300 Sozialwissenschaften
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Die Debatten, wer wo und wie repräsentiert ist, werden in weiten Teilen der Gesellschaft geführt. Wer erzählt wessen Geschichte und wie? Wer redet über wen und wie? In der Wissenschaft muss die Frage lauten: Wer forscht über wen und wie? Ein Bereich, den diese Fragen besonders umtreiben, sind die Afrikawissenschaften.
Seit 20 Jahren entwickelt das Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) an der Goethe-Universität immer neue Perspektiven der afrikabezogenen Forschung, etwa durch interdisziplinäre und transkontinentale Konzepte. Doch historisch gewachsene Ungleichheiten erschweren auch heute noch ein angemessenes Verständnis des Kontinents, der zu häufig als Forschungsgegenstand betrachtet wurde und wird.
Finanzielle Unterstützung direkt dahin zu geben, wo sie gebraucht wird, und die Menschen dort selbst über die Verwendung entscheiden zu lassen – diese Idee leuchtet ein. Eine Untersuchung Frankfurter Entwicklungsökonomen zeigt jedoch: Die Mittel aus dem Westen haben in gambischen Dörfern auch Risiken und
Nebenwirkungen.
Wenn in afrikanischen Ländern geputscht wird, ruft das Regionalorganisationen auf den Plan, die sich um die Wiederherstellung der Demokratie bemühen – durchaus mit Erfolg. Doch wie sehen die Menschen vor Ort diesen Einsatz? Darüber forscht ein länderübergreifendes Team aus der Friedens- und Konfliktforschung.