430 Germanische Sprachen; Deutsch
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„Habemus Papam!“ – so schließt Text A und bringt die für Deutschland sensationelle Nachricht, daß ein Deutscher zum Papst gewählt wurde noch einmal mit der entsprechenden rituellen Formel zum Ausdruck. Daß diese Feststellung nicht nur sachlicher Ausdruck für die Tatsache eines Pontifikatswechsel ist, sondern vielmehr einen kirchengeschichtlichen Vorgang mit besonderer Relevanz für die katholische Kirche in Deutschland beschreibt, zeigt sich exemplarisch an den hier analysierten Pressetexten. Während die Texte aus kirchlichen und kirchennahen Medien vor allem dadurch auffallen, daß sie ein gestärktes katholische Selbstbewußtsein ausdrücken, springt bei den Beispielen aus weltlichen Medien hauptsächlich eine neue Offenheit im Umgang mit der katholischen Kirche und ihrer Lehre ins Auge. Die Artikel beider Bereiche betonen auf ihre Weise die emotionalen Aspekte des kirchlichen Lebens. Gleichzeitig thematisieren sie mehr oder weniger intensiv Grundfragen des katholischen bzw. christlichen Glaubens und sind so Beleg dafür, daß sich die Situation der katholischen Kirche in Deutschland durch die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst maßgeblich verändert hat. Auch wenn der Umgang der Medien mit der alten „Institution Kirche“ zwischen extrem hoher medialer Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit Papst Benedikt XVI. und völliger Mißachtung sonstiger kirchlicher Vorgänge und Themen schwankt, markieren die vorgestellten Texte einen Trend, der zwar nicht auf breiter Front, noch durchgängig zum Tragen kommt, dennoch aber vorhanden ist und neue Berührungspunkte zwischen katholischer Kirche und Medien eröffnet. Dieser Prozeß erscheint eingebettet in die gewachsene Relevanz von Religion und Glaube, so unbestimmt und diffus auch beide in der deutschen Gesellschaft vorhanden sein mögen. Der Pontifikatswechsel hat dazu geführt, daß seit 2005 auch vermehrt katholische bzw. christliche Themen im öffentlichen Diskurs über Religion, Glaube und Spiritualität Beachtung finden und sich stärker gegenüber anderen religiösen und esoterischen Angeboten profilieren können. Anzeichen dafür finden sich mit Blick auf die Medien vor allem auf dem deutschen Buchmarkt. Aber auch die Kirche selbst erfährt Aufwind und scheint trotz weiterhin bestehender Probleme und Schwierigkeiten in einigen Bereichen wieder fester Tritt zu fassen. Papst Benedikt XVI. ist sicher nicht alleiniger Auslöser dieser Entwicklung, seine Wahl und sein Wirken hatten und haben aber offensichtlich katalytische Wirkung und begünstigen einige Ansätze positiv. ...
Syntactic negation and particularly the position of the negative particle 'nicht' are challenging themes not only for learners of German as a foreign language, but also for teachers and researchers of the grammar of German. This paper gives an overview of recent studies related to negation in Modern German. In its main part, it presents results of empirical research on the relationship between syntax and prosody in the field of negation.
In diesem Aufsatz geht es um Sätze, deren Vorfeld mit einem anaphorischen d-Pronomen des Typs der/die/das besetzt ist und die - im Gegensatz zu Relativsätzen - Zweitstellung des Finitums aufweisen (d-V2-Sätze), wie in: "Ich habe einen Bekannten, der fährt einen Porsche." Sätze dieser Art werden in drei Perioden der Sprachgeschichte untersucht. Das Korpus besteht aus Texten aus dem Frühneuhochdeutschen, dem 19. Jahrhundert und der deutschen Gegenwartssprache. In allen drei Perioden kommen d-V2- Sätze vor. Sie werden nach ausgewählten Kriterien untersucht und mit Relativsätzen verglichen. Es werden Bedingungen formuliert, unter denen Relativsätze durch d-V2-Sätze substituiert werden können.
