830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Aus einem ultranationalistischen Blickwinkel skizzierte Kuffner auf 32 Seiten und fünf beigefügten Karten die aus seiner Sicht notwendige territoriale Neuordnung Europas, die sowohl die allslawische Frage "od Šumavy až po Bajkal či Tichý Oceán" [vom Böhmerwald bis zum Baikalsee bzw. Pazifik] lösen als auch einen dauerhaften Frieden garantieren sollte. Die Hauptrolle dabei hatte er einem neu zu formierenden Staat zugedacht, dem er zwar den Namen "Čechy" (Böhmen) gab, der jedoch nicht nur die historischen Grenzen des Königreichs, sondern auch diejenigen der 1918 gegründeten ČSR deutlich überschritt. [...] Mit dieser überzogenen Denkschrift sollte Kuffer (unbeabsichtigt) einer antitschechischen Propaganda dies- und jenseits der 1919 sanktionierten Grenzen für 20 Jahre Dauermunition liefern: Binnen weniger Jahre avancierte sie zum meistzitierten tschechischen Werk im völkisch-deutschnationalen Schrifttum der 1920er und 1930er Jahre. Man glaubte in Kuffners Schrift "das heimliche Grundkonzept des tschechischen Imperialismus" aufgedeckt zu haben.
Önümüzdeki çalışma, Türkçe Çeviriler Bibliyografyası adlı çalışmada yer alan bilgiler ışığında Türkiye Cumhuriyeti’nin kuruluşundan 2016 yılına kadar Türkçeye çevrilmiş ve/ veya Türkiye’de yayımlanmış Alman edebi eserlerini raporlamayı amaçlamaktadır. Bu amaçla öncelikle, Türkçe Çeviriler Bibliyografyası kaynak kitabında da belirtildiği gibi çeşitli basılı ve elektronik kaynaklar (http://www.toplukatalog.gov.tr; https://kasif.mkutup.gov.tr ve http://koha.ekutuphane.gov.tr) taranarak bir veri tabanı oluşturulmuştur. Önümüzdeki çalışmada bu bilgilerden yola çıkılarak aşağıdaki soruların yanıtları aranmıştır: 1. Yıllara göre Almancadan Türkçeye çevrilen eserler belirlendiğinde karşımıza nasıl bir tablo çıkacaktır? 2. Her edebi türden toplam kaç kitap yayımlanmıştır? 3. En çok hangi yazarların eserleri Türkçeye çevrilmiştir? 4. Almancadan Türkçeye çevrilen eserler en çok hangi yayınevi tarafından basılmıştır? 5. En çok hangi çevirmenler Almancadan Türkçeye eserler kazandırmıştır? Bu soruların yanıtlarına istinaden niceliksel değerlere dayanan grafikler hazırlanmıştır. Daha sonra ise hazırlanan bu grafikler niteliksel olarak değerlendirilerek eserler Türkçeye çevrilirken hangi ölçütlerin esas alındığı, çeviri tercihlerinin- dönemine veya çevirmenine göre- nasıl yapıldığı tartışılmaktadır.
Der Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice veranstaltete schon zum siebtem Mal seine traditionelle "bienale" internationale Konferenz "Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext" zum aktuellen Thema Multikulturalismus in allen möglichen Erscheinungen, Dimensionen, Engpässen sowie Konsequenzen. In Bezug auf die Tradition der vorherigen erfolgreichen Begegnungen hat man ein großes Interesse von Akademikern an der aktiven Teilnahme auch im Jahre 2017 erwartet, und zwar nicht nur aus der Tschechischen Republik, sondern auch vor allem aus dem Ausland.
Die Beziehung von res und verba ist ihrem Grunde nach eine sprachphilosophische. Sie handelt von jenen Dingen, die überhaupt der Sprache zugänglich sind, bzw. von jenen Gegenständen, welche durch ihre Artikulation erst zu Dingen der Sprache werden. Der Fokus der Überlegungen konzentriert sich auf die Organisation des Verhältnisses von res und verba, für das über Jahrtausende hinweg in erster Linie die Rhetorik zuständig gewesen ist. Diesem liegen allerdings tatsächlich zwei sprachphilosophische Annahmen zugrunde, die von gegensätzlichen Voraussetzungen ausgehen.
