430 Germanische Sprachen; Deutsch
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This paper presents an overview of a proposed linearisation grammar, which relies solely upon information residing in lexical heads to constrain word order. Word order information, which encompasses discontinuity as well as linear precedence conditions, is explicitly encoded as part of the feature structure of lexical heads, thus dispensing with a separate LP specification or 'phenogrammatical' layer standardly posited for linearisation. Instead, such lexicon-originated word order constraints are enforced in projections, propagated upwards and accumulated in the compound PHON feature, which represents phonological yields in an underspecified manner. Though limited somewhat in generative capacity, this approach covers the key phenomena that motivated linearisation grammars and offers a simpler alternative to the standard DOM-oriented theory.
In this contribution we will argue that negative polarity is a collocational phenomenon that does not follow from other properties of the respective lexical elements. With German data as evidence, we will follow a proposal by van der Wouden and treat Negative Polarity Items (NPIs) as collocates which must be licensed by abstract semantic properties of their contexts. Using a collocation module for HPSG, which has been independently motivated for bound words and idioms, we will show how to restrict the occurrence of NPIs to legitimate environments, starting from the negativity hierarchy of licensing environments by Zwarts. Besides a more fine-grained semantic licenser hierarchy, we will establish syntactic licensing domains and general collocational restrictions of NPIs.
Die Orthographie ist ein wichtiger Baustein des Fremdsprachenunterrichts, in der Schreiberwerbsforschung im Fremdsprachenkontext konzentrierte man sich dagegen auf Phänomene der Textgestaltung (z.B. Portman 1991). Es wird eine korpusbasierte Untersuchung von Orthographiefehlern in Texten fortgeschrittener Lernender des Deutschen als Fremdsprache (DaF) vorgestellt. Als Datengrundlage dient das Lernerkorpus Falko (fehlerannotiertes Lernerkorpus), ein Gemeinschaftsprojekt der Freien Universität und der Humboldt Universität Berlin (http://www2.hu-berlin.de/korpling/projekte/falko/FalkoKernBeschreibung.pdf). In diesem Korpus werden sog. Wortschreibungsfehler (vgl. Eisenberg 2004) analysiert werden. Die Untersuchung geht von der Annahme aus, dass sich, abgesehen von direkten Übertragungen, die Beschaffenheit der Orthographie einer Muttersprache (L1) nicht signifikant auf die Lernerorthographie (die Orthographie der Zielsprache) auswirkt. Diese Annahme soll an ausgewählten Wortschreibungsfehlern überprüft werden, so z.B. an fehlerhaften Dehnungs- und Schärfungsmarkierungen englischer DaF-Lernender. Sollte die L1 einen nachweisbaren Einfluss auf die Lernerorthographie haben, so müssten bspw. signifikant mehr Fehler bei der dem Englischen unbekannten Dehnungsgraphie mit Dehnungs-h auftreten als bei der dem Englischen bekannten Schärfungsgraphie mithilfe von Konsonantendopplung im Silbengelenk. Die Ergebnisse der Korpusuntersuchung werden in einem spracherwerbstheoretischen Rahmen diskutiert werden.
Die zielsprachliche Verwendung des Artikels als grammatikalisiertem Mittel der NP-Determination im Deutschen stellt im Zweitspracherwerb besonders für Deutschlernende mit einer artikellosen Muttersprache eine große Schwierigkeit dar. Die vorliegende Arbeit untersucht die NP-Determination auf der Basis eines Spontansprachkorpus, welches Erwerbsdaten einer achtjährigen russischen Deutschlernenden in einer frühen und einer späten Erwerbsphase liefert. Das Ziel der Untersuchung ist, Erkenntnisse über Entwicklungsverlauf, Transferphänomene und insbesondere referenzsemantische und phonologische Determinanten der Artikelwahl zu gewinnen.
Die Familiennamen sind als einziger Bereich der europäischen Sprachen in ihrer ausgeprägten räumlichen Vielfalt noch höchst unzureichend erfasst. Noch sind die geschichtlich gewachsenen Namenlandschaften in erstaunlicher Stabilität erhalten. Sie werden im Bereich der Bundesrepublik Deutschland durch den seit 2005 in Kooperation der Universitäten Freiburg und Mainz in Angriff genommenen und durch die DFG geförderten 'Deutschen Familiennamenatlas' (OFA) auf der Basis von Telefonanschlüssen (Stand 2005) dokumentiert. Im vorliegenden Beitrag werden Vorarbeiten, Ziele, Gesamtanlage des Projekts, Systematik und Repräsentativität der Themenauswahl in den beiden Hauptteilen (grammatischer und lexikalischer Teil) sowie Kriterien und Methoden der inhaltlichen Konzipierung und formalen Gestaltung der Karten und Kommentare vorgestellt und begründet. Aus den genannten Vorarbeiten werden auch schon Perspektiven künftiger Auswertung der in den Datenbanken archivierten Materialien und der im Atlas exemplarisch dokumentierten Strukturen der Namenlandschaften ersichtlich.
Phraseologismen, die die Kommunikation im alltäglichen Sprachgebrauch erleichtern und fördern, spielen in der deutschen Sprache eine bedeutende Rolle. In den geläufigen DaF/DaZ-lehrwerken wird dem Erwerb von Phraseologismen jedoch nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht nur türkische DaF-Studierende und -lerner stoßen bei deutschen Phraseologismen oftmals auf Verständnisschwierigkeiten. Diese bestehen zum einen darin, Phraseologismen überhaupt in einem Text zu identifizieren, und zum anderen darin, sie zu verstehen und aktiv zu verwenden. Deshalb gewinnt die Vermittlung von Phraseologismen
im DaF/DaZ-Unterricht zunehmend an Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit wird ein didaktisches Konzept vorgestellt, wie phraseologische Ausdrucksmittel im DaF/DaZ-Unterricht systematischer und wohl auch effektiver vermittelt werden können. Zugleich werden die phraseodidaktischen Ausführungen anhand von konkreten Textbeispielen präsentiert.
This article analyzes two oral narratives produced in a school in Santa Maria do Herval (RS). These narratives are peculiar because of the frequent code switching, sometimes from Portuguese to standard German, sometimes from standard Portuguese to the dialectal variety spoken in that particular community. The first narrative to be analyzed is produced in the story telling time, in which the librarian tells the children a story from a picture book, switching the code between Portuguese and German. The second narrative is a story told by the class teacher during talking in circle, also based on a picture book. The code switching in this narrative involves teacher/pupils interaction directly. The use of both languages is, as mentioned by Breunig (2005), a cultural responsive pedagogy, since the language spoken at home by most children is being positively valued at school. Furthermore, teachers’ practices are close to those carried out by the children at home.
Nicht nur literarische Werke und Figuren, Schriftsteller und Festschriftempfänger – auch Verben können zu Grenzgängern werden. Während das Grenzgängertum in der ersten Gruppe meist äußeren Umständen wie z.B. Migration geschuldet ist, gibt es bei Verben eigentlich keinen Grund, zu Grenzgängern zu werden. Dennoch kommt es immer wieder zu solchen Phänomenen. Dies impliziert, dass es überhaupt Grenzen gibt, die die Verben in bestimmte Rubriken verweisen; dies sind üblicherweise die sog. Flexionsklassen, etwa in Gestalt der starken und schwachen Klasse. Dieser Beitrag befasst sich mit Grenzen im Verbalbereich, illustriert anhand einiger skandinavischer Verben. In einem weiteren Schritt sollen auch Grenzziehungen, Grenzveränderungen und Grenzauflösungen beleuchtet werden. Dabei stellt sich die Frage, wie unverbrüchlich Grenzen sind, und insbesondere, warum es überhaupt Flexionsklassen gibt und warum sie sich oft so hartnäckig erhalten. Solche Fragen wurden bisher viel zu selten gestellt. Schließlich werden temporäre und dauerhafte Grenzüberschreitungen von Verben beleuchtet. Dabei verharren bestimmte Verben über Jahrhunderte hinweg als Grenzgänger zwischen wohletablierten Klassen. Speziell solche Phänomene verlangen eine Begründung, denn Grenzen, so steht zu vermuten, sollten dazu dienen, eine gewisse Ordnung zu garantieren.