Licenser rules have originally been introduced in Müller (1999) as a part of a grammar based on discontinuous constituents. We propose licenser rules as a means to avoid underspecified empty elements in grammars with continuous constituents. We applied them to a verb movement analysis of the German main clause with right sentence bracket and to complement extraposition. To reduce the number of unnecessary hypotheses, we extended the licenser rule concept with a licenser binding technique. We compared the licenser rule approach to an approach based on underspecified traces with respect to processing performance. In our experiment, the use of licenser rules reduced the parse time by a factor of 13.5.
In this paper, we report on an experiment showing how the introduction of prosodic information from detailed syntactic structures into synthetic speech leads to better disambiguation of structurally ambiguous sentences. Using modifier attachment (MA) ambiguities and subject/object fronting (OF) in German as test cases, we show that prosody which is automatically generated from deep syntactic information provided by an HPSG generator can lead to considerable disambiguation effects, and can even override a strong semantics-driven bias. The architecture used in the experiment, consisting of the LKB generator running a large-scale grammar for German, a syntax-prosody interface module, and the speech synthesis system MARY is shown to be a valuable platform for testing hypotheses in intonation studies.
This paper is a follow up on Müller, 2006. It contains some comments on suggestions about the interaction of phrasal Constructions with constituent order that Adele Goldberg made at various occasions. In addition the paper discusses various HPSG analyses of particle verbs that assume lexical representations including phonologically specified parts of particle verb lexical entries. A recent phrasal analysis of resultatives (Haugereid, 2007) is discussed as well and it is pointed out that control constructions pose problems for phrasal analyses that do not assume empty elements but require that the subject is realized in a phrasal configuration.
Rezension zu Schwitalla, Johannes (2006): Gesprochenes Deutsch. Eine Einführung. 3., neu bearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag. Berlin und Fiehler, Reinhard (2005): Gesprochene Sprache. In: Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. 7., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich. S. 1175-1256.
Was tun mit Flexionsklassen? : Deklinationsklassen und ihr Wandel im Deutschen und seinen Dialekten
(2008)
"Warum Flexionsklassen?" lautet ein synchron ausgerichteter Aufsatz von BERND WIESE (2000), an den dieser Beitrag aus diachroner und dialektaler Perspektive anschließt. Das hier zur Diskussion stehende Phänomen, nämlich die notorische Persistenz von Flexionsklasse (im Folgenden "FK") über Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende hinweg, dürfte noch eines der größten linguistischen Rätsel darstellen, die ihrer Lösung harren. HASPELMATH (2002, 115) eröffnet in seinem Band "Understanding Morphology" das Kapitel über "Inflectional paradigms" mit folgenden Worten: "Perhaps the most important challenge for an insightful description of inflection is the widespread existence of allomorphy in many languages."
Die Germanistische Institutspartnerschaft zwischen der Staatlichen Pädagogischen Universität Barnaul (Linguistisches Institut) und der Europa-niversität Viadrina Frankfurt/Oder (Fakultät für Kulturwissenschaften) existiert seit 1993. In dieser Kooperation wurden im Laufe der Zeit gemeinsame Vorstellungen über die wichtigsten Maßnahmen entwickelt, die für eine Umstrukturierung und Modernisierung der germanistischen Lehre und Forschung an der russischen Hochschule geboten erscheinen.
Fußball ist ohne Zweifel das weltweit populärste Mannschaftsspiel. Nicht zu Unrecht wird es daher seit Jahrzehnten als „König“ metaphorisiert. Nach allem, was heute bekannt ist, wurde eine Urform in China schon vor 5000 Jahren gespielt. In Europa soll seit dem 12. Jahrhundert vor allem im nördlichen Frankreich und in England ein fußballähnliches Spiel betrieben worden sein, und in Florenz und anderen norditalienischen Städten war seit dem 15. Jahrhundert das noch recht urwüchsige calcio sehr beliebt, bei dem je 27 Spieler darum kämpften, den Ball mit Faust oder Fuß über die Begrenzung der gegnerischen Schmalseite des Spielfeldes zu schlagen und so ein „Mal“ zu erzielen.
