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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem spezifischen Phänomen innerhalb der Sprachphilosophie und der linguistischen Pragmatik – den explizit performativen Äußerungen (Austin 1979). Im Zentrum der Arbeit stehen die detaillierte Explikation und der kritische Vergleich zweier prominenter Erklärungsmodelle von Performativen: Einerseits Bach/Harnish’s (1979) Analyse dieser Äußerungen als indirekte Sprechakte, andererseits Searle’s (1989) Behandlung von Performativen als Deklarationen. Die Arbeit gliedert sich wie folgt. Kapitel 1 führt die terminologischen Grundlagen ein und dient der Darstellung des Performativitätsproblems. Kapitel 2 befasst sich mit der Nachzeichnung der Standardisierten Indirektheit von Performativen nach Bach/Harnish (1979) und der Kritik an diesem Modell. Nach einer Einführung in das intentionale Kommunikationsmodell von Grice erfolgt eine Darstellung der allgemeinen Prinzipien von Bach/Harnish’s Kommunikationstheorie, die in expliziter Anlehnung an Grice konzipiert ist. Grundlage für die Behandlung der Analyse expliziter Performative ist vor allem die Darstellung des Speech Act Schema, also des inferentiellen Rasters, das Bach/Harnish sprachlicher Kommunikation zugrunde legen, sowie die Erläuterung der Begriffe der Konventionalisierung und Standardisierung. Die eigentliche Darstellung der Theorie präsentiert zwei unterschiedliche Muster zur inferentiellen Entschlüsselung der indirekten Bedeutung explizit performativer Äußerungen und schließt mit einem Modell, das die beiden Indirektheitsanalysen und Standardisierung integriert. Die Kritik wägt beide Indirektheitsanalysen gegeneinander ab, befasst sich mit der generellen Frage, ob Performative die Eigenschaften indirekter Sprechakte besitzen und untersucht, inwiefern die Annahme des Vollzugs eines assertiven Aktes mit Performativen problematisch ist. Kapitel 3 wendet sich der Searle’schen Deklarationsanalyse performativer Äußerungen zu. Zu Beginn werden die Grundlagen dieses Modells verfügbar gemacht. Dazu wird, neben einem kurzen Überblick über Searle’s Theorie auf dem Stand von „Sprechakte“ (1971), seine Klassifikation illokutionärer Akte detailliert dargestellt. Vor diesem Hintergrund erfolgt die Nachzeichnung des Deklarationsansatzes. In der anschließenden kritischen Betrachtung des Modells wird die Idee der Intentionsmanifestation diskutiert und es wird geprüft ob sich die unterstellte Existenz einer assertiven illokutionären Rolle von Performativen bestätigen lässt. Insbesondere wird schließlich die illokutionäre Kategorie der Deklarationen hinterfragt. Kapitel 4 dient einer vergleichenden Gegenüberstellung der beiden zuvor behandelten Theorien und versucht abzuwägen, welcher Ansatz die Funktion und Eigenschaften explizit performativer Äußerungen besser erfasst. In Kapitel 5 wird der Versuch unternommen, eine alternative Sicht zu entwickeln. Das besondere kommunikative Potential der Klasse der explizit performativen Äußerungen wird dabei mit ihren semantischen und pragmatischen Aspekten in Verbindung gebracht. Auf diese Weise soll ein Ansatz verfolgt werden, der die deskriptive Eigenschaft von Performativen mit ihrer optionalen performativen Verwendung in Beziehung setzt, ohne diese auf eine assertive illokutionäre Rolle zurückführen zu müssen. Kapitel 6 dient einer abschließenden und resümierenden Betrachtung der im Verlauf der Arbeit unternommenen Überlegungen
