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"Mir ist so digk vor gesait" : Studien zur erzählerischen Gestaltung des "Meleranz" von dem Pleier
(2024)
In der germanistischen Mediävistik richtet sich das Forschungsinteresse vornehmlich auf die höfische Literatur und dabei insbesondere auf die frühen und späten Artusromane. Vor allem die Werke von Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach sind zentrale Forschungsobjekte, während Texte wie Pleiers ‚Meleranz‘ bisher nur begrenzt Beachtung fanden.
Die Forschungslücke, die die vorliegende Arbeit adressiert, liegt in der detaillierten Analyse der spezifischen Erzähltechniken des pleierschen Textes, die sich sowohl durch die Verwendung traditioneller arthurischer Motive als auch durch innovative narrative Ansätze auszeichnen. Ausgehend von dem Befund eines stark zurückgenommenen Erzählers wird untersucht, welche narrativen Strategien und Verfahren der Pleier im ‚Meleranz‘ anwendet, um trotz dieser Abkehr von der implizierten poetischen Regelhaftigkeit einer dominanten Erzählerfigur das Erzählen vom Ritter ‚Meleranz‘ gelingen und zugleich an einigen Stellen ausgesprochen konventionell wirken zu lassen.
Um aufzudecken, wie der Text ohne die Stimme eines deutlich hervortretenden Erzählers vermittelt wird, nutze ich im Verlauf der Arbeit eine Typologie der Stoffvermittlung durch (arthurische) Erzähler. In den Einzelstudien zum ‚Meleranz‘ werden seine Motive, Erzählmuster und Figurenkonstellationen in einem close reading erarbeitet und mit der Typologie abgeglichen, um bestimmen zu können, welche Vermittlungsformen im pleierschen Text genutzt werden. Mit Hilfe dieses Vergleichs kann das Erzählverfahren im ‚Meleranz‘ extrapoliert und gleichzeitig offengelegt werden. Mittels dieses Vorgehens wird verdeutlicht werden, dass es sich beim ‚Meleranz‘ um einen Text handelt, der arthurische Konventionen lediglich anders inszeniert, um die vermittelnde Funktion der Stimme des Erzählers zu substituieren oder ihr Fehler auszugleichen.
Stellenanzeigen in Zeitungen: eine vergleichende Studie anhand deutscher
und kamerunischer Texte
(2023)
Across different cultures in the world, companies recruit new workers by publishing job announcement in newspapers. This contribution examines job announcement in German and Cameroonians newspapers in order to bring out theirs similarities and differences. The analysis reveals that job announcements in both countries are quite similar as far as the communication situation is concerned. Differences and similarities appear in text structure and in the usage of linguistic items.
The article intends to present some facts about the medieval history of the Saxons in the Wallachian town of Câmpulung Muscel/Langenau. German-speaking colonists were settled in Langenau around the 13th century, and their traces can be followed until the middle of the 18th century. A German language document from the 16th century will serve as an illustration, depicting the relations between the Transylvanian Saxons from Râșnov/Rosenau and the population of Câmpulung Muscel/Langenau. The linguistic peculiarities of the document are discussed, as well as the problems of its transcription, which led to different publication variants. This document is also interesting because it contains many Romanian names of persons.
The article deals with the educational language German at German schools abroad and DSD schools in Romania. Schools in regions with autochthonous German minorities are given special consideration, as these contribute to the preservation of the minority‘s cultural identity. Existing empirical studies on language use and language retention at DSD schools are discussed and it is proposed that analyzes should not only be devoted to the norm-orientation in the language use of pupils, but to interactive processes in subject teaching.
The aim of this article is to elaborate on the nouns listed in the title based on selected vernacular records, which in a certain phrase, but also by themselves, express the meanings making troubles/difficulties and seeking excuses/evasions. First of all, Transylvanian Saxon and High German respectively the German colloquial language have these lexemes in common, as well as vernacular words that do not belong to this linguistic level. Furthermore, it should be clarified that these vernacular words are attested in different sound variants from case to case in the Rhenish, in the Palatine and in the Bavarian-Austrian vernaculars, in the same or similar meanings in corresponding vernacular dictionaries. Transylvanian Saxon proper vocabulary is represented by a borrowing from Latin and two borrowings from Romanian. The dialect documents presented in the article are taken from the Transylvanian-Saxon Dictionary, its archive, the North Transylvanian Dictionary as well as from dialect and specialist literature. The etymological explanations respectively the etymological considerations of the analyzed lexemes have been prepared mainly based on relevant specialist dictionaries.
Während es jedem unbenommen ist, eine Sprache oder einen Dialekt schön oder häßlich zu finden, wird immer wieder versucht, sprachästhetische Urteile zu begründen. In diesem Essay werden Urteile über die deutsche Sprache gesammelt und linguistisch betrachtet, d.h. nicht nach den sozio-kulturellen Assoziationen, die sie auslöst (Giles/Niedzielsky 1998: social connotation hypothesis), sondern nach sprachlichen Merkmalen (inherent value hypothesis), was Versuche nicht ausschließt, sozio-kulturelle Assoziationen linguistisch zu legitimieren. Konsens scheint darüber zu bestehen, daß die romanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Italienische, schöner klingen als die germanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Deutsche, während das Deutsche durch Ableitung und Zusammensetzung Wortbildungsmöglichkeiten hat und nutzt, die anderen Sprachen versagt sind. Was die Aussagekraft solcher Vergleiche mindert, ist ihr Eurozentrismus; ästhetische Urteile über „exotische“ Sprachen sind noch selten.
Im vorliegenden Beitrag wird auf eine Familie deutscher Konstruktionen eingegangen, denen das Reduplikationsmuster [von Xsg zu Xsg] zugrunde liegt. Den theoretischen Rahmen der Arbeit bilden zentrale Postulate der Konstruktionsgrammatik. Als empirische Basis dienen deutsch-russische (RNC) und deutsch-spanische (PaGeS) Parallelkorpora. Das zu untersuchende Pattern ist formal durch die Doppelung des im Singular auftretenden Substantivs ohne Artikel und semantisch durch verschiedene Lesarten z.B. 'iterative Fortbewegung' ('von Haus zu Haus gehen') oder "stetige Entwicklung' ('von Tag zu Tag zunehmen') gekennzeichnet. Auf kontrastiver Ebene spielt die lexikalische Slotfüllung jedes Konstrukts eine besondere Rolle, denn sie bedingt auch die formalen und semantischen Besonderheiten der Entsprechungen im Russischen und im Spanischen. In diesem Zusammenhang wird in erster Linie anhand der konsultierten deutsch-russischen bzw. deutsch-spanischen Parallelkorpora versucht, die funktional äquivalenten Konstruktionen des deutschen Patterns festzulegen.
Das Projekt vernetzt die Doktorandenausbildung an drei Universitäten in der Slowakei (Univerzita sv. Cyrila a Metoda v Trnave), der Tschechischen Republik (Univerzita Jana Evangelisty Purkyně v Ústí nad Labem) und in Polen (Uniwersytet Wrocławski). Ausgangspunkt war die Feststellung, dass es in der Doktorandenausbildung noch einige Defizite gibt, wie z. B. eine schwache internationale Zusammenarbeit und Vernetzung. Die aktuellen Anforderungen in Wissenschaft und Praxis erfordern jedoch zwangsläufig eine internationale Dimension. Ziel des Projekts war daher, durch verschiedene gemeinsame Veranstaltungen einen Beitrag zur Internationalisierung der Doktorandenprogramme an den Partnerinstitutionen zu leisten und diese zu vernetzen. Ein weiteres Defizit wurde bei der methodischen Ausbildung von Doktoranden festgestellt. Um ihre Methodenkompetenz zu stärken, wurden im Rahmen des Projekts zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Organisation von internationalen Doktorandenkolloquien, die auch nach Projektende fortgesetzt werden, die Erstellung eines gemeinsamen Curriculums zur Erleichterung der Studentenmobilität sowie die Erstellung von methodisch und wissenschaftlich aktuellem Lehrmaterial, die Schaffung neuer Publikationsmöglichkeiten speziell für Doktoranden sowie die Integration neuester Forschungsergebnisse und innovativer Methoden direkt in den Ausbildungsprozess. Das Projekt zielte auch eben darauf ab, die Qualifikation von Betreuern und Dozenten in Doktorandenprogrammen zu verbessern.
Im Rahmen des Projekts "Internationalisierung und Weiterentwicklung des Doktorandenstudiums ERASMUS+ 2018–1-SK01-KA203–046375" - Projektpartner Universität der Heiligen Kyrill und Method in Trnava (Slowakei), Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem (Tschechien) und Universität Wrocław (Polen) - fand vom 26.04. bis zum 30.04.2021 das dritte Internationale Doktorandenkolloquium statt. Die Organisation des Kolloquiums wurde diesmal von der Universität Wrocław in Polen übernommen.