Queertheorie bestimmt sich über Vorläufigkeit, die sich nicht als fixiertes System versteht, sondern als eines, das lediglich ein Instrumentarium zur Verfügung stellt, um die Logik der Spezifität von Machtbeziehungen und Machtkämpfen, etwa in literarischen Texten, zu analysieren. Insofern jeder kritischen Theorie die Verpflichtung aufgegeben ist, kritisch gegen sich selbst gewendet, auch die Möglichkeit zu denken, dass sie nicht immer da sein wird, gilt es, sich nicht im eigenen Moment einzurichten. So möchte ich im Sinne einer vorläufigen und zugleich einer strategischen Kanonisierung vorschlagen: Die germanistische Literaturwissenschaft sowohl mit postkolonialen Theorien als auch mit Gender- und Queertheorien momenthaft und gleichsam verschränkt zu perspektivieren, um dadurch neue Realisationen von Texten zum Entstehen zu bringen.
German linking elements are sometimes classified as inflectional affixes, sometimes as derivational affixes, and in any case as morphological units with at least seven realisations (e.g. -s-, -es-, -(e)n-, -e-). This article seeks to show that linking elements are hybrid elements situated between morphology and phonology. On the one hand, they have a clear morphological status since they occur only within compounds (and before a very small set of suffixes) and support the listener in decoding them. On the other hand, they also have to be analysed on the phonological level, as will be shown in this article. Thus, they are marginal morphological units on the pathway to phonology (including prosodics). Although some alloforms can sometimes be considered former inflectional endings and in some cases even continue to demonstrate some inflectional behaviour (such as relatedness to gender and inflection class), they are on their way to becoming markers of ill-formed phonological words. In fact, linking elements, above all the linking -s-, which is extremely productive, help the listener decode compounds containing a bad phonological word as their first constituent, such as Geburt+s+tag ‘birthday’ or Religion+s+unterricht ‘religious education’. By marking the end of a first constituent that differs from an unmarked monopedal phonological word, the linking element aids the listener in correctly decoding and analysing the compound. German compounds are known for their length and complexity, both of which have increased over time—along with the occurrence of linking elements, especially -s-. Thus, a profound instance of language change can be observed in contemporary German, one indicating its typological shift from syllable language to word language.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen.
Mit dem Erscheinen der dritten Nummer werden die "Studia Germanistica" zu einem Periodikum: Ihr Ziel ist es nach wie vor, zum wissenschaftlichen Austausch beizutragen, und zwar nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Rahmen.
This paper investigates the role of Hunsrückisch, a dialect spoken by German descendents in South Brazil, in regard to the performance of high school students in the proficiency exam Deutsches Sprachdiplom (DSD-I). The article will first discuss the concept of bilinguism and then analyzes the performance of bilingual students (Portuguese/German) from the Instituo de Educação Ivoti in DSD-I exams over the last 5 years.
Ausgehend von der Engelschen Auffassung der Situativergänzungen wird hier an die Adverbialia mittels neu vorgeschlagener analytischer Verfahren herangegangen. Diese Studie leistet zum einen eine einheitliche Beschreibung bestimmter Verben - "stattfinden", "gebären", "sterben", "erschehen", "anfangen", "öffnen" und "beginnen" - und bietet zum anderen syntaktische, semantische, morphosyntaktische und kommunikative Unterscheidungsmittel für strittige Fälle bei der Unterscheidung zwischen adverbialen Ergänzungen und adverbialen Angaben. Das in diesem Aufsatz Dargestellte kann akzeptiert oder revidiert werden, aber der empirische Teil zeigt eindeutige Ergebnisse.
We present the results of an experimental study which targets prosodic correlates of subclausal quotation marks. We found that written sentences containing passages enclosed by quotation marks were read aloud in a manner that significantly differs in prosody from spoken realizations of corresponding disquoted counterparts. However, we also observed that such prosodic marking of subclausal quotation wasn't strong enough to survive subsequent back-translation into written language: there was no correlation between the presence/absence of quotation marks in the original written examples, and the presence/absence of quotation marks in corresponding back-translations from oral renditions. We investigated three different kinds of uses of quotation marks and found no systematic difference between them with respect to prosodic marking.
This paper offers a description of the contemporary German lexicography using dictionary taxonomy. The parameters used for the classification of dictionaries are the number of languages (monolingual against bilingual dictionaries), the user’s perspective (how useful is each kind of dictionary for the Brazilian scholar) and the two perspectives of the act of speech (text reception against text production).