Die Sprachtheorie steht heute vor neuen Herausforderungen. Sie zeichnet sich durch die schnelle Dynamik ihrer Entwicklung und die Öffnung gegenüber anderen Wissenschaften und Forschungsbe-reichen aus. Ergebnisse der Sprachtheorie sind für die Philosophie, die Linguistik und die Sozialwissenschaften, aber auch für die Kommunikationswissenschaften von Bedeutung. Die in diesem Band versammelten Beiträge konzentrieren sich auf folgende Schwerpunkte der Sprachtheorie: intentionale Bedeutung, Sprecherbedeutung und Sprachbedeutung, Intentionalität, Kommu-nikation und kommunikative Intentionen, die Fortbildung und Kri-tik der von Grice entwickelten Bedeutungstheorie (Bedeutungsnominalismus) sowie ihre Anwendung auf die sogenannte Theorie der sprachlichen Kraft (illokutive Kraft), einen Neuanfang der Klas-sifikation von Sprechakten, Analyse der Gültigkeitsunterstellungen der Interpretation, Ergebnisse der Dialogforschung und Modelle der Argumentationstheorie. Inhalt Einleitung: Zu kognitiven und handlungstheoretischen Grundlagen der Sprachtheorie 7 Gerhard Preyer, Maria Ulkan, Alexander Ulfig I Intentionen und kommunikative Handlungen Maria Ulkan Kommunikative und illokutionäre Akte 22 Georg Meggle/Maria Ulkan Grices Doppelfehler. Ein Nachtrag zum Griceschen Grundmodell 43 Jan Nuyts Intentionalität und Sprachfunktionen 51 II Interpretation und Bedeutung Gerhard Preyer Kognitive Semantik 74 Anhang: Sprechaktsemantik: J.L. Austin, J.R. Searle, H.P. Grice, P.F. Strawson 113 Louise Röska-Hardy Sprechen, Sprache, Handeln 139 Frank Siebelt Zweierlei Holismus. Überlegungen zur Interpretationstheorie Donald Davidsons 159 Peter Rothermel Semantische Implikaturen 173 Volkmar Taube Referenz und Interpretation. Zur Theorie nichtsprachlicher Symbolisierung 187 Georg Peter Zu Richtigkeit und Interpretation der Metapher: Kognitive Funktion und rekonstruktive Schemainterpretation 195 III Klassifikation von Sprechakten Maria Ulkan Informations- und Aufforderungshandlungen 218 Dirk Hartmann Konstruktive Sprechakttheorie 228 Volkmar Taube Bildliche Sprechakte 247 IV Kommunikatives Handeln und intersubjektive Gültigkeit Jürgen Habermas Sprechakttheoretische Erläuterungen zum Begriff der kommunikativen Rationalität 258 Karl-Otto Apel Illokutionäre Bedeutung und normative Gültigkeit. Die transzendentalpragmatische Begründung der uneingeschränkten kommunikativen Verständigung 288 Peter-Paul König Kommunikatives und strategisches Handeln. Kritische Bemerkungen zu zwei zentralen Begriffen der "Theorie kommunikativen Handelns" von Jürgen Habermas 304 Alexander Ulfig Präsuppositionen und Hintergrundwissen. Eine Kritik am formalpragmatischen Präsuppositionsbegriff 321 V Dialogstruktur und Argumentation Wilhelm Franke Konzepte linguistischer Dialogforschung 346 Franz Hundsnurscher Streitspezifische Sprechakte: Vorwerfen, Insistieren, Beschimpfen 363 Dieter Mans Argumentation im Kontext Exkurs: Zu Christoph Lumers "Praktische Argumentationstheorie" 376
Worum geht es in dieser Arbeit? Dies ist eine Arbeit über Websites. Darüber, wie sie gelesen und geschrieben werden und wie man das lernen kann. Da es in dieser Arbeit um Lesen, Schreiben und Lernen geht, fließen in sie sowohl Aspekte der Sprachwissenschaft als auch der Sprachdidaktik ein. Was will diese Arbeit? Diese Arbeit hat zwei Ziele, ein sprachwissenschaftliches und ein sprachdidaktisches. In sprachwissenschaftlicher Hinsicht sollen, auf der Grundlage einer gründlichen Analyse seiner Eigenschaften, die Besonderheiten des Lesens und Schreibens im World Wide Web herausgearbeitet werden. Aufbauend auf dieser Analyse sollen im sprachdidaktischen Teil der Arbeit die Kompetenzen ermittelt und in Beziehung zueinander gesetzt werden, die zur Erstellung von Websites notwendig sind. Das so entstehende Kompetenzmodell bildet die Basis für eine zielgerichtete, effektive und evaluierbare Umsetzung der Gestaltung von Websites in der Schule und die Grundlage für weiterführende empirische Arbeiten. Wie ist die Arbeit aufgebaut? Im ersten Kapitel der Arbeit wird die Entwicklung der technischen und strukturellen Formate geschildert, welche die Grundlage des Websiteformats bilden. Darauf aufbauend werden seine wichtigsten Eigenschaften beschrieben. Im zweiten Kapitel wird das Websiteformat von anderen kommunikativen Formaten abgegrenzt und mit Hilfe der besonderen Charakteristika, die es besitzt, sein überwältigender Erfolg erklärt. Im