430 Germanische Sprachen; Deutsch
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This paper deals with expletives that are inserted into clauses for structural reasons. We will focus on the Germanic languages Danish, German, and Yiddish. In Danish and Yiddish expletives are inserted in preverbal position in certain wh-clauses: In Danish such an insertion is observed when the subject is locally extracted from an SVO configuration in non-assertive clauses. In Yiddish wh-clauses are formed from a wh-phrase and a V2 clause. If no element would be fronted in the embedded V2 clause, an expletive is inserted in non-assertive clauses in order to meet the V3 requirement for embedded clauses. In addition to embedded wh-clauses, declarative V2 clauses also allow the insertion of an expletive. In Danish the expletive fills the subject position and is not necessarily fronted. In German and Yiddish the expletive has to occur in fronted position. In contrast to Danish and Yiddish, German does not insert expletives into embedded wh-clauses. They are inserted only into declarative V2 clauses in order to fulfill the V2 requirement without having to front another constituent. In this paper we try to provide an account that captures the commonalities between the three languages while being able to account for the differences.
Luftmenschen
(2018)
Wörter können zweifach bewegt werden: wie Erbschaften in der Zeit und wie Güter im Raum. Sie gedeihen nicht nur in ihrer eigenen Sprache, sondern auch in anderen, vor allem dann, wenn dort im Mündlichen oder in der Schriftsprache eine Art Bezeichnungs-"Vakuum" besteht: Wo immer sie dringend benötigt werden, dort haben sie potentiell auch Platz. Die Bewegung selbst erfolgt zuerst mit den Sprechern, und mit diesen bleiben Worte auch im Gebrauch lebendig; gehen sie dann in die Umgangs- oder sogar Hochsprache ein, weitet sich ihr linguistischer Einfluss aus, sie werden beständiger, erscheinen fest verknüpft mit ihrer neuen Umgebung. Mitunter ist dann ihre Herkunft im Rückblick nicht mehr so ohne weiteres zu eruieren. Trotzdem bleiben solche Begriffe Indikatoren für ein Milieu, das zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort bestand und das ihnen ihre erste Ursprünglichkeit eingeschrieben hat. Die deutschen Lehnwörter im Hebräischen sind hierfür ein gutes Beispiel.
Kunz
(2018)
Die Verkäufer der Obdachlosenzeitschrift "Hinz&Kunzt" gehören auf Hamburgs Straßen wie Blechmusikanten in den Berliner Untergrund. [...] Die Verschmelzung von Kunz, dem austauschbaren Jedermann, und der Kunst als vielgestaltiger Vermittlerin von Freude und Leben, erzeugt durch das schlichte Anhängen eines Buchstabens, verweist auf mehr als ein phonetisches Wortspiel. Was aber macht die semantische Nähe dieser beiden Vokabeln aus? Aufschluss gibt womöglich ein drittes Wort, ein jiddisches Fremdwort, das, ganz egal, in welcher Sprache es gebraucht wird, unübersetzt bleibt und damit seine Fremdheit beibehält: 'kunz', genauer 'di kunz'. Herkommend vom deutschen "Kunst", bedeutet es keinesfalls "Kunst", sondern so viel wie "Trick", "Kunststück" oder "Einfallsreichtum" - etwas, was potenziell jeder hat oder kann.
This paper deals with selected semantic, morphological and syntactic characteristics of Yiddish modal verbs, compared to their cognates in German and other Germanic language. In particular, it focuses on the modal ker, the subjunctive zoln and the conditional with volt. The synchronic description is completed by diachronic observations which refer to the Middle High German basis of Yiddish.