Based on the bilingualism and ethnolinguistic identity research, this study aims to observe the role identity and linguistic attitudes play in a minority mother language’s maintenance or shifting process in early bilingualism cases in a societal bilingualism situation. The analyzed context comprises native speakers of essentially bilingual communities that migrate to an urban center like Porto Alegre, where the opportunities for minority mother language use are drastically restrained by the monolingual Portuguese context. It’s asked how this language was maintained and what is the identity and linguistic attitude after the removal of the original context identified as more rural, isolated and ethnic and culturally different. The data collection derives from semi-structured interviews, recorded and subsequently transcribed. The data analysis suggests that the ‘geographic’ factor isn’t so relevant to the maintenance/shifting of a minority language than the speaker’s ‘micro-decisions’ to preserve the cultural and affectionate ties with their origin group, the family. Besides family group, community, school and government should be called to come together to construct new ways for the linguistic and cultural preservation of the bilingual community in Brazil. In that sense, this research intends to contribute to a wider understanding of the identity and linguistics attitudes’ role in the languages’ teaching and learning in general.
Rate effects on aerodynamics of intervocalic stops : evidence from real speech data and model data
(2008)
This paper is a first attempt towards a better understanding of the aerodynamic properties during speech production and their potential control. In recent years, studies on intraoral pressure in speech have been rather rare, and more studies concern the air flow development. However, the intraoral pressure is a crucial factor for analysing the production of various sounds.
In this paper, we focus on the intraoral pressure development during the production of intervocalic stops.
Two experimental methodologies are presented and confronted with each other: real speech data recorded for four German native speakers, and model data, obtained by a mechanical replica which allows reproducing the main physical mechanisms occurring during phonation. The two methods are presented and applied to a study on the influence of speech rate on aerodynamic properties.
The unfolding discussion will focus on the internal representation of turbulent sounds in the phonology of German as well as pinpoint the special status of the prime defining the quality of turbulence. It will also be argued that this prime is capable of entering into special types of licensing relations, which results in specific phonetic manifestations of forms. We shall compare the effects of two processes attested in German: consonant degemination and spirantisation with a view to revealing the role of the turbulence-defining element in the two operations. Furthermore, our attention will be focused on the workings of the Obligatory Contour Principle which, as will be shown below, exerts decisive impact on prime interplay and consequently the phonetic realization of sounds and words. We shall see that segmental identity is contingent on the languagespecific interpretation of inter-element bonds.
Aware of the importance of prime autonomy in determining the manifestation of sounds, let us start with a brief outline of the fundamental segment structure principles offered by the theory of Phonological Government.
Many teachers of German as a second language make some statements regarding this language that mix concepts from three distinct fields: Orthography (letters), Phonetics (phones or speech sounds) and Phonology (phonemes). In this paper I attempt to shed some light on these concepts and fields. I also provide examples of such statements and make comments on them.