Der folgende unterrichtspraktische Beitrag ist die Fortsetzung eines bereits erschienenen Aufsatzes zur Phraseologismenvermittlung im DaF-Unterricht (vgl. Bergerová 2005). Während es dort im Wesentlichen um grundlegende theoretische Fragestellungen der Phraseodidaktik ging, behandelt der vorliegende Beitrag die Umsetzung der neuesten Erkenntnisse der phraseodidaktischen Forschung am Beispiel eines Didaktisierungsvorschlages anhand der Textsorte Filmankündigung. Vorangestellt wird dafür zunächst eine instruktive Einleitung zu ausgewählten Fragen der Phraseologie im Allgemeinen und der Phraseodidaktik im Besonderen, um auf dieser Grundlage den Didaktisierungsvorschlag entwerfen und erklären zu können.
In diesem Artikel wird auf die lückenhafte lexikografische Darbietung von paradigmatisch-syntagmatischen Beziehungen hingewiesen und auf neue, korpusgestützte methodologische Verfahren der lexikosemantischen Analyse eingegangen. Im Mittelpunkt steht das am Mannheimer Institut für Deutsche Sprache entwickelte topografische Modell CNS (Contrasting Near Synonyms), dessen Beitrag für die Erforschung der Synonymie am Beispiel deutscher Adjektive "fühlbar" vs. "spürbar" präsentiert wird.
Certain important contours of German language early acquisition in the third grade of Czech basic schools are presented. The research is discussed in the context of the result of evaluation required by the European Commission.
It is the aim of this paper to evaluate the various types of sentential complementation available in terms of complement control cross-linguistically. I will propose a lexical classification of control classes on the basis of the instantiated subordination patterns. I want to focus on an important distinction, namely that of structural vs. inherent control. Structural control is found with predicates that select a clausal complement whose structure requires argument identification and thus 'induces' control. Infinitival complements are prototypical cases for this kind of control because in most languages infinitival complements can only 'survive' in structures of control or raising. The interesting question is which predicates license structural control and which cross-linguistic differences emerge between potential licensors. Inherent control is found with predicates that require control readings independent of the instantiated structure of sentential complementation (e.g. a directive predicate such as zwingen 'force'). In addition, I will recapitulate and add arguments for the dual lexical-syntactic nature of complement control.
This questionnaire focuses on control structures that are instantiated by predicates that take a state of affairs (SOA) argument. Noonan (1985) has called these predicates 'complement-taking predicates'; I will use the notion of SOAAtaking predicates (SOAA = state of affairs argument).
Prototypically, complement control is instantiated by certain classes of verbs; however, adjectives (be eager to) and nouns (e.g. nominalizations such as promise) may function as control predicates as well. 'Control' refers to the pattern of argument identification between an argument of the SOAA-taking predicate and an argument of the SOAA-head. In the literature the notion of 'equi deletion' or 'equi-NP deletion' has been used (following Rosenbaum 1967), which refers to structures in which an overt argument of the matrix predicate is identified with a covert argument of the embedded predicate. This questionnaire aims at a cross-linguistic application of the notion of control and thus uses a semantic definition of complement control. It extends the notion of control to other patterns of referential dependency between arguments of a SOAA-taking predicate and of the embedded predicate.
In anaphora resolution theory, it has been assumed that anaphora resolution is based on a reversed mapping of antecedent salience and anaphora complexity: minimal complex anaphora refer to maximal salient antecedents. In order to ex-amine whether and by which developmental steps German children gain command of this mapping maxim we conducted an experiment on production and comprehension of intersentential pronouns including the three pronoun types zero, personal, and demonstrative pronoun. With respect to antecedent salience, the experiment varied syntactic role (subject/object) and in/animacy. Six age groups of children (age range from 2;0 to 6;0) and an adult control group has been tested. The hypothesis arising from the mapping maxim is that zero pronoun correlates with more salient antecedents than personal and demonstrative pronoun, the latter correlating with the least salient antecedents. The results are: In production, children first establish the opposition of zero pronoun with animate antecedents vs. demonstrative pronoun with inanimate antecedents. In a next step, syntactic role comes into play and a more complex system opposing the three presented pronoun types is established. In comprehension, however, the effect of pronoun type re-mains weak and antecedent features remain a strong factor in reference choice. However, also adults employ pronoun type and antecedent features. The oldest children and the adults show variation in personal pronoun resolution according to the animacy pattern of the potential antecedents. In case of identical animacy features, the subject is the preferred candidate; in case of distinct animacy features, there is a tendency to choose the object antecedent.
Im Bemühen um ein internationales Forum für germanistische Studien erschien im September 2007 in Ústí nad Labem/Aussig die neue Zeitschrift 'Aussiger Beiträge'. Die erste Ausgabe ('Aussiger Beiträge' 1/2007) verwirklichte das Konzept langjähriger Überlegungen und war der erste Schritt zur Profilierung einer germanistischen Schriftenreihe mit sowohl innovativen wissenschaftlichen als auch lehrpraktischen Bezügen im Bereich der Literatur, Linguistik, Didaktik des Deutschen als Fremdsprache und Kulturgeschichte. Sie ist in erster Linie von dem Gedanken getragen, eine internationale Fachzeitschrift mit hohem Gebrauchswert zu schaffen und möchte – gewissermaßen aus der Mitte eines bewegten Europas heraus – als Periodikum neue Impulse zu anstehenden Debatten und Diskussionen geben. In diesem Sinne wenden sich die 'Aussiger Beiträge' an eine breitere Schicht von Lesern: Linguisten, Literaturwissenschaftler, Sprachdidaktiker sind ebenso angesprochen wie aufgeschlossene Leser mit Interessen für Sprache, Kultur und Geschichte.
Für die Beiträge in deutscher Sprache bildet der gemeinsame deutsch-österreichisch-tschechische Kulturraum einen Rahmen, wobei sowohl den Fragestellungen der "klassischen" Auslandsgermanistik als auch viel versprechenden innovativen Forschungsinteressen ein Platz eingeräumt und auf einen Dialog von jüngeren und älteren Generationen gebaut wird. In diesem umfassenden Sinne wurde zunächst eine erste Nummer der 'Aussiger Beiträge' (1/2007) konzipiert, die alle germanistischen Bereiche (Literatur, Linguistik, Didaktik und Kulturgeschichte) berücksichtigte.
Für die weitere Positionierung der Zeitschrift erwies es sich als sinnvoll, das Profil der 'Aussiger Beiträge' noch deutlicher zu akzentuieren. So erscheint die Zeitschrift seit 2008 in fortlaufender Folge abwechselnd als "literarische" oder "linguistisch-didaktische" Ausgabe unter dezidiert thematischem Schwerpunkt.
Seit 2008 werden alle Beiträge von unabhängigen GutachterInnen anonym beurteilt. Auf Grund ihrer Empfehlung entscheidet der Redaktionsrat über die Annahme eines Beitrags (mit Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache). Außer wissenschaftlichen Beiträgen werden ebenfalls Rezensionen wichtiger germanistischer Publikationen sowie relevante Tagungs- und Projektberichte abgedruckt.
In der Gegenwartssprache wächst die Neigung, Sätze mit scheinbar einfacher Grundform und einer Fülle von nominalen Gliedern zu bilden, mögliche Prädikationen werden durch substantivisch-adjektivische Gruppen repräsentiert. […] Die Komprimierung des Sachverhaltes und dessen syntaktische Darstellung im Text können wir als Informationsverdichtung bezeichnen. […] Die Verdichtung der Informationen macht sich am deutlichsten durch die Reduktion komplexer hypotaktischer Satzkonstruktionen bemerkbar […], wobei im Nominalstil die Parataxe anstelle der Hypotaxe überwiegt.
