830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Förderung der Kreativität und der Emotionalität der Schüler durch Kunstwerke im DaF-Unterricht
(2013)
Im Beitrag wird darauf hingewiesen, dass der Umgang mit Kunstwerken und damit kreativen Gestaltungsprozessen eine Bereicherung der schulischen Lernumgebung im Sinne des integrierten Konzeptes bedeutet, das Emotion und Kognition verbindet. Das emotionale Engagement der Lernenden gewährleistet die Einbeziehung ihrer ganzen Persönlichkeit in den Lernprozess. Theoretische Überlegungen werden durch Beispiele aus der Literatur und der bildenden Kunst ergänzt...
Das Lehren einer Fremdsprache ist eng verbunden mit dem Vermitteln von kultur- und gesellschaftsspezifischen Elementen. Schon ab den ersten Niveaus des Fremdsprachenunterrichts werden landeskundliche Informationen mit in den Unterricht eingebaut und je höher die Sprachkompetenzen der Adressaten, desto reicher die Zusatzinformationen, die man den Lernenden weiterleitet. Literatur, Geschichte und bildende Künste sind in der Regel kostbare Fundgruben didaktisierbarer Materialien, doch können auch soziolinguistische Themen einen interessanten Ausgangspunkt für einen anregenden, handlungsorientierten Sprachunterricht bieten...
Auf der letzten SUNG-Tagung vor zwei Jahren versuchte ich in meinem Vortrag vor allem darauf hinzuweisen, dass wir als Lehrer und Germanisten, in unserem Beruf geisteswissenschaftlich ausgerichtet, im heutigen informationsbesessenen Zeitalter mit dessen arbeitstechnischen Zwängen zu unserer eigentlichsten Aufgabe der Erziehung und Bildung in einem umfassenderen als nur informationsorientierten Sinn immer seltener, wenn überhaupt kommen. Dabei richtete ich den Blick in die Vergangenheit, auf die früheren Auslegungen der Begriffe Erziehung und Bildung, um uns die gegenwärtigen bedenklichen Entwicklungen in diesem Bereich vor Augen zu führen und ins Bewusstsein zu rufen, auf was für wertvolle Ideen unserer Vorgänger wir mehr oder weniger leichten Herzens verzichten bzw. zu verzichten gezwungen werden, soweit sie uns in der prekären Lage heute überhaupt noch als erstrebenswert erscheinen...
Alle zwei Jahre wird an einer slowakischen Universität die Verbandstagung des Herausgebers der Slowakischen Zeitschrift für Germanistik, des Deutschlehrer- und Germanistenverbands SUNG, veranstaltet. Die Fachkonferenz ist in den zwanzig Jahren ihrer Existenz nicht nur zum bedeutendsten Forum des Slowakischen Deutschlehrer- und Germanistenverbands geworden, sondern auch zur größten und wichtigsten Zusammenkunft der Mittler der deutschen Sprache, der deutschsprachigen Kultur und der darauf bezogenen Forschung in der Slowakei...
In der Zeit der Kreuzzüge von 1096 bis 1291 war die arabische Kultur in fast allen Bereichen der abendländischen Kultur überlegen: in der Medizin, in der Astronomie, in der Mathematik, vor allem aber auch in der Literatur. Später, in der Zeit der Aufklärung, der Klassik und der Romantik, gewann die arabische Literatur eine besondere Stellung bei einigen großen deutschen Literaten im Rahmen der so genannten "Weltliteratur" bzw. "Universalpoesie": man erinnert hier an Johann Georg Hamann (1730–1788), Johann Gottfried Herder (1744–1803), Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und Friedrich von Schlegel (1772–1829). All diese Personen gelten in der Tat auch als wichtige Anreger Rückerts bei seiner großen Beschäftigung mit der orientalischen Literatur im allgemeinen und der arabischen im besonderen. Ziel meiner vorliegenden Untersuchung liegt also darin, den Einfluss der arabischen Kultur und Literatur auf den großen deutschen Dichterund Übersetzer Friedrich Rückert zu erhellen. Ein solcher Versuch könnte – darauf ziele ich eigentlich – ein bedeutender Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis im Bereich des interkulturellen Dialogs zwischen Deutschen und Arabern sein (das Thema "Interkultureller Dialog" interessiert mich schon seit langer Zeit).
Im Folgenden sei der Versuch unternommen, allein Roths Arbeit am Begriff der Grenze vorzustellen, dies unter Rückgriff auf vor allem zwei Texte, deren Verschiedenheit die Spannweite nicht nur der formalen Mittel, sondern auch der Konzeptualisierungsfähigkeit, über die Roth verfügte, anschaulich machen mag.