Vorwort (5)
Heinrich J. Dingeldein (Marburg): „Gerhard“ und „Konnerth“ – Namen sind nicht Schall und Rauch. Anmerkungen zu zwei Anthroponymen, ihren Konnotationen und zu einem Namensträger (9)
I. Literaturwissenschaft und Landeskunde
Maria Sass (Sibiu/Hermannstadt): Ein Blick in die Zukunft verdeutlicht die Gegenwart und belebt die Vergangenheit. Einige Interpretationsansätze zu Joachim Wittstocks Roman: DIE UNS ANGEBOTENE WELT (27)
Maria Trappen (Sibiu/Hermannstadt): Top Dogs, Top Actors, Top Audience. Chronik der Rezeption eines Schweizer Erfolgsstücks in Rumänien (46)
Dana Janetta Dogaru (Sibiu/Hermannstadt): Der Streit der Königinnen im Nibelungenlied (67)
Rodica-Ofelia Miclea (Sibiu/Hermannstadt): „Tell me something nice“. Der Übersetzerin Flora Fröhlich – eine sentimentale Huldigung (92)
Delia Cotârlea (Brasov/Kronstadt): „Hermannstadt“ als literarischer Topos in der Lyrik von Frieder Schuller (106)
Carmen Popa (Sibiu/Hermannstadt): Deutsches Kulturgut im rumänischen Hermannstädter Periodikum Provincia literara (1932 bis 1934) (114)
II. Sprachwissenschaft
Doris Sava (Sibiu/Hermannstadt): Metalexikografische Bemühungen zur phraseografischen Beschreibungspraxis mit Deutsch (122)
Rodica Ofelia Miclea (Sibiu/Hermannstadt): Dependenzgrammatik und Übersetzungspraxis. Betrachtungen an einem Fachtext in der Gegenüberstellung Deutsch-Rumänisch (150)
III. Übersetzungswissenschaft und -kritik
Horst Schuller (Heidelberg/Hermannstadt): Effizienz- und Qualitätsmuster im rumänisch-deutschen Übersetzungsprozess (181)
Nora Capatâna (Sibiu/Hermannstadt): Von Lust und Verlust beim Übersetzen deutscher komischer Versliteratur (223)
Laura Balomiri (Wien): Die Freuden der Mehrsprachigkeit. Kurze Anleitung zum Übersetzen als Lebensaufgabe. Festliche Abschlussvorlesung des Jahrgangs 2007-2008 an der Abteilung für Angewandte Moderne Fremdsprachen, Lucian-Blaga-Universität Sibiu (241)
Ioana Constantin (Sibiu/Hermannstadt): Goethes Faust in rumänischer Übertragung – ein Blick auf die Übersetzungsvarianten der Szene Nacht bei Lucian Blaga und Ștefan Augustin Doinas (254)
This article discusses linguistic attitudes and conceptions (beliefs and prejudices) of 20 teachers regarding the ‘German accent’ ((de)voicing of consonants and neutralization of the vibrant) and their implications in their social practices in school lessons, in three German-Portuguese bilingual communities in Rio Grande do Sul. To conclude with, a reflection about how teachers’ conceptions relate to the treatment they dispense to linguistic traces in face to face interactions. The present investigation is inserted in the Interactional Sociolinguistics and in the Sociolinguistics field, specifically in linguistic variation and bilingual studies, and it is especially rooted in linguistic attitudes and conceptions. This research matches instruments and analytical categories of both quantitative and qualitative approaches, examining both teachers’ practices and their linguistic attitudes and conceptions. The results point to educational and identity conflicts which are reflected in speakers’ attitudes of solidarity or linguistic differentiation regarding the use and rating of linguistic variation, as well as in the treatment dispensed to the linguistic features of these communities.
Die Erforschung des Mittelhochdeutschen profiliert sich in deutschen Landen seit geraumer Zeit dank neuer grundlegender grammatiko- und lexikographischer Gemeinschaftsprojekte. Zu diesen von ihren theoretisch-methodologischen Konzeptionen her innovativen Aktivitätsbereichen gehört neben der neuen Mittelhochdeutschen Grammatik [...] das neue Mittelhochdeutsche Wörterbuch, mit dessen Trierer und Göttinger Arbeitsstellen das hier zu rezensierende phraseologische Spezialwörterbuch von Jesko Friedrich als "eng verbunden" einzustufen ist.
Im vorliegenden Artikel geht es um sprachliche Elemente, die in einer Sprache bereits vorhanden sind, als Nonstandard gelten bzw. nicht in anerkannter verbindlicher Weise standardisiert sind und nun in verändertem Gebrauch differenzierend genutzt werden. Der neue Gebrauch hat ein oder mehrere initiale Ereignisse, die – systemorientiert formuliert – an einer oder mehreren Stellen eines Sprachraums auftreten und in einer evolutionären Drift häufiger werden oder verschwinden, bzw. – handlungsorientiert formuliert – von unterschiedlichen Sprechern übernommen, mit neuen Semantiken versehen werden oder unbeachtet bleiben.
