430 Germanische Sprachen; Deutsch
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Nur wenige Themen geben in der Gegenwart so häufig Anlass zu Kontroversen wie die Zuwanderung (Migration). Es ist zum Teil auch dadurch bedingt, dass sie so viele andere Bereiche berührt - Wirtschaft, Demografie, Politik, innere Sicherheit, Kultur, Sprache und sogar die Religion. Wie kann Europa von der Zuwanderung profitieren und gleichzeitig die Menschenrechte achten? Diese Problematik wird im medialen Diskurs sehr unterschiedlich präsentiert und in der Öffentlichkeit verschieden wahrgenommen. Zudem scheint sich das Thema besonders für politische Polemiken zu eignen, denen dann auch die bereits (nicht nur) in Deutschland lebenden Menschen mit ausländischen Wurzeln, die man jetzt "Bürger mit Migrationshintergrund" nennt, unterworfen werden. Im Fokus des vorliegenden Beitrags steht ein kurzer Entwurf (als Beispiel) der diversen sprachlichen Repräsentation der Migration im Hinblick auf die ausgewählten schriftlichen Texte im Deutschen Referenzkorpus (kurz DeReKo). Es ist ein elektronisches Archiv von deutsch-sprachigen Textkorpora geschriebener Sprache, das seit 1964 existiert und vom Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim gepflegt und kontinuierlich ausgebaut wird.
Der Beitrag hat zum Ziel, einen kurzen und knappen Entwurf einer quantitativ-qualitativen (diskurs-)linguistischen Analyse von sprachlichen Repräsentationen der Migration als gegenwärtiges Phänomen in ausgewählten schriftlichen Texten des deutschen Korpus DeReKo anhand der Dresdner Neuesten Nachrichten (regionale Tageszeitung) zu skizzieren. Die Analysen des Lexems Migration und seiner textuellen Realisierungen, der Frequenz des Lemmas *Migration*, seiner syntagmatischen Muster und Kookkurrenzen, Stereotypisierungen werden anhand von kurzen authentischen Auszügen aus dem Korpus durchgeführt