"Die Jugend aber ist das Dornröschen, das schläft und den Prinzen nicht ahnt, der naht, es zu befreien." (Walter Benjamin)
Walter Benjamins Jugendschriften stellen eine weitgehend unbekannte Seite seines Schaffens dar. Zumeist wird mit Befremden auf sein enthusiastisches Engagement in der Jugendbewegung vor dem Ersten Weltkrieg reagiert. Benjamins philosophische und literarische Anfänge gilt es jedoch als eigenständige Phase seines Denkens Ernst zu nehmen. Denn Benjamin war nicht nur jung, als er seine frühesten Schriften verfasste, sondern die ambivalente Idee der Jugend diktiert diesem Diskurs auch sein Gesetz. Die vorliegende Studie rekonstruiert die spezifische Konfiguration von Benjamins Jugendphilosophie und wirft ein neues Licht auf spätere Phasen seines Denkens. Damit stellt sie die erste umfassende systematische und historische Auseinandersetzung mit dem jungen Benjamin dar. Durch die konsequente Berücksichtigung des zeitgenössischen Kontexts wird ein wichtiger Beitrag zur kulturgeschichtlichen Aufarbeitung der Jahrhundertwende, einem Stiefkind der Philosophiegeschichte, geleistet.
Aktuelle Berichte
(2013)
Künftige Standards wissenschaftlicher Lexikographie. Europäischer Workshop an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, 25.–27. März 2012 (Marco Scheider, Christiane Unger)
"Bild ist Text ist Bild. Narration und Ästhetik in der Graphic Novel". Konferenz an der Universität Wien, 03.–04. Dezember 2012 (Susanne Hochreiter, Ursula Klingenböck)
Emotionalität im Text. Konferenz an der Universität Ostrava, 20.–23. Februar 2013 (Ágnes Veszelszki)
"Stiftungslehrstühle des BKM in Ost- und Mitteleuropa". Wissenschaftliche Tagung in Olomouc, 11. April 2013 (Veronika Opletalová)
21. Franz Werfel-Tagung "Reise und Raum. Ortsbestimmungen der österreichischen Literatur" in Wien, 26.–27. April 2013 (Zdeněk Pecka)
Traditionell gehören die Lexikologie und die Lexikografie zu den am stärksten vom Sprachwandel betroffenen Disziplinen der Linguistik. Insofern sind sie in ständiger Veränderung, und dies nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in methodischer Hinsicht. So ist kaum eine Teildisziplin der Sprachwissenschaft derart facettenreich wie die Lexikologie, keine Teildisziplin so stark aktuellen Anforderungen unterworfen und über die engere Domäne der Sprachwissenschaft hinauswirkend wie die Lexikografie. In den letzten Jahrzehnten haben elektronische Möglichkeiten, sei es bei der Erstellung und Auswertung von Korpora, sei es bei der Realisierung und Nutzung von Wörterbüchern, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auch den gewandelten Anforderungen und Gegebenheiten der Sprachverwendung und Sprachdidaktik müssen Wörterbücher gerecht werden. Überdies erweitert sich das Spektrum lexikologischer Fragestellungen und lexikografischer Lösungen ständig, so dass ein Überblick nur noch schwer möglich ist. Kenntnis über aktuelle Entwicklungen und Problemstellungen einzelsprachlich, aber auch kontrastiv zu gewinnen, das erscheint heute dringlicher denn je.
Diese dynamische Entwicklung und das daraus resultierende besonders breit gefächerte Forschungsfeld von Lexikologie und Lexikografie spiegelt auch das hiermit vorgelegte Themenheft der Aussiger Beiträge "Lexikologie und Lexikografie – Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen" wider. Die versammelten Aufsätze zeigen die Bandbreite der anstehenden Fragen und Herausforderungen, lassen Chancen neuer Möglichkeiten, aber auch die Probleme deutlich werden. Neben Beiträgen, die sich in traditioneller Weise eng umgrenzten Detailfragen widmen, stehen solche, die von Projekten und deren Konzeptionen berichten, sowie weitere, die Einblicke in interdisziplinäre und zukunftsweisende Einsatzgebiete beider Disziplinen bieten.
Im Folgenden soll das Potential eines interdisziplinären narratologischen Theorietransfers an autobiographischen Holocausterzählungen unter Verwendung von Konzepten aus psychologisch orientierten Theorien erprobt werden: der Begriff der Positionierung aus der psychologischen Konversationsanalyse (discoursive psychology) und das Konzept der Glaubwürdigkeitsmerkmale aus der Gerichtspsychologie. Mit diesen Ansätzen sollen zwei charakteristische Merkmale autobiographischen Schreibens beschrieben werden, nämlich seine Zeitstruktur und sein Faktualitätsanspruch.
Der Begriff des Rahmens hat in den letzten Jahrzehnten in unterschiedlichsten Kontexten Konjunkturen erlebt: in der Anthropologie und der Soziologie als kontextsensibler Handlungsrahmen, in den Theaterwissenschaften als Inszenierungsrahmen, in der Literaturwissenschaft als paratextuelle Rahmung, in der Linguistik als kognitiver Repräsentationsrahmen respektive als Skript – und, nicht zu vergessen, in der Kunstwissenschaft als Bildrahmen. Dabei steht jede "Aufmerksamkeit für Rahmungen" in einem Spannungsverhältnis zwischen einem Interesse für explizite, sprich: materielle und insofern sichtbare Formen der Rahmung einerseits und einem Interesse für implizite, konzeptionelle, sprich stillschweigend vorausgesetzte Interpretationsrahmen andererseits. Zugespitzt formuliert könnte man sagen: Das Problemfeld 'Rahmen' wird durch das Verhältnis von phänomenaler Rahmenwahrnehmung und funktionalem Rahmenwissen bestimmt, wobei sich in der Verhältnisbestimmung zugleich die Rahmenbedingungen von textuellen, theatralen, pikturalen und technischen Konfigurationen zeigen.
