610 Medizin und Gesundheit
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Zehn Jahre Mitmenschlichkeit
(2024)
Spezialwissen für SCALE
(2024)
Volker Zickermann und Eric Helfrich sind bei der Exzellenzcluster-Initiative SCALE (Subcellular Architecture of Life) dabei und werden dort ihre Expertise einbringen. Das Spezialgebiet des einen ist ein Proteinkomplex in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle. Der andere sucht schwerpunktmäßig bisher unbekannte Naturstoffe, die die Basis für neue Antibiotika sein könnten.
Herzforschung meets KI
(2024)
Moderne Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) spielen in der Wissenschaft eine immer größere Rolle. Wie Forscher des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute (CPI) KI in der Herzbildgebung nutzen, zeigte Professor Eike Nagel im Rahmen der Bürgeruniversität der Goethe-Universität. Er leitet das Institut für experimentelle und translationale kardiovaskuläre Bildgebung am Fachbereich Medizin und forscht an der Entwicklung verbesserter Behandlungsmöglichkeiten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit dem Ziel, seine Forschung für alle Menschen zugänglich und verständlicher zu machen, lud Prof. Nagel interessierte Bürger*innen am 10. Mai in sein Institut ein.
Der unter der Ägide der Freunde und Förderer der Goethe-Universität von der Paul Ehrlich-Stiftung ausgelobte Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Preis ist die renommierteste Auszeichnung, die in Deutschland für medizinische Forschung verliehen wird. Den mit 120.000 Euro dotierten Preis nahm in der Frankfurter Paulskirche in diesem Jahr der Arzt und Immunologe Prof. Dennis L. Kasper (81) von der Harvard Medical School entgegen. Er hat die ersten Wörter der biochemischen Sprache entdeckt, mit der Darmbakterien unserem Immunsystem zu einer gesunden Entwicklung verhelfen. Den mit 60.000 Euro dotierten Nachwuchspreis erhielt der Chemiker Dr. Johannes Karges (31) von der Ruhr-Universität Bochum für die Entwicklung eines Verfahrens zur ferngesteuerten Tumortherapie.
Marjan van den Akker, Gesundheitswissenschaftlerin und Epidemiologin : Goethe, Deine Forscher
(2024)
Herz- und Lungenkrankheiten sind weltweit die häufigsten Todesursachen.
Das Cardio-Pulmonary Institute (CPI) besteht aus grundlagenorientierten, klinischen und translationalen Forscher*innen und Expert*innen, die sich zusammengeschlossen haben, um Herz- und Lungenerkrankungen zu verstehen und neue Therapieansätze zu finden. Das Konsortium der Universitäten Frankfurt (GU) und Gießen (JLU) sowie des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung (MPIHLR) wird im Rahmen der Exzellenzstrategie der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
»Die Entwicklung neuer Therapien ist bedeutungslos, wenn sie nicht von der Gesellschaft akzeptiert und angewendet werden. Wir haben dies während der jüngsten Pandemie deutlich erlebt. Daher liegt mir die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Förderung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sehr am Herzen. Veranstaltungen wie das Bürgersymposium spielen eine entscheidende Rolle, indem sie die Brücke zwischen der Forschung und der Öffentlichkeit schlagen«, sagte Prof. Windbergs im Nachgang des Bürgersymposiums. Diese Perspektiven spielen auch eine Rolle im Forschungscluster EMTHERA (EMerging THERApeutic strategies), in dem Prof. Windbergs mit sieben weiteren Wissenschaftler*innen der Goethe-Universität und der Johannes-Gutenberg-Universität das Steering Committee bildet. In enger Zusammenarbeit will das Forschungscluster mithilfe modernste RNA- und proximitätsinduzierender Technologien neue therapeutischer Strategien entwickeln, um die Behandlung von Infektionen mit RNA-Viren und multiresistenten Bakterien, die Eindämmung von Entzündungen und die Verbesserung der Gewebereparatur zu ermöglichen. Durch den Zusammenschluss zweier Parteien der Rhein-Main-Universitäten (RMU) werden komplementäre Expertisen vereint, um in einem interdisziplinären Ansatz hoch relevante Fragestellungen im Bereich neuer Therapiestrategien zu bearbeiten.