Unterschiedlichen Zielen in der sprachlichen Kommunikation entsprechen spezifische dialogtypische Teiläußerungen. Zu den wichtigen Kriterien für die Auswahl, Darbietung und Aneignung der dialogtypischen Teiläußerungen im Fremdsprachenunterricht gehören nicht nur kommunikative, sondern auch syntaktisch-semantische Kriterien. Unter dem syntaktisch-semantischen Aspekt können wir die dialogtypischen Teiläußerungen nach der syntaktischen Vollständigkeit und nach der semantischen Variierbarkeit betrachten.
Die Entwicklung der schwachen Verben ist eine Entwicklung zur Bildung durchschaubarer Tempus- und Modusformen; die Durchschaubarkeit war und ist durch das Verfahren der Agglutination gewährleistet. Im Deutschen geht also der Weg von der Flexion zur Agglutination, wobei lautliche Wandelvorgänge immer wieder zu Mischformen und Synkretismen führen.
The aim of the present paper is to highlight some aspects of bilingualism in a German minority language community located in the South of Brazil. Based on ethnographic research methods, the study describes language use in face-to-face interactions between bilingual students and their teacher in a monolingual primary school, focusing on Portuguese-German code-switching from a socio-functional perspective. The results suggest that code-switching should not be associated with language deficit, but with the bilingual discourse since the phenomenon could be seen both as a relevant conversational strategy as well as a significant learning resource among bilingual children.
In the last few years, the areas of study of German as Foreign Language and German for Specific Purposes have evidently made an inflationary, and sometimes even inadequate use of concepts related to the adjectives 'cultural' and 'intercultural'. The concepts have often been used so as to serve only to instigate the increase, permanency and dissemination of stereotypes and pre-conceptions. In the Winter 2006/07 Semester, a course called "Fachsprachen und Kultur" was offered on the way the concepts of culture are approached in different fields of study. This paper presents the conclusions of some of the participants on the use of the concept in their primary or secondary areas. The results show that it is urgent and necessary to examine the concepts of culture used in our field of study so that stereotypes do not become the basis for a didactics of German as a Foreign Language.
Rezension zu Sprechen Sie Gegenwart? - Lexikon des frühen 21. Jahrhunderts. Süddeutsche Zeitung Magazin. Andreas Bernard, Jan Heidtmann, Dominik Wichmann (Hrsg.). Editora Goldmann. 1ª. ed. Nov. 2006. 304 S.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen.
Der zweite Band der "Studia germanistica" setzt die schon im ersten Band deklarierte Ausrichtung dieser Reihe fort: Sie soll nicht nur die Forschungstätigkeit des Lehrstuhls für Germanistik an der Universität Ostrava dokumentieren, sondern auch das Bild von seiner Zusammenarbeit mit einheimischen germanistischen Instituten sowie von seinen vielseitigen internationalen Beziehungen geben.
Die bayerische Dialektdatenbank BayDat ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanziertes Projekt. Ziel des Projekts ist es, die elektronisch erfassten Erhebungsdaten aus den sechs Teilprojekten des Bayerischen Sprachatlas (Bsa) in einer zentralen Datenbank zusammenzuführen und so einerseits die zukunftssichere Speicherung der Daten zu gewährleisten, andererseits einen unkomplizierten und schnellen Zugriff auf die Daten zu ermöglichen.
Sprachräume in Unterfranken
(2007)
Nachdem der Sprachatlas von Unterfranken fertig gestellt ist, ist es möglich, die Sprachräume in Unterfranken auf einer gemeinsamen Karte zu dokumentieren. Die Basis bilden ungefähr 1000 Atlaskarten aus allen phonologischen, morphologischen und lexikalischen Themenbereichen. Wir haben die darauf sichtbaren Grenzen auf einer Kombinationskarte zusammengetragen. Herausgekommen ist ein herrlicher Spaghettisalat.
Der Artikel soll am Beispiel der Autorin Marlene Streeruwitz untersuchen, ob ihre Werke als spezifisch österreichische Literatur nach linguistischen Kriterien zu identifizieren sind. Dabei soll aufgezeigt werden, dass alle sprachlichen Ebenen österreichische Varianten der nationalen Varietäten des Deutschen aufweisen.
Zum Schwerpunkt dieses Beitrags wird erstens das Wesen der "sakralen Interjektionen" und ihre Beziehung zum übersetzungstheoretischen Bereich, zweitens die Anwesenheit dieser in repräsentativsten deutsch und tschechisch geschriebenen Wörterbüchern behandelt. Da die Beziehung der drei Größen Usus, Norm und Kodifizierung immer im Einklang stehen muss, wird die Untersuchung durch konkrete Analyse der unter ausgewählten tschechischen Studenten verteilten Fragebögen ergänzt.
Da die kontrastierenden Analysen zum Deutschen und zum Tschechischen, die auf einem zusammengestellten Korpus basieren, unter der vergleichenden phraseologischen Sprachforschung recht selten vertreten sind, wurde zum Objekt meiner Untersuchung die weibliche und männliche Rolle in den tschechischen und deutschen Redewendungen. […] Die Phraseologismen wurden unter diesem Aspekt bisher noch nicht verglichen und es ist höchst interessant an diesen festen Wendungen, die sich auf das praktische Leben beziehen, zu zeigen, wie sich die männliche und weibliche Rolle voneinander unterscheiden und hauptsächlich, wie diese Rollen in Tschechien und Deutschland differieren.
Hier geht es um Metaphern als Kohärenzmittel. Damit ist gemeint, dass eine Metapher nicht isoliert für eine gemeinte Sache steht, wie das beim Sprechen und Schreiben unausweichlich der Fall ist, sondern dass eine Metapher sozusagen der Ansatzpunkt für weitere Metaphern wird, sodass sich weitere Gedanken an das zuerst eingeführte Bild heften können und so den Text in seinem weiteren Verlauf ein stückweit bestimmen.
Im Mittelpunkt meines Interesses standen journalistische Textsorten, wie sie in der deutschen und österreichischen Tagespresse präsentiert werden. Für die Analyse habe ich österreichische und deutsche Tageszeitungen gewählt: Die Qualitätszeitungen – "F.A.Z.", "Süddeutsche Zeitung", "Der Standard", "Die Presse" und die Boulevardzeitungen – "Bild" und "Kronen-Zeitung". Ich habe mir die Frage gestellt, in welchen Varianten die einzelnen journalistischen Textsorten in der modernen Presse vorkommen, welche visuelle Form sie haben und über welche Makro- und Mikrostruktur sie verfügen.
[...] de repente pasa aunque yo no hablo así alemán todo el rato pero de repente hay palabras que se vienen auf deutsch und nicht auf spanisch und das kann ich nicht auf spanisch sagen und wie heißt das wie heißt das cómo se dice cómo se dice das auf spanisch? (Interviewnummer P 2, S. 238, Z. 263-267, siehe Transkriptionen) Hybridität ist nicht nur in aktuellen Migrationsbewegungen zu beobachten, auch Gesellschaften, in denen Migrationsströme wie im Falle Chiles, vor zum Teil sieben Generationen stattgefunden haben, verzeichnen noch heute hybride Verbalinteraktionen.
Die Leitfragen sind in diesem Zusammenhang folgende:
- Gibt es eine Gruppenidentität unter Chilenen deutscher Abstammung? Aus welchen Identifikationsmerkmalen setzt sie sich zusammen?
- Welche Gründe bewegen deutschstämmige Eltern, ihre Kinder in Deutsche Schulen zu schicken?
- Zu wem, in welcher Situation und in welcher Sprache sprechen Chilenen deutscher Abstammung, bei denen sich die deutsche Sprache erhalten hat? Wie drückt sich dies auf sprachstruktureller Ebene aus? In welcher Form wird die deutsche Sprache intergenerativ weitergegeben?
- Welche Faktoren kommen heute bei deutscher Sprachbewahrung und deutschem Sprachverlust zum Tragen?
