430 Germanische Sprachen; Deutsch
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Der folgende Artikel soll eine kurze Darstellung einer Möglichkeit bieten, als muttersprachliche Lektorin den Prozess des Fremdsprachenlernens im Kleide alternativer Methoden vorzustellen. Der Ausgangspunkt der Überlegungen zum Seminar "Theater im Unterricht" war die Hypothese, dass dramapädagogischer Unterricht ein fehlendes Glied in der Kette der an der Universität erlernten Methoden im Fremdsprachenunterricht darstellt, die für eine spätere Berufsausübung als DeutschlehrerInnen von Nutzen sein wird. Weiters wird behauptet, dass durch diesen alternativen Zugang die mündliche Kommunikationsfähigkeit verbessert wird, die Studierenden werden mit einem ganzheitlichen, handlungsorientierten Unterricht konfrontiert, der sie selbst zu HauptakteurInnen im Mittelpunkt des Geschehens werden lässt.
Die Orthographie ist ein wichtiger Baustein des Fremdsprachenunterrichts, in der Schreiberwerbsforschung im Fremdsprachenkontext konzentrierte man sich dagegen auf Phänomene der Textgestaltung (z.B. Portman 1991). Es wird eine korpusbasierte Untersuchung von Orthographiefehlern in Texten fortgeschrittener Lernender des Deutschen als Fremdsprache (DaF) vorgestellt. Als Datengrundlage dient das Lernerkorpus Falko (fehlerannotiertes Lernerkorpus), ein Gemeinschaftsprojekt der Freien Universität und der Humboldt Universität Berlin (http://www2.hu-berlin.de/korpling/projekte/falko/FalkoKernBeschreibung.pdf). In diesem Korpus werden sog. Wortschreibungsfehler (vgl. Eisenberg 2004) analysiert werden. Die Untersuchung geht von der Annahme aus, dass sich, abgesehen von direkten Übertragungen, die Beschaffenheit der Orthographie einer Muttersprache (L1) nicht signifikant auf die Lernerorthographie (die Orthographie der Zielsprache) auswirkt. Diese Annahme soll an ausgewählten Wortschreibungsfehlern überprüft werden, so z.B. an fehlerhaften Dehnungs- und Schärfungsmarkierungen englischer DaF-Lernender. Sollte die L1 einen nachweisbaren Einfluss auf die Lernerorthographie haben, so müssten bspw. signifikant mehr Fehler bei der dem Englischen unbekannten Dehnungsgraphie mit Dehnungs-h auftreten als bei der dem Englischen bekannten Schärfungsgraphie mithilfe von Konsonantendopplung im Silbengelenk. Die Ergebnisse der Korpusuntersuchung werden in einem spracherwerbstheoretischen Rahmen diskutiert werden.
Der folgende unterrichtspraktische Beitrag ist die Fortsetzung eines bereits erschienenen Aufsatzes zur Phraseologismenvermittlung im DaF-Unterricht (vgl. Bergerová 2005). Während es dort im Wesentlichen um grundlegende theoretische Fragestellungen der Phraseodidaktik ging, behandelt der vorliegende Beitrag die Umsetzung der neuesten Erkenntnisse der phraseodidaktischen Forschung am Beispiel eines Didaktisierungsvorschlages anhand der Textsorte Filmankündigung. Vorangestellt wird dafür zunächst eine instruktive Einleitung zu ausgewählten Fragen der Phraseologie im Allgemeinen und der Phraseodidaktik im Besonderen, um auf dieser Grundlage den Didaktisierungsvorschlag entwerfen und erklären zu können.
In diesem Artikel wird auf die lückenhafte lexikografische Darbietung von paradigmatisch-syntagmatischen Beziehungen hingewiesen und auf neue, korpusgestützte methodologische Verfahren der lexikosemantischen Analyse eingegangen. Im Mittelpunkt steht das am Mannheimer Institut für Deutsche Sprache entwickelte topografische Modell CNS (Contrasting Near Synonyms), dessen Beitrag für die Erforschung der Synonymie am Beispiel deutscher Adjektive "fühlbar" vs. "spürbar" präsentiert wird.
Certain important contours of German language early acquisition in the third grade of Czech basic schools are presented. The research is discussed in the context of the result of evaluation required by the European Commission.