Im Aufsatz wird versucht, die Rolle und die Bedeutung der Deutschlehrer in der tschechischen Gesellschaft der zweiten Hälfte des 19. und der ersten des 20. Jahrhunderts zu erörtern. Dabei wird auf den Habitus der Deutschlehrer und die bildungs- und gesellschaftspolitischen Umstände, die ihn formten, fokussiert. Es werden zum einen die autofiktionalen Texte der Lehrer, zum anderen ihre bildungspolitische Essays analysiert, um ihr gesellschaftliches Bild und ihre Selbstverortung in unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen darzustellen. Die kulturhistorische Studie soll zu weiteren Forschungen im aktuellen bildungspolitischen Diskurs anregen.
Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung und die Grundfragen der Phraseodidaktik in den letzten Dekaden sowie über ausgewählte Beiträge zu Phrasemen in Lehrwerken widmet sich der Beitrag einer Fallstudie anhand des 2017 erschienenen Lehrwerks Aspekte neu. Dabei wird auf vier Fragen eingegangen: Es wird untersucht, wie auf Phraseme referiert wird. Des Weiteren werden die Nennformen einer kritischen Analyse unterzogen. In einem dritten Schritt folgt die Beschreibung und kritische Betrachtung der phrasembezogenen Übungstypen. Schließlich wird die Frage beantwortet, ob die methodisch-didaktische Aufbereitung von Phrasemen die Erkenntnisse und Maximen phraseodidaktischer Forschung, konkret die Methode des phraseodidaktischen Vierschritts reflektiert.
In diesem Beitrag werden alle Arten von Phraseologismen in Webtexten für Jugendliche untersucht. Im Fokus der Untersuchung stehen aber die nichtkodifizierten Phraseologismen. Es wird überprüft, ob Phraseologismen in Webtexten für Jugendliche jugendsprachliche Eigenschaften haben. Manche von diesen Phraseologismen enthalten beispielsweise Anglizismen, die bekanntlich von Jugendlichen gerne verwendet werden. Es wird gezeigt, dass nicht alle gebräuchlichen Phraseologismen in aktuellen Wörterbüchern verzeichnet sind, aber auch, dass neue Phraseologismen oft Variationen der alten darstellen.
Der Gegenstand der Analyse ist die Verwendung von potentiellen slowenischen phraseologischen Neologismen in den neuen Medien. Obwohl uns heute wertvolle Daten aus den elektronischen Korpora zur Verfügung stehen, stellt die Identifikation phraseologischer Neologismen eine methodologische Herausforderung dar. Für ihre Bestimmung sind spezifische Daten wie Frequenz, kontextuelle Einbettung und Konnotation aus den Korpora notwendig. Bei der Interpretation phraseologischer Prozesse sind unter anderem Fragen aufgetaucht, in welchen Medien potentielle Neologismen vorkommen, wie stark ihre Stabilität ist und ob es Unterschiede zwischen den einzelnen Typen phraseologischer Neologismen gibt.
Im Beitrag werden Merkmale des formelhaften bzw. figurativen Sprachgebrauchs in Online-Präsenzen ungarndeutscher Minderheitenzeitungen am Material ihrer Facebook-Posts empirisch untersucht. Es zeichnete sich ab, dass spezielle digitale Schreibmuster (noch) kaum zu erkennen sind, sodass sich die Befunde von denen der Untersuchungen an ungarndeutschen Printmedien nicht kategorial unterscheiden. Die datenbasierte Studie konnte - mit Einsatz von Salienz als Analysekategorie - eruieren, dass sich die Besonderheiten hinsichtlich ihrer Ursprünge in drei prototypische Klassen einteilen lassen: Es sind (1) Kontaktphänomene (Transfer oder Nachahmung von Elementen, Strukturen und Modellen der Kontaktsprache Ungarisch); (2) Verfremdungsprozesse als Folge einer unsicheren Beherrschung der Mediensprache Deutsch, etwa Übergeneralisierung von Gebrauchsnormen bzw. -konventionen des Sprachsystems und (3) Flüchtigkeitsfehler, die selbst bei hochkompetenten Textproduzenten vorkommen können. Insgesamt überwiegt ganz eindeutig der Typ (1), sodass sich vielfach ein kontaktsprachliches Muster ergibt und kulturelle Hybride entstehen.
Der vorliegende Beitrag ist dem korpusbasierten Vergleich von vier Phrasemen des Deutschen mit der Bedeutung 'jemanden/etwas antreiben' gewidmet. Anhand einer maschinellen Auswertung von Belegen aus dem Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) werden syntaktische, semantische und kombinatorische Eigenschaften dieser Phraseme beschrieben. Die semantischen Eigenschaften wurden mit der DeReKo-eigenen Kookkurrenzanalyse ermittelt, die morpho-syntaktischen Besonderheiten mit GATE. Verglichen wurden solche Merkmale wie Besetzung der Objektvalenz, Kombinierbarkeit mit Adverbien, Gebrauch mit Negation und Vorkommen unterschiedlicher Zeitformen des Verbs. Es wurden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede festgestellt.
Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse der kontrastiven Forschung von phraseologischen Neologismen im Deutschen und Ukrainischen gezeigt. Das Ziel dieses Beitrags besteht darin, die phraseologischen Neologismen, die in der Corona-Pandemie in Deutschland und in der Ukraine in digitalen Medien verwendet wurden, zu analysieren, die strukturell-semantischen Merkmale ausgewählter phraseologischer Einheiten in beiden Sprachen zu beschreiben, ihre konzeptuelle Analyse durchzuführen, die vorhandenen Neologismenpaare einander gegenüberzustellen sowie Äquivalenztypen zu untersuchen. Die Materialbasis bilden diesbezüglich 96 deutsche und 60 ukrainische phraseologische Neologismen der Jahre 2020–2021.
Die seit Jahren allmählich aber sukzessive ansteigende Digitalisierung bleibt nicht ohne Einfluss auf die Veränderungen in der Forschung, darunter auch in der Phraseologie. Den Möglichkeiten, die einem in diesem Kontext angeboten werden, scheinen keine Grenzen gesetzt zu werden. Das betrifft auch die Lexikographie - hier Phraseographie, die sich von der traditionellen Arbeitsweise und den Arbeitsmethoden immer mehr entfernt und Vorteile der digitalisierten Welt in zunehmendem Maße nutzt. Vor diesem Hintergrund wird zum einen das Potential der phraseologischen Online-Wörterbücher geprüft, das zum anderen mit den Möglichkeiten der Printwörterbücher verglichen wird. Das Ziel ist dabei, die Funktionalitäten der beiden Typen von phraseologischen Wörterbüchern miteinander zu vergleichen, um feststellen zu können, ob alle Vorteile der Digitalisierung von den Autoren der Online-Wörterbücher genutzt werden, um verschiedenen Erwartungen der Benutzer gerecht zu werden und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die Grundlage der Analyse bilden auf der einen Seite sechs repräsentative phraseologische Printwörterbücher für Deutsch, vier für Polnisch, vier phraseologische deutsch-polnische Wörterbücher und zwei polnisch-deutsche und auf der anderen Seite drei Online-Wörterbücher für Deutsch, ein Online-Wörterbuch für Polnisch und zwei deutsch-polnische Online-Wörterbücher. Aus dem Vergleich der Mikrostruktur in den analysierten Wörterbüchern ergeben sich Schlussfolgerungen in Bezug auf die Empfehlungen und fertige Lösungen mancher Probleme lexikographischer Natur, die ihre Anwendung in der digitalen Phraseographie finden können.
Trotz der erheblichen Vorteile von digitalen Plattformen für Sprachlernende sind frei zugängliche Online-Tools im Bereich der Phraseologie, abgesehen von einigen Ausnahmen, noch Mangelware. Sie sind nicht an Platzbeschränkungen gebunden, leicht auf den aktuellen Stand zu bringen und fördern das autonome Lernen. Die in diesem Beitrag vorgestellte Online-Phraseologie-Lernplattform ReDeWe, die im Rahmen einer Lehrwerksuntersuchung entstanden ist, deckt drei Bereiche ab: (1) eine im Aufbau befindliche Phrasemdatenbank mit relevanten Informationen wie semantisches Feld, Register und Grundwortschatzniveau, (2) eine Multisuchmaschine, die die wichtigsten Online-Wörterbücher bzw. Korpora integriert, und (3) eine Lernplattform mit interaktiven Übungen.
Mit Fokus auf die Vorteile, die computergestützte Lehr- und Lernmittel bieten, soll in diesem Beitrag ein neues Lernportal, Phras.eu, mit interaktiven Übungen zur Phraseologie beschrieben werden. Die Lernaktivitäten der Plattform, deren Konzeption sich am Supplement zum GER orientiert, basieren auf dem pluralen Ansatz in CARAP/REPA. Dieser Ansatz besagt, dass durch das Erlernen von Fremdsprachen auf der Grundlage bereits bestehender sprachlicher Kompetenzen der Prozess des Spracherwerbs effizienter gestaltet wird. In der didaktischen Implementierung von äquivalenten Idiomen in Phras.eu soll das Lernen von deutschen Idiomen unabhängig von der Muttersprache durch das vorhandene Wissen der Lernenden in der englischen Sprache erleichtert werden.
