Aussiger Beiträge : 13. Jahrgang
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Diverse Facetten der Linguistik. Linguistische Juniorentreffen in Wrocław I, 23.–24. November 2018
(2019)
Diese Tagung initiierte den Zyklus "Linguistische Juniorentreffen in Wrocław" und richtete sich an StudentInnen und DoktorandInnen. Die Tagungssprachen waren Deutsch, Polnisch und Englisch. Die TeilnehmerInnen stammten aus Polen, Russland, Slowenien, aus der Schweiz, Deutschland, Rumänien, Österreich, aus der Slowakei und aus Brasilien.
Quo vadis Germanistik im 21.Jahrhundert? Diese Frage stellt man sich immer häufiger im Fach Germanistik. Die Probleme, die sich hinter einer so formulierten Frage verstecken, betreffen nicht nur curriculare Entwicklungen in Rahmenlehrplänen in den Grund- und Oberschulen in Polen, sondern auch sinkende Deutschkenntnisse und sinkende Studentenzahlen, die gewisse Änderungen in Studienprogrammen erzwingen. Die Curricula, die im Studiengang Germanistik dargeboten werden, scheinen jedoch den Veränderungen der heutigen Welt immer weniger gewachsen zu sein, daher werden in vielen Fällen vorläufige Korrekturen oder Neuerungen vorgeschlagen. Im Beitrag wird versucht, diese Lage zu diagnostizieren und nach den Ursachen und Gründen für diesen Zustand zu suchen. Den Hintergrund bilden Rahmenlehrpläne für polnische Schulen für alle Bildungsetappen sowie Studienprogramme für das Fach Germanistik, die in Bezug auf die grammatische Kompetenz hin beurteilt werden. Der zentrale Begriff ist die grammatische Kompetenz, deren Umsetzung auf allen Bildungsetappen im Lichte der genannten Vorgaben analysiert wird.
Der gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) ist ein wichtiges Dokument, das seit seinem Erscheinen die Fremdsprachendidaktik sowie das Fremdsprachenlernen stark beeinflusst. Die Diskussionen über die Wirkung reichen seit seiner Entstehung bis heute von radikaler Ablehnung bis zu einer vorsichtig positiven Einschätzung seiner Wirkung. Nach fast zwei Jahrzehnten seiner Existenz wird er aus der Perspektive der Fremdsprachendidaktik diskutiert. Die theoretischen Überlegungen werden mithilfe von Auszügen aus einigen Leitfadeninterviews von Lehrkräften, die Erfahrungen mit dem DaF-Unterricht vor dem GER und mit dem GER haben, aus einer neuen Perspektive betrachtet. Abschließend werden jene Aspekte des GER hervorgehoben, die einer Modifikation dieses ansonsten wichtigen Dokuments für das Fremdsprachenlernen bedürfen und die zum Teil im Begleitheft (CEFR/CV) bereits revidiert wurden.
Ziel des Beitrags ist die Darstellung der neuartigen Prototypen MultiGenera und MultiComb, die auf der Grundlage des multilingualen Valenzwörterbuchs zur Nominalphrase PORTLEX syntaktisch-semantische valenzbasierte Auskunft über die Nominalphrase sowie über ihren Satzrahmen anbieten. Nach der Schilderung der Haupteigenschaften der Ressourcen sowie des zugrunde liegenden methodologischen Verfahrens werden Hinweise über ihre möglichen didaktischen Anwendungsbereiche gegeben.
Der Beitrag behandelt Aspekte ausgewählter aktueller DaF-Lehrbücher, die ander Grenze zwischen Sprachwissenschaft und Didaktik liegen, auf zweierlei Art. Einerseits geht es um eine methodologische Frage: Inwieweit sind die pragmatischen Elemente von Kommunikation in einem Fremdsprachenlehrbuch überprüfbar? Die andere Perspektive des Textes widmet sich wiederum den Ergebnissen einer Untersuchung, die sich mit Sprechakten in DaF-Lehrbüchern beschäftigt. In diesem Sinne stehen im Fokus des Artikels nicht nur methodologisch-theoretisch geprägte Fragen, die mit der Sprechakttheorie zusammenhängen, sondern auch die Ergebnisse einer Untersuchung, die den Makrosprechakt Instruktion und die Sprechakte in Gesprächen in DaF-Kursbüchern zum Gegenstand hat. Die Ergebnisse zeigen, dass das Spektrum der Sprechakte ziemlich komplex ist, auch wenn es im Zusammenhang mit der zu erzielenden Entwicklung der pragmatischen Kompetenz der Deutschlerner wünschenswert wäre, wenn diese noch breiter vertreten wären.
Die Tagung bot eine breite Themenvielfalt in insgesamt neun parallel verlaufenden Sektionen. Zwei davon waren praxisorientierten Fragestellungen gewidmet, in drei anderen wurden wiederum Projekte der Aussteller präsentiert und vier weitere Sektionen beschäftigten sich mit folgenden fachlichen Blickwinkeln: "Europäische Literatur im Zusammenhang der Sprach- und Kulturvermittlung", "Unterrichtsinteraktion und Zweitspracherwerb Deutsch", "Niederschwellige Deutschangebote im A1-/A2-Bereich" und Zielgruppenspezifik" und "Evaluatives Feedback und Qualitätsentwicklung".
In unserem Alltag stehen wir im ständigen Kontakt mit multimedialen und visuellen Medien. Diese beeinflussen unser kommunikatives Handeln innerhalb eines kulturellen Bereichs mit seinen Zeichensystemen und Konventionen. Daher sollte die visuelle Kultur auch im Bildungskontext verstärkt berücksichtigt werden und folglich Eingang in Bildungsstandards finden. Visual Literacy beschäftigt sich mit den Objekten, Prozessen und Strategien im Umgang mit visuellen Medien und ihrer Integration in pädagogische Prozesse. Dieser Artikel befasst sich konkret mit der Visual Literacy im DaF-Unterricht. Beim Fremdsprachenerwerb sollten Bilder nicht nur als Unterstützung für ein besseres Verständnis eingesetzt werden – als rein instrumentales Medium werden ihre Möglichkeiten nicht adäquat genutzt. Ausgehend vom interdisziplinären Charakter der visuellen Kompetenz bieten die engere fächerübergreifende Zusammenarbeit sowie die systematische Verbindung mit neuen Medien in einem Diskurs zum Thema Visual Literacy eine Lösung zur Überwindung der üblichen Verfahren. Die theoretischen Überlegungen werden durch praktische Beispiele ergänzt.