dritten Kapitel wird unter Rückgriff auf Ergebnisse der Leseforschung und empirische Untersuchungen zum Lesen im World Wide Web erarbeitet, welchen Einfluss das Websiteformat auf das Lesen von Texten hat und welche Unterschiede es zum Lesen von Texten in anderen kommunikativen Formaten gibt. Auf dieser Grundlage wird ein Bewertungs- und Analyseraster für die Lesbarkeit von Texten im Websiteformat entwickelt. Im vierten Kapitel wird auf der Grundlage verschiedener Modelle des Schreibprozesses dargestellt, was das Schreiben für das Websiteformat vom Schreiben für andere Formate unterscheidet, was dabei besonders beachtet werden muss und welche Entwicklungen für die Zukunft zu erwarten sind. Dabei werden, unter Berücksichtigung des in Kapitel drei erarbeiteten Bewertungs- und Analyserasters, Hinweise für eine sinnvolle Vorgehensweise bei der Gestaltung von Websites gegeben. Im fünften Kapitel wird vor dem Hintergrund der aktuellen bildungspolitischen Diskussion ein Kompetenzmodell für die Gestaltung von Websites entwickelt, das als Basis für die Festlegung von Bildungsstandards und die Beschreibung der Rahmenbedingungen dient, unter denen diese in der Schule verwirklicht werden können. In einer abschließenden Diskussion werden die wichtigsten Ergebnisse nochmals herausgearbeitet und es wird auf Perspektiven für zukünftige sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Forschungsvorhaben hingewiesen.
Vores interesse for logotyper tager sit udgangspunkt to steder: I vores fælles interesse for henholdsvis visuelle kommunikationsformer og de måder, hvorpå virksomheder kommunikerer med deres omverden. Vores interesse for visuelle kommunikationsformer er overvejende praktisk funderet, da Christian driver Øje for Øje illustration ved siden af studierne, og Henrik er freelancefotograf. Specialet her er dog udtryk for en lyst til undersøge teorien bag visuel kommunikation. Interessen for virksomheders kommunikation er stadig overvejende teoretisk funderet. Vi har med vores fælles uddannelsesbaggrund i Nordisk og Virksomhedskommunikation haft rig lejlighed til, på et teoretisk niveau, at beskæftige os med generel kommunikationsteori og mere specifik virksomhedskommunikationsteori. Disse to interesseområder smelter sammen i vores intention om at belyse logotyper, der er en kommunikationsform, vi alle konfronteres med dagligt - for langt de flestes vedkommende dog uden at det afføder nogen nævneværdig undren. Vi undrer os imidlertid over at logotypen, så vidt vi har kunnet konstatere, hidtil er blevet overset af sprogteoretikere og aldrig er blevet underkastet en stringent metodisk videnskabelig undersøgelse som en selvstændig kommunikationsform. Det ønsker vi med dette speciale at tage de første skridt til at ændre. Vi mener, at det er relevant at tage hul på undersøgelsen af logotyper som selvstændig kommunikationsform, fordi tendensen i de vestlige samfund peger i retning af, at det nuværende samfunds hyperkompleksitet (Qvortrup 2000) langt fra har nået sin kulmination. I det hyperkomplekse samfund vil efterspørgslen efter simple kommunikationsmekanismer, der kan sammenkæde eller overføre store mængder af information og dermed reducere kompleksitet, stige. Som undersøgelsen i specialet vil vise, er logotyper netop en kommunikationsform af den simpelhed, der vil blive efterspurgt i det hyperkomplekse samfund. Paradoksalt nok spiller logotyper i kraft af deres simplicitet en forbløffende stor rolle for moderne virksomheder. Det er ikke uden årsag at noget af det første, grundlæggeren af en moderne virksomhed sætter sine kræfter ind på, er at finde det rigtige navn til virksomheden og i forlængelse heraf at få skabt den rigtige logotype. Først i det øjeblik disse to identifikatorer er på plads, begynder den ny virksomhed at føles manifest. Logotypen spiller rollen som bærer af identitet, og som specialet vil vise, afføder det hyperkomplekse samfund kravet om en fortættet identitet.