In diesem Beitrag wird das Ziel verfolgt, eines der neuen digitalen Kommunikationsmittel, einen Lernerblog, zu untersuchen. Es handelt sich um ein neues, bereits sehr populäres Kommunikationsmittel, das als Ergebnis sich ändernder Kommunikationsbedürfnisse, technologischer Innovationen und variierender medialer Kontexte betrachtet werden kann. Im Fokus unseres Interesses steht Deutschlernerblog.de, eine beliebte und von vielen Benutzern und Benutzerinnen oft besuchte Internetplattform, auf der neben zahlreichen anderen Lehrmaterialien vier nach verschiedenen Kriterien zusammengestellte Phrasemsammlungen angeboten werden. Letztere werden im Beitrag unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert, um festzustellen, inwieweit dabei die gegenwärtige Forschungslage im Bereich der Phraseologie berücksichtigt wird. Aufgrund der ermittelten Ergebnisse werden Vorschläge für eine aus phraseodidaktischer Sicht effizientere Zusammenstellung der Phrasemsammlung und lernerfreundliche Beschreibung der einzelnen Phraseme gemacht.
Zahlreiche Forschungsarbeiten haben sich bereits der Frage gewidmet, warum und wie Phraseologie in den DaM- bzw. in den DaF- und DaZ-Unterricht integriert werden kann. Es wird dabei argumentiert, dass Phraseologismen - ebenso wie Einzelwörter - zum lexikalischen Bestand gehören und daher sowohl für die Textrezeption als auch für die Textproduktion unerlässlich sind. Neben eher theoretischen Beiträgen gibt es auch praxisorientierte Arbeiten, die zeigen, wie Aufgaben/Übungen mit kodifizierten und abgewandelten Phrasemen einerseits der Wortschatzerweiterung dienen, andererseits die Vermittlung von Phonetik, Morphologie und Syntax unterstützen können. Wenig Aufmerksamkeit galt bisher der Frage, welche Rolle Phraseologismen z. B. bei durch Demenz verursachten Sprachstörungen spielen. Lassen sich gezielte Übungen, etwa phraseologische Spiele, als "sprachliche Heilmittel" gegen Demenz einsetzen? Diesem Thema ist der Beitrag gewidmet.
Im Zentrum des Beitrags steht der Zusammenhang von konstruktivistischem Lernen in der Fremdsprache Deutsch und dem Einsatz aufgabenorientierter Lernaktivitäten in hypermedialen Lernumgebungen zur Bereicherung der Wortschatzarbeit im Bereich der Phraseologie. Anhand von Beispielen aus der Unterrichtspraxis werden Möglichkeiten für die Implementierung einer konstruktivistischen Lernkultur in der phraseologiebezogenen Wortschatzarbeit vorgestellt und kritisch reflektiert.
Die Digitalisierung beeinflusst immer stärker alle Bereiche des Alltagslebens, aber auch der Wissenschaft. Es gibt heute kaum noch Residuen, in denen dies nicht der Fall ist. Vor allem die so genannten Neuen Medien verändern die Kommunikation in vielen Lebensbereichen. Durch die aktuellen Ereignisse der Corona-Pandemie wurde die Dynamik der Entwicklung noch einmal intensiviert. Da Phraseologismen wesentliche Bereiche des Alltagslebens reflektieren und ebenso wie andere Aspekte der Sprache dem technisch, kulturell und gesellschaftlich bedingten Sprachwandel unterliegen, haben die jüngsten Entwicklungen Folgen für die Phraseologie. Neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen ergeben sich aus dem Einsatz von digitalen Medien. Trotz ihrer hohen Relevanz wurden diese grundlegenden Aspekte bislang in der Forschung erst unzureichend beachtet. Aus diesem Grunde widmet sich der 15. Band der "Aussiger Beiträge" gerade diesem Themenfeld intensiver.
Während es jedem unbenommen ist, eine Sprache oder einen Dialekt schön oder häßlich zu finden, wird immer wieder versucht, sprachästhetische Urteile zu begründen. In diesem Essay werden Urteile über die deutsche Sprache gesammelt und linguistisch betrachtet, d.h. nicht nach den sozio-kulturellen Assoziationen, die sie auslöst (Giles/Niedzielsky 1998: social connotation hypothesis), sondern nach sprachlichen Merkmalen (inherent value hypothesis), was Versuche nicht ausschließt, sozio-kulturelle Assoziationen linguistisch zu legitimieren. Konsens scheint darüber zu bestehen, daß die romanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Italienische, schöner klingen als die germanischen Sprachen, und unter diesen besonders das Deutsche, während das Deutsche durch Ableitung und Zusammensetzung Wortbildungsmöglichkeiten hat und nutzt, die anderen Sprachen versagt sind. Was die Aussagekraft solcher Vergleiche mindert, ist ihr Eurozentrismus; ästhetische Urteile über „exotische“ Sprachen sind noch selten.
Based on the privative derivational suffix -los, we test statements found in the literature on word formation using a – at least in this field – novel empirical basis: a list of affective-emotional ratings of base nouns and associated -los derivations. In addition to a frequency analysis based on the German Reference Corpus, we show that, in general, emotional polarity (so-called valence, positive vs. negative emotions) is reversed by suffixation with -los. This change is stronger for more polarized base nouns. The perceived intensity of emotion (so-called arousal) is generally lower for -los derivations than for base nouns. Finally, to capture the results theoretically, we propose a prototypical -los construction in the framework of Construction Morphology.
So-called gender-neutral nouns like Freund*innen, Redakteur_in or AutorInnen are suspected to not fit into the linguistic system. This paper argues that if these forms are pronounced with a glottal stop (e.g. Freund[ʔ]innen), only small changes in the grammar are needed to integrate them. It is shown that the suffix [ʔ ɪn] in these derivatives can be analysed as a phonological word and therefore could be a new suffix that is added to the grammar. The phonological structure of its derivatives is shown to be just like the phonological structure of many native German derived nouns as many suffixes form a phonological word of their own. Also, the insertion of [ʔ] in these derived wordforms can be explained by the status of the suffix as a phonological word. Hence, it is argued that speakers do not ignore the regularities of the grammar when they use gender-neutral nouns with [ʔ ɪn], but rather work with these rules to create new words with new meanings.
The present study investigates word formation processes and strategies in monolingual and bilingual children by age 7 to 8. Using an elicitation task in form of naming of low frequent complex objects, it is analyzed whether bilingual children use other word formation strategies than monolinguals do. Therefore, N=9 monolinguals and N=9 bilinguals were tested. N=268 elicited reactions were analyzed. Results show bilinguals to use the same word formation strategies to the same extent as monolinguals do. Compounding overweighs derivation in each child. However, a more in-depth qualitative analysis shows that the complex compounds formed by bilingual children disregard the German composition rule of right-hand heads to a significantly higher extent than the monolingual children do. Since this acquisition process has been reported for German monolingual 2-year old children, this result is interpreted as a delayed acquisition process rather than a transfer from the respective first language.
This paper deals with German kinship terms ending with the form "n" (Muttern, Vatern). Firstly, data from newspapers are presented that show that especially Muttern denotes very special meanings that can only be derived to a limited extent from the lexical base: a) Muttern referring to a home where mother cares for you, b) Muttern standing for overprotection, and c) Muttern representing a special food style (often embedded in prepositional phrases and/or comparative constructions like wie bei or wie von Muttern). Secondly, it is argued that the addition of n to kinship terms is not a word-formation pattern, but that these word forms are instead lexicalized and idiomatized in contemporary German. Hence, a diachronic scenario is applied to account for the data. It is argued in the present paper that the n-forms have been borrowed from Low German dialects, especially from constructional idioms of the type ‘X-wie bei Muttern’ and that forms were enriched by semantic concepts associated with the dialect.
In ihrer neuesten Publikation befasst sich die ausgewiesene Wortbildungsexpertin Elke Donalies mit Fällen wie Wetterbeobachter, Dickhäuter, Vergissmeinnicht, zartfühlend und wieviel, deren linguistische Erfassung nach wie vor Probleme bereitet. Grund dafür dürfte zum einen sein, dass die Worthaftigkeit der untersuchten Einheiten vielfach fraglich ist (z. B. zart fühlend als syntaktische Fügung vs. zartfühlend als Wort bzw. Wortbildungsprodukt). Zum anderen ist die Analyse der Einheiten – bei Zuordnung zum Bereich Wortbildung – schwierig und im Resultat entsprechend vielfältig (z. B. Dickhäuter als Derivation, Zusammenbildung oder synthetic compound (vgl. S. 114)). Donalies hat sich also mit der Wahl derartiger "linguistischer Problemmacher" viel vorgenommen und insgesamt drei Jahre Projektzeit im Rahmen ihrer IDS-Tätigkeit dafür aufgewendet (Januar 2015–Januar 2018).