In the last few years, the areas of study of German as Foreign Language and German for Specific Purposes have evidently made an inflationary, and sometimes even inadequate use of concepts related to the adjectives 'cultural' and 'intercultural'. The concepts have often been used so as to serve only to instigate the increase, permanency and dissemination of stereotypes and pre-conceptions. In the Winter 2006/07 Semester, a course called "Fachsprachen und Kultur" was offered on the way the concepts of culture are approached in different fields of study. This paper presents the conclusions of some of the participants on the use of the concept in their primary or secondary areas. The results show that it is urgent and necessary to examine the concepts of culture used in our field of study so that stereotypes do not become the basis for a didactics of German as a Foreign Language.
Rezension zu Schwitalla, Johannes (2006): Gesprochenes Deutsch. Eine Einführung. 3., neu bearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag. Berlin und Fiehler, Reinhard (2005): Gesprochene Sprache. In: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 7., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. S. 1175-1256.
Our study is concerned with the identification of ‘difficult’ structure s in the acquisition of a foreign language, which will shed light on theoretical considerations of L2 processing. We argue that – compared to simple vocabulary items or abstract syntactic patterns – structures that contain lexical material as well as categorial variables are especially difficult to acquire. The difficulty level for particular patterns is shown to depend on surface invariability but not on the syntactic categories within which target patterns are embedded. As an example we study the distribution of certain structures which are underused by L2 German learners.
Ausgehend von den Zielen des Ausspracheunterrichts wird dargestellt, dass das Verstehen und Verstandenwerden in der Fremdsprache Deutsch gut entwickelte Aussprachefertigkeiten voraussetzt. Analysen an Deutschlernenden haben gezeigt, wo die Hauptschwierigkeiten liegen, diese werden im Beitrag aufgelistet. Um den oft schwierigen Lernprozess zu unterstützen und Lernende zu motivieren und zu sensibilisieren, können im Unterricht spielerische Übungen zu verschiedenen phonetischen Themen eingesetzt werden. Im Beitrag werden die Besonderheiten spielerisch angelegter, d.h. mit Spielelementen versehener Übungen erläutert und Beispiele für solche Übungen gegeben.
Ausländische Studierende an deutschen Hochschulen haben mit dem traditionellen deutschen Tempussystem nach lateinischem Vorbild eine Reihe von Problemen, weil es nicht immer logisch nachvollziehbare Beziehungen zwischen einer grammatischen Tempusform und den Zeitbedeutungen gibt. Nach einer überblicksartigen kritischen Betrachtung der Darstellung des Tempussystems in einigen einschlägigen (Übungs-) Grammatiken und Lehrwerken stellt der Verfasser den Entwurf eines Tempussystems des Deutschen vor, bei dem die klassische Einteilung in 6 Tempusformen zugunsten eines nutzerfreundlicheren Tempussystems aufgegeben wird. Dann werden exemplarisch typischen kommunikativen Aufgaben von Studierenden Tempusformen in Form von Gebrauchsvorschriften, -präferenzen bzw. -möglichkeiten zugeordnet.
Sprachliche Erscheinungen wie Phraseologismen sind in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung: Ermöglichen sie doch einerseits über ihre Herkunftsgeschichte häufig kulturhistorische Einblicke in die jeweilige Gesellschaft, die im Deutsch als Fremdsprache (DaF-)Unterricht vielfältig genutzt werden können. Andererseits werden diese Fertigteile nicht selten sprachspielerisch genutzt und erlauben dadurch Einblicke in den kreativen Umgang mit sprachlichen Mitteln: Sie lassen sich u.a. wortwörtlich lesen bzw. durch Modifikation, d.h. durch Abwandlung für textuelle Zwecke, abändern, wodurch sie ausgezeichnet zur Förderung von Sprachbewusstheit eingesetzt werden können. All dies kann auf der Folie des plurizentrischen Charakters der deutschen Sprache geschehen.