This paper discusses the assessment of German language learners in classes for beginners in a context gathering monolingual Portuguese speakers and bilingual speakers of Portuguese and Hunsrückisch, a German dialect derived from the contact of an immigration language and Portuguese. One of the challanges faced by the teachers of these heterogeneous classes is to assess learners’ classroom achievement once dialect speakers’ needs are considerably different from novice learners’. It is suggested that teachers make a compromise between the course objectives and the learners’ different proficiencies and needs to assess their language progress, incorporating and valuing students’ multicultural and experiential backgrounds.
This paper presents psycholinguistic evidence on the factors governing the resolution of German personal pronouns. To determine the relative influence of linear order versus grammatical function of potential antecedents, two interpretation-preference tasks were designed. Their specific aim was to disentangle salience factors conflated in previous research on pronoun interpretation, such as linear or-der, first mention and topicalization. Experiment 1 tested pronoun resolution to non-sentence-initial position (scrambling) and Experiment 2 tested pronoun resolution to sentence-initial position (topicalization). The results across different verb types and across different syntactic contexts in Experiments 1 and 2 show that grammatical function, yet neither linear order, first mention nor topicalization predicts pronoun resolution in German.
This paper discusses results from a corpus study of German demonstrative and personal pronouns and from a reading time experiment in which we compared the interpretation options of the two types of pronouns (Bosch et al. 2003, 2007). A careful review of exceptions to a generalisation we had been suggesting in those papers (the Subject Hypothesis: "Personal pronouns prefer subject antecedents and demonstratives prefer non-subject antecedents") shows that, although this generalisation correctly describes a tendency in the data, it is quite wrong in claiming that the grammatical role of antecedents is the relevant parameter. In the current paper we argue that the generalisation should be formulated in terms of in-formation-structural properties of referents rather than in terms of the grammatical role of antecedent expressions.
This paper discusses a foundation for writing Hunsrückisch as a German immigrant language in contact with Brazilian Portuguese. This foundation brings together the main conclusions obtained by the Group for the Studies of Hunsrückisch Writing (Grupo de Estudos da Escrita do Hunsrückisch – ESCRITHU). This group was formed at the Language Institute at the Federal University of Rio Grande do Sul with the goal of proposing not only a system of orthographic norms for a language that exists mostly just in oral forms, but also to encourage research on and linguistic education for speakers of this immigrant language. An already extant literature in Hunsrückisch includes journal and magazine texts such as Sankt Paulusblatt or the Brummbär-Kalendar, published between 1931 and 1935, as well as texts by authors such as Rambo (2002 [1937-1961]), Gross (2001), and Rottmann (1889 [1840]). From these texts various writing formats, guidelines, and goals for an orthographic norm are analyzed, be they for the written expression of the speakers or for useful instruments in the transliteration of ethnotexts within the ALMA-H project (Linguistic- Contactual Atlas of the German Minorities in the La Plata Basin: Hunsrückisch), with which ESCRITHU collaborates.
Resenha : Langenscheidt Taschenwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Berlin: Langenscheidt, 2004.
(2007)
Maria Sass (Hermannstadt): Vorwort (7)
Joachim Wittstock (Hermannstadt): Sammeln und deuten – Prof. h.c. Dr. Stefan Sienerth erfüllte das sechzigste Lebensjahr (9)
I. Literaturwissenschaft und Landeskunde
Friedrich Bruckner (Landshut): Hans Carossa und Thomas Mann –„Stiller deutscher Dichter“ und „Großer Meister deutscher Erzählungskunst und Rede“? (17)
Wolfgang Frühwald (Augsburg): Doppelleben. Hans Carossas Dasein unter den Deutschen (62)
Maria Sass (Hermannstadt): Entsühnung des Kain – Die religiöse Lyrik der Erika Mitterer (78)
Bianca Bican (Klausenburg): Der Dichter als Stifter und/ oder Anstifter. Deutsch-rumänische Lesarten gegenwärtiger Lyrik (84)
Maria Sass (Hermannstadt): „Themen kommen aus der Welt des Autors, sie treten auf ihn zu und werben ihn an“ – zur Thematik des Hermannstädter Schriftstellers Joachim Wittstock (99)
Mariana Lazarescu (Bukarest): „Ich kann keine Dialoge schreiben.“ Der Begräbnisgänger und andere Geschichten von Carmen Elisabeth Puchianu (114)
Sunhild Galter (Hermannstadt): Interkulturelle Aspekte in der Verlagstätigkeit der Hermannstädter Zeitschrift Transilvania, Jg. 2005-2006 (123)
Rodica Balut (Hermannstadt): Namen machen Vampire. Zur Rolle der Onomastik in der internationalen Verbreitung des „Dracula“-Motivs (127)
Maria Sass (Hermannstadt): „Die Gewalt einer Sprache ist nicht, dass sie das Fremde abweist, sondern dass sie es verschlingt“ – Aspekte der Rezeption deutschsprachiger Literatur in der Zeitschrift Secolul 20… (134)
Rodica-Ofelia Miclea (Hermannstadt): Die Präsenz des „Rumänentums“ in der Chronik der Stadt Hermannstadt von Emil Sigerus (147)
Popa Carmen (Hermannstadt): Aspekte deutscher Kultur und ihre Darstellung in der Hermannstädter Zeitschrift Luceafarul (1934 1944) (158)
Laura Balomiri (Hermannstadt): SCHREIBEN ÜBER DIKTATUR. Überlegungen zur literarischen Vergangenheitsbewältigung in Österreich und Rumänien anhand der Übersetzung des Romans Alle unsere Spiele von Erika Mitterer ins Rumänische (167)
II. Sprachwissenschaft
Doris Sava (Hermannstadt): Perspektiven der phraseografischen Forschung (197)
III. Übersetzungswissenschft und –kritik
Ioana Constantin (Hermannstadt): Goethes Faust in der Übertragung von Stefan Augustin Doinas. Ergebnisse einer Übersetzungsanalyse ( 219)
Maria Sass (Hermannstadt): Meinungen und Stellungsnahmen zu Stefan Sienerths Arbeiten und Persönlichkeit
Es hat Zeiten gegeben, in denen sich Autoren der verschiedensten Disziplinen auf »die Alten« beriefen, wenn sie ihre Argumentation mit Verweis auf Autoritäten der Vergangenheit, meist der Antike, absichern wollten. Das waren Zeiten, in denen »die Alten« insgesamt ein hohes Ansehen hatten. Auch die traditionelle Darstellung des christlichen Gottvaters als alter Mann sollte ihn eindeutig als Respektsperson auszeichnen. Im ältesten deutschen Heldenlied, dem »Hildebrandslied« (Aufzeichnung im 9. Jahrhundert), ist es entsprechend der Vater Hildebrand, der aufgrund seines Alters vor seinem Sohn das Wort ergreifen darf. ...
„Habemus Papam!“ – so schließt Text A und bringt die für Deutschland sensationelle Nachricht, daß ein Deutscher zum Papst gewählt wurde noch einmal mit der entsprechenden rituellen Formel zum Ausdruck. Daß diese Feststellung nicht nur sachlicher Ausdruck für die Tatsache eines Pontifikatswechsel ist, sondern vielmehr einen kirchengeschichtlichen Vorgang mit besonderer Relevanz für die katholische Kirche in Deutschland beschreibt, zeigt sich exemplarisch an den hier analysierten Pressetexten. Während die Texte aus kirchlichen und kirchennahen Medien vor allem dadurch auffallen, daß sie ein gestärktes katholische Selbstbewußtsein ausdrücken, springt bei den Beispielen aus weltlichen Medien hauptsächlich eine neue Offenheit im Umgang mit der katholischen Kirche und ihrer Lehre ins Auge. Die Artikel beider Bereiche betonen auf ihre Weise die emotionalen Aspekte des kirchlichen Lebens. Gleichzeitig thematisieren sie mehr oder weniger intensiv Grundfragen des katholischen bzw. christlichen Glaubens und sind so Beleg dafür, daß sich die Situation der katholischen Kirche in Deutschland durch die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst maßgeblich verändert hat. Auch wenn der Umgang der Medien mit der alten „Institution Kirche“ zwischen extrem hoher medialer Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit Papst Benedikt XVI. und völliger Mißachtung sonstiger kirchlicher Vorgänge und Themen schwankt, markieren die vorgestellten Texte einen Trend, der zwar nicht auf breiter Front, noch durchgängig zum Tragen kommt, dennoch aber vorhanden ist und neue Berührungspunkte zwischen katholischer Kirche und Medien eröffnet. Dieser Prozeß erscheint eingebettet in die gewachsene Relevanz von Religion und Glaube, so unbestimmt und diffus auch beide in der deutschen Gesellschaft vorhanden sein mögen. Der Pontifikatswechsel hat dazu geführt, daß seit 2005 auch vermehrt katholische bzw. christliche Themen im öffentlichen Diskurs über Religion, Glaube und Spiritualität Beachtung finden und sich stärker gegenüber anderen religiösen und esoterischen Angeboten profilieren können. Anzeichen dafür finden sich mit Blick auf die Medien vor allem auf dem deutschen Buchmarkt. Aber auch die Kirche selbst erfährt Aufwind und scheint trotz weiterhin bestehender Probleme und Schwierigkeiten in einigen Bereichen wieder fester Tritt zu fassen. Papst Benedikt XVI. ist sicher nicht alleiniger Auslöser dieser Entwicklung, seine Wahl und sein Wirken hatten und haben aber offensichtlich katalytische Wirkung und begünstigen einige Ansätze positiv. ...