This paper deals with complex prefix-particle structures like aberkennen in German. First, it presents a scheme to analyse these double complex words from a synchronic point of view. Second, it is shown for words with ab-, that this type of word formation is typical for Middle and Early Modern High German and reasons for the decrease are discussed.
Besides some well-established forms like autoritär 'authoritarian'; humanitär 'humanitarian'; new coinages ending with -itär can be found in German. These adjectives are closely related to nouns ending with -ität. From an etymological point of view; these formations are morphologically transparent. Not only are the adjectives new; but -itär emerges as a new suffix.
The project WBLUX (Wortbildung des moselfränkisch-luxemburgischen Raumes) at the University of Luxembourg aims at the investigation of Luxembourgish word formation through different text sorts and genres. In order to achieve this goal the compilation of an annotated corpus is needed. This article gives an example for benefits of using a corpus with annotations like parts of speech, lemmata and word formation affixes in the analysis of productivity of some selected word formation affixes of Luxembourgish. Then it describes how one can achieve such a corpus from a technical point of view. This includes the choice of corpus format, of a database platform and the designing of programs needed for the annotation process of word formation itself. This article also suggests new corpus linguistic approaches for research of word formation like analyzing the usage of word formation bases in the entire corpus or performing context analysis in order to determine semantical functions of each suffix.
This paper provides an overview of the connection between word formation and text type linguistics. Following a brief outline of the current state of research, desiderata and weaknesses of previous research as well as perspectives of a text type oriented research on word formation will be introduced. Here, I advocate a stronger inclusion of oral (with regard to the medium) and conceptually spoken text types (cf. Koch/Oesterreicher 1985). The focus is on the analysis of word formations within the text type of battle rap, which can be classified as oral and conceptually spoken. The analysis gives an insight into my habilitation project outlined in the essay and shows how this project can be realized.
A typical characteristic of Central German dialects, especially of the Ripuarian dialect, is that it has collective nouns with ge- + -ze (cf. gesteinze) besides those with ge- + -e (cf. gesteine) corresponding to Dutch gesteente and gestene. A relationship between ge- + -ze and ge- + -te has been assumed for a long time. A corpus-based comparison is given in order to explain the genesis of these different formation types (ge- + -e, ge- + -ze, ge- + -te) and their relations. It seems likely that earlier Dutch formations influenced their Ripuarian counterparts. Rarely, the circumfix ge- + -te also occurs in Ripuarian texts and may be autochthone. One main result is that the suffic -ze in Ripuarian restores the collective formation in the circumfix ge- + -e when it was destroyed by the e-apokope. This is a rare instance where an element of word formation is replaced by another one in order to neutralize the isolation effect of sound change.
German "-isch" and English "-ish" share a common Germanic origin, which is evidenced by striking similarities concerning the derivation of ethnic adjectives "(englisch/English)" or property-denoting adjectives "(kindisch/childish)". However, after an initial period of parallel characteristics, the two languages display drastic changes, with English developing an approximative sense when attached to adjectival bases (e.g. "greenish") and expanding to a wide range of other word categories, while German "-isch" develops multiple functions and also comes to firmly occupy a morphological niche with non-native bases. The paper sheds light on the evolving divergence between German and English by presenting results from two diachronic corpus-based studies. Additionally, explanations with respect to the typological parameter of 'Boundary Permeability' are provided.
This paper investigates the spelling of compound nouns in a corpus comprised of Early New High German protocols of witch trials from the 16th and 17th century. Previous studies on the spelling of compound nouns in printed texts have found that scribes increasingly write compound nouns as one word during the 16th century. However, this paper will show that there is still much variation in handwritten texts from that time. The study focusses on identifying factors that lead scribes to write compound nouns either as one word or two, such as linking elements and the use of upper case letters. I will argue that while there is more variation in the spelling of compound nouns in the handwritten corpus than in printed texts, there still is a strong tendency to line up the boundaries of the graphemic and syntactic words.
An inventory of the Middle High German word families is still missing wheras the Old High German and New High German word families are recorded by the dictionaries of J. Splett. In this paper a semi-automatic method is represented which can help to find and analyze the Middle High German word families. By several scripts a combined list of MHG and OHG lemmata is tranformed and expanded to a table containing among other things a column with a simplified variation of Splett's word formation formulas and a column with the common base of the word family the lemma probably belongs to. In a labour-intensive last step, these proposals have to be manually checked and corrected.
In German, non-finite forms of verbs that are traditionally labelled as "nominalized infinitives", but are better categorized as gerunds, can show very unusual features. Although they carry a definitive article and therefore clearly seem to belong to the class of nouns, they still govern objects and adverbials in exactly the same way the verb does. It is therefore argued that in spite of the determiners, these forms are essentially verbal in nature. The syntactic functions they fulfil can be anything from subject or object to adverbial or attributive modifier, i. e. functions that are usually fulfilled by subordinate clauses. Since this is the same kind of behavior that converbs in languages like Turkish show, this leads to the suggestion that they can indeed be considered as a functionally similar to converbs.
The article delineates the development of nominal synthetic compounding in the history of German. In particular, it is attested an enhancement of the morphological structure which correlates with a morphological intersection of determinative compounding happening from Early New High German onwards.
This article deals with the development of -igen verbs in German since the Old High German period, demonstrating that this can be regarded as a process in which the adjective formation morpheme -ig gradually develops into a component of a word formation pattern that derives transitive verbs from nouns. An -igen-verb can be descended not only from an -ig-adjective (würdig – würdigen) but also from a noun without an intermediary -ig-adjective (Pein – *peinig – peinigen). In this article, it is claimed that a word formation pattern with -ig develops over time. The emergence of this word formation pattern can be described as a "reanalysis" of the verb structure accompanied by a "resegmentation" of the original word structure and a semantic "remotivation" of the established unit. It is also pointed out that this development is particularly evident in the Middle High German period.
Am 31. März 2017 und 01. April 2017 fand in Lyon unter Federführung des Forschungszentrums Centre d'Etudes Linguistiques (CEL – EA 1663) und unter Beteiligung des Labors Interactions, Corpus, Apprentissages, Représentations (ICAR – UMR 5191) der Universitäten Lumière Lyon 2 und der Ecole Normale Supérieure de Lyon ein internationaler Kongress zu Formen, Verfahren und Funktionen der Bildung lexematischer und polylexematischer Einheiten im Deutschen (Formation et préformation lexicale de l'allemand) statt. GermanistInnen aus Deutschland, Frankreich, Polen, Russland und Spanien nahmen an diesem Symposium teil.
This study aims to present the linguistic landscape of a transylvanian city, namely Mediaș, using the Linguistic Landscape method. It is investigated in which areas of the public space the languages of the historical national minorities are present. The corpus includes inscriptions from the public space that have been analysed and classified according to certain criteria.
In the context of the emergence of various online dictionaries and platforms that also address phraseological units, their usefulness is being questioned and their potential examined in order to illustrate new directions in the development of digital phraseography. The article shows special traits in the formation of lexicographical content in two selected online dictionaries, using the lemma “cat” as example.
The article is devoted to a historical German settlement in present-day Slovakia, since the small German minority of the lumberjacks/woodcutters (Slovak. Huncokári) has received little attention. The urgency of the need for research is also pointed out, since there are only very few speakers of this dialect left. The article therefore informs about some background of the settlement history, the present state and about approaches for ethnological field research.
The article deals with the promotion of the German language abroad through Germany’s foreign cultural and educational policy. An important concern of the German intermediary organizations abroad is access to culture and education across geographic, political and social borders, but scientific and economic policy. interests, which benefit the needs of the German market, also play a major role. Regarding the fact that more and more skilled workers who are ultimately lacking in their countries of origin are migrating to Germany, the article questions whether it is always a so-called triple-win model.
The present article initially covers the meaning of Pomānǝ, a noun loaned from the Romanian language into certain idioms and collocations of the TransylvaninSaxon vernacular. It goes on to cover this loan word‘s constructions documented in the North-Transylvanian craft vocabulary, mainly hybrid formations, including their meaning and their type of word formation. The verb pomenin loaned from the Romanian language into the Transylvanian-Saxon vernacular is presented in its transitive, intransitive as well as reflexive usage in meaningful vernacular records and outlines its morphological integration into the Transylvanin-Saxon language. Both loan words come with etymological explanations. The vernacular records are taken from South Transylvanian and North Transylvanian specialist and vernacular literature as well as from the Transylvanian-Saxon Dictionary.