Ein wichtiges Mittel im interkulturellen Fremdsprachenunterricht (FSU) können und sollen Lehrwerke sein, da sie "stets ein mehr oder weniger implizites Bild von der Zielkultur und den dort antizipierten Sprechsituationen" transportieren (Meißner; Bär 2007: 1). Auf welche Weise diese einen interkulturellen Reflexionsprozess in Gang bringen können, wird in der Forschungsliteratur unterschiedlich erörtert: Neuner; Hunfeld (1993: 113), Byram; Morgan (1994: 51), Bredella; Delanoy (1999) schlagen Themenlisten und –zusammenstellungen vor. Da interkulturelle Sprachdidaktik aber nicht nur über die Themenwahl defi-niert werden kann (vgl. Rösler 1988), formuliert Volkmann (2002: 43) in Anlehnung an Seeyle (1988) und Tomalin; Stempleski (1993) sieben allgemeinere "Lernziele der interkulturellen Kompetenz" für den (Fremdsprachen-)Unterricht [...]. Diese Ziele können nach Volkmann (2002: 23) dadurch erreicht werden, dass "der Unterricht [...] Situationen modellartig schaffen, identifizieren oder vorstellen, welche interkulturelle Konfliktelemente in sich tragen kann (sog. Critical Incidents)". In dieser Hinsicht sollen entsprechende Aufgaben- und damit auch Sozialformen im Unterricht angewendet werden, die den Konstruktcharakter interkultureller Kompetenz und die Prozesshaftigkeit ihrer Entwicklung unterstützen. Trotz einiger bereits erschienenen Aufgabensammlungen, Übungstypologien und Empfehlungen zur Förderung des interkulturellen Lernens (z. B. vom Häussermann/Piepho 1996; Roche 2001; Losche 2005) fehlt in der modernen Fremdsprachendidaktik eine gut systematisierte und vielfältige Ausgabensammlung zum interkulturellen Lernen. Als weitere spezifische Komponenten der Lehrwerkgestaltung hinsichtlich inter-kulturellen Lernens nennt Caspari (2005: 164f.) Texte und Materialien (auch bildliche Ele-mente und grafische Gestaltung). Im Folgenden werden zwei Projekte vorgestellt, in denen interkulturelle Lehrmaterialien entwickelt werden.
Anhand einer vergleichenden Analyse von DaF-Lehrwerken aus dem Bereich "Wirtschaftsdeutsch" und "Berufsdeutsch" wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich gemeinsprachliche und fachsprachliche Lehrwerke voneinander unterscheiden. Dabei werden nicht nur Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten sichtbar gemacht, sondern auch Probleme aufgezeigt, die sich aus den besonderen Anforderungen an Fachsprachenlehrwerke ergeben. Die Ergebnisse der Untersuchung weisen darauf hin, dass sich fachsprachliche Lehrwerke zumeist vor allem idealtypisch von gemeinsprachlichen unterscheiden, in der konkreten Umsetzung sind die Unterschiede bisweilen marginal.
Das Lehrwerk Deutsch für Physiotherapeuten ist das Ergebnis des KEGA-Projektes Nr. 3/5114/07. Ružena Kozmová und ihr Kollektiv, zu dem Daniela Drinková, Lucia Sabová und Astrid Hanzlíčková gehören, nahmen sich vor, ein Werk zu schaffen, das "den Bereich der komplexen Krankenbehandlung anspricht" (S. 3). Als solches entspricht es dem Bedarf des Instituts für Physiotherapie, Balneologie und Krankenrehabilitation an der Universität der Hl. Kyrill und Method (von der die Autorinnen stammen), es könnte jedoch auch in allen anderen Bildungseinrichtungen Interesse erwecken, in denen Deutsch als Fremdsprache für Berufe im Gesundheitswesen unterrichtet wird.
Ĉlánek je zasazen do kontextu vyuĉování němĉiny jako cizího jazyka. Zabývá se vztahem mezi deskriptivním, resp. narativním textem a textovou prací zaloţenou na naraci ţáka na straně jedné a emocemi ţáka na straně druhé. Výsledky dosavadních výzkumŧ tohoto vztahu, jeţ vycházejí z posledních konceptŧ narace jako základní existenciální struktury bytí, naznaĉují, ţe narativní text a receptivní i produktivní narativní pracovní postupy ve vyuĉování a uĉení se jazyku indukují specifický potenciál pozitivních emocí a postojŧ ţáka.
