580 Pflanzen (Botanik)
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The North Transylvanian linguist Friedrich Krauss has dealt with the Northern Transylvanian plant inventory in his work “Noesnerlaendish Plant Names” (1943) referring to the town of Bistritz and surroundings. The referenced popular names of the plants are rendered phonetically, the way the linguist heard (understood) them. I have selected 68 descriptive case samples of popular plantnames for my study and have grouped them according to certain criteria. These samples exemplify the fact that the cohabitation of Saxons, Romanians and Hungarians is reflected as well in the ethnographic plant naming phenomenon. They belong to the old Transylvanian vernacular names which the linguist and plantlover, Friedrich Krauss, has saved from oblivion.
Panicum riparium wurde 2002 als neoindigene Art aus Deutschland neu beschrieben. Die Merkmale der Art werden kritisch untersucht und mit denen von P. capillare verglichen. Eine Karte zeigt erstmals die bislang bekannte Verbreitung von P. riparium in Europa. Es wurden historische Herbarbelege gefunden, die bis in das 18. Jahrhundert zurückreichen. Ein Merkmalsvergleich bestätigt die weitgehende Übereinstimmung mit amerikanischen Pflanzen. Eine taxonomische Klärung der amerikanischen Sippen des P.-capillare-Aggregats lässt keine Zweifel: die Merkmale des P. riparium sind weitgehend identisch mit denen des P. barbipulvinatum NASH. P. riparium ist somit in die Synonymie dieser Art zu stellen.
Erstnachweis von Dryopteris affinis s. str. (Dryopteridaceae, Pteridophyta) für Nordrhein-Westfalen
(2013)
Neuerdings werden fünf Sippen des Dryopteris-affinis-Komplexes in Mitteleuropa als eigenständige Arten bewertet, wovon vier auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) vorkommen. Dazu gehören die triploide D. bor - reri, die offenbar die mit Abstand häufigste Art repräsentiert, und zwei weitere triploide Arten, D. pseudodisjuncta und D. lacunosa. Letztere wurde erst vor kurzem neu beschrieben und ist in NRW bislang nur von einem Fundpunkt bekannt. Mit Hilfe der Flow-Cytometrie gelang es nun, eine auf Grund der kleinen Sporen verdächtig erscheinende Pflanze aus dem Schwalm- Nette-Gebiet als diploide D. affinis s. str. zu identifizieren. Die anfängliche Vermutung, diese Art sei auf Tiefland-Vorkommen im deutlich atlantisch getönten äußersten Nordwesten von NRW beschränkt, haben sich als unzutreffend erwiesen; die Art konnte nachfolgend auch mehrfach im Süderbergland gefunden werden. Ebenfalls mit Hilfe der Flow-Cytometrie wurden eine Reihe von Vorkommen von D. borreri bestätigt sowie tetra- und pentaploide Hybriden (D. ×complexa und D. ×critica) nachgewiesen, die durch Bastardbildung mit D. filix-mas entstehen. Während Vorkommen der pentaploiden D. ×critica bereits seit längerer Zeit aus NRW bekannt sind, handelt es sich bei denjenigen von D. ×complexa ebenfalls um Erstnachweise. Das nordrhein-westfälische Areal dieser Sippen wird in drei Fundortkarten dargestellt (für den D.-affinis-Komplex insgesamt sowie für cytologisch bzw. flow-cytometrisch bestätigte Vorkommen der beiden Arten D. affinis s. str. und D. borreri sowie der beiden Hybriden D. ×complexa und D. ×critica). Aus einer mit der räumlichen Verteilung der Jahresniederschläge kombinierten Verbreitungskarte wird die enge Bindung an niederschlagreichere Lagen (zumeist mehr als 800mm) deutlich. Dies und weitere standortökologische Besonderheiten weisen darauf hin, dass die Sippen des D.-affinis-Komplexes in größerem Maße von der Wasserversorgung abhängig sind als D. filix-mas. Zwar repräsentieren die D.-affinis-Sippen offenbar typische Waldfarne und zeigen eine Präferenz für bodensaure Buchenwald-Gesellschaften, vor allem D. affinis s. str. kommt aber auffallend häufig an anthropogen überformten Sekundärstandorten vor, so an Weg- und Grabenböschungen, in Abgrabungen sowie an einem künstlichen Steilhang und in einem Steinbruch.
Zwei neue Arten aus dem Ranunculus-auricomus-Komplex in Deutschland werden beschrieben und abgebildet: R. reichertii und R. mosellanus. Ihre bislang bekannte Verbreitung beschränkt sich auf Rheinland-Pfalz, dort im Saar-Nahe-Bergland (R. reichertii) und im Moseltal und Umgebung (R. mosellanus). R. reichertii zeichnet sich durch seine Größe und eine flache Basalbucht der Grundblätter aus, R. mosellanus weicht durch eine starke Blattspreitenteilung der Grundblätter mit überlappenden Seitenabschnitten morphologisch von allen bislang bekannten Arten ab.