Inhalt
I. Literaturwissenschaft und Landeskunde
Markus FISCHER (Bukarest):
Blaublütige Dracula-Fantasie mit idyllischer Coda –
Dana Grigorceas dritter Roman Die nicht sterben ……………….….. 15
Grazziella PREDOIU (Temeswar):
Die Essayistik Herta Müllers…………………………………………………….. 34
Claudia SPIRIDON-ȘERBU (Kronstadt):
Herta Müllers fiktionalisierter Raum, mit Karten lesen –
ein Beispiel aus der Praxis………………………………………………….…..….. 50
Andreea DUMITRU (Hermannstadt):
Das Werden eines Schicksals. Die Stadt Klausenburg als Angelpunkt
einer Existenz in Eginald Schlattners Roman Wasserzeichen .…….70
Roxana NUBERT/ Ana-Maria DASCĂLU-ROMIȚAN (Temeswar):
Der Schriftsteller Franz Xaver Kappus als Vertreter der literarischen
Moderne im Banat…………………………………………………………………….… 84
Sunhild GALTER (Hermannstadt/Sibiu):
Maria Haydls Dichtung als Erinnerungsort siebenbürgisch-sächsischer Kultur? ……………………………………………………………………………..114
Lăcrămioara-Marilena POPA (Hermannstadt/Sibiu):
Das Türkenbüchlein des Ungenannten Mühlbächers – ein
vergessener Bestseller des Mittelalters – heute wieder aktuell? 126
Marius-Daniel STROIA (Hermannstadt/Sibiu):
Schuld und Erlösung in Traugott Teutschs Erzählung
„Der Wortmann“……………..…………………………………………………… 136
Ioana CRĂCIUN-FISCHER (Bukarest):
“Aus jeder Schwäche schmiede ich ein Schwert.” Jüdische Identität und weibliches Selbstbewusstsein in Klara blums Lyrik ………..155
Elẑbieta NOWIKIEWICZ (Polen):
Amerikabild (er) des Reiseberichterstatters und Reiseschriftstellers
A.E. Johann …………………………….……………………………………………… 172
Ana KARLSTEDT (Bukarest):
Fremdheitskonstruktionen in Karin Gündischs Roman COSMIN.
Von einem der auszog, das Leben zu lernen……………………………..193
Teodora ȚUGUI-CARABA (Hermannstadt/Sibiu):
Die mythische Erzählwelt des Wassertales nach Anton Joseph-Ilk: phantastische Gestalten und ihre Symolik………………………………….208
II. Sprach- und Übersetzungswissenschaft
Doris SAVA (Hermannstadt/Sibiu):
Nix für die Katz: Laienlexikografie………………………..……….…… 225
Sigrid HALDENWANG (Hermannstadt/Sibiu):
Das Substantiv Pomānǝ,die damit belegten Wortbildungskonstruktionen und das Verb pomenin in den siebenbürgisch-
sächsischen Mundarten …………………………………………………..…. 243
Ellen TICHY (Prishtina/ Berlin)/Blerta ISMAJLI (Prishtina):
Förderung der deutschen Sprache durch die Auswärtige Kultur-
und Bildungspolitik Deutschland: ein Triple-Win-Modell?….258
Ioana CONSTANTIN (Hermannstadt/Sibiu):
Übersetzen zwischen Kompetenz and Identität ………………. 278
Georg SCHUPPENER (Ústí nad Labem):
Sprache und Kultur der deutschen Holzfäller in den Kleinen
Karpaten…………………………………………………………………….…….. 293
Adeline-Alexandra BERDIE (Hermannstadt/Sibiu):
Mehrsprachigkeit in Mediasch. Ein Beitrag zur Linguistik
Landscape..…..……………………………………………………………………. 305
III. Bücherschau
Maria SASS (Hermannstadt/Sibiu):
Zum mittelalterlichen Dichter und Philosophen Dante
Aligheri (1265-1321)…..……………………………………………..…….… 315
Maria SASS (Hermannstadt/Sibiu):
Rezension…………………………….……………………………………………… 322
Wende
(2020)
Wer heute bezogen auf die deutsche Geschichte von 'der Wende' spricht, meint die im Herbst 1989 in der DDR beginnenden und mit deren Anschluss an die Bundesrepublik endenden politischen Umwälzungen. Zwar favorisieren damalige Akteure und manche Historiker dafür pathetischere Bezeichnungen wie 'Freiheitsrevolution' oder das vom damaligen Westberliner Bürgermeister Walter Momper am Tage nach der Maueröffnung geprägte, etwas sperrige Oxymoron 'friedliche Revolution'. Doch gerade die ostdeutsche Alltagssprache hat diese nie übernommen, vielleicht, weil im DDR-Sprachgebrauch 'Revolution' mit sozialem Fortschritt, mit etwas grundsätzlich Neuem verbunden war. Dass 'Wende' zur nahezu neutralen Bezeichnung dieser Prozesse werden würde, war zeitgenössisch keineswegs absehbar.
Unterm Rettungsschirm
(2018)
Macht sich die Zweideutigkeit des "Rettungsschirms" im Deutschen vor allem in Gestalt seiner visuellen und metaphorischen Figurationen bemerkbar, fällt sie im Englischen schon auf wörtlicher Ebene auf. Denn das Englische kennt zwei unterschiedliche Worte für die benannte Sache, sodass der Schirm entweder als 'umbrella' ("Regenschirm") oder als 'parachute' ("Fallschirm") auftreten muss. So finden sich denn auch beide Varianten in der englischsprachigen Berichterstattung über die Eurokrise. Die entsprechenden Formulierungen 'rescue umbrella' oder 'rescue parachute' lassen sich dabei in der Regel als Übersetzungsversuche aus dem Deutschen erkennen. Darüber hinaus finden sich beide Varianten häufig in englischsprachigen Einlassungen deutscher Krisenkommentatoren, die für diese Einrichtung werben oder sie kritisieren wollen. Viele englischsprachige Fachpublikationen, in denen explizit von 'rescue umbrella/parachute' die Rede ist, stammen auch aus der Feder deutscher Autorinnen und Autoren. Dieser Befund lässt die Vermutung zu, dass es sich bei dem Rettungsschirm um eine genuin deutsche Wortschöpfung handeln könnte. Die Vermutung lässt sich durch eine Reihe sprachwissenschaftlicher Untersuchungen bestätigen, die sich mit der Metaphorik der Finanzkrise beschäftigt haben. Das Gesamtbild der unterschiedlich angelegten empirischen Studien lässt recht klar erkennen, dass der Rettungsschirm eine der dominierenden Metaphern im deutschen Krisendiskurs und offenbar auch ein spezifisch deutsches Sprachgebilde ist.
"Plattdeutsch ist eine Sprache unserer Zeit." So beginnt das - auf Hochdeutsch verfasste - Vorwort von "Platt. Dat Lehrbook", 2016 herausgegeben vom Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen. Auch andernorts bemüht man sich um die zeitgemäße Verbreitung des Niederdeutschen: auf Websites wie 'Plattnet' und 'Plattdeutsch.net', bei Festivals und Wettbewerben wie 'Plattart', 'Plattsounds' oder 'Platt is cool', in der Gestaltung von Grundschullehrplänen in den norddeutschen Bundesländern. Was bei alldem auffällt, ist die Nähe derzeitiger Platt-Vermittlung zu Programmen sprachlicher und kultureller Diversität.
Lust auf Vorsprung
(2014)
Der Forschungsbereich der Mehrsprachigkeitsdidaktik hat sich als "Weiterentwicklung des kommunikativen Ansatzes" etabliert (NEUNER 2009:2) und die Sprachmittlung (SM) ist – als sogenannte fünfte Fertigkeit neben den vier Fertigkeiten 'Hören', 'Sprechen', 'Schreiben' und 'Lesen' – zunehmend ins Visier von Didaktikern gerückt. In der Fachliteratur werden verschiedene Aktivitäten sprachlicher Art "wie Übersetzen, Dolmetschen, Zusammenfassen und Paraphrasieren" unter dem Konzept der SM (EUROPARAT 2001: 25; 89-90) zusammengefasst. Die SM als handlungsorientierte Kompetenz bedarf einer Reihe von spezifischen Ansätzen, Methoden, Konzepten, Materialien und Inhalten. Im Rahmen des Studiums des Faches Deutsch als Fremdsprache im Bundesstaat Rio de Janeiro wird der SM bislang noch sehr wenig systematisierte Aufmerksamkeit als Möglichkeit zur Entwicklung des Sprachlernbewusstseins gewidmet. Der vorliegende Beitrag zielt darauf hinab, die theoretisch angeleiteten und praxisorientierten Überlegungen über durchgeführte Übungssequenzen im Bereich Sprachmittlung in einer Studierendengruppe des Doppelstudiengangs portugiesische und deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft ohne Dolmetschkenntnisse vorzustellen. Durch Übungsangebote werden Elemente der Dolmetschwissenschaft gezielt und zielgruppengemäß in die DaF-Ausbildung eingeführt. Das Ziel der Durchführung von Übungssequenzen besteht darin, kulturelle und sprachliche Kenntnisse miteinander zu kombinieren und Studierende nicht nur für die Thematik zu sensibilisieren, sondern ihnen auch Werkzeuge mit auf den Weg zu geben, damit sie kreativer mit der Fremdsprache umgehen können.
Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Deutsch - Spanisch - Äquivalenz von Begriffen des Bildungswesens in Bezug auf die Urkundenübersetzung. Zunächst wird die Übersetzung dieser Textsorte aus dem Blickwinkel verschiedener Übersetzungstheorien betrachtet. Nachfolgend werden – aus funktionaler Perspektive – die Adressaten der Zieltexte und ihre Bedürfnisse umrissen. Es folgen Beispiele für Fachausdrücke in beiden Sprachen, die in eine dreiteilige Systematik (vollständige Äquivalenz, Teiläquivalenz, Nicht-Äquivalenz) eingeordnet werden. Dabei stechen vor allem die "falschen Freunde" als häufige Fehlerquelle hervor. Eingegangen wird auch auf übersetzerische Hilfsmittel und die wichtigsten Übersetzungsstrategien im Rahmen der Übersetzung solcher Begriffe. Bezugssysteme sind das deutsche und das mexikanische Bildungswesen.
Das Hauptziel dieses Artikels ist es, einen Überblick über die Entstehung eines Lehrprojekts der Stadt Rio de Janeiro zur Förderung der Mehrsprachigkeit an öffentlichen Schulen zu geben. Zu diesem Zweck stützt sich der Artikel zunächst auf einige offizielle Dokumente – wie z.B. den Text des Nationalen Rahmenlehrplans (BNCC) und die Leitprinzipien für das Programm für zweisprachige Schulen in der Stadt Rio de Janeiro, die das Lehren von Fremdsprachen in Brasilien und in der Stadt Rio de Janeiro leiten. Darüber hinaus werden in diesem Beitrag Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die mit den Lehrkräften durchgeführt wurde, die seit Beginn des Projekts als Deutschlehrende dort arbeiten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass critical literacy und interkulturelles Lernen grundlegende Prinzipien sowohl in der Wahrnehmung als auch in der Praxis der Lehrenden sind. Schließlich zeigt der vorliegende Beitrag, wie wichtig diese Lehrprojekt zur Förderung einer reicheren und pluralen Bildung von Schüler*innen ist.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit sprachbezogenen Witzen und ihrem konkreten Einsatz im Deutsch als Fremdsprachenunterricht. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf der Empfehlung von Anwendungsbeispielen für die Nutzung von sprachbezogenen Witzen im DaF-Unterricht, die das vorrangige Ziel der Beschäftigung mit Stereotypen und der Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz anstreben. Hierzu wird vorerst klargestellt was mit dem Begriff Witz gemeint wird, insbesondere, was als "sprachbezogener Witz" in der Studie angesehen wird. Im Nachhinein wird auf die Bedeutung des Einsatzes von Witzen im Fremdsprachenunterricht eingegangen, sodass der Bedarf und Grund für die Anwendung dargelegt werden kann. Zur Lieferung adäquater Antworten auf die Forschungsfragen soll der Forschungsstand beschrieben werden und im praktischen Teil sollen Witze aus verschiedenen online Quellen ausgesucht und bewertet werden, die das Thema "Sprache" vorweisen. Die Witze wurden zum Schluss als jeweils ein Didaktisierungsvorschlag erarbeitet. Mit den Didaktisierungsvorschlägen wurde aufgezeigt, dass sprachbezogene Witze sich für die Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz, durch die Beschäftigung mit Stereotypen und Vorurteilen im DaF-Unterricht, sehr gut eignen können. Die Didaktisierungsvorschläge wurden nach dem Modell "Didaktische Analyse" erstellt.
Im heutigen digitalen Zeitalter ist die Technologie in allen Bereichen des Lebens unersetzbar. Auch bei der Vermittlung einer Fremdsprache wird nach und nach von den digitalen Medien profitiert. Die vorliegende Arbeit bezieht sich auf den Bedarf der Technologie für die Vermittlung Deutsch als Fremdsprache für Kinder und Jugendliche. E-Learning und M-Learning sind wichtige Begriffe des modernen Zeitalters und es gibt heutzutage viele mobile Applikationen, die das zeit- und ortsunabhängige Sprachenlernen ermöglichen. In dieser Untersuchung wird versucht festzustellen, wie weit die Sprachlern-Applikationen ausreichen, um eine Fremdsprache mit allen vier Fertigkeiten (Hören, Lesen, Schreiben, Sprechen) zu lernen und wie weit man sich eine Fremdsprache ohne eine systematische Schulung von Grammatik und Wortschatz seitens einer Lehrkraft aneignen kann. Diese Arbeit zielt darauf ab, durch den Vergleich zwei unterschiedlicher Applikationen, "Anton" und "Fun Easy Learn" einen Einblick zu gewähren. Um den Stellenwert dieser Applikationen für Deutsch als Fremdsprache festzustellen, wird eine qualitative Forschung durchgeführt und der Kriterienkatalog von Rösler et.al.(2002) für Internet-Lernmaterial in Betracht gezogen, wobei nicht nur die technischen Aspekte näher betrachtet werden, sondern auch die Sprachfertigkeiten wie Hören, Hör-Sehen, Lesen, Schreiben, Sprechen und die Lernbereiche wie Landeskunde, Grammatik, Wortschatz, Tests, Spiele und Aussprache.
Fremdsprachige Literatur impliziert bei Lernenden durchaus noch große Berührungsängste auch im fortgeschrittenen Stadium. Im Sinne einer sprachlichen und kulturellen Bildung sollte auf die Lektüre in der Originalsprache keinesfalls verzichtet werden. So wird insbesondere im deutschen Kulturraum das Vorlesen als Grundlage zur Entwicklung von Lesemotivation und Lesesozialisation eingesetzt. Das Vorlesen trägt in besonderer Weise zur Bildung, zur Sprachentwicklung, zur Aneignung der Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit bei. Durch Vorlesen kann der Zugang zur Literatur unterstützt und in unterschiedlichen Bildungsphasen gefördert werden. Untersuchungen haben nachgewiesen, dass das Vorlesen positive Auswirkungen auf die Lesemotivation und im Anschluss auf die Lesekompetenz haben kann. Wesentlich sind hier u.a. das Wissen der Lehrperson um die unterschiedlichen Vorlesephasen, sowie die Textauswahl. In diesem Beitrag geht es um die Relevanz des Vorlesens bei der Leseförderung im DaF/DaZ-Bereich, somit in der sprachlichen und kulturellen Bildung. Als Ausgangspunkt dient in diesem Kontext ein Blick auf die Vorlesetradition in der türkischen und deutschen Gesellschaft, um auf die unterschiedlichen Entwicklungen in der Vorlesekultur hinzuweisen. In diesem Rahmen liegt der Fokus auf der Frage: Wie kann die Literalität im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden, um das Erlernen einer Sprache zu unterstützen? Darauf aufbauend werden Erfahrungen von Lehrpersonen und empirische Ergebnisse zum Vorlesen in der deutschen Gesellschaft thematisiert und erlӓutert und einige Konzepte vorgestellt. Ausgehend davon werden schließlich Überlegungen und Möglichkeiten für die Praxis, sowie konkrete Tipps zur Umsetzbarkeit im DaF/ DaZ-Bereich am Beispiel von Uwe Timms Kinderroman "Die Zugmaus" diskutiert. In diesem Roman nimmt eine Maus die Leser auf eine Reise durch unterschiedliche Länder mit. Dadurch ist das Buch abwechslungsreich und spannend zugleich und zum Vorlesen besonders geeignet. Dies kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass das Vorlesen als Leseförderungsmaßnahme für Jugendliche und junge Erwachsene auch im Studium Freude bereiten kann.