Quantitative approaches to linguistic variation in IRC : implications for qualitative research
(2008)
Qualitative analysis of code choice, code switching, and language style in Internet Relay Chat (IRC) can shed light on functional-pragmatic aspects of the use of different linguistic varieties. However, in a qualitative analysis, the status of varieties within a channel or for a single chatter can only be guessed at. Moreover, qualitative research on linguistic variation in IRC often fails to generalize its findings due to a restricted database or a restricted view of a database. This article introduces an approach that allows for embedding of qualitative research within a quantitative research design. The quantitative method presented here enables general statements to be made about the use of varieties or the usage of certain chatters in a chat channel. The approach is exemplified with data from Swiss IRC channels, in which Swiss German dialects and standard German are used side by side. A large corpus is analyzed for static and dynamic aspects of dialect share. It is argued that this quantitative approach can provide a background for qualitative analysis and facilitate the selection process of relevant data required for qualitative analysis.
Die Sprachen der Städte
(2008)
Die frühen Sprachkarten, für die Georg Wenker Ende des 19. Jh. in über 40.000 Schulorten des deutschen Reiches schriftliche Übersetzungen in die Mundart gesammelt hatte, dokumentieren die Sonderstellung vieler Städte im sprachlichen Raum. Zum Beispiel zeigen Berlin und die nähere Umgebung sprachliche Formen, die sonst erst weiter südlich oder in der Schriftsprache gelten.
Im Folgenden wird der Begriff "Informationskondensierung" näher erörtert, der Sprachbereich der Wirtschaft im Sinne vertikaler Gliederung klassifiziert und zusammenhängende Arbeitshypothesen vorgestellt. Den letzten Teil bildet eine Analyse der Textstruktur und des Satzbaus auf einzelnen Ebenen hinsichtlich der vertikalen Gliederung des Sprachbereichs der Wirtschaft, wobei ein möglicher Zusammenhang zwischen der Satzstruktur und der Informationskondensierung angenommen wird.
Welttexte und Textwelten
(2008)
[Es ist] üblich, zu Beginn der Tätigkeit als Professor eine Antrittsvorlesung zu halten. Nach den Regeln der deutschen Wortbildung müsste dann die letzte Vorlesung die Abtrittsvorlesung sein. Wir kennen das Verbum antreten und das Verbum abtreten; durch die semantisch oppositiven Präfixe bilden auch die beiden Verben eine semantische Opposition. Man möchte annehmen, dass dann die impliziten Ableitungen von den beiden Verben, die Nomina actionis Antritt und Abtritt ebenfalls eine semantische Opposition bilden. Dass dem nicht so ist, hat seine Ursache in der oft zu beobachtbaren Tatsache, dass sprachliche Systeme nur ganz selten symmetrisch strukturiert sind.
Es wird klar, dass die Wortbildung allein, die vor allem den formalen Bau von Wörtern untersucht, keine Antwort auf die Frage geben kann, warum sich Wortkreuzungen einer immer größeren Beliebtheit erfreuen. Dazu muss der textlinguistische Ansatz gewählt und die Analyse ihrer Funktionen an konkreten Texten vorgenommen werden, woraus sich dann Rückschlüsse auf die Bedürfnisse der Sprachbenutzer bezüglich der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten ziehen lassen.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Analyse ausgesuchter Phraseologismen in drei ausgewählten deutschen Wörterbüchern. Die ausgesuchten Phraseologismen kommen aus dem phraseologischen Wörterbuch von Hans Schemann und betreffen die Schönheit und/oder die Stärke des Menschen. Bei den ausgewählten Wörterbüchern handelt es sich um den zehnbändigen "Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache" (GWB), das "Duden Universalwörterbuch" (UWB) und das "Wahrig – Deutsches Wörterbuch" (WAHRIG).
