisierten Staaten. 'Zivilisation' aber ist ein diskriminierender Begriff, zu dessen Bedeutungsgehalt die Definition und der Ausschluss seines Gegenteils, nämlich des Unzivilisierten, des Barbarischen, gehören. [...] Die Entstehung des Völkerrechts zivilisierter Staaten nach dem Wiener Kongress leitete eine neue Figuration der Weltordnung ein. Dieser Vorgang brachte ein Wechselspiel mehrerer Wissens- und Repräsentationsformen, nämlich Jurisprudenz, Theater und Ethnologie, in Gang. Im Folgenden werden diese miteinander verschränkten Wissens- und Repräsentationsformen näher untersucht.
Im Folgenden soll zunächst die epistemische Situation der frühen Krebsforschung skizziert werden. Der wissenshistorischen Situierung derselben dienen auch, immer in Hinblick auf eine Geschichte der Krebserkrankungen, kurze Rückblicke auf den gegen sich selbst revoltierenden Organismus, wie man ihn in den Entzündungslehren französischer Kliniker findet, sowie den Parasitismus in der romantischen Medizin. Im Anschluss gilt es, anhand von Klenckes wissenschaftlichen Untersuchungen und seinem Roman eine Konstellation von Literatur und Zelltheorie vor 1848 zu beschreiben.
Literatur kann volkskundliche Aufgaben übernehmen, und umgekehrt wird die 'Culturhistorie' mit literarischen Aufgaben betraut. Die (noch) instabilen disziplinären Grenzverläufe werden durchkreuzt von Wissensfeldern: Beide beanspruchen die Bereitstellung eines Wissens, das heutzutage als 'ethnographisches Wissen' deklariert wird. Im Folgenden analysiert Christoph Schmitt-Maaß diese Dialektik in drei Schritten: Einen einleitenden Überblick über die institutionellen Entwicklungen vorausschickend, interpretiert er zunächst Auerbachs Dorfgeschichte "Die Frau Professorin" (1846) und anschließend Riehls "culturgeschichtliche" Novelle "Die Dichterprobe" (1865). Eine konzentrierte Lektüre der ausgewählten Texte soll aufzeigen, dass beide Autoren die Entstehungsbedingungen ihrer Texte im Text und als Text bewusst reflexiv im Sinne einer Poetologie entfalten und zwar im Gefüge einer vordisziplinären Wissenspoetik.
Antonio Roselli nähert sich dem Verhältnis von Handlung und Kontingenz. Im Mittelpunkt seiner Analysen stehen Grabbes "Herzog Theodor von Gothland" und "Napoleon oder die hundert Tage" sowie Büchners "Danton's Tod". Er betrachtet sie mit Blick auf ihre kritische Verarbeitung der Implikationen der Großformation 'Geschichtsphilosophie', weil diese in ihrer idealistischen Ausprägung als Stabilisierungsverfahren auf die Erfahrung der Beschleunigung und der damit einhergehenden wachsenden Kontingenzerfahrung reagiert, dabei aber die Gründe für ihr eigenes Scheitern mitproduziert. Wenn man das "Modell des Zerrissenen" als symptomatisch nicht nur für die Problematisierung des 'Helden' im Bildungsroman, sondern auch für eine grundlegende Problemlage der Übergangszeit zwischen Restauration und Revolution annimmt, dann zeigen sich "Antriebsschwäche und Tatenlosigkeit, aber auch eruptive Ausbrüche und Aggression" als Modi der Thematisierung von Handlung im Drama. Das Schwanken zwischen diesen beiden Polen kann man bei Büchner und Grabbe als Inszenierung von Handlungsverweigerung (Fatalismus) und Handlungsermächtigung (Dezisionismus) wiederfinden. Christoph Menke unterscheidet bezüglich des Theaters zwischen 'eine Handlung ausführen' und 'eine Handlung vorführen': Das Ausführen einer Handlung ist zweckorientiert; in der im Theater stattfindenden Vorführung der Handlung soll dagegen "nicht durch ihre Ausführung der Zweck der Handlung erreicht, sondern die Form der Handlung sichtbar werden". Durch die Sichtbarmachung der Handlungsformen kann das Zusammenwirken verschiedener Elemente wie Zweck und Mittel, Akteur und Adressat, Akt und Situation erkennbar gemacht werden. An diese Unterscheidung anknüpfend geht Roselli davon aus, dass im Drama Wandlungen in den Handlungsmodellen sichtbar werden. So kann die Auswirkung einer gesteigerten Kontingenzerfahrung, wie sie besonders die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts kennzeichnet, nachgewiesen werden. Am Ende geht Roselli in einem Ausblick auf die Frage nach der Identifizierung von "Kontingenz-Gattungen" ein und skizziert kurz eine Entwicklungslinie im Übergang zum Realismus.