Ziel dieser Studie ist es, die Identitätsbildung mit der Fremdsprache bei DaF-Lehramtstudierenden anhand eines Stummfilms zu untersuchen. Es wird der Beitrag der Stummfilme und der Lehramtstudierenden mit und ohne Auslandserfahrung zur Identität mit der zu erlernenden Sprache herausgearbeitet. Als Forschungsfragen gelten: 1- Wie handeln die DaF-Lehramtstudierendenmit und ohne Deutschland-Erfahrung ineiner Gruppe? 2- Imitieren die Lehramtstudierenden ohne Deutschland-Erfahrung die Lehramtstudierenden mit Deutschland-Erfahrung? 3- Fördern sie sich gegenseitig in der Fremdsprache? Diese Studie basiert aus der Sicht des symbolischen Interaktionismus auf einer qualitativen, pragmatischen Betrachtungsweise, die die Perspektive der Soziologie in Bezug zur symbolischen Kommunikation, ausgehend von der Betrachtungsweise Meads, in die Fremdsprachenlehre anzuwenden versucht. Während der Vorführung des Stummfilms wurden an bestimmten Stellen des Vorspielens gestoppt und die Kommentare der Studenten aufgenommen. Nach der Durchführung wurde im offenen Plenar nach ihrer Ansicht und ihrer Bildung zur Identität durch die Zielsprache anhand von halbstrukturierten Interviewfragen nachgefragt, inwieweit Stummfilme zur Übernahme der Handlungsweisen der zu erlernenden Sprache und ihrem Selbstbewusstsein beitragen, die durch die symbolische Kommunikation den bestimmten gesellschaftlichen Prozessen entsprechen. Durch diesen Beitrag wird die Bildung der Identität der Fremdsprachenlerner mit der Gesellschaft, deren Sprache sie lernen, dargelegt und sie soll auf weitere qualitative Analysen in der Fremdsprachenlehre als Grundlage dienen können.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema des Wortschatzerwerbs im Bereich Englisch als Fremdsprache. Die Relevanz und Notwendigkeit des Erlernens von Vokabular ist für den erfolgreichen Fremdsprachenerwerb unumstritten. Sprachen bauen auf Wörtern, sprich Bedeutungsträgern, auf, die es erst zulassen in einer Sprache miteinander kommunizieren zu können. Die Kommunikation kann mit mangelndem und unausreichendem Wortschatz nur begrenzt stattfinden und Missverständnisse können hervortreten. Daher wird in dieser Arbeit in der Einleitung betont, wie wichtig es ist, den Wortschatz von Studierenden zu fördern und je nach Niveau und Altersstufe die richtigen Methoden zur Vermittlung auszuwählen. Die Arbeit liefert dabei explizit ein Beispiel der Umsetzung. Diese findet im universitären Kontext in einer Vorbereitungsklasse einer privaten Universität (Nişantaşı Universität) in Istanbul statt. Die Student*innen der Vorbereitungsklasse befinden sich auf dem Niveau B1 und erwerben Englisch als Fremdsprache. Ein Teil dieser Arbeit zeigt, wie der Wortschatz zu einem bestimmten Thema, hier Beschreibung von Persönlichkeit/ Aussehen, vermittelt werden kann und geht dabei auf Materialien und Arbeitsvorgänge im Unterricht ein. Es werden ein Vortest und ein Nachtest zum Thema durchgeführt, die die Erfolgsquote vor und nach der Vermittlung messen sollen. Ein zweiter Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Vergleich des im Englischen zusammengestellten Wortschatzes mit dem entsprechenden Wortschatz im Deutschen, um festzustellen, welche Gemeinsamkeiten und Diskrepanzen zwischen den beiden Sprachen existieren. Die Arbeit resultiert in einem Fazit, welches ein weiteres Mal die Relevanz von dem Wortschatzerwerb im Fremdsprachenunterricht betont.
In der letzten Zeitwende haben sich viele Forscher den neuesten zeitgenössischen Sprachlernmethoden und Techniken für einen effektiveren Sprachunterricht gewidmet. Diese Veränderungstendenzen in Lehr- und Lernpädagogik erfordern in ihrer Umsetzung die individuelle Führung des Lerners. In diesem Zusammenhang entwickeln sich Konzepte der Beratungslehre. Unter diesem Aspekt wurde unter einer 12 Wochen langen, vielseitigen Forscher/Berater-Beobachtung im Studienjahr 2018-2019 eine Aktionsforschung in der Deutschlehrerausbildungsabteilung der Universität Trakya in Edirne durchgeführt. Beabsichtigt wurde dabei, eine institutionell eingerahmte, professionell konzipierte Sprachlernberatung mit Fokus Schreiben zu realisieren. Fernerhin wird in dieser Forschung der Problemfrage, ob DaF-Lerner durch eine individuelle Schreiblernberatung ihren Schreibprozess fördern können, nachgegangen. Die Schreiblernberatungen werden nach einem von der Forscherin eigenständig gestalteten Model durchgeführt. Die Datensammlungen verlaufen zweiteilig quantitativ und qualitativ. Die Resultate der Forschung zeigen, dass von der Sprachlernberatung profitiert wird, diesbezüglich Blockaden und Defizite beim Deutsch Schreiben behoben werden. In diesem weiterführenden Beitrag werden anhand eines Fallballspieles der Forschungsprozess und die Ergebnisse repräsentativ dargelegt.
Als einer der wesentlichen und natürlichen Bestandteile der sprachlichen Kompetenz weisen Kollokationen sowohl in alltäglichen als auch in formellen Kommunikationssituationen einen elementaren Stellenwert auf. Für die Fremdsprachenlerner machen diese vorgeformten Mehrworteinheiten Produktionsschwierigkeiten aus, da sie in den meisten Fällen zahlreiche strukturelle und semantische Unterschiede zwischen Mutter- und zu lernender Fremdsprache aufweisen. Bei der Sprachproduktion neigen die Lerner häufig dazu, die Kollokationen in ihrer Muttersprache wörtlich in die Zielsprache zu übertragen, was vor allem im Falle von Divergenzen zu eventuellen Interferenzfehlern führen kann. Aus diesem Grund verdient die kontrastive Erfassung von Kollokationen in fremdsprachendidaktischer Diskussion ein besonderes Interesse. Ausgehend von diesen Diskussionen bezweckt die vorliegende Untersuchung primär, die somatischen Kollokationen im Deutschen und Türkischen im Rahmen der kontrastiven Phraseologie unter die Lupe zu nehmen und im Lichte dieser interlingualen Betrachtung die Äquivalenzbeziehungen zwischen beiden Sprachen in diesem lexikalischen Bereich darzulegen. Von den bei der Analyse beschriebenen Erkenntnissen sollen einige didaktische Folgerungen für türkische Deutschlerner abgeleitet werden.
The Romanian folk poetry, especially the Romanian folk ballad raised the interest of German translators in the 19th century, who proved the size of their talent by translating the ballads in German and by popularizing them among the German readers in the country and abroad. The paper focuses on aspects of translation motifs of five German authors (W. von Kotzebue, C.F.W. Rudow, A. Franken, A. Forstenheim, Carmen Sylva) taking into account their life experiences, professional commitments and friendship for the Romanians. The study aims to highlight the principles and difficulties of translation as a result of the authors’ wish to translate the original text as accurately as possible and as close as possible to the spirit of the Romanian folk poetry.
After the events of 1989 pupils exit German language schools with a degree of German language proficiency which is much lower than research suggests it should be, given the amount of exposure to the language they had throughout their years of schooling. Generally, the only reason put forward for this relative lack of success in acquiring the language is the loss of the ethnic German population, which would have, on the one hand, provided the bulk of learners, and on the other hand, offered a rich linguistic environment to the few pupils of other ethnicities who are not native German speakers. In the present work I intend to challenge this mono-causal explanation by presenting the complexity of variables discussed in SLA research.
The present paper focuses on some aspects of the so called wooden language in the german newspaper published in Romania from the pre-revolutionary period, to be exact in the forms of expression of this language identified in the condolences messages on the death of the communist leaders Josef Wissarionowitsch Stalin and Gheorghe Gheorghiu-Dej, which were published in the newspaper Neuer Weg (NW) (1953 respectively 1965). The theoretical point of view hold by the author is that of sociolinguistics and pragmalinguistics. At first, the concept wooden language is defined and its most important structural features and means of utterance are identified, the socio-historical background, that encourages the existence of the analysed phenomenon is also explained. The results of the analysis are presented further: the form of expression of the “wooden” statements, their morpho-syntactic, semantic, pragmatic-stylistic structure. The paper contains some final remarks on general characteristics of the written press.
The present contribution is meant as an approach to the debate mentioned in the heading. It is important to find ways, to make on one side the learning and the cultivation of the German language attractive for the young people and on the other side to regain again the peoples’ conscious, here and there, for the centuries-long German culture and history. Teachers of both sexes as well as the students who are going to become teachers are the future multipliers par excellence. Due to a variety of integral pedagogical and linguistic didactical concepts –meant simultaneously for transmitting information, meeting, exchange and networking – there have to be found innovative ideas, precise proposals have to be worked out, which both also strengthen the social relevance of the local Institutions and German Departments respectively Faculties, which qualify teachers for the German language and providing in this way a contribution to the harmonization of the civil society.
The present article focuses on the organization of the “Transylvania” Summer Academy in Sibiu, which aims to stimulate, on the one hand, the promotion of German culture from Romania and Southeastern Europe, one the other hand, keeping the cultural exchanges alive. Apart from presenting a synopsis of German literature in Romania, from its origins up to the present, the article also highlights the perspectives of promoting German culture from Romania through national institutions or institutions in Germany.
The study deals with two texts from the year 1654 that belong to the administrative and judicial documents of The Romanian National Archives in Sibiu. The translation of these documents into Romanian is very important from a historical and linguistic point of view as it reveals to the Romanian reader major aspects regarding the history of Transylvania and the evolution of the German language in this area in the 17th century. The translational analysis goes from Antoine Berman’s ethnocentric vs. ethical theory to Julianne House’s theory of the „overt translation”, process in which the translator decides on a combination of elements from both theories.
The archives in Sibiu hold a large number of German documents of the town council with a great historical and cultural significance for the Romanian reading public. This is the reason why the selective translation of these records is more than welcome. This study deals with the difficulties encountered in the act of translation of some civil, administrative and criminal lawrecords of the town council in Sibiu between 1556 and 1705. The analyzed corpus consists of 20 texts from different periods translated into Romanian by the authors of this study. The registered difficulties are engendered on one side by the language particularities – old or worn out idioms, judicial language, dialectal influences, Latin words and phrases, an intricate structure of the sentences, the defective punctuation, abbreviations and graphic peculiarities of the actuary – and on the other side by the historical and cultural background of Transylvania in those times.