Vom 15. bis 16. November 2018 fand in Prag die erste internationale Fachtagung mit dem Titel "Wie schreibt man transkulturelle Literaturgeschichte?" statt. Veranstaltet wurde sie von der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik anlässlich der Gründung der Germano-bohemistischen Forschungsgruppe 2017.
Seit dem frühen Tode von Parry und der posthumen Herausgabe seiner Schriften durch seinen Sohn (mit einer langen Einleitung, die die außergewöhnliche Leistung des Vaters unterstrich) bewegt sich die Literatur über Parry in der Spannung zwischen zwei Polen: auf der einen Seite steht die Idee, Parry habe die Forschung über Homer und über mündliche Poesie revolutioniert; auf der anderen die Vorstellung, Parry müsse vor allem als Träger und Weiterführer vieler Forschungstraditionen – der deutschen Philologie, der russischen und jugoslawischen Epenforschung, der amerikanischen Anthropologie und Folkloristik, der französischen Linguistik und Anthropologie – gelten. Uns interessiert hier weniger, ob Parry als Entdecker des wahren Homers oder als der "Darwin der Homer-Forschung" angesehen werden kann, sondern inwiefern wir seinen Forschungen etwas für die heutigen Diskussionen um Literatur und Anthropologie entnehmen können.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen. Alle Beiträge werden in Deutsch - mit einer Annotation und Schlüsselwörtern in Englisch - publiziert.
In der Zeitschrift Studia Germanistica werden Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen auf dem Gebiet der germanistischen Linguistik, Literaturwissenschaft und DaF-Didaktik publiziert, die den Stand der Forschung in Tschechien sowie im Ausland dokumentieren. Bestandteile der Zeitschrift sind kulturwissenschaftliche Studien und Rezensionen. Alle Beiträge werden in Deutsch - mit einer Annotation und Schlüsselwörtern in Englisch - publiziert.
Vor rund 25 Jahren bemerkte David Wells in einem Aufsatz, in dem er die mittelalterliche Literatur hinsichtlich allegorischer Verfahren untersuchte, der Löwe in Hartmanns von Aue Iwein brülle geradezu nach seiner Interpretation. Ausführlich verzeichnet er die zuvor versuchten Deutungen, die sich bis zum Erscheinen des Aufsatzes im Jahre 1992 auf knapp 20 belaufen. Seine kleine Anmerkung illustriert die große Unsicherheit im interpretativen Umgang mit Dingen in der mittelalterlichen Literatur, aber ebenso ihr großes interpretatorisches Potential.
Seit der (Wieder-)Entdeckung Amerikas 1492 fungierte die Neue Welt immer wieder als Projektionsfläche und Gegenfolie zu den als dekadent empfundenen ethischen und soziopolitischen Verhältnissen in Europa. Dies ist insbesondere auch für die Autoren der Vor- und Nachmärzliteratur gültig, die, gespeist aus den enttäuschten Erfahrungen in der Zeit um die Revolution von 1848/49, in der transatlantischen Welt respektive den Vereinigten Staaten von Amerika eine Plattform zur Verwirklichung ihrer Ideale erkannten.
Sinnbild für den Antagonismus von Alter und Neuer Welt waren für zahlreiche Beobachter die beeindruckenden, ganz oder weitgehend unberührten Landstriche im Westen der Vereinigten Staaten, die eine für sie in Europa untergangene Ursprünglichkeit und Authentizität verkörperten. In Karl Wilhelm Theodor Frenzels (1827-1914) dreibändigem historischem Roman Freier Boden (1868) wird beispielsweise über Amerika berichtet: "Die Arbeit des Menschen hat hier noch nicht das ursprüngliche Anlitz [sic] der Natur geändert; aus der Erde dampft noch die alte Urkraft zu ihm empor."
