150 Psychologie
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Wer sich heute in die öffentlichen Räume begibt, ist sofort in eine unendliche Dichte der Oberflächen, der Design- und der medialen Räume versetzt, die er freilich nicht als solche in ihren Widersprüchen, Paradoxien und Rätseln erkennen, lesen und wahrnehmen muß. Denn diese Design- und Medienräume sind nicht einfach so und nicht anders, vielmehr wurden sie unter Bedingungen. Ihr Gewordensein verschwindet und wohnt in den realen oder virtuellen Räumen als ihr stillgestelltes Resultat, das noch zu entziffern bleibt. Was einmal mit der Prêt-á-porter-Mode begonnen hat, vorher in der Haute Couture des beginnenden Kapitalismus (das heißt dem Manufakturzeitalter) und als Kleiderordnung von Klassen und Schichten seinen Sitz in den kleinen Oberschichten, Chefetagen oder Werbeagenturen hatte, ist in der formlosen, deregulierten global-verdichteten Zeit auch ins Innere der Menschen eingewandert, ohne daß jene äußere Macht aufgehört hätte zu existieren. Eine Mode, die nun vom ganzen Kollektiv im Narzißmus der kleinen Differenz verinnerlicht worden ist, so daß ein äußerlich oktroyiertes Modediktat nicht mehr notwendig ist. Ist aber dieser äußerliche Modezwang auch ins Innere des universellen Modekollektivs übergegangen, so hat jene "Schaustellung der industriellen Macht" ihren bloß äußeren Zwangscharakter verloren. Sie wird zu einem universellen Sozialisationszwang, wie zu einer Kraft, die im Innern des Modekollektivs als Trieb und Neuerungssucht wirkt, aber darin als latenter Untergrund verleugnet wird. Etwas, das auf das Nachleben der Antike in diesem Design- und Medienraum als Zeichen eines Widerholungszwangs deutet, wie darin die Schrift des ganz Anderen markiert.
"Nicht-Ereignisse", Lebensenttäuschungen aufgrund des dauerhaften Ausbleibens erwünschter Ereignisse oder des Nicht-Erreichens von bedeutsamen Lebenszielen, können zu existenziellen Krisen führen. Die Autoren haben 40 Personen befragt und an ihrem Beispiel die Bewältigungsprozesse solcher Krisen untersucht, die z.B. durch ungewollte Kinderlosigkeit oder eine ausgebliebene berufliche Karriere ausgelöst worden waren. Dabei fanden sie verschiedene Prozesshilfen: kognitive und emotionale Verarbeitungsprozesse, soziale Unterstützung, Ersatzaktivitäten und pragmatisches Handeln. Alle Befragten berichteten von Entwicklungsgewinnen aufgrund der Krise und ihrer Bewältigung.
Der Beitrag besteht aus Cassins Zitatsammlung, die ihrem Versuch zugrunde liegt, die Psychoanalyse, ausgehend von der antiken, von Aristoteles und Platon gleichermaßen bekämpften Sophistik, zu denken. Dabei werden vor allem die Spuren herausgearbeitet, die die Sophistik im Werk Jacques Lacans hinterlassen hat. In spielerischer Weise wird die Sophistik aus dem Schatten der aristotelischen Metaphysik hervorgeholt und die Psychoanalyse, insbesondere diejenige Lacan'scher Prägung, als radikale Setzung auf die Wirkung des Buchstabens in neuem Licht dargestellt.
Extrakt
(2018)
Hintergrund: Depressionen sind häufige, schwere und oft lebensbedrohliche Erkrankungen, bei denen es – trotz sehr guter Behandlungsmethoden – Versorgungslücken gibt. Hierzu tragen Vorbehalte gegen eine leitlinienkonforme pharmako- und/oder psychotherapeutische Behandlung bei. Ziel der Arbeit ist es zu ermitteln, in welchen soziodemographischen Bevölkerungssegmenten diese Vorbehalte besonders ausgeprägt sind.