In der Forschungsliteratur zu Büchners "Lenz" existiert eine klaffende Lücke. Diese wird vom Text selbst evoziert, insofern er sich auf zwei Terrains gleichzeitig bewegt - einem ästhetischen und einem medizinisch-psychiatrischen. Diese wird vom Text aber auch überbrückt, insofern er die Formulierung des Kunstprogramms in einen Krankheitsverlaufs einbettet, und zwar genau in die Phase, in der sich die "übermäßige Empfänglichkeit" des Melancholikers, wie dies auch die zeitgenössische Wissenschaft konstatiert, allmählich "nur für einen Gegenstand und auf einen Punkt concentrirt." Im Falle Lenzens bildet dieser 'eine Punkt' das Religiöse. [...] Mit dieser narrativen Rahmung wirft der Text eine Frage auf, die die Forschung in der Trennung von literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive nicht beantwortet hat: Wie hängen Lenz' Melancholie und das von ihm aufgestellte Kunstprogramm zusammen? Die folgende Analyse zielt dementsprechend auf keine Gesamtinterpretation des Textes. Es geht ihr auch nicht um die in der Forschung bereits mehrfach diskutierte Unterscheidung zwischen der Oberlinschen und der Büchnerschen bzw. der wissenschaftlichen und der literarischen Darstellung eines pathologischen Falles. Die Analyse ist auf das 'Kunstgespräch' fokussiert und erörtert, ohne neuerlich die viel fältigen wie differenten historischen Bezugnahmen der Ästhetik des Büchnerschen Lenz aufzuzeigen, die Frage, welche Implikationen es hat, dass ein Melancholiker über Kunst spricht - und zwar sowohl für die Melancholie als auch für die Kunst.
Von Wissenschaft und Kunst lässt sich nicht mehr mühelos als Komplementärpaar sprechen. Die Bestimmung der aktuellen Kulturperiode wird so erschwert. Sie vollzieht sich zumindest vorerst 'ex negativo', als Abgrenzung zur abgelaufenen. Hierbei entsteht, so die These, eine veränderte Bezugslogik, die zu einer neuen Ästhetik herausfordert und Kunst und Wissenschaft entsprechend neu ins Verhältnis setzt, auch weil parallel hierzu die sich verzweigenden Naturwissenschaften den empirisch messbaren Untersuchungsobjekten einen in der zeitgenössischen idealistischen Naturphilosophie bis dato undenkbar hohen Stellenwert einräumen. Diese neue Ästhetik ist durchdrungen von den Termini und Vorstellungen der jetzt wirksamen Naturwissenschaften und setzt insofern einen Prozess der begrifflichen Diffusion und Infiltration in Gang. Sie versteht sich als Wissenschaft vom Schönen, das aber nicht nur die Kunst, sondern auch die Natur betrifft und nach begrifflicher Klärung verlangt. Für die wissenschaftliche wie für die literarische Prosa bedeutet die Entwicklung der Ästhetik auch eine Umstellung der Darstellungsverfahren auf die noch recht unbestimmte Situation. Der mikroskopische Blick der Naturwissenschaften führt zur Beobachtung kleinster Teile. Textlich wird darum ebenfalls auf Verknappung zu kleinster, aphoristischer Prosa gesetzt. Diese Entwicklung verläuft jedoch nicht einfach je für sich, sondern erweist sich als Explorationsphase des eigenen Selbstverständnisses unter den Bedingungen von Gegenteiligem.
Rezension zu Der Einzige. Jahrbuch der Max-Stirner-Gesellschaft, Band 1/2008. Zur Aktualität der Philosophie Max Stirners. Seine Impulse für eine interdisziplinäre Diskussion der kritisch-krisischen Grundbefindlichkeit des Menschen. Hg. von Bernd Kast und Geert-Lueke Lueken. Leipzig: Max Stirner Archiv, edition unica 2008.
Mit Napoleons Auftritt wird das traditionell historisch und religiös verankerte Machtmodell der Erbmonarchie, das unter dem Schutz von Gottes Gnade eine beruhigende Ausstrahlung besaß, radikal vom Tisch gewischt. Was bleibt, ist ein politisches und rechtliches Machtvakuum, das Napoleon ausnutzt, um sich als "Prototyp des selbstschöpferischen Genies" aufwerfen und seine eigenen Traditionen stiften zu können. In seinem Drama "Napoleon oder die hundert Tage" greift auch C.D. Grabbe bei der Charakterisierung seines Protagonisten auf den Genie-Diskurs zurück, indem er eine Napoleon-Figur auftreten lässt, die sich selbst ausdrücklich als genial betrachtet und präsentiert. Es handelt sich dabei aber nicht um einen anachronistischen Rekurs auf die Rhetorik des Sturm-und-Drang, sondern um das Anwenden und Verarbeiten eines historisch heterogenen Diskurses, auf eine solche Weise, dass diese die Ambivalenz und Spezifizität des Vormärz-Kontextes illustriert. Im Gegensatz zu seinen (romantischen) Vorgängern verwendet Grabbe den Genie-Begriff nicht länger im Sinne des absolut autonomen und erhobenen Subjekts, sondern als Protestmittel gegen die Unbedeutendheit der eigenen Zeit; in der genialischen Stilisierung eines mythischen Helden versucht er "dem jugendlichen Traum von Größe und schöpferischer Kraft in einer als klein und steril empfundene Epoche" Gestalt zu geben. [...] Das Bild des vormärzlichen Genies geht mit anderen Worten aus einer Frustration der eigenen Zeit gegenüber hervor und hat daher, im Vergleich zum autonomen romantischen Genie, eine kompensatorische Funktion bekommen. So wird der Genie-Diskurs bei Vormärz-Autoren wie Grabbe in den Dienst ihrer antibürgerlichen Gesinnung gestellt und soll durch Kontrastwirkung die Passivität und Borniertheit des vormärzlichen Bürgertums unterstreichen.