Im Rahmen der botanischen Kartierung im baden- ürttembergischen Alpenvorland und dem angrenzenden bayerischen Allgäu wurden in den Jahren 2001 bis 2011 sechs Exemplare der seltenen Hybride Dryopteris ×brathaica (D. carthusiana × D. filix- mas) entdeckt. Molekulargenetische Untersuchungen an mitteleuropäischen Vertretern der Gattung Dryopteris zeigen sippendifferenzierende Längenunterschiede von DNA die in der vorliegenden Arbeit für einige hier interessierende Taxa in Form von Elektropherogrammen gezeigt werden. Für D. ×brathaica und D. ×deweveri wird die hybridogene Abstammung molekulargenetisch bestätigt. Nach einem Rückblick auf bisherige Funde von D. ×brathaica in England, Deutschland, Frankreich und Österreich werden von den Wuchsorten in Baden-württemberg und Bayern ökologische Aspekte und das Artenspektrum der begleitenden Farnpflanzen beschrieben. Die ausführliche morphologische Beschreibung von D. ×brathaica basiert auf Proben der neu aufgefundenen Pflanzen sowie auf uns vorliegenden Herbarbelegen englischer und österreichischer Herkunft. Ergänzt durch morphometrische Messungen wird die morphologische Mittelstellung von D. ×brathaica zu beiden Elternarten an verschiedenen Merkmalen verdeutlicht und die Hybride gegen D. remota abgegrenzt. An einer der neu aufgefundenen Pflanzen von D. ×brathaica wurde eine Chromosomenzählung durchgeführt.
Die taxonomische Umgrenzung und interpretation von Hieracium fallax war im 19. Jahrhundert sehr unklar und teilweise schwankend. Sie hat dann vor allem durch die Monographie von Nägeli & Peter (1889) eine starke Wandlung erfahren, die mit Beschreibung bei Willdenow (1809) und dem Typus-Material in B nicht mehr übereinstimmt. Die Geschichte dieses Bedeutungswandels wird kurz dargelegt. Der von Bräutigam & Greuter (2007) im Zuge der Ausgliederung von Pilosella aus Hieracium vorgenommene Namenswechsel zu P. setigera Fr. ist zu korrigieren, da für die betreffende „echioides-cymosum“- Zwischenart mit H. cymosiforme Froel. ein älterer Name aufgegriffen werden muss. Die Namen H. cymosiforme, H. fallax und Pilosella setigera werden lectotypisiert und die Neukombination P. cymosiformis vorgenommen.
Angegeben wird jeweils das Sammeldatum des für die Chromosomenzählung verwendeten Materials (Lebendpflanze, Samen) zuzüglich eines eventuell gesammelten Beleges sowie – getrennt durch einen Schrägstrich – Sammeldatum und Aufbewahrungsort eines Beleges der gezählten Pflanze. Wird nur ein Datum angegeben, ist allein die Wildaufsammlung dokumentiert. Die Abkürzungen der Herbarien richten sich nach Holmgren & al. (1990, sowie Online-Nachträge, für die neuerdings B. Thiers verantwortlich zeichnet). Taxonomie und Nomenklatur richten sich nach der aktuellen deutschen Standardliste (Buttler & Hand 2008) und den in dieser Zeitschrift publizierten Nachträgen. Die Abbildungen zeigen Metaphasen, die an Quetschpräparaten von Wurzelspitzen gewonnen wurden (zur Methodik siehe Vogt & Aparicio 2000). Ralf Hand dankt Michael Meyer und seinem Gärtnerteam sowie Monika Lüchow und Marion Cubr (alle Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem) für Kultur, Dokumentation und Hilfe bei der Zählung von Material.
Eine Hybride zwischen Asplenium septentrionale (L.) Hoffm. subsp. septentrionale und A. viride (L.) HUDS. wird beschrieben. Der Bastard wurde in einem Exemplar bei Bosco-Gurin im Schweizer Kanton Tessin gefunden. Die morphologische Mittelstellung sowie Sporen-, Cytologische und Molekulargenetische Untersuchungen bestätigten die vermutete Abstammung.
Schriftenschau
(2013)
Zwei Autoren botanischer Werke tragen den Namen Hermann Wagner. Sie sind beide 1824 geboren, der eine in Hadamar (Herzogtum Nassau, heute Hessen), der andere in Weißenfels (Preußen, Provinz Sachsen, heute Sachsen-Anhalt). Es war lange fraglich, welcher der beiden die Illustrierte deutsche Flora (1. Auflage 1869–1871) verfasst hat. Es ließ sich nachweisen, dass der Autor dieser Flora Hermann Wagner aus Weißenfels ist, der im übrigen vor allem zahlreiche populäre naturhistorische Schriften für die Jugend verfasst hat. In letzter Zeit wurde noch ein dritter als Autor genannt, der Geograph Hermann Wagner (1840–1929). Das ist sicher ein Irrtum.