Methodik: Die Untersuchung basiert auf Online-Befragungen der deutschen Bevölkerung aus den Jahren 2021, 2020 und 2019, darunter 1656 Personen (2021), 1775 Personen (2020) und 1729 Personen (2019) ohne Depressionserfahrungen. Mit einer CHAID-Analyse wurde geprüft, in welchen Bevölkerungssegmenten die Vorbehalte gegen eine leitliniengerechte Behandlung besonders groß sind.
Ergebnisse: Vorbehalte gegen Pharmakotherapie hatten insgesamt 69,8 % der Befragten ohne Depressionserfahrungen. Am größten waren die Vorbehalte unter jüngeren Personen (< 40 Jahre); hier lag der Anteil bei 74,2 %. Vorbehalte gegen Psychotherapie äußerten 31,4 % ohne Depressionserfahrungen; unter Frauen mit geringerer Schulbildung hatten 40,5 % Vorbehalte gegen eine Psychotherapie; unter Männern mit geringerer Schulbildung waren es 39,1 %. Vorbehalte gegen beide Behandlungsformen zeigten 27,7 %. Am größten waren die Vorbehalte unter Männern mit Schulbildung unterhalb der Hochschulreife (34,1 %). Die Ergebnisse sind signifikant (χ2-Test, p < 0,05).
Diskussion: Eine allgemeine Informationsstrategie wäre geeignet, Vorbehalten gegen Pharmakotherapie und Psychotherapie gleichermaßen zu verringern. Für eine spezifische Informationsstrategie müssen die Botschaften hinsichtlich Inhalt und Kommunikationskanälen so gestaltet werden, dass die jüngere Zielgruppe zuverlässig erreicht wird.
Anfang April 1884 entdeckte Freud im "Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften" eine Rezension zu einem kurzen Aufsatz Theodor Aschenbrandts. Aschenbrandts Artikel war vier Monate zuvor in der "Deutschen Medicinischen Wochenschrift" erschienen und stellte einen in Europa noch weitgehend unbekannten Wirkstoff vor, an dessen Erforschung nun Sigmund Freud erhebliche Zukunftshoffnungen knüpfte.
Aschenbrandt hatte in seiner Studie vom 12. Dezember 1883 in der "Medicinischen Wochenschrift" während einer Waffenübung eines bayerischen Armeekorps den Soldaten Kokain verabreicht und dabei eine beträchtliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit, insbesondere der Marschfähigkeit unter erschwerten Bedingungen, sowie länger ausbleibende Erschöpfung durch Nahrungs- und Schlafentzug festgestellt. Das weckte das Interesse Freuds, der 1884 als schlecht bezahlter Assistenzarzt des Wiener Allgemeinen Krankenhauses ein verstärktes Interesse daran hatte, sich durch wissenschaftliche Forschungen einen Namen zu machen
Der Begriff und das Thema einer "Fröhlichen Wissenschaft" sind bei Nietzsche paradox, kämpft der Philosoph doch in vielen seiner Texte gegen die Wissenschaft. Denn dem Begehren nach Wissen haftet etwas Reaktives und somit Trauriges an. Wie wird nun eine Leserin Freuds diese Ambiguität verstehen, wenn sie sie ins Verhältnis mit der doppelseitigen und komplexen Verbindung von Todestrieb und sexuellem Trieb setzt?