Der vorliegende Beitrag versteht sich als Versuch, Licht in die Uneinheitlichkeit der in der linguistischen Fachliteratur verwendeten Begriffe Interferenz und Transfer zu bringen. In zahlreichen Definitionen herrscht terminologische Unklarheit, was die Vergleichbarkeit einzelner Begriffserläuterungen wesentlich erschwert. Als Ursache für die fehlerhafte Verwendung einer Fremdsprache wird unter anderem der Einfluss der Muttersprache genannt. Dieses Phänomen wird als Interferenz bezeichnet. Die wissenschaftliche Öffentlichkeit ist sich allerdings in der Definition und der Begriffsbestimmung der Interferenz nicht ganz einig.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Untersuchung ausgewählter Schulbibliotheken an Österreichs Schulen am Beispiel unterschiedlicher Schultypen in Wien und Niederösterreich. Die Lesekompetenz stellt eine Schlüsselkompetenz für erfolgreiche Lebensperspektiven dar und muss das zentrale Interesse aller Lehrpersonen nicht nur im Deutschunterricht sein. Die folgende Darstellung will der Frage nachgehen, in wie weit Schulbibliotheken diese Kompetenz erweitern und verbessern können und am Beispiel dreier Bibliotheken die theoretischen Anforderungen mit dem praktischen Schulalltag vergleichen.
This article focuses on the rhetorical structure of introductory sections in Brazilian and German MA dissertations from the field of linguistics. The analysis is based on the CARS ("Create a Research Space") model proposed by Swales (1990) for examining introductions in English research papers. We also resort to Hutz (1997), who applies Swales' CARS model and compares English and German research papers from the discipline of psychology, and compare Brazilian with German text production (case study). The aim of this paper is to investigate whether Brazilian and German MA dissertations follow the same schematic patterns. Do the differences hold across the two cultures and different disciplines? To what extend can we talk about a 'universal academic discourse', as Widdowson (1979) claims?
Im Folgenden versuche ich auf einige relevante Triebkräfte aufmerksam zu machen, die in den Mischungsprozessen in den Inselmundarten der frühneuhochdeutschen Zeit in Mähren wirksam wurden. In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, was bereits implizit angedeutet wurde, dass sich die Tendenzen zur Mischung in Mähren auch deswegen etwas anders gestalten als im Binnenland, weil es sich um eine Sprachinselproblematik handelt. […] Vorausschicken möchte ich allerdings noch zwei Bemerkungen: 1. Ich konzentriere mich mehr auf die Triebkräfte der Mischung als auf das – wenn auch sprachtheoretisch sehr wichtige, so doch sehr komplizierte – Verhältnis zwischen der Mischung und dem Sprachausgleich und 2. stehen in meinen Ausführungen mehr sprachexterne als sprachinterne Motivationen im Vordergrund.
In diesem Artikel soll eine dieser entlehnten Einheiten aus der englischen Sprache vorgestellt werden, die im Deutschen zur Bildung neuer Wörter verwendet wird: "-seller". Es soll gezeigt werden, welche Wortbildungsprodukte mit "-seller" in welchen Bedeutungsvarianten in der deutschen Gegenwartssprache auftreten bzw. ob und in welcher Bedeutung "Seller" als freies Morphem verwendet wird.
Anhand eines literarischen Textes – Karl Mays "Der Schatz im Silbersee" – möchte ich versuchen, den Zusammenhang, der zwischen lexikalischen Mitteln auf der einen und exotischen Wirkungsweisen auf der anderen Seite besteht, zu beschreiben und zu erklären. Demnach soll das Hauptaugenmerk auf der Lexik, den Einheiten des Wortschatzes, liegen. […] Zentrale lexikologische Fragen sind also: Welche lexikalischen Mittel werden im „Schatz im Silbersee“ eingesetzt, um eine exotische Wirkung hervorzurufen? Warum nehmen wir sie auch tatsächlich als exotisch wahr? Wodurch unterscheiden sie sich von nichtexotischem Sprachmaterial?
In dem ersten Teil des Beitrags [...] wurden die einzelnen "beschreibenden Textsorten", abgesehen davon, wie sie in der journalistischen Sekundärliteratur beschrieben werden, charakterisiert. […] Im vorliegenden zweiten Teil wird die Aufmerksamkeit auf die kommentierenden und die verweisenden Textsorten gerichtet.