DİYALOG ist das Organ von GERDER, dem türkischen Germanistenverband.
DİYALOG wendet sich an Leser, die an interkulturellen und komparatistischen Themen interessiert sind und/oder auf den Gebieten des Multilingualismus oder der Multikulturalität arbeiten. Auch wenn diyalog die türkische Schreibweise für Dialog ist, so soll der Dialog nicht nur auf Deutschland und die Türkei beschränkt sein, sondern kann sich auf beliebige Kulturen, Sprachen oder Literaturen unserer Welt beziehen. Multi-/Interkulturalität und Mehrsprachigkeit sind im weitesten Sinne die Bereiche, innerhalb derer sich die Beiträge in DİYALOG bewegen. Aufsätze behandeln Themen aus den Bereichen Deutsch als Fremdsprache, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Übersetzungswissenschaften. DİYALOG ist eine internationale, peer-reviewed Zeitschrift, die zweimal jährlich online erscheint. Die ersten Nummern erscheinen 2013.
09-10. Eylül 2013 tarihinde Sakarya Üniversitesi Çeviri Bölümü Başkanı Sayın Prof. Dr. İlyas Öztürk'ün ev sahipliğinde gerçekleştirilen Germanistik Çalıştayı'nda
1) Almanca bölümleri ve üyeleri için (bölümler arasında dayanışma / ağ kurulabilmesi ve yurtiçi ve yurtdışı tanıtımlar vb. gibi) somut olarak neler yapılabilir?
2) Üyelerimizin yayınlarının dağıtımı ve bölümlerimizin ihtiyaç duyduğu (ihtiyacı karşılayacak nitelikte yazılmış) kitapların tespiti (ve/ya yazılması) için dernek çatısı altında neler yapılabilir?
3) XII. Uluslararası Türk Germanistik Kongresinin planlanması gündemli oturumlarda tartışılan ve benimsenen görüşler aşağıda sunulmuştur.
Kurzgeschichten kurz gefasst
(2013)
Romancı Yönüyle Herta Müller
(2013)
Nobel Edebiyat ödülünü 2009 yılında kazanan Herta Müller, 1953 yılında Romanya'nın Almanca konuşulan Banat bölgesinde dünyaya geldi. Romanya'da Çavuşesku dönemini açıkça eleştirmesi nedeniyle Herta Müller kendi ülkesinde kitaplarının basılması yasaklandı. Herta Müller 1987 yılında Romanya'dan Almanya'ya göç etti. Yazarın hayatı, gizli polis teşkilatının ve Banat bölgesinin hayatındaki önemi, edebiyat dünyasındaki yeri ve sanatının günümüz için önemi araştırıldı. Yazarın şimdiye kadar yazmış olduğu "Der Fuchs war damals schon der Jäger", "Herztier", "Heute wäre ich mir lieber nicht begegnet" ve "Atemschaukel" adlı romanlarının ana sorunları, figürler, ana motifler, yapı özellikleri ve yazarın üslup özellikleri gibi altı başlık altında incelendi.
Bu yazıda Alman edebiyat tarihinde çok önemli bir isim olan Heinrich von Kleist'ın Alman birliği konusundaki çabalarını ele aldık. Kleist, Alman yazarlar arasında en fazla Prusyalı olan, Prusyalılar arasında da en fazla Alman olan kişidir. Bu yazar şimdiye kadar Alman Filolojilerinde bu yönüyle fazla tanıtılmamıştır. Oysa Kleist büyük bir Alman milliyetçisidir. O birçok başka büyük şairden farklı olarak Almanlığa sahip çıkmış ve Alman milletinin birliği için mücadele etmiştir.
Yaşadığı dönemde Alman Ordusu Fransızlar karşısında korkunç bir hezimete uğramış, bir devlet çökmüştü. Başkent işgal edilmişti. Bu durum milliyetçiler açısından kabul edilemezdi. Bu yıllar Kleist'ın doğrudan ya da dolaylı yoldan siyasete karışmaya başladığı yıllardı.
O sıralar milliyetçiler gizli örgütlerde biraraya geliyorlardı. Bazı vatansever dernekler ciddî planlar üzerinde çalışıyordu. Bu grupların bir üyesi de Kleist'dı. Avusturya'yla Prusya arasındaki çekişmeyi tasvip etmiyordu. Onun için bu iki Alman devletinin düşmana karşı birlikte hareket etmesinden daha doğal bir şey olamazdı. Artık Kleist'ın edebî eserlerinde geleceğin milliyetçiliğinin unsurları görülüyordu. Prusyalı milliyetçiler arasında radikal kesimdendi. O zaman savunduğu fikirler "Herrmannsschlacht" ve "Prinz von Homburg" adlı piyeslerinde, kendini gösterecektir.