300 Sozialwissenschaften
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Highlights
• Explanation of mobility design and its practical, aesthetic and emblematic effects on travel behaviour.
• Review of recent studies on mobility design elements and the promotion of non-motorised travel.
• Discussion of research gaps and methodological challenges of data collection and comparability.
Abstract
To promote non-motorised travel, many travel behaviour studies acknowledge the importance of the built environment to modal choice, for example with its density or mix of uses. From a mobility design theory perspective, however, objects and environments affect human perceptions, assessments and behaviour in at least three different ways: by their practical, aesthetic and emblematic functions. This review of existing evidence will argue that travel behaviour research has so far mainly focused on the practical function of the built environment. For that purpose, we systematically identified 56 relevant studies on the impacts of the built environment on non-motorised travel behaviour in the Web of Science database. The focus of research on the practical design function primary involves land use distribution, street network connectivity and the presence of walking and cycling facilities. Only a small number of papers address the aesthetic and emblematic functions. These show that the perceived attractiveness of an environment and evoked feelings of traffic safety increase the likelihood of walking and cycling. However, from a mobility design perspective, the results of the review indicate a gap regarding comprehensive research on the effects of the aesthetic and emblematic functions of the built environment. Further research involving these functions might contribute to a better understanding of how to promote non-motorised travel more effectively. Moreover, limitations related to survey techniques, regional distribution and the comparability of results were identified.
Aktuelle wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit dem Sinnerleben Beschäftigter thematisieren vor allem die Problematik eines belastungsbedingten Sinnverlustes. Danach leiden immer mehr Beschäftigte darunter, ihre Arbeit nicht mehr als sinnvoll empfinden zu können. Eine solche Perspektive lässt allerdings die subjektiven Gestaltungsleistungen und Aneignungsformen von Arbeit aus dem Blick geraten. Diesen wendet sich der Beitrag zu, indem er danach fragt, inwieweit sich unterschiedliche Formen der Aneignung von Arbeit identifizieren lassen. Auf der Basis von Interviews mit vierzig hochqualifizierten Beschäftigten werden drei unterschiedliche Aneignungsmodi mit ihren inhärenten Ambivalenzen identifiziert. Jeder Modus steht für eine spezifische Sichtweise auf die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten und für eine Form der primären Sinnzuschreibung in der Arbeit. Differenziert werden drei Idealtypen – „progressive Sinngestaltung“, „widerständige Sinnbewahrung“ sowie „pragmatische Sinnbewahrung“ –, anhand derer die Heterogenität und die Ambivalenzen der Aneignung professioneller Arbeit deutlich werden. Der Beitrag liefert so Erkenntnisse über die subjektiven Praktiken des Bedeutsam-Machens von Arbeit und trägt zur Erforschung des Zusammenspiels von Arbeit und Subjektivität bei.
Soziologische Theorien weisen von Anfang an, seit Auguste Comte und Max Weber, eine Schlagseite in ihrer Theoriebildung auf und bleiben in ihrer Medienkonzeption beschränkt, wie wir heute wieder in Entwürfen einer Theorie der digitalen Gesellschaft beobachten können. Diese Schlagseite im soziologischen Medienbegriff resultiert nicht nur aus ihrem modernen Blick auf die Gesellschaft, sondern ebenso aus einer medialen Abstraktion; trotz ihrer Empirie sind soziologische Theorien häufig mit einer blinden Stelle in ihrem 'Medienbegriff' behaftet. Zu erinnern sei hier nur an Max Webers Begriff der Rationalität, der höchst abstrakt vom konkreten Lauf der Gesellschaft abgezogen wurde; einer angeblich entzauberten Welt der Moderne, die jedoch in ihrer 'oikonomia' in Wahrheit erst recht vollständig verzaubert auftreten sollte. So blieb und bleibt ihre Modernität, die sie gegenüber der spekulativen, transzendentalen und metaphysischen Philosophie angeblich auszeichnet, ein höchst abstraktes Produkt, das sie freilich in den modernen, ausdifferenzierten Gesellschaften als etwas höchst Konkretes und Objektives präsentieren oder, aktueller und spezifischer formuliert, statistisch, probabilistisch, stochastisch und algorithmisch errechnen wollen. In diesem medialen Reduktionismus sind heute auch neue soziologische Modelle befangen, die nunmehr die digitale Gesellschaft in einem theoretischen Rahmen unterbringen wollen, dabei aber die letzte verbliebene gesellschaftliche Bodenhaftung verlieren und vollends in einen digital-informatischen Rationalismus abdriften, gegen den dann kein Widerstand mehr möglich ist.