Syntactic negation and particularly the position of the negative particle 'nicht' are challenging themes not only for learners of German as a foreign language, but also for teachers and researchers of the grammar of German. This paper gives an overview of recent studies related to negation in Modern German. In its main part, it presents results of empirical research on the relationship between syntax and prosody in the field of negation.
In diesem Aufsatz geht es um Sätze, deren Vorfeld mit einem anaphorischen d-Pronomen des Typs der/die/das besetzt ist und die - im Gegensatz zu Relativsätzen - Zweitstellung des Finitums aufweisen (d-V2-Sätze), wie in: "Ich habe einen Bekannten, der fährt einen Porsche." Sätze dieser Art werden in drei Perioden der Sprachgeschichte untersucht. Das Korpus besteht aus Texten aus dem Frühneuhochdeutschen, dem 19. Jahrhundert und der deutschen Gegenwartssprache. In allen drei Perioden kommen d-V2- Sätze vor. Sie werden nach ausgewählten Kriterien untersucht und mit Relativsätzen verglichen. Es werden Bedingungen formuliert, unter denen Relativsätze durch d-V2-Sätze substituiert werden können.
In this paper, we report on an experiment showing how the introduction of prosodic information from detailed syntactic structures into synthetic speech leads to better disambiguation of structurally ambiguous sentences. Using modifier attachment (MA) ambiguities and subject/object fronting (OF) in German as test cases, we show that prosody which is automatically generated from deep syntactic information provided by an HPSG generator can lead to considerable disambiguation effects, and can even override a strong semantics-driven bias. The architecture used in the experiment, consisting of the LKB generator running a large-scale grammar for German, a syntax-prosody interface module, and the speech synthesis system MARY is shown to be a valuable platform for testing hypotheses in intonation studies.
Rezension zu Schwitalla, Johannes (2006): Gesprochenes Deutsch. Eine Einführung. 3., neu bearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag. Berlin und Fiehler, Reinhard (2005): Gesprochene Sprache. In: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 7., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. S. 1175-1256.
Licenser rules have originally been introduced in Müller (1999) as a part of a grammar based on discontinuous constituents. We propose licenser rules as a means to avoid underspecified empty elements in grammars with continuous constituents. We applied them to a verb movement analysis of the German main clause with right sentence bracket and to complement extraposition. To reduce the number of unnecessary hypotheses, we extended the licenser rule concept with a licenser binding technique. We compared the licenser rule approach to an approach based on underspecified traces with respect to processing performance. In our experiment, the use of licenser rules reduced the parse time by a factor of 13.5.
This paper is a follow up on Müller, 2006. It contains some comments on suggestions about the interaction of phrasal Constructions with constituent order that Adele Goldberg made at various occasions. In addition the paper discusses various HPSG analyses of particle verbs that assume lexical representations including phonologically specified parts of particle verb lexical entries. A recent phrasal analysis of resultatives (Haugereid, 2007) is discussed as well and it is pointed out that control constructions pose problems for phrasal analyses that do not assume empty elements but require that the subject is realized in a phrasal configuration.
Was tun mit Flexionsklassen? : Deklinationsklassen und ihr Wandel im Deutschen und seinen Dialekten
(2008)
"Warum Flexionsklassen?" lautet ein synchron ausgerichteter Aufsatz von BERND WIESE (2000), an den dieser Beitrag aus diachroner und dialektaler Perspektive anschließt. Das hier zur Diskussion stehende Phänomen, nämlich die notorische Persistenz von Flexionsklasse (im Folgenden "FK") über Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende hinweg, dürfte noch eines der größten linguistischen Rätsel darstellen, die ihrer Lösung harren. HASPELMATH (2002, 115) eröffnet in seinem Band "Understanding Morphology" das Kapitel über "Inflectional paradigms" mit folgenden Worten: "Perhaps the most important challenge for an insightful description of inflection is the widespread existence of allomorphy in many languages."
Die Germanistische Institutspartnerschaft zwischen der Staatlichen Pädagogischen Universität Barnaul (Linguistisches Institut) und der Europa-niversität Viadrina Frankfurt/Oder (Fakultät für Kulturwissenschaften) existiert seit 1993. In dieser Kooperation wurden im Laufe der Zeit gemeinsame Vorstellungen über die wichtigsten Maßnahmen entwickelt, die für eine Umstrukturierung und Modernisierung der germanistischen Lehre und Forschung an der russischen Hochschule geboten erscheinen.
Fußball ist ohne Zweifel das weltweit populärste Mannschaftsspiel. Nicht zu Unrecht wird es daher seit Jahrzehnten als „König“ metaphorisiert. Nach allem, was heute bekannt ist, wurde eine Urform in China schon vor 5000 Jahren gespielt. In Europa soll seit dem 12. Jahrhundert vor allem im nördlichen Frankreich und in England ein fußballähnliches Spiel betrieben worden sein, und in Florenz und anderen norditalienischen Städten war seit dem 15. Jahrhundert das noch recht urwüchsige calcio sehr beliebt, bei dem je 27 Spieler darum kämpften, den Ball mit Faust oder Fuß über die Begrenzung der gegnerischen Schmalseite des Spielfeldes zu schlagen und so ein „Mal“ zu erzielen.
Queertheorie bestimmt sich über Vorläufigkeit, die sich nicht als fixiertes System versteht, sondern als eines, das lediglich ein Instrumentarium zur Verfügung stellt, um die Logik der Spezifität von Machtbeziehungen und Machtkämpfen, etwa in literarischen Texten, zu analysieren. Insofern jeder kritischen Theorie die Verpflichtung aufgegeben ist, kritisch gegen sich selbst gewendet, auch die Möglichkeit zu denken, dass sie nicht immer da sein wird, gilt es, sich nicht im eigenen Moment einzurichten. So möchte ich im Sinne einer vorläufigen und zugleich einer strategischen Kanonisierung vorschlagen: Die germanistische Literaturwissenschaft sowohl mit postkolonialen Theorien als auch mit Gender- und Queertheorien momenthaft und gleichsam verschränkt zu perspektivieren, um dadurch neue Realisationen von Texten zum Entstehen zu bringen.