Die neue Studie JuCo IV zeigt Langzeitfolgen der Pandemie auf: Der Forschungsverbund »Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit« hat die Untersuchung im Februar 2023 durchgeführt. Johanna Wilmes, Erziehungswissenschaftlerin an der Goethe-Universität und Teil des Verbundes, erläutert die Ergebnisse.
Summer School Emergency Medicine : wichtige Praxiserfahrungen für ukrainische Medizinstudierende
(2023)
Mit viel Engagement und dank finanzieller Mittel des Goethe-Ukraine-Fonds haben Prof. Miriam Rüsseler und ihr Team vom Frankfurter Institut für Notfallmedizin und Simulationstraining (FIneST) eine Summer School Emergency Medicine ins Leben gerufen. Das Ziel: Ukrainischen Medizinstudierenden wichtige Praxiserfahrungen zu ermöglichen, die sie aufgrund des russischen Angriffskriegs nicht an ihrer Universität in der Ukraine sammeln können. Die Beteiligten vom Fachbereich Medizin begeistert vor allem die außergewöhnliche Einsatz- und Lernbereitschaft der Studierenden.
Die interdisziplinäre Exzellenzcluster-Initiative EMTHERA (emerging therapeutics) soll die molekularen Mechanismen untersuchen, die Erkrankungen an der Schnittstelle von Infektion, Entzündung und Immunität zugrunde liegen. Zwei Forschende der Goethe-Universität Frankfurt sind an diesem Projekt beteiligt und werden dort ihre Expertise einbringen: die technische Pharmazeutin Maike Windbergs und der Pathologe Peter Wild. In ihrem jeweiligen Spezialgebiet haben sie schon viel erreicht.
Herz- und Lungenkrankheiten sind weltweit die häufigsten Todesursachen. Das Cardio-Pulmonary Institute (CPI) besteht aus grundlagenorientierten, klinischen und translationalen Forscher*innen und Expert*innen, die sich zusammengeschlossen haben, um Herz- und Lungenerkrankungen zu verstehen und neue Therapieansätze zu finden. Das Konsortium der Universitäten Frankfurt (GU) und Gießen (JLU) sowie des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung (MPI-HLR) wird im Rahmen der Exzellenzstrategie der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Der Name der Clusterinitiative SCALE steht für »Subcellular Architecture of Life«. Im Forschungsverbund SCALE wollen Frankfurter Forscherinnen und Forscher die Struktur der menschlichen Zelle untersuchen. Dafür nutzen und entwickeln sie ausgefeilte Techniken, um kleinste Details sichtbar machen zu können. Die Initiatoren von SCALE wollen dabei bewusst eine traditionelle Stärke der Forschenden auf dem Campus Riedberg fortsetzen.
Herz- und Lungenerkrankungen sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Das Cardio-Pulmonary Institute (CPI) widmet sich der Erforschung dieser Krankheiten auf molekularer Ebene, um innovative Behandlungsmethoden für Patient*innen zu entwickeln. Als interdisziplinäres Forschungsinstitut der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim ist das CPI ein einzigartiges Zentrum.
Weniger hilft mehr
(2023)
Das mildere Gift von Wildbienen verspricht ein größeres pharmazeutisches Anwendungspotenzial als das der Honigbiene, zeigt eine Studie von Forschenden aus Frankfurt und Gießen.
Wird in der Öffentlichkeit von Bienen gesprochen, ist häufig die Honigbiene (Apis mellifera) gemeint. Wildbienen hingegen summen sich erst langsam in unser Bewusstsein, obwohl sie bei Weitem die meisten Arten in der Gruppe der Bienen stellen und viele Pflanzenarten ausschließlich auf Wildbienen als Bestäuber angewiesen sind. Forschende der Goethe-Universität und anderer hessischer Institutionen zeigen nun in einer im Fachjournal »Toxins« veröffentlichten Studie eine weitere Facette der Bedeutung von Wildbienen: Ihr Gift wirkt milder als das der Honigbiene und ließe sich daher künftig leichter für die Entwicklung von Medikamenten nutzen.