This paper contributes to the clarification of the concept of “typicality” discussed in contemporary philosophy of physics by conceiving the nomological status of a typical behaviour such as that expressed in the Second Law of Thermodynamics as a “minutis rectis law”. A brief sketch of the discovery of “typicality” shows that there were ideas of typical behaviour not only in physics but also in sociology. On this basis and in analogy to the Second Law of Thermodynamics, it is shown that the nomological status of sociological laws such as Gresham’s Law can also be conceived as “minutis rectis laws”.
Blockchain verspricht, Intermediäre wie Banken überflüssig zu machen und durch dezentrale Peer-to-Peer-Netzwerke zu ersetzen. Dieser Beitrag stellt die Frage nach der Realisierbarkeit dieser Ankündigung sowie danach, welche gesellschaftlichen Implikationen damit verbunden sind. Eine historisch informierte theoretische Analyse zeigt, dass die Erzeugung von Kreditgeld durch Banken ein für kapitalistische Gesellschaften existenzieller Vorgang ist. Die Fiktion des Geldwerts bedarf ihrerseits glaubwürdiger Intermediäre, die dauerhaft in der Lage sind, die zeitliche und räumliche Stabilität des Geldes zu inszenieren. Explorative Interviews mit Akteuren im Finanzsektor in Kombination mit einer inhaltsanalytischen Auswertung von einschlägigen Blogs, White Papers und Artikeln der Wirtschaftspresse lassen vermuten, dass Blockchain Intermediäre keineswegs ausschaltet, sondern diejenigen mächtiger werden lässt, die in der Lage sind, die Technologie ihren Bedürfnissen entsprechend umzugestalten.
Dieser Beitrag reflektiert und ergänzt die aktuelle Diskussion über die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung. Wir richten dabei den Blick auf die vom Wissenschaftsrat attestierten Schwachstellen im Bereich empirisch-analytischer Methoden und erläutern ihre Auswirkungen auf Interdisziplinarität, Internationalität und Politikberatung der deutschen Friedens- und Konfliktforschung. Wir argumentieren, unter Verweis auf den Bericht des Wissenschaftsrats, dass eine breitere Methodenausbildung und -kenntnis von großer Bedeutung für interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit, aber auch für die Politikberatung ist. Zukünftige Initiativen innerhalb der Friedens- und Konfliktforschung sollten die Methodenvielfalt des Forschungsbereichs angemessen berücksichtigen und einen besonderen Fokus auf die Ausbildung im Bereich empirisch-analytischer Methoden legen, um das Forschungsfeld in diesem Bereich zu stärken. Unser Beitrag entspringt einer Diskussion innerhalb des Arbeitskreises „Empirische Methoden der Friedens- und Konfliktforschung“ der Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung.
The relationship between exhaustion and work engagement has received considerable attention during the past decades. Although the theoretical proposition exists that work engagement may increase exhaustion over time, previous research has been mixed. Drawing on the transactional stress model and applying latent growth modeling, we aim to provide a more comprehensive picture of the work engagement–exhaustion relationship over time. In two longitudinal studies, with four measurement points each, we found consistent evidence that a higher initial work engagement related to increased exhaustion over time. Consistent with our hypotheses, a higher initial work engagement also related to less initial exhaustion, and increases in work engagement related to decreases in exhaustion over time. However, contrary to our expectations, a higher initial exhaustion related to elevated work engagement over time. In conclusion, our findings suggest that engaged employees are less exhausted but face a higher risk of exhaustion over time. At the same time, exhausted employees are less engaged, but they have the potential to become more so over time. The theoretical and practical implications of these findings will be discussed in this paper.
The Spanish reproductive bioeconomy has bloomed in the last few decades. There are now over three hundred fertility clinics in Spain, which has become one of the main destinations for what is often called “reproductive tourism” in the European context. The phenomenon of assisted reproduction has been extensively studied within English-speaking countries of the global North, but not so much in the cluster of Spanish-speaking countries, with a few interesting exceptions. Following the invitation to collaborate in this special issue around reproduction in Latin America and Spain, we offer an analysis of how Spanish oocyte provision and domestic work function as part of global care chains (GCC). We will compare the results of two major projects: one focusing on domestic work and the other on egg donation programs, both in Spain. We will introduce different perspectives around care and GCC, discussing how transference of oocytes can be viewed as a type of feminized labor involving affective-care work, clinical work, and biological work. The framework of GCC, a concept used to unpack unjust power relations embedded in transferences of care in current neoliberal and globalized socio-economic arrangements, can help to enable a conversation on how transferences of reproductive capacity might be reinforcing the stratification of reproduction.