German linking elements are sometimes classified as inflectional affixes, sometimes as derivational affixes, and in any case as morphological units with at least seven realisations (e.g. -s-, -es-, -(e)n-, -e-). This article seeks to show that linking elements are hybrid elements situated between morphology and phonology. On the one hand, they have a clear morphological status since they occur only within compounds (and before a very small set of suffixes) and support the listener in decoding them. On the other hand, they also have to be analysed on the phonological level, as will be shown in this article. Thus, they are marginal morphological units on the pathway to phonology (including prosodics). Although some alloforms can sometimes be considered former inflectional endings and in some cases even continue to demonstrate some inflectional behaviour (such as relatedness to gender and inflection class), they are on their way to becoming markers of ill-formed phonological words. In fact, linking elements, above all the linking -s-, which is extremely productive, help the listener decode compounds containing a bad phonological word as their first constituent, such as Geburt+s+tag ‘birthday’ or Religion+s+unterricht ‘religious education’. By marking the end of a first constituent that differs from an unmarked monopedal phonological word, the linking element aids the listener in correctly decoding and analysing the compound. German compounds are known for their length and complexity, both of which have increased over time—along with the occurrence of linking elements, especially -s-. Thus, a profound instance of language change can be observed in contemporary German, one indicating its typological shift from syllable language to word language.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen.
Mit dem Erscheinen der dritten Nummer werden die "Studia Germanistica" zu einem Periodikum: Ihr Ziel ist es nach wie vor, zum wissenschaftlichen Austausch beizutragen, und zwar nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Rahmen.
This paper investigates the role of Hunsrückisch, a dialect spoken by German descendents in South Brazil, in regard to the performance of high school students in the proficiency exam Deutsches Sprachdiplom (DSD-I). The article will first discuss the concept of bilinguism and then analyzes the performance of bilingual students (Portuguese/German) from the Instituo de Educação Ivoti in DSD-I exams over the last 5 years.
Ausgehend von der Engelschen Auffassung der Situativergänzungen wird hier an die Adverbialia mittels neu vorgeschlagener analytischer Verfahren herangegangen. Diese Studie leistet zum einen eine einheitliche Beschreibung bestimmter Verben - "stattfinden", "gebären", "sterben", "erschehen", "anfangen", "öffnen" und "beginnen" - und bietet zum anderen syntaktische, semantische, morphosyntaktische und kommunikative Unterscheidungsmittel für strittige Fälle bei der Unterscheidung zwischen adverbialen Ergänzungen und adverbialen Angaben. Das in diesem Aufsatz Dargestellte kann akzeptiert oder revidiert werden, aber der empirische Teil zeigt eindeutige Ergebnisse.
We present the results of an experimental study which targets prosodic correlates of subclausal quotation marks. We found that written sentences containing passages enclosed by quotation marks were read aloud in a manner that significantly differs in prosody from spoken realizations of corresponding disquoted counterparts. However, we also observed that such prosodic marking of subclausal quotation wasn't strong enough to survive subsequent back-translation into written language: there was no correlation between the presence/absence of quotation marks in the original written examples, and the presence/absence of quotation marks in corresponding back-translations from oral renditions. We investigated three different kinds of uses of quotation marks and found no systematic difference between them with respect to prosodic marking.
This paper offers a description of the contemporary German lexicography using dictionary taxonomy. The parameters used for the classification of dictionaries are the number of languages (monolingual against bilingual dictionaries), the user’s perspective (how useful is each kind of dictionary for the Brazilian scholar) and the two perspectives of the act of speech (text reception against text production).
Based on the bilingualism and ethnolinguistic identity research, this study aims to observe the role identity and linguistic attitudes play in a minority mother language’s maintenance or shifting process in early bilingualism cases in a societal bilingualism situation. The analyzed context comprises native speakers of essentially bilingual communities that migrate to an urban center like Porto Alegre, where the opportunities for minority mother language use are drastically restrained by the monolingual Portuguese context. It’s asked how this language was maintained and what is the identity and linguistic attitude after the removal of the original context identified as more rural, isolated and ethnic and culturally different. The data collection derives from semi-structured interviews, recorded and subsequently transcribed. The data analysis suggests that the ‘geographic’ factor isn’t so relevant to the maintenance/shifting of a minority language than the speaker’s ‘micro-decisions’ to preserve the cultural and affectionate ties with their origin group, the family. Besides family group, community, school and government should be called to come together to construct new ways for the linguistic and cultural preservation of the bilingual community in Brazil. In that sense, this research intends to contribute to a wider understanding of the identity and linguistics attitudes’ role in the languages’ teaching and learning in general.
Rate effects on aerodynamics of intervocalic stops : evidence from real speech data and model data
(2008)
This paper is a first attempt towards a better understanding of the aerodynamic properties during speech production and their potential control. In recent years, studies on intraoral pressure in speech have been rather rare, and more studies concern the air flow development. However, the intraoral pressure is a crucial factor for analysing the production of various sounds.
In this paper, we focus on the intraoral pressure development during the production of intervocalic stops.
Two experimental methodologies are presented and confronted with each other: real speech data recorded for four German native speakers, and model data, obtained by a mechanical replica which allows reproducing the main physical mechanisms occurring during phonation. The two methods are presented and applied to a study on the influence of speech rate on aerodynamic properties.
The unfolding discussion will focus on the internal representation of turbulent sounds in the phonology of German as well as pinpoint the special status of the prime defining the quality of turbulence. It will also be argued that this prime is capable of entering into special types of licensing relations, which results in specific phonetic manifestations of forms. We shall compare the effects of two processes attested in German: consonant degemination and spirantisation with a view to revealing the role of the turbulence-defining element in the two operations. Furthermore, our attention will be focused on the workings of the Obligatory Contour Principle which, as will be shown below, exerts decisive impact on prime interplay and consequently the phonetic realization of sounds and words. We shall see that segmental identity is contingent on the languagespecific interpretation of inter-element bonds.
Aware of the importance of prime autonomy in determining the manifestation of sounds, let us start with a brief outline of the fundamental segment structure principles offered by the theory of Phonological Government.
Many teachers of German as a second language make some statements regarding this language that mix concepts from three distinct fields: Orthography (letters), Phonetics (phones or speech sounds) and Phonology (phonemes). In this paper I attempt to shed some light on these concepts and fields. I also provide examples of such statements and make comments on them.
Vorwort (5)
Heinrich J. Dingeldein (Marburg): „Gerhard“ und „Konnerth“ – Namen sind nicht Schall und Rauch. Anmerkungen zu zwei Anthroponymen, ihren Konnotationen und zu einem Namensträger (9)
I. Literaturwissenschaft und Landeskunde
Maria Sass (Sibiu/Hermannstadt): Ein Blick in die Zukunft verdeutlicht die Gegenwart und belebt die Vergangenheit. Einige Interpretationsansätze zu Joachim Wittstocks Roman: DIE UNS ANGEBOTENE WELT (27)
Maria Trappen (Sibiu/Hermannstadt): Top Dogs, Top Actors, Top Audience. Chronik der Rezeption eines Schweizer Erfolgsstücks in Rumänien (46)
Dana Janetta Dogaru (Sibiu/Hermannstadt): Der Streit der Königinnen im Nibelungenlied (67)
Rodica-Ofelia Miclea (Sibiu/Hermannstadt): „Tell me something nice“. Der Übersetzerin Flora Fröhlich – eine sentimentale Huldigung (92)
Delia Cotârlea (Brasov/Kronstadt): „Hermannstadt“ als literarischer Topos in der Lyrik von Frieder Schuller (106)
Carmen Popa (Sibiu/Hermannstadt): Deutsches Kulturgut im rumänischen Hermannstädter Periodikum Provincia literara (1932 bis 1934) (114)
II. Sprachwissenschaft
Doris Sava (Sibiu/Hermannstadt): Metalexikografische Bemühungen zur phraseografischen Beschreibungspraxis mit Deutsch (122)
Rodica Ofelia Miclea (Sibiu/Hermannstadt): Dependenzgrammatik und Übersetzungspraxis. Betrachtungen an einem Fachtext in der Gegenüberstellung Deutsch-Rumänisch (150)
III. Übersetzungswissenschaft und -kritik
Horst Schuller (Heidelberg/Hermannstadt): Effizienz- und Qualitätsmuster im rumänisch-deutschen Übersetzungsprozess (181)
Nora Capatâna (Sibiu/Hermannstadt): Von Lust und Verlust beim Übersetzen deutscher komischer Versliteratur (223)
Laura Balomiri (Wien): Die Freuden der Mehrsprachigkeit. Kurze Anleitung zum Übersetzen als Lebensaufgabe. Festliche Abschlussvorlesung des Jahrgangs 2007-2008 an der Abteilung für Angewandte Moderne Fremdsprachen, Lucian-Blaga-Universität Sibiu (241)
Ioana Constantin (Sibiu/Hermannstadt): Goethes Faust in rumänischer Übertragung – ein Blick auf die Übersetzungsvarianten der Szene Nacht bei Lucian Blaga und Ștefan Augustin Doinas (254)
This article discusses linguistic attitudes and conceptions (beliefs and prejudices) of 20 teachers regarding the ‘German accent’ ((de)voicing of consonants and neutralization of the vibrant) and their implications in their social practices in school lessons, in three German-Portuguese bilingual communities in Rio Grande do Sul. To conclude with, a reflection about how teachers’ conceptions relate to the treatment they dispense to linguistic traces in face to face interactions. The present investigation is inserted in the Interactional Sociolinguistics and in the Sociolinguistics field, specifically in linguistic variation and bilingual studies, and it is especially rooted in linguistic attitudes and conceptions. This research matches instruments and analytical categories of both quantitative and qualitative approaches, examining both teachers’ practices and their linguistic attitudes and conceptions. The results point to educational and identity conflicts which are reflected in speakers’ attitudes of solidarity or linguistic differentiation regarding the use and rating of linguistic variation, as well as in the treatment dispensed to the linguistic features of these communities.