Die gängige Chemotherapie schlägt bei Darmkrebs oft nicht ausreichend an. Dies liegt unter anderem daran, dass sterbende Darmkrebszellen die Überlebensfähigkeit ihrer Nachbarzellen im Tumor fördern, wie Frankfurter Forscher jetzt zeigen konnten. Diese Erkenntnis wollen sie nun nutzen, um die bestehende Therapie zu verbessern.
Der Forschung von Kardiologen wie etwa Joseph C. Wu, Professor an der kalifornischen Stanford-Universität, ist es zu verdanken, dass die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt von ehemals 15 Prozent auf nur noch 2 bis 3 Prozent gesunken ist. Auf Einladung der Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur besuchte Wu, Präsident der »American Heart Association« und derzeit einer der prominentesten Herz-Forscher, für eine Woche die Goethe-Universität, um sich sowohl mit Forschenden als auch mit Studierenden auszutauschen. In einem Bürgergespräch stellte er sich außerdem den Fragen der Frankfurter Bevölkerung, unter anderem zusammen mit Stefanie Dimmeler, Sprecherin des »Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Erkrankungen« und Leiterin des Exzellenzclusters »Cardio-Pulmonary Institute«.
Die Immunologen Frederick W. Alt (73) von der Harvard Medical School und David G. Schatz (64) von der Yale Medical School erhalten den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2023. Das gab der Stiftungsrat der Paul Ehrlich-Stiftung am 20. September bekannt. Die beiden Forscher werden für die Entdeckung von Molekülen und Mechanismen ausgezeichnet, die unser Immunsystem zu der erstaunlichen Leistung befähigen, Milliarden verschiedener Antigene schon beim ersten Kontakt zu erkennen. Die Preise werden am 14. März 2023 um 17 Uhr vom Vorsitzenden des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung in der Frankfurter Paulskirche verliehen.
Das Corona-Update Frankfurt
(2022)
Seit Beginn der Coronapandemie haben die vier Arbeitsgruppen am Institut für Medizinische Virologie ihre Forschungsschwerpunkte innerhalb kürzester Zeit verlagert. Sie haben wichtige Erkenntnisse zu Teststrategien, Impfschutz und Therapieansätzen gewonnen. Dieser Weg wird durch Förderung des Landes Hessen weiter ausgebaut. Eine Bestandsaufnahme.
Lange als besiegt geglaubte Infektionskrankheiten kehren heute zurück, weil ihre Erreger gegen Antibiotika resistent geworden sind. An der Goethe-Universität suchen Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Fachdisziplinen nach Lösungen. In den vergangenen Monaten haben eine Reihe von Studien hierzu neue Erkenntnisse geliefert.
Wolfgang Schlote : 80 Jahre
(2012)
Das Institut für Medizinische Virologie, untergebracht in dem 100 Jahre alten Gebäude des ehemaligen Frankfurter Gesundheitsamtes direkt neben dem Georg-Speyer-Haus, ist eine wunderbare Kombination von Funktionalität und Schönheit. Von der geschwungenen Holztreppe des historischen Treppenhauses geht der Blick immer wieder in hochmoderne biomedizinische Laboratorien, gesichert hinter dicken Glastüren – ein Blick in eine futuristisch anmutende Welt.
Hausherr ist hier seit April 2012 der mehrfach ausgezeichnete HIV/AIDS-Experte Professor Oliver T. Keppler. Unter seiner Leitung ist das Institut umgehend mit Wirkung zum 1. Oktober 2012 vom Präsidenten des Robert-Koch-Instituts zum „Nationalen Referenzzentrum für Retroviren“ berufen worden. Mit Retroviren sind zu 95 Prozent HI-Viren (Humanes Immundefizienz-Virus) gemeint – die restlichen fünf Prozent umfassen die HTL-Viren (Humanes T-lymphotropes-Virus), mit denen weltweit etwa 20 Millionen Menschen infiziert sind, das jedoch kaum in Deutschland vorkommt. Das Institut ist damit das deutsche Referenzlabor für die Routine- und Spezialdiagnostik von Retroviren, Schwerpunkt HIV-Infektionen, sowie für Stellungnahmen zu Fragen der Krankheitsentstehung und Behandlung.