Die Gattung der Utopie und ihre bis in die Frühe Neuzeit zurückreichende Tradition werden um die Mitte des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Zusammenhängen, von verschiedenen Seiten und das heißt mit verschiedenen Interessen aufgegriffen und reflektiert. Ziel dieses Beitrags ist es, diese sich durch verschiedene Bereiche verästelnde Diskursspur zu verfolgen und an jenem Punkt, an dem sich der intensivste und systematischste Versuch einer Erforschung der Gattungstradition beobachten lässt, genauer zu untersuchen: in den Arbeiten des Staatswissenschaftlers Robert von Mohl (Teil II). In einem abschließenden Teil (III) gilt es, Überlegungen anzustellen, welche Rückschlüsse die aufgewiesene Utopie-Reflexion für das Profil der Staatswissenschaft zulässt, und welche Konsequenzen sich aus der Verschiebung der Utopie in den Bereich der Wissenschaft für die Utopie ergeben.
Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in vielen Bereichen gerade erst begonnen, die Grenzen von Wissenschaftlichkeit klarer abzustecken und auch das Verhältnis von Wissenschaft und Politik wurde intensiv neu verhandelt. Anhand der deutschen Amerika-Forschung während des Vormärz lassen sich damit zwei wesentliche Prozesse nachvollziehen: Zum einen die Verwissenschaftlichung eines populären Themas; zum anderen die Politisierung, die mit diesem Prozess einherging. Sie greifen ineinander, denn nicht selten wurde sowohl in der Öffentlichkeit als auch von den Aufsichtsorganen der Regierungen die wissenschaftliche Beschäftigung mit Amerika an sich, aufgrund einer latent radikalen Aufladung, bereits als politisches Statement ausgelegt. Andererseits waren es gerade die Arbeiten der so genannten 'politischen Professoren', etwa zum amerikanischen Staatssystem und Verfassungsrecht, die das Themenfeld während des Vormärz zusehend politisierten.
Informed by scholarship on systems of ethnography, on animal studies as well as on German (post)colonialism, this article argues thus principally that Brehm's increasingly popular tales of exotic locales, soon included in high circulation magazines such as "Die Gartenlaube", in the end stand out not so much for their cultural engagement and educational-formative representation of human Otherness and difference. Instead, what makes Brehm's works most remarkable is their simultaneous and until now unnoticed popularization of non-human animals - both exotic and domestic - as part of a discursive formation of 'Germanness' and a European self-understanding. This article highlights in this context the extent in which readers find themselves wondering, given the sheer abundance of animal observations alongside a pervasive absence of humans, whether Brehm's travels constitute a failed foray into ethnography; or whether he intentionally shifted the narrative emphasis from humans to animals in order to strategically stage his explorations as a preparatory text for audiences of his later animals tales. What will ultimately be revealed in place of such seeming opposites is how the modes of perception of a German audience for both Brehm's human and animal subjects were affected through his works by almost interchangeable modes of ethnographic and zoographic representation. As a result, Brehm's works raise central questions about the synchronic and diachronic reception of his views on animals as humans and vice versa, all of which culminated in a distinct sense of superiority shared by Brehm and a receptive German audience. What impact this perception may then have had on ensuing German discourses on race, nation, and colonial expansion will be a final consideration of this article as it looks at Brehm's contemporary relevance in widely publicized events in Germany and the United States.
Obwohl man also schon allein mit der Leistung der Beiträge zufrieden sein kann, Material für eine phänomenal und medial unterbestimmte Theoriedebatte beizubringen, möchte diese Einführung sie mit der Skizze einer haltbaren Theorieoption begleiten. An einer solchen Theoretisierung scheint es, trotz einschlägiger Kontroversen, nach wie vor zu mangeln. Die Forschung ist darin weit weniger vorangekommen, als es die aufgeregten Debatten zwischen kulturwissenschaftlicher Wissenspoetik auf der einen Seite und robuster Axiomatik der analytischen Literaturwissenschaft auf der anderen vermuten lassen.