The motif of the „sun wedding“, which has its origin in ancient mythology, can also be found in the Romanian folk ballad The sun and the moon, where the action takes place around the conflict with etiological meaning of the love between brother and sister. So, the ballad tries to explain some natural phenomena and tries to answer the question, why the sun never meets the moon in its way across the sky. Masterpiece of Romanian folk poetry, the ballad of the sun wedding with the moon raised the interest of German translators, who proved the size of their talent by translating the ballad in German and by popularizing it among the German readers in the country and abroad. The present study analyses the variants of translation of five authors in different centuries (the 19th and the 20th century) and aims to highlight the difficulties, the solutions and the takeovers of the time, as a result of the authors’ wish to translate the original text as accurately as possible and as close as possible to the spirit of the Romanian folk poetry.
By focusing human factors by the phraseological nomination, it becomes possible to expose obvious cases as reflections of everyday collective observations, experiences and evaluations considering a certain behavior or action. The subject of this investigation is differently molded phraseological units that permit to be listed under the hypernym ‘THE END OF LIFE BY HUMAN BEINGS’. The execution follows up the role of the linguistic image by the constitution of a slice of reality and gives representative examples of the metaphorization of the concept ‚DECEASE‘ in German, Romanian and Swedish. Productive source domains for the conceptualization of this notion will be considered; this due to the insight that conceptual spheres give keys to thought models, values and ideals anchored in the language.
With the ratification of the European Charter for Regional or Minority Languages (ECRM) the Romanian state guarantees all members of national minorities the right to preserve, develop and express their ethnic, cultural, linguistic and religious identity.
The charter offers a catalogue of more than 100 activities; at least 35 should be chosen and put into practice by the member states, as is stated in the Declaration of Commitment.
The article analyses, using the example of “education”, which activities Romania has chosen in its first report on the implementation of ECRM (2010) and how the international commission of experts evaluate the application of the Charter in Romania in their inspection report (2012).
This study offers in its first part a brief description of the text genre, analysing the specific lexical and formal features as well as the specific text composition means. As wedding announcements haven’t been examined from a contrastive (German/Romanian)/intercultural point of view yet, it is relevant to mention some research directions and methods.
The Romanian National Archives in Sibiu keep a wide range of documents concerning the history of the Transylvanian Saxons and the every day life of the city of Sibiu. Although of major interest for historians, linguists and translators, these documents have not been fully studied so far. They represent valuable evidence of the evolution of the former German language spoken on the Transylvanian territory and, if translated into Romanian, could offer to the Romanian reader a new perspective on the Transylvanian Saxons’ history. This paper analyses, in the historic context of the time, the depositions of witnesses in a civil trial during the Austrian billeting in Sibiu in the 17th century and discusses the contents by observing the main structural characteristics of the text.
This paper deals with German and Serbian idioms which contain the numeral seven (germ. Sieben, serb. sedam) in order to determine and analyse the different types of equivalence that exist between these German and Serbian idiomatic expressions. It is also an aim of this paper to define the semantics of the numeral seven or sedam, as the similarities and differences between German and Serbian provide interesting results. The results of this paper are to the benefit of the students in German studies, but also students who study German as a foreign language.
This contribution examines the cooperation between Ludwigsburg University of Education, the Danube-Swabian Cultural Foundation and to a lesser extent the German Academic Exchange Service with respect to partnerships and projects developed with educational institutions in South-Eastern Europe. This is followed by a critical assessment of the achievements so far with some suggestions for improvements and further developments.
The paper shows that experiential education and modern approaches to teaching German as a foreign language (GFL) share a number of characteristics, suggesting that experiential education ought to be integrated in teacher training programs. Based on the feedback received from participants in the experiential education project organised in autumn 2013 by the department of “Pedagogy for Primary and Secondary Schools” at the Lucian Blaga University, Sibiu, the paper demonstrates not only that important characteristics of experiential education and principles of modern GFL teaching coincide from a theoretical perspective, but also that this confluence can be experienced at an intuitive and practical level. The project is described in detail and recommended as a possible pilot for other networking projects on German-language teacher training in the Danubian regions.
In this paper there is offered an overview on the possibilities of the German teacher training and its importance in Hungary with a special focus on the German nationality in Hungary, which forms an additional area of the German teacher training. The teacher should not only teach namely German (nationality-) language and culture, but also initiate projects that strengthen the minority’s identity. Also the knowledge and skills tought in the German teacher training are discussed divided on areas.
This paper offers an overview of the presence of the german language and culture in Serbia. The focus lies on the region Vojvodina, as it has the greatest significance for the spread of the German language, culture and literature in Serbia, and there German as a foreign language is still strongly represented in schools. At the same time, it presents the status of the German teacher training in Serbia and discusses some perspectives in this domain.
The aim of the present paper is to describe the geographic diffusion of the family name Pfaff in Germany, starting from the telephone directory of 2005 and retracing the historic linguistic phenomena that led to the formation of this name. Pfaff (mhd. phaffe, md. paffe, nd. pape, southern German Pfaffe “priest” or “churchman”) is explained both as an agnomen and as the name of a profession. Our map represents an addition to the maps that have already appeared in dtv – Atlas Namenkunde (1999), Duden-Familiennamen (2005) and Deutscher Familiennamenatlas (2011), for it additionally and thoroughly renders not? only the geographic diffusion of the family name Pfaff in Germany but also in Transylvania, where the name also exists. [this surname also exists in Transylvania]. The type Pfaff (5056 telephone addresses) is spread all over Germany, but we notice two areas of high frequency: one, according to our expectations, in the southern part of the Benrath Line and on the right of the Germersheim Line, but also on the left of the latter, especially in the rectangle Koblenz – Kassel – Hof – Frankfurt and also in south-western Germany (in Schwarzwald –The Black Forest). The northern version Pape, approximately twice more frequent than Pfaff(e), did not adapt to standard German, due to the negative connotations of the appellative Pfaffe, Pfaffen, which appeared at the same time as the Church Reform in the 16th century. In some places in Transylvania, the surname Pfaff was replaced with the version Prediger. The appellative Pfaffe and the family name Pfaff (in the Saxon language – the Romanian “limba sãseascã”: faf, pfaf ) contributed to the formation of different rural toponyms in Transylvania. The surname Pfaff is spread not only in the German linguistic space, but also in areas where ethnic Germans live (France, Luxembourg, Belgium, Holland, Poland, Romania, USA, Canada, Argentina). In Romania, there are very few Pfaff surnames in telephone books for the 2008-2009 period, due to the massive migration of the German ethnics to Germany after 1990.
This study indicates research areas from the perspective of the German and Romanian language phraseology, areas that are exemplified within the phraseosemantic field of „communication”. The analysis of the current state of research indicates the partial or complete lack of preoccupation, on the one hand, with the metaphorization process and the predominance of the conceptual metaphors in the two languages or the dominance of some components and their analysis from a cultural-specific point of view, and, on the other hand, with the systematization of morphosyntactic or semantic restrictions.
Starting from the peculiar presentation of the geographic spreading of the surname Lutsch in Germany (see the map), based on telephone books from 1995, the aim of the present paper is to reconstruct the history of this last name. Lutsch has its origin in the hypocoristic Lu(t)z(erm. Lud [wig]), it is a German surname specific to Transylvania, being spread especially in its south-western area. The fact that this surname is so rare today (Sibiu, Cindy, Apoldu de Sus, Slimnic, Sebeș, Gârbova, Pianu de Jos, Hunedoara, isolatedly and Brașov, Târgu Secuiesc, Bistrița) is due first of all to the settling of the German ethnics in The Federal Republic of Germany between 1970-1990. It is a coincidence that the name Lutsch can be found today especially in the south of Germany, overlapping with the spreading area of the surname Lutz, for the persons who have this surname do not represent the native population of Southern Germany, but the German emigrants from Transylvania.
The present paper focuses upon a translatological perspective of the cultureme theory, as initially presented by Els Oksaar and developed later by other linguists. By examining a few expressions from a novel of the Romanian-German writer Aglaja Veteranyi and their translations into Romanian, the paper illustrates the categories micro- and macro-cultureme.
The article presents 11 idiom workbooks (some of them displaying a comparative approach) of the 1990s as well as their underlying methodological-didactic concept. The workbooks examined, a number of which have been previously critically assessed by the phraseo-didactic literature, are presented in the chronological order of their publication.
Starting from the current preoccupations of areal phraseology, this article presents directions and ways of researching the phraseological stock of the German language with regards to the particularities and to the area of circulation in dialects or in the standard variants of the German language.
The paper presents the legal framework regulating the selection of alternative school textbooks for German language education in Romanian schools and compares the list of manuals recommended by the Ministry of Education for years 3–12 in 2015/16 with those currently used in practice by teachers. The 20 teachers surveyed for the current study were asked to indicate what textbooks they used in the classroom. Survey results were compared with the ministry-approved lists to check for concordances and discrepancies. Survey participants were further asked to give three reasons for their textbook selection and to indicate whether and to what purpose they used additional text-based resources in their teaching.