Der Versuch, eine Synthese von philosophischer Raumdefinition nach Kant und physikalischer Realität nach Einstein herzustellen und daraus eine linguistische Raumauffassung abzuleiten, wird scheitern. Dennoch wird dieser Versuch in dieser Arbeit unternommen, da sich daraus einige Erkenntnisse gewinnen lassen. Des weiteren wird sich die indoeuropäische Definition von Raum als eine – wie schon von Kant herausgearbeitet – "Anschauung a priori" erweisen. Um dies näher zu beleuchten, befassen sich folgende Kapitel mit dem Raumbegriff Kants sowie der Relativitätstheorie Albert Einsteins – welche hier als physikalische Realität angenommen wird –, um diese so gegenüberzustellen und die grundlegenden Unterschiede zwischen diesen Auffassungen herauszuarbeiten. Dann soll erörtert werden, warum im indoeuropäischen Sprachraum sprachlich nicht die physikalische Realität der Beschaffenheit des Raumes abgebildet wird, man sich stattdessen Kategorien bedient, die nach Kant apriorisch sind und also nicht auf Erfahrungen beruhen.
Ein möglicher, die Einbildungskraft des Rezipienten verändernder Effekt liegt in der Evokation von Exotik. Durch eine zielgerichtete linguistische wie auch literaturwissenschaftliche Betrachtung in Form einer poetischen Onomastik kann es gelingen, dem Namen das Geheimnis seiner Wirkung zu entziehen und ihn somit sprechend zu machen. […] Moers findet bei den Bezeichnungen seiner Protagonisten sowie deren Lebenswelten die Eigenart, durch versteckte Anspielungen, Lautmalereien, Anagramme und morphologische Besonderheiten, Sprache zu einem eigenen thematischen Handlungsträger zu funktionalisieren. Die Tatsache, dass es sich um ein deutschsprachiges Buch handelt, ist zur Feststellung der Erweckung exotischer Emotionen hilfreich, da das Abwägen von Eigen- und Fremdkultur stets eine subjektive Wertung bedeutet. Weiß man um die eigene kulturelle Ausprägung Bescheid, so ist auch das Bewusstsein bestimmter für das, was "eigen" und was "fremd" ist.
For the most part, in linguistic policies, which mainly manifest themselves in educational measures, substandard varieties are at best ignored, if not actively suppressed. This often deprives pupils in immigrant situations and coming from a dialect background not only of their right to speaking their own language but also from the opportunity of aquiring the related standard, benefiting from early bilingual education. Instead, the national language is often used as the only language of instruction and is therefore likely to outdominate any other variety. This paper analyses two immigrant groups on the American continent which both represent diglossic communities in which High German as the High Variety has been lost or replaced by the national language while the related dialect is continuously used for in-group communication. Despite structural similarities in the sociolinguistic makeup of the two speech communities, there have been different approaches towards the teaching of standard German. The paper shows that language attitudes toward the substandard play a decisive role in these approaches. It is argued that instead of seeing the dialect as an obstacle for aquiring the standard variety it ought to be viewed as a suitable starting point to learning High German. Far from being an out-fashioned relic, dialects in immigrant communities should be conceived of as vantage ground for building multilingual societies which include the own vernacular as an element of identity, the related standard as a means of international communication and, of course, the national standard as an instrument of integration.
Analizând contactul intercultural româno-german iniţiat pe calea traducerilor, prezentând momente istorice, biografice şi estetice de vârf, se supun analizei criteriile ce permit stabilirea unor paradigme calitative de structură, proces şi eficienţă. La începutul traducerilor din literatura cultă pare-se că a stat şi Mihail Kogălniceanu cu a sa traducere din Asachi (“Odă către Italia”, apărută în 1837 la Berlin). Traduceri mult mai sistematice şi cu o mai largă răspândire în spaţiul european şi un ecou deosebit se datorează unor traducători ca Josef Marlin, Carmen Sylva, Hermann Roth, Alfred Margul-Sperber, Oskar Pastior, Dieter Roth, Werner Söllner, ale căror motivaţii, preferinţe, teoretizări şi rang se recontextualizează exemplificându-se astfel diferite stadii în istoria propagării literaturii române culte şi populare, subliniindu-se situaţia sociologică actuală de unicitate, datorităfaptului că în prezent trăiesc foarte mulţi potenţiali traducători de literatură română în spaţiul lingvistic german. Cel mai notabil succes de mijlocire literară se datorează în prezent lui Gerhardt Csejka din Frankfurt pe Main, care (traducând şi pentru reviste româneşti online) a devenit traducătorul fidel al autorului Mircea Cărtărescu.