Die Erforschung des Mittelhochdeutschen profiliert sich in deutschen Landen seit geraumer Zeit dank neuer grundlegender grammatiko- und lexikographischer Gemeinschaftsprojekte. Zu diesen von ihren theoretisch-methodologischen Konzeptionen her innovativen Aktivitätsbereichen gehört neben der neuen Mittelhochdeutschen Grammatik [...] das neue Mittelhochdeutsche Wörterbuch, mit dessen Trierer und Göttinger Arbeitsstellen das hier zu rezensierende phraseologische Spezialwörterbuch von Jesko Friedrich als "eng verbunden" einzustufen ist.
Im vorliegenden Artikel geht es um sprachliche Elemente, die in einer Sprache bereits vorhanden sind, als Nonstandard gelten bzw. nicht in anerkannter verbindlicher Weise standardisiert sind und nun in verändertem Gebrauch differenzierend genutzt werden. Der neue Gebrauch hat ein oder mehrere initiale Ereignisse, die – systemorientiert formuliert – an einer oder mehreren Stellen eines Sprachraums auftreten und in einer evolutionären Drift häufiger werden oder verschwinden, bzw. – handlungsorientiert formuliert – von unterschiedlichen Sprechern übernommen, mit neuen Semantiken versehen werden oder unbeachtet bleiben.
Quantitative approaches to linguistic variation in IRC : implications for qualitative research
(2008)
Qualitative analysis of code choice, code switching, and language style in Internet Relay Chat (IRC) can shed light on functional-pragmatic aspects of the use of different linguistic varieties. However, in a qualitative analysis, the status of varieties within a channel or for a single chatter can only be guessed at. Moreover, qualitative research on linguistic variation in IRC often fails to generalize its findings due to a restricted database or a restricted view of a database. This article introduces an approach that allows for embedding of qualitative research within a quantitative research design. The quantitative method presented here enables general statements to be made about the use of varieties or the usage of certain chatters in a chat channel. The approach is exemplified with data from Swiss IRC channels, in which Swiss German dialects and standard German are used side by side. A large corpus is analyzed for static and dynamic aspects of dialect share. It is argued that this quantitative approach can provide a background for qualitative analysis and facilitate the selection process of relevant data required for qualitative analysis.
Die Sprachen der Städte
(2008)
Die frühen Sprachkarten, für die Georg Wenker Ende des 19. Jh. in über 40.000 Schulorten des deutschen Reiches schriftliche Übersetzungen in die Mundart gesammelt hatte, dokumentieren die Sonderstellung vieler Städte im sprachlichen Raum. Zum Beispiel zeigen Berlin und die nähere Umgebung sprachliche Formen, die sonst erst weiter südlich oder in der Schriftsprache gelten.
Im Folgenden wird der Begriff "Informationskondensierung" näher erörtert, der Sprachbereich der Wirtschaft im Sinne vertikaler Gliederung klassifiziert und zusammenhängende Arbeitshypothesen vorgestellt. Den letzten Teil bildet eine Analyse der Textstruktur und des Satzbaus auf einzelnen Ebenen hinsichtlich der vertikalen Gliederung des Sprachbereichs der Wirtschaft, wobei ein möglicher Zusammenhang zwischen der Satzstruktur und der Informationskondensierung angenommen wird.
Welttexte und Textwelten
(2008)
[Es ist] üblich, zu Beginn der Tätigkeit als Professor eine Antrittsvorlesung zu halten. Nach den Regeln der deutschen Wortbildung müsste dann die letzte Vorlesung die Abtrittsvorlesung sein. Wir kennen das Verbum antreten und das Verbum abtreten; durch die semantisch oppositiven Präfixe bilden auch die beiden Verben eine semantische Opposition. Man möchte annehmen, dass dann die impliziten Ableitungen von den beiden Verben, die Nomina actionis Antritt und Abtritt ebenfalls eine semantische Opposition bilden. Dass dem nicht so ist, hat seine Ursache in der oft zu beobachtbaren Tatsache, dass sprachliche Systeme nur ganz selten symmetrisch strukturiert sind.
Es wird klar, dass die Wortbildung allein, die vor allem den formalen Bau von Wörtern untersucht, keine Antwort auf die Frage geben kann, warum sich Wortkreuzungen einer immer größeren Beliebtheit erfreuen. Dazu muss der textlinguistische Ansatz gewählt und die Analyse ihrer Funktionen an konkreten Texten vorgenommen werden, woraus sich dann Rückschlüsse auf die Bedürfnisse der Sprachbenutzer bezüglich der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten ziehen lassen.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Analyse ausgesuchter Phraseologismen in drei ausgewählten deutschen Wörterbüchern. Die ausgesuchten Phraseologismen kommen aus dem phraseologischen Wörterbuch von Hans Schemann und betreffen die Schönheit und/oder die Stärke des Menschen. Bei den ausgewählten Wörterbüchern handelt es sich um den zehnbändigen "Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache" (GWB), das "Duden Universalwörterbuch" (UWB) und das "Wahrig – Deutsches Wörterbuch" (WAHRIG).
Der vorliegende Beitrag versteht sich als Versuch, Licht in die Uneinheitlichkeit der in der linguistischen Fachliteratur verwendeten Begriffe Interferenz und Transfer zu bringen. In zahlreichen Definitionen herrscht terminologische Unklarheit, was die Vergleichbarkeit einzelner Begriffserläuterungen wesentlich erschwert. Als Ursache für die fehlerhafte Verwendung einer Fremdsprache wird unter anderem der Einfluss der Muttersprache genannt. Dieses Phänomen wird als Interferenz bezeichnet. Die wissenschaftliche Öffentlichkeit ist sich allerdings in der Definition und der Begriffsbestimmung der Interferenz nicht ganz einig.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Untersuchung ausgewählter Schulbibliotheken an Österreichs Schulen am Beispiel unterschiedlicher Schultypen in Wien und Niederösterreich. Die Lesekompetenz stellt eine Schlüsselkompetenz für erfolgreiche Lebensperspektiven dar und muss das zentrale Interesse aller Lehrpersonen nicht nur im Deutschunterricht sein. Die folgende Darstellung will der Frage nachgehen, in wie weit Schulbibliotheken diese Kompetenz erweitern und verbessern können und am Beispiel dreier Bibliotheken die theoretischen Anforderungen mit dem praktischen Schulalltag vergleichen.