Learner autonomy has been discussed since the 70th in the last century. It was argued, that learners should be familiar with foreign language learning, because language learning will get more and more important in a society of the future. So even after school time people should be able to develop foreign language skills without any formal teaching. In recent time a new concept has been added: teacher autonomy. Learner autonomy and teacher autonomy are interdependent. In other words: We can not develop learner autonomy without developing teacher autonomy. Our discussion starts with some simple facts. Gordon Wells observed in his famous Bristol Project several children for more than ten years and compared their language development and learning behaviour in two contexts: school and families. Interesting differences have been found. On the one hand children are more initiative and more curious in the family context. On the other hand they loose more and more initiatives through school experiences. The concepts of learner autonomy and teacher autonomy and consequences for teacher training will be discussed in the context of these findings.
The article is based on an empirical study on the development of textual competence of Bulgarian pupils. It is focussed on stories, written by pupils aged 14 to 17 years with different competence and knowledge in German as a foreign language. The authors can show that the length of the sentences rises by the age of the pupils. The complexity of the sentences grows with the increasing level of linguistic security. Further, it is probable that the text size depends on age and sex. The results also reveal the low efficiency of teaching German at primary school. Finally, it can be concluded that creative writing represents a useful method for testing textual competence in foreign language teaching.
Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, die slowakische germanistische Linguistik der vergangenen 20 Jahre zu analysieren, indem wir uns auf einige Teildisziplinen konzentrieren werden, die der sprachwissenschaftlichen Tradition gemäß als Grammatik subsumiert werden. Es handelt sich größtenteils um die Arbeiten in den Bereichen der Morphologie, Syntax, Textlinguistik und Pragmatik. (Ausgespart wird der Bereich der Phonologie und der Phonetik, da dies als gesonderter Beitrag bearbeitet wird). Eigentlich ist der Terminus technicus "Analyse" nicht im wirklichen Sinne aufzufassen, denn es geht nicht um die Analyse der einzelnen Aufsätze, Lehrbücher bzw. Monographien. Vielmehr ist es unser Anliegen, am Beispiel der vorgelegten Publikationen und der wissenschaftlichen Projekte die allmähliche Entwicklung der Forschungsbasis der einzelnen Institute aufzuzeigen. Aus diesem Grund wollen wir uns nicht auf die einzelnen Arbeiten konzentrieren, sondern in dem oben formulierten Sinn auf einige Arbeiten hinweisen, die eine bestimmte Tendenz, eine Richtung in der Forschung signalisieren.
Die analysierte Zeitspanne wird innerhalb von drei Phasen betrachtet. Die erste Phase, meistens durch politisch-gesellschaftliche Umwälzungen geprägt, erstreckt sich von dem Jahre 1990 bis 2000, die zweite von dem Jahre 2000 bis 2010 und die dritte Phase zählt seit dem Jahre 2010 bis zur Gegenwart.
O presente artigo tem por objetivo apresentar um estudo comparativo da percepção de textos multimodais, mais especificamente, anúncios publicitários impressos em revistas brasileiras e alemãs, por aprendizes brasileiros de ALE (Alemão como Língua Estrangeira) e por aprendizes alemães de PLE (Português como Língua Estrangeira), com especial atenção para a dimensão intercultural envolvida neste processo. Através da análise desenvolvida no estudo, puderam ser identificados tanto os aspectos culturais mais diretamente relacionados a usos linguísticos (uso de pronomes pessoais e formas de tratamento, por exemplo), quanto de aspectos culturais mais subjetivos (a percepção de estados emocionais, a visão de trabalho, entre outros). Este estudo também discute as implicações do vínculo entre as escolhas linguísticas e a cultura para o ensino de LCE (Língua/Cultura Estrangeira).
Sob uma perspectiva crítica, são abordadas neste artigo, imagens sobre a língua alemã e seus falantes, apresentadas por estudantes universitários brasileiros, interessados em aprender esse idioma ou engajados em estágio inicial de sua aprendizagem. O propósito é discutir evidências de imagens estereotipadas, bem como refletir sobre possíveis decorrências dessas imagens no/para o processo de ensino-aprendizagem da língua, buscando, com isso, apontar a importância de se considerar como objetivo relevante no ensino de alemão, a necessidade de um percurso de "desestranhamento" do idioma, por meio de enfoque metodológico orientado para auxiliar os aprendizes no processo de desenvolvimento de competência intercultural. Tais reflexões têm como base pressupostos teóricos como as noções de "outro" e de "próprio", as concepções de competência intercultural e de ensino intercultural, e resultados obtidos em pesquisa desenvolvida no campo de ensino e aprendizagem de língua estrangeira (alemão).