Der vorliegende Beitrag untersucht die Bedeutung von individuellen Merkmalen (Fähigkeitsselbstkonzept und Leistungsängstlichkeit) sowie von konstruktiver Unterstützung durch Lehrkräfte für die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe. Bezüglich des Unterrichtsqualitätsmerkmals der konstruktiven Unterstützung wird zwischen zwei Facetten unterschieden, nämlich einer sozio-emotionalen Unterstützung sowie einer fachlich-inhaltlichen Unterstützung durch die Lehrkraft. Dabei wird erstmals die Bedeutung dieser Facetten für die von Schülerinnen und Schülern erlebte soziale Integration untersucht und ebenso geprüft, welche differenziellen Zusammenhänge sich für Lernende mit individuellen Risikofaktoren schulischer Entwicklung zeigen. Es wurden Befragungsdaten aus zwei Erhebungszeitpunkten (mittlerer Abstand: 8 Wochen) von 1.116 Schülerinnen und Schülern in 49 Mathematikklassen der Sekundarstufe mehrebenen-analytisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Facetten konstruktiver Unterstützung mit dem Erleben sozialer Integration zusammenhingen. Schülerinnen und Schüler mit niedrigem Mathematik-Fähigkeitsselbstkonzept bzw. hoher Leistungsängstlichkeit fühlten sich weniger gut in die Klassengemeinschaft integriert. Die Facetten konstruktiver Unterstützung spielten für diese Zusammenhänge eine besondere Rolle: Der Zusammenhang zwischen Fähigkeitsselbstkonzept und sozialer Integration wurde durch eine fachlich-inhaltliche Unterstützung moderiert, sodass sich Lernende mit niedrigem Fähigkeitsselbstkonzept in Klassen mit hoher fachlich-inhaltlicher Unterstützung vergleichbar gut sozial integriert fühlten wie die anderen Lernenden. Der Zusammenhang von Leistungsängstlichkeit und sozialer Integration wurde durch beide Facetten konstruktiver Unterstützung moderiert, sodass in Klassen mit hoher konstruktiver Unterstützung Lernende mit hoher Leistungsängstlichkeit sich genauso sozial integriert erlebten wie ihre weniger leistungsängstlichen Mitschülerinnen und Mitschüler. Der Beitrag untermauert somit die hohe Bedeutung von Beziehungsqualität im schulischen Kontext und bringt neue Erkenntnisse zu differenziellen Zusammenhängen von Unterricht und schulischen Outcomes in Abhängigkeit von den Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.
Der vorliegende Beitrag untersucht die Bedeutung von individuellen Merkmalen (Fähigkeitsselbstkonzept und Leistungsängstlichkeit) sowie von konstruktiver Unterstützung durch Lehrkräfte für die soziale Integration von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe. Bezüglich des Unterrichtsqualitätsmerkmals der konstruktiven Unterstützung wird zwischen zwei Facetten unterschieden, nämlich einer sozio-emotionalen Unterstützung sowie einer fachlich-inhaltlichen Unterstützung durch die Lehrkraft. Dabei wird erstmals die Bedeutung dieser Facetten für die von Schülerinnen und Schülern erlebte soziale Integration untersucht und ebenso geprüft, welche differenziellen Zusammenhänge sich für Lernende mit individuellen Risikofaktoren schulischer Entwicklung zeigen. Es wurden Befragungsdaten aus zwei Erhebungszeitpunkten (mittlerer Abstand: 8 Wochen) von 1.116 Schülerinnen und Schülern in 49 Mathematikklassen der Sekundarstufe mehrebenen-analytisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Facetten konstruktiver Unterstützung mit dem Erleben sozialer Integration zusammenhingen. Schülerinnen und Schüler mit niedrigem Mathematik-Fähigkeitsselbstkonzept bzw. hoher Leistungsängstlichkeit fühlten sich weniger gut in die Klassengemeinschaft integriert. Die Facetten konstruktiver Unterstützung spielten für diese Zusammenhänge eine besondere Rolle: Der Zusammenhang zwischen Fähigkeitsselbstkonzept und sozialer Integration wurde durch eine fachlich-inhaltliche Unterstützung moderiert, sodass sich Lernende mit niedrigem Fähigkeitsselbstkonzept in Klassen mit hoher fachlich-inhaltlicher Unterstützung vergleichbar gut sozial integriert fühlten wie die anderen Lernenden. Der Zusammenhang von Leistungsängstlichkeit und sozialer Integration wurde durch beide Facetten konstruktiver Unterstützung moderiert, sodass in Klassen mit hoher konstruktiver Unterstützung Lernende mit hoher Leistungsängstlichkeit sich genauso sozial integriert erlebten wie ihre weniger leistungsängstlichen Mitschülerinnen und Mitschüler. Der Beitrag untermauert somit die hohe Bedeutung von Beziehungsqualität im schulischen Kontext und bringt neue Erkenntnisse zu differenziellen Zusammenhängen von Unterricht und schulischen Outcomes in Abhängigkeit von den Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.