Kochia, Band 7 (2013)
(2013)
Im Rahmen eines Artenhilfsprogramms der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen wurde im Jahr 2012 eine Untersuchung zur Bestandssituation der in Hessen vom Aussterben bedrohten Saum-Segge (Carex hostiana) durchgeführt. Betrachtet man die bis in das Jahr 1798 zurückreichenden Literaturquellen und Herbarbelege, lassen sich über einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren für 38 hessische TK25-Viertelquadranten Funde von Carex hostiana belegen. Aktuell kommt die Art nur noch in sechs TK25-Viertelquadranten vor, wobei in diesen 12 Populationen unterschieden werden können. Nach den durchgeführten Untersuchungen kann der Gesamtbestand der Saum-Segge in Hessen auf etwa 85000 Individuen geschätzt werden, wobei die besiedelte Fläche nur 2,76 ha beträgt. Die Schwerpunkte der Vorkommen liegen im Taunus und im Messeler Hügelland. Zu den erfassten Populationen werden pflanzensoziologische Aufnahmen präsentiert sowie Aussagen zum Erhaltungszustand und zu möglichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen getroffen.
Within the scope of the Wildlife Conservation Programme of the Botanical Society for the Nature Conservation in Hesse, a comprehensive survey was carried out of a comparatively common species, the Common Pasque Flower (Pulsatilla vulgaris). It still occurs in large populations on the nutrient poor chalk meadows of the Vorderhoen and Kuppenhoen. Other populations are known from the Wetterau and the Schluechterner Becken. A few other populations are known, but they only have a few individuals. Altogether 64 populations were recorded, five with more than 1,000 plants. The largest population, with over 50,000 individuals, is in the Weinberg nature reserve, Molzbach (near Huenfeld).
Verwilderte Vorkommen von als Zierpflanzen genutzten Frühblühern wurden im Frühjahr 2012 auf 13 ausgewählten Frankfurter Friedhöfen untersucht. Dabei wurde auf eine gleichmäßige Verteilung der Untersuchungsflächen im Stadtgebiet genauso geachtet wie auf eine hohe Vielfalt an Friedhofstypen. Auf circa 155 ha Fläche wurden 46 Arten gefunden. Dabei ist die Artenzahl der untersuchten Artengruppe auf größeren, extensiv bewirtschafteten Friedhöfen deutlich höher als auf kleinen, intensiver gepflegten Anlagen. Dagegen konnte zwischen Artenzahl und Alter der Friedhöfe keine Korrelation nachgewiesen werden. Große, alte und extensiv bewirtschaftete Friedhöfe stellen einen Rückzugsort für urbanophobe Pflanzenarten dar, weil auf ihnen der anthropogene Einfluss geringer ist als im übrigen Stadtgebiet.
Die Vorkommen des Haarstrang-Wasserfenchels (Oenanthe peucedanifolia) wurden bei einer umfassenden Bestandsaufnahme der ehemaligen und aktuellen hessischen Nachweise erfaßt. Im Taunus und im Messeler Hügelland konnten zum Teil sehr individuenreiche Bestände gefunden werden. Dennoch gehört der Haarstrang- Wasserfenchel unter Berücksichtigung der noch in der jüngeren Vergangenheit verlorenen Wuchsorte zu den gefährdeten Pflanzenarten Hessens, für die es notwendig ist zum Überleben geeignete Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen.
Seit dem Erscheinen der als Beiheft 11 publizierten "Letzten Nachweise der in Hessen ausgestorbenen oder verschollenen Pflanzenarten" konnten weitere Angaben zu ehemaligen Vorkommen in Hessen durch Auswertung von gedruckten Quellen und Sichtung von Herbarbelegen gewonnen werden. Für sechs Arten – Blackstonia acuminata, Illecebrum verticillatum, Laserpitium prutenicum, Luronium natans, Utricularia intermedia, Wolffia arrhiza – ließ sich ein jüngeres Datum des letzten Nachweises ermitteln. Zwei Arten, Bromus grossus und Cyperus flavescens, wurden in jüngster Zeit wieder in Hessen aufgefunden und können damit nicht mehr als verschollen gelten. Außerdem ergeben sich Erstnachweise für zwei Regionen und Angaben für Vorkommen auf 26 bislang nicht genannten TK-Quadranten.
Das im Gotischen Haus in Bad Homburg vor der Höhe aufbewahrte Herbarium des Geologen Friedrich Rolle (1827–1887) wurde gesichtet. Die von uns als Wildpflanzen klassifizierten Arten wurden nachbestimmt und alphabetisch mit den Fundortangaben aufgelistet. In der Auswertung unberücksichtigt blieben in der Sammlung vorhandene Kulturpflanzen und Belege aus dem Botanischen Garten Darmstadt. Die meisten Belege der Sammlung stammen aus der näheren Umgebung von Darmstadt und aus dem angrenzenden Odenwald sowie aus der Umgebung von Bad Homburg vor der Höhe. Auf bemerkenswerte Belege von Arten, die wegen ihres starken Rückgangs in der aktuellen Flora Hessens sehr selten geworden sind oder inzwischen ganz fehlen, wird eingegangen, zum Beispiel: Herminium monorchis, Liparis loeselii, Moenchia erecta, Orchis palustris und Tofieldia calyculata. Für Rheinland-Pfalz ist der Beleg der ausgestorbenen Androsace maxima hervorzuheben. Zur besseren Verwertung der Daten wurden die Fundorte den Messtischblatt-Qudranten zugeordnet.