Lexika wie Zedlers Universal-Lexicon gehen von einer scharfen Trennung zwischen Objekt und Subjekt aus, Schreibwerkzeuge werden darin immer auf die Objektseite geschlagen. Sprechende und damit subjektivierte Federn gibt es hingegen schon, seit Federn in Gebrauch sind. Sie tun dies vor allem in literarischen Texten, wo sie als dingliche Objekte Subjektstatus einnehmen und dadurch die Dichotomie von Subjekt und Objekt unterlaufen. Wenn die Feder zum sprechenden Subjekt wird, werden die von ihr beschriebenen Menschen zum Objekt, wobei sich die Feder dann für Benachteiligte und Unterdrückte einsetzt und dadurch diese wiederum zu Subjekten erhebt. Innerhalb der It-Narratives nehmen erzählende Federn eine Sonderstellung ein, weil sie erstens die materielle Vorbedingung des Schreibens sind, weil sie zweitens den Schwellenraum von Mündlichkeit und Schriftlichkeit besetzen, indem sie paradoxerweise das, was sie sprechen, auch gleichzeitig ins Schriftliche transponieren und dort festschreiben, sowie weil sie drittens poetologisch das hinterfragen, was geschrieben wird und werden soll
Dinge in Texten haben maßgeblich an der Konstruktion imaginärer Welten teil. Sie kommen zu allen Zeiten und in allen literarischen Gattungen vor, in der Heldenepik ebenso wie in Aphorismen, im Mittelalter wie in der Moderne. Dinge treiben Handlungen voran, stören, wenn sie nicht funktionieren, und sie schaffen und zerstören Ordnungen - auch solche der Worte. Im Gegensatz zur Ethnologie oder Museologie hat es die Literaturwissenschaft stets mit Zeichen zu tun - es stellt sich also die Frage, wie das Verhältnis von res und verba analysiert und beschrieben werden kann. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die sich, angefangen bei der antiken Rhetorik über mittelalterliche Literatur bis hin zum 20. Jahrhundert, mit Dingen in und neben Texten beschäftigen.
Das theoretisch-psychologisch sowie kulturwissenschaftlich relevante Thema "Gewalt", ist aus der Literatur nicht wegzudenken, hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass sich gewisse Strömungen oder Epochen als besonders gewaltaffin erwiesen haben. Der Literatur wohnt die Fähigkeit inne, Gewalt zu erzeugen, zu inszenieren sowie zu gestalten. Diese sollte zugleich als ein Medium begriffen werden, in das kulturelle Codes einfließen, die dann entweder kritisch oder affirmativ reflektiert werden. Peter Henischs Roman "Schwarzer Peter" schreibt sich in den Diskurs über Multikulturalität bzw. über die mangelnde Akzeptanz dieser in Österreich der Nachkriegsjahre ein, wobei man dem Plot eine gewisse zeitlose Aktualität nicht absprechen kann. Der Autor geht auf ein eminentes politisches Thema ein, unternimmt jedoch keinen Versuch, die Repressionen, denen die titelgebende Hauptfigur ausgesetzt ist, zu plausibilisieren oder Legitimationsmuster für diese zu entwerfen. Vielmehr ist sein Roman als eine kritische Stimme in der Debatte über Minoritäten bzw. als ein Versuch zu sehen, im Namen dieser, die marginalisiert werden, das Wort zu ergreifen. Dies überrascht nicht angesichts der Tatsache, dass Henisch mehrmals öffentlich seine Besorgnis ausgedrückt hat, dass die österreichische Identität durch die unbewältigte Nazi-Vergangenheit konstituiert wurde und die Notwendigkeit der Aufarbeitung dieser betonte.