Sinnbild der Liebe, Motor des Lebens, faustgroßer Muskelsack – all das ist das Herz. Zahlreiche Sprichworte in allen Sprachen der Welt zeigen, welch zentrale Bedeutung wir Menschen diesem lebenswichtigen Organ immer schon beigemessen haben. Auch wenn wir heute wissen, dass das Herz nicht Sitz der Seele ist – seine zentrale Bedeutung ist unumstritten und ganz real. Auch und gerade dann, wenn es um alternde Herzen geht.
»Arsen und Spitzenforschung« : Ausstellung zu Paul Ehrlichs 100. Todestag im Historischen Museum
(2015)
Der demographische Wandel, das Altern der Gesellschaft, aber auch ein gestiegenes Bewusstsein dafür, dass auch im Alter Partizipation und Teilhabe an Gesellschaft sichergestellt werden muss, bilden den Hintergrund des gerade eröffneten Frankfurter Forums für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA). Zwei laufende Projekte, einmal aus dem Bereich „Individuelle und räumliche Fragen des Alterns“ und „Rechtliche und ethische Fragen des Alterns“ sollen im Folgenden exemplarisch vorgestellt werden.
Sind Milchprodukte ungesund?
(2014)
Die Frage, ob Milch und aus ihr hergestellte Produkte ein Segen für die Menschheit sind oder der Verzehr mit Gesundheitsgefahren verbunden ist, wird seit langem kontrovers diskutiert. Neben dem wissenschaftlichen Diskurs haben sich Gruppen formiert, die den Verzehr von Milch und Milchprodukten (M&M) kategorisch ablehnen und dies zum Teil polemisch kundtun (s. Foto). Verbraucher fühlen sich zunehmend verunsichert. Dieser Artikel soll mit der Darlegung einiger Standpunkte die aktuelle Diskussion erhellen.
Der diesjährige Preis wurde an Ehrlichs 160stem Geburtstag von Professor Dr. Harald zur Hausen in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Er gehört zu den international renommiertesten Auszeichnungen, die in der Bundesrepublik auf dem Gebiet der Medizin vergeben werden. Den gleichnamigen Nachwuchspreis erhielt eine Forscherin aus Bonn.
Ihr Auftritt beim Science Slam Berlin (2012) ist mit über 130.000 Klicks ein Renner auf Youtube. Nun hat sie ein Buch zum Thema veröffentlicht, das bereits auf der Buchmesse Leipzig für Aufsehen gesorgt hat. Giulia Enders forscht für ihre Doktorarbeit am Institut für Mikrobiologie an der Goethe-Universität.
Sie kommen per Schiff, Flugzeug, Auto oder in den Profilen von Wanderschuhen reiselustiger Globetrotter – Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen, die in unseren Breiten normalerweise nicht heimisch sind. Teilweise führen sie bei uns anfangs über Jahre und Jahrzehnte ein Schattendasein – um sich dann plötzlich explosionsartig zu vermehren und heimische Arten zu verdrängen. Förderlich für diese Invasion fremder Arten ist auch der Klimawandel.
Gerlach zum zweiten Mal in den Rat der Gesundheitsweisen berufen Foto: Institut für Allgemeinmedizin
(2010)
In zwei Studien untersucht das Psychologen-Team um Prof. Ulrich Stangier, wie sich die Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit auswirkt. Beim sogenannten „Cave-Syndrom” wird danach gefragt, ob sich Menschen auch noch nach der Phase, in der das Social Distancing eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollte, dem sozialen Miteinander weiterhin entziehen, während bei „Long COVID” die Auswirkungen einer Corona-Infektion auf das Erleben und Befinden eines Genesenen untersucht werden.
Hauptrolle für die Krankenhaushygiene : »Tag der Patientensicherheit« am Universitätsklinikum
(2015)