430 Germanische Sprachen; Deutsch
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Eine am Gebrauch orientierte Sprachbeschreibung ist auch in der Grammatik mit sprachlicher Variation und mit Veränderungen des Gebrauchs konfrontiert. Anhand dreier Beispiele aus dem zentralen Bereich der deutschen Grammatik soll gezeigt werden, dass sich in der Variation, die man dort beobachtet, eine funktionale Nutzung des vorhandenen Inventars darstellt. Diese funktionale Nutzung ist dadurch gekennzeichnet, dass seltenere und daher synchron auffälligere Konstruktionen für spezifische Funktionen genutzt werden. Der Genitiv ist tatsächlich aus formalen Gründen seiner Morphologie auffällig. Er ist nicht vom Dativ unterschieden beim Femininum, doppelt markiert bei den starken Maskulina und Neutra und nur beschränkt bildbar im Plural. Diese Eigenheiten beschränken seine Nutzung als normaler Kasus. Gerade aber die auffällige Markierung mit dem Element {-(e)s} hat dazu geführt, dass der Genitiv nun zur Anzeige genereller Abhängigkeit genutzt wird, und zwar als Genitivattribut wie als unmarkierte Form bei einer Gruppe von Präpositionen (wie dank, trotz, wegen, entlang usw.). Beim zweiten Fall, dem Verhältnis von starken und schwachen Verben, zeigt sich, dass der Übergang von der starken zur schwachen Flexion, die erkennbar den Normalfall im morphologischen System darstellt, gerade häufige und in ihrer Bedeutung grundlegende Verben (wie geben, nehmen usw.) nicht betrifft, so dass die starke Flexion als Markierung für solch einen zentralen Status gelten kann. Der dritte Punkt hängt damit zusammen: das Ausgreifen der würde-Form als Konjunktiv II (auch bei gut markierten starken Verben) ist so im größeren Zusammenhang der Nutzung von Klammerformen zu sehen.
Case and event structure
(2001)
I argue in this paper for a novel analysis of case in Icelandic, with implications for case theory in general. I argue that structural case is the manifestation on the noun phrase of features which are semantically interpretable only on verbal projections; thus, Icelandic case does not encode features of noun phrase interpretation, but it is not uninterpretable either; case is properly seen as reflecting (interpretable) tense and aspect features. Accusative case in Icelandic is available when the two subevents introduced in a transitive verb phrase are identified with each other, and dative case is available when the two parts are distinct (thus Icelandic case manifests aktionsart or inner aspect, in partial contrast to Finnish). This analysis bears directly on the theory of feature checking in the Minimalist Program; specifically, it paves the way for a restrictive theory of feature checking in which no features are strictly uninterpretable: all formal features come in interpretable-uninterpretable pairs, and feature checking is the matching of such pairs, driven by legibility conditions at Spell-Out.