Die deutschsprachige Literatur Ungarns (früher des Königreichs Ungarn) blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Ihre Entwicklung wurde jedoch immer wieder durch Zäsuren geprägt. Die größten Umbrüche wurden zweifelsohne durch den Zweiten Weltkrieg bzw. nach 1945 durch die anschließende Vertreibung und Verschleppung der ungarndeutschen Minderheit unter dem Vorwand der Kollektivschuld verursacht. Die literarische Produktion des Ungarndeutschtums wurde zum Stillstand gebracht; von einem "Neuanfang" kann man erst ab den 1970er Jahren sprechen: Dank der Preisausschreibung der Neuen Zeitung unter dem Titel "Greift zur Feder!" (1972), gelang es allerdings, die zu dieser Zeit "verstummte" ungarndeutsche Minderheit zum Schreiben zu motivieren. Der vorliegende Beitrag reflektiert das Thema "Gewalt und Sprache" vor allem hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen (Staats)Gewalt, der Sprachverwendung und der literarischen Tätigkeit einer ethnischen Minderheit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Nationalitäten- und Sprach(en)politik im kommunistischen Ungarn. Hiermit wird der Frage nachgegangen, unter welchen national-, sprach- bzw. kulturpolitischen Bedingungen sich diese Literaturszene nach dem Zweiten Weltkrieg (neu) gestalten konnte bzw. was die wesentlichen Charakterzüge der literarischen Tätigkeit der sog. Gründergeneration bzw. der sog. "älteren" Generation waren. Daneben sollen die Gründe sichtbar gemacht werden, warum sich manche Autoren für das Schreiben auf Ungarisch oder für die Zweisprachigkeit entschieden haben. Abschließend wird die in der Fachliteratur umstrittene Frage der Rezeption der ungarndeutschen Literaturszene angesprochen. Diese Fragestellung ist besonders relevant, da die Werke ungarndeutscher Autoren oft als Vorzeigeobjekte der sich als mustergültig präsentierenden ungarischen Nationalitätenpolitik rezipiert worden sind. Im vorliegenden Beitrag werden Autorenbiographien näher analysiert, um den "sprachlichen" Hintergrund der ausgewählten Autoren wie Georg Fath (1910–1999), Franz Zeltner (1911–1992), Josef Mikonya (1928–2006), Engelbert Rittinger (1929–2000), Ludwig Fischer (1929–2012), Franz Sziebert (geb. 1929), Márton Kalász (geb. 1934) oder Erika Áts (geb. 1934) zu veranschaulichen.
Obwohl der Antisemitismus als Begriff im Jahre 1860 zum ersten Mal von dem österreichischen jüdischen Wissenschaftler Moritz Steinschneider benutzt und 1879 von Wilhelm Marr verbreitet wurde, beruht das Phänomen des Antisemitismus auf Tausenden von Jahren. Diese Feindseligkeit tauchte von Zeit zu Zeit mit zunehmender Stärke auf. Obwohl unter den Ursachen dieser Kräftigung die Auswirkung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Faktoren ist, kann die Rolle der Literatur nicht bestritten werden. Ebenso gibt es literarische Werke gegen den Antisemitismus. Das Ziel dieser Arbeit ist, den Einfluss des Antisemitismus auf die Literatur zu bestimmen, die in Frankreich und Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Man wird gleichzeitig versuchen, den Einfluss der Literatur auf den Antisemitismus zu bestimmen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde vor allem die Geschichte des Antisemitismus und die Entstehung des Antisemitismus-Konzeptes in Europa erforscht. Danach wurden die zwei Ereignisse, die den Antisemitismus am meisten in der Neuzeit anheizten, der Dreyfus-Fall und die Dolchstoßlegende, im literarischen Hintergrund erforscht. Eine reziproke Beziehung zwischen Literatur und Antisemitismus wurde in der Studie des Dokuments gefunden. Demnach entstehen gleichzeitig literarische Werke infolge der Judenfeindlichkeit, während die Judenfeindlichkeit infolge der Literatur entsteht. Einige dieser literarischen Werke - wie das berühmte Werk von Emile Zola, "J'accuse" - sind gegen die Judenfeindlichkeit entstanden. Es wird festgestellt, dass die Reaktion der beiden Gesellschaften auf Antisemitismus in dieser Hinsicht anders ist, wenn der politische Hintergrund berücksichtigt wird. Darüber hinaus kann man nach den Ergebnissen der durchgeführten Forschung feststellen, dass die Macht der literarischen Werke auch einer der Faktoren ist, der die Kräftigung oder den Rückgang des Phänomens Antisemitismus beeinflusst. Daher wird der Einfluss der Literatur auf die Gesellschaft betont.
Vom 23. bis zum 25. Mai 2018 fand im Forschungszentrum NTIS an der Westböhmischen Universität in Pilsen die biennale Konferenz des Tschechischen Germanistenverbandes unter dem Titel "Experimentierräume: Herausforderungen und Tendenzen" statt. Organisiert und operativ durchgeführt wurde sie diesmal vom Lehrstuhl für deutsche Sprache der Pädagogischen Fakultät sowie dem Lehrstuhl für Germanistik und Slawistik der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen. Die Konferenz war international ausgerichtet und konnte insgesamt ca. 130 Teilnehmer/innen aus fast 15 verschiedenen Ländern begrüßen.