This article focuses on the rhetorical structure of introductory sections in Brazilian and German MA dissertations from the field of linguistics. The analysis is based on the CARS ("Create a Research Space") model proposed by Swales (1990) for examining introductions in English research papers. We also resort to Hutz (1997), who applies Swales' CARS model and compares English and German research papers from the discipline of psychology, and compare Brazilian with German text production (case study). The aim of this paper is to investigate whether Brazilian and German MA dissertations follow the same schematic patterns. Do the differences hold across the two cultures and different disciplines? To what extend can we talk about a 'universal academic discourse', as Widdowson (1979) claims?
Im Folgenden versuche ich auf einige relevante Triebkräfte aufmerksam zu machen, die in den Mischungsprozessen in den Inselmundarten der frühneuhochdeutschen Zeit in Mähren wirksam wurden. In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, was bereits implizit angedeutet wurde, dass sich die Tendenzen zur Mischung in Mähren auch deswegen etwas anders gestalten als im Binnenland, weil es sich um eine Sprachinselproblematik handelt. […] Vorausschicken möchte ich allerdings noch zwei Bemerkungen: 1. Ich konzentriere mich mehr auf die Triebkräfte der Mischung als auf das – wenn auch sprachtheoretisch sehr wichtige, so doch sehr komplizierte – Verhältnis zwischen der Mischung und dem Sprachausgleich und 2. stehen in meinen Ausführungen mehr sprachexterne als sprachinterne Motivationen im Vordergrund.
In diesem Artikel soll eine dieser entlehnten Einheiten aus der englischen Sprache vorgestellt werden, die im Deutschen zur Bildung neuer Wörter verwendet wird: "-seller". Es soll gezeigt werden, welche Wortbildungsprodukte mit "-seller" in welchen Bedeutungsvarianten in der deutschen Gegenwartssprache auftreten bzw. ob und in welcher Bedeutung "Seller" als freies Morphem verwendet wird.
Anhand eines literarischen Textes – Karl Mays "Der Schatz im Silbersee" – möchte ich versuchen, den Zusammenhang, der zwischen lexikalischen Mitteln auf der einen und exotischen Wirkungsweisen auf der anderen Seite besteht, zu beschreiben und zu erklären. Demnach soll das Hauptaugenmerk auf der Lexik, den Einheiten des Wortschatzes, liegen. […] Zentrale lexikologische Fragen sind also: Welche lexikalischen Mittel werden im „Schatz im Silbersee“ eingesetzt, um eine exotische Wirkung hervorzurufen? Warum nehmen wir sie auch tatsächlich als exotisch wahr? Wodurch unterscheiden sie sich von nichtexotischem Sprachmaterial?
In dem ersten Teil des Beitrags [...] wurden die einzelnen "beschreibenden Textsorten", abgesehen davon, wie sie in der journalistischen Sekundärliteratur beschrieben werden, charakterisiert. […] Im vorliegenden zweiten Teil wird die Aufmerksamkeit auf die kommentierenden und die verweisenden Textsorten gerichtet.
Der Versuch, eine Synthese von philosophischer Raumdefinition nach Kant und physikalischer Realität nach Einstein herzustellen und daraus eine linguistische Raumauffassung abzuleiten, wird scheitern. Dennoch wird dieser Versuch in dieser Arbeit unternommen, da sich daraus einige Erkenntnisse gewinnen lassen. Des weiteren wird sich die indoeuropäische Definition von Raum als eine – wie schon von Kant herausgearbeitet – "Anschauung a priori" erweisen. Um dies näher zu beleuchten, befassen sich folgende Kapitel mit dem Raumbegriff Kants sowie der Relativitätstheorie Albert Einsteins – welche hier als physikalische Realität angenommen wird –, um diese so gegenüberzustellen und die grundlegenden Unterschiede zwischen diesen Auffassungen herauszuarbeiten. Dann soll erörtert werden, warum im indoeuropäischen Sprachraum sprachlich nicht die physikalische Realität der Beschaffenheit des Raumes abgebildet wird, man sich stattdessen Kategorien bedient, die nach Kant apriorisch sind und also nicht auf Erfahrungen beruhen.
Ein möglicher, die Einbildungskraft des Rezipienten verändernder Effekt liegt in der Evokation von Exotik. Durch eine zielgerichtete linguistische wie auch literaturwissenschaftliche Betrachtung in Form einer poetischen Onomastik kann es gelingen, dem Namen das Geheimnis seiner Wirkung zu entziehen und ihn somit sprechend zu machen. […] Moers findet bei den Bezeichnungen seiner Protagonisten sowie deren Lebenswelten die Eigenart, durch versteckte Anspielungen, Lautmalereien, Anagramme und morphologische Besonderheiten, Sprache zu einem eigenen thematischen Handlungsträger zu funktionalisieren. Die Tatsache, dass es sich um ein deutschsprachiges Buch handelt, ist zur Feststellung der Erweckung exotischer Emotionen hilfreich, da das Abwägen von Eigen- und Fremdkultur stets eine subjektive Wertung bedeutet. Weiß man um die eigene kulturelle Ausprägung Bescheid, so ist auch das Bewusstsein bestimmter für das, was "eigen" und was "fremd" ist.
For the most part, in linguistic policies, which mainly manifest themselves in educational measures, substandard varieties are at best ignored, if not actively suppressed. This often deprives pupils in immigrant situations and coming from a dialect background not only of their right to speaking their own language but also from the opportunity of aquiring the related standard, benefiting from early bilingual education. Instead, the national language is often used as the only language of instruction and is therefore likely to outdominate any other variety. This paper analyses two immigrant groups on the American continent which both represent diglossic communities in which High German as the High Variety has been lost or replaced by the national language while the related dialect is continuously used for in-group communication. Despite structural similarities in the sociolinguistic makeup of the two speech communities, there have been different approaches towards the teaching of standard German. The paper shows that language attitudes toward the substandard play a decisive role in these approaches. It is argued that instead of seeing the dialect as an obstacle for aquiring the standard variety it ought to be viewed as a suitable starting point to learning High German. Far from being an out-fashioned relic, dialects in immigrant communities should be conceived of as vantage ground for building multilingual societies which include the own vernacular as an element of identity, the related standard as a means of international communication and, of course, the national standard as an instrument of integration.
Analizând contactul intercultural româno-german iniţiat pe calea traducerilor, prezentând momente istorice, biografice şi estetice de vârf, se supun analizei criteriile ce permit stabilirea unor paradigme calitative de structură, proces şi eficienţă. La începutul traducerilor din literatura cultă pare-se că a stat şi Mihail Kogălniceanu cu a sa traducere din Asachi (“Odă către Italia”, apărută în 1837 la Berlin). Traduceri mult mai sistematice şi cu o mai largă răspândire în spaţiul european şi un ecou deosebit se datorează unor traducători ca Josef Marlin, Carmen Sylva, Hermann Roth, Alfred Margul-Sperber, Oskar Pastior, Dieter Roth, Werner Söllner, ale căror motivaţii, preferinţe, teoretizări şi rang se recontextualizează exemplificându-se astfel diferite stadii în istoria propagării literaturii române culte şi populare, subliniindu-se situaţia sociologică actuală de unicitate, datorităfaptului că în prezent trăiesc foarte mulţi potenţiali traducători de literatură română în spaţiul lingvistic german. Cel mai notabil succes de mijlocire literară se datorează în prezent lui Gerhardt Csejka din Frankfurt pe Main, care (traducând şi pentru reviste româneşti online) a devenit traducătorul fidel al autorului Mircea Cărtărescu.
Gramatica dependenţială, aşa cum a fost elaborată în spaţiul de limbă germană, în special de Ulrich Engel, a fost receptată în lingvistica românească cu mare întârziere.
Lucrarea de faţă se concentrează asupra unui fenomen lingvistic specific, fraza nominală, şi analizează un text subsumabil limbajului juridic din perspectiva nucleelor nominale formate de cuvinte compuse în limba germană. Pornind de la conceptul de valenţă se analizează din perspectivă contrastivă varianta textului în limba germană şi traducerea în limba română.
Se evidenţiază diferenţele structurale dintre cele două limbi la nivelul sintactic şi semantic, diferenţe care, dacă nu sunt sesizate şi interpretate corect, au drept repercusiuni traduceri deficitare.