Nous nous intéresserons à la question de l'utilisation qui est faite des langues nationales, notamment dans le système éducatif. C'est un fait connu en effet que la langue officielle du Burkina est le français et que tout l'enseignement formel, du premier jour à l'école jusqu'au dernier jour à l'université en passant par le secondaire se fait exclusivement en français (comme d'ailleurs dans beaucoup d'autres pays dits "francophones"). Il s'en suit que la langue française est très valorisée et valorisante, étant la langue du peu d'élus qui sont allés à l'école, la langue des fonctionnaires de l'État et de la classe dirigeante, la langue de l'administration, de la justice, la langue de communication internationale. Se pose alors la question de savoir ce qu'on fait des langues du pays, pour lesquelles on utilise le terme de "langues nationales".
With one group generally constituting the autochthonous host - representing the core population in the centre - immigrant groups tend to reside in separate ethnic wards and even work in wards/quartiers identified with their ethno-specific crafts and trades - and often named after them. The socio-lingustic survey will therefore use available and new maps and ethno-linguistic statistics: For the former, the urban surveys by the Max Lock Company of north-eastern Nigeria have been of great help, but have to be updated ; for the latter, various censuses had to be supplemented by more recent information . With ethno-linguistic wards constituting enclaves which can only interact through a language or languages in common, we can apply the general model of the triglottic configuration by positing x territorial and y immigrant, ethnic languages of solidarity; one general urban community language or lingua franca of interaction; and the official language of authority and administration. This language of authority was formerly a local aristolect (Kanuri or Fulfulde), but is now mostly an exolect - English or French. This short presentation concerns ongoing work in urban socio-lingustics developed in Maiduguri over some 15 years.
Die Aussprache fremdländischer Orts- und Eigennamen kann deutschsprachige Rundfunksprecher vor größere Probleme stellen. Denn es gibt in anderen Sprachen Laute, die im Deutschen nicht vorkommen. Auch die Graphem-Phonem-Verbindungen entsprechen oft nicht den deutschen Regeln. Beim Hessischen Rundfunk existiert für die gesamte ARD die so genannte „Aussprache-Datenbank“, bei der Sprecher (in der Regel Nachrichtensprecher) die Aussprache solcher Orts- und Eigennamen erfragen können. In der vorliegenden Dissertation werden phonetisch begründete Regeln erarbeitet, wie – ausgehend von einer Transkription nach IPA in der Originalsprache – Orts- und Eigennamen des Dänischen, Schwedischen und Norwegischen durch deutschsprachige Rundfunksprecher ausgesprochen werden sollten. Dabei werden auch die Graphem-Phonem-Relation sowie die Phonotaktik der Ausgangssprache im Vergleich zum Deutschen berücksichtigt. Damit liegt erstmals ein standardisiertes Verfahren vor, das eine einheitliche und phonetisch begründete Vorgehensweise bei der Erarbeitung eines Aussprachevorschlags für dänische, schwedische und norwegische Orts- und Eigennamen ermöglicht.
This paper argues that short (clause-internal) scrambling to a pre-subject position has A properties in Japanese but A'-properties in German, while long scrambling (scrambling across sentence boundaries) from finite clauses, which is possible in Japanese but not in German, has A'-properties throughout. It is shown that these differences between German and Japanese can be traced back to parametric variation of phrase structure and the parameterized properties of functional heads. Due to the properties of Agreement, sentences in Japanese may contain multiple (Agro- and Agrs-) specifiers whereas German does not allow for this. In Japanese, a scrambled element may be located in a Spec AgrP, i.e. an A- or L-related position, whereas scrambled NPs in German can only appear in an AgrP-adjoined (broadly-L-related) position, which only has A'-properties. Given our assumption that successive cyclic adjunction is generally impossible, elements in German may not be long scrambled because a scrambled element that is moved to an adjunction site inside an embedded clause may not move further. In Japanese, long distance scrambling out of finite CPs is possible since scrambling may proceed in a successive cyclic manner via embedded Spec- (AgrP) positions. Our analysis of the differences between German and Japanese scrambling provides us with an account of further contrasts between the two languages such as the existence of surprising asymmetries between German and Japanese remnant-movement phenomena, and the fact that unlike German, Japanese freely allows wh-scrambling. Investigation of the properties of Japanese wh-movement also leads us to the formulation of the "Wh-cluster Hypothesis", which implies that Japanese is an LF multiple wh-fronting language.