830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Die Frage nach der Praxis des Chattens könnte durch dieses Zitat aus der Minima Moralia eine rasche und endgültige Antwort erhalten: Tatsächlich erscheint der Web-Chat dem naiven Betrachter zunächst als Kommunikation zwischen entfremdeten jungen Menschen, die über räumliche Distanzen hinweg Kontakt suchen und sich, anstatt den Hut zu ziehen, mit dem barbarischen "hallöle" der virtuellen Vertraulichkeit begrüßen. (SPOOKY) Na nu, wer ist denn da da????? (Lt. Riker) hallöle SPOOKY (PaRaNoiA) hi spooky (SPOOKY) Hallo Lt. Riker!! (SPOOKY) Hallo para (zit. nach Beißwenger 2000, S. 51).
"Nur die oberflächlichen Eigenschaften dauern", so Oskar Wilde in seinen 'Sätzen und Lehren zum Gebrauch der Jugend': "Des Menschen tieferes Wesen ist bald entlarvt". Ausgehend von der These, dass der Poetik Jelineks ein "Lob der Oberfläche" eingeschrieben ist, möchte ich im folgenden die Rolle der Mode beleuchten, und zwar nicht nur als Oberflächenphänomen, sondern auch als Übergangsphänomen, das an der Schwelle zwischen Oberfläche und Tiefe in Erscheinung tritt.
Die Schnittstelle zwischen Riss und Sprung : vom herausgerissenen Manuskript zum Hypertext-Link
(2005)
Ich möchte im Folgenden versuchen, den Begriff der Schnittstelle mit dem Begriff der Hypertextualität zu koppeln. Meine Zielrichtung wird dabei eine medien- und literaturgeschichtliche zugleich sein. Das heisst: ich möchte im Horizont heutiger, elektronischer Hypertextualität die Frage aufwerfen, in welcher Form die literarischen Quasi-Hypertexte von einst das Problem der Schnittstelle thematisiert und verkörpert haben.
Diskursive Dummheit
(2001)
"Das, und nur das ist der Inhalt unserer Kultur", schreibt Karl Kraus, "die Rapidität, mit der uns die Dummheit in ihren Wirbel zieht."! In diesem Satz steckt mehr, als der hinlänglich bekannte "typisch Kraussche" Kulturpessimismus -er setzt Dummheit und Kultur in ein Verhältnis, das durch die Geschwindigkeit ausgezeichnet ist, mit der die Dummheit von der Kultur Besitz ergreift. Mit anderen Worten: Nicht die Dummheit als solche ist für Kraus das Besondere unserer Kultur, sondern die sich selbst beschleunigende "Ökonomie der Dummheit". Diese Dynamik hat sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts keineswegs verlangsamt, sondern verstärkt. Nie wurde in so kurzer Zeit soviel Dummheit verbreitet wie heute.
Der Dilettantismus-Begriff um 1800 im Spannungsfeld psychologischer und prozeduraler Argumentationen
(2007)
Der Dilettant ist, so heißt es in den von Schiller und Goethe 1799 gemeinsam verfaßten Fragmenten Über den Dilettantismus, ein „Liebhaber der Künste, der nicht allein betrachten und genießen sondern auch an ihrer Ausübung Teil nehmen will“. Damit ist ein Kernsatz des ‚klassischen Dilettantismus-Konzepts’ angesprochen – ein Konzept, das auf die Differenzierung zwischen ‚Künstler’, ‚Liebhaber’ und ‚Kenner’ abzielt. Auf die Frage, warum die Auseinandersetzung mit dem Dilettanten ausgerechnet um 1800 virulent wird, kann man mit Hans-Rudolf Vaget antworten, weil die Auseinandersetzung mit den Dilettanten immer dann stattfindet, wenn die Kunst Autonomie für sich reklamiert. Dies ist im Klassizismus um 1800 der Fall, aber auch im Ästhetizismus um 1900, wo der fin-de-siècle-Dilettant indes nicht allein durch seine Einstellung zur Kunst, sondern vor allem durch seine Einstellung zum Leben bzw. zur Kultur bestimmt wird. In diesem Sinne bezeichnet Paul Bourget den Dilettantismus als eine bestimmte Geisteshaltung, eine psychologische „disposition de l’esprit“, deren Resultat die Schwächung des Willens sei.
Der Beitrag ventiliert das Verhältnis von Performanz und Komik anhand einiger Szenen aus Grimmelshausens Simplicissimus -wobei es insbesondere um das Phänomen körpergebundener Vielstimmigkeit geht. Komik entsteht durch ein Verunglücken von Sprechhandlungen, ein Scheitern von Inszenierungen oder eine 'performative Aufwandsdifferenz' beim Verkörpern von Zeichen. Im Simplicissimus manifestiert sich dies als Wechselspiel zwischen 'excess of utterance' und 'pleasure in scandal'. Dabei lassen sich zwei Modi des Verunglückens ausmachen. Zum einen das Verunglücken beim Verkörpern von sprachlichen Äußerungen, zum anderen das Verunglücken des Körpers bei Lebensäußerungen.
Die Frage nach dem Rahmen berührt das Problem der Grenzziehung zwischen Text und Kontext, Text und Nicht-Text, Text und Paratext. Während für Lotman der Rahmen eines Wortkunstwerks noch dadurch ausgezeichnet ist, daß er die Grenze darstellt, die den "Text von allem trennt, was Nicht-Text ist", schließt die poststrukturalistische Texttheorie solch eine statische Grenzbestimmung aus, weil der "Text in Bewegung" wahlweise als ecriture, als "Produktivität" oder als "Gewebe" gefaßt wird.
Der goldene Topf
(2009)
E.T.A. Hoffmanns Der goldene Topf, ein "Märchen aus der neuen Zeit", wie es im Untertitel heißt, erschien 1814 als dritter Band der "Fantasiestücke in Callot's Manier". Der Goldene Topf ist ein "Entwicklungsroman in Märchenform", in dem das Verhältnis von 'bürgerlicher' und 'wunderbarer' Welt in Form einer Liebesgeschichte erzählt wird, die sich als merkwürdige Dreiecksbeziehung entpuppt: Protagonist ist der Student Anselmus, der, hin- und hergerissen zwischen der bürgerlichen Veronika und der wunderbaren Serpentina, im Verlauf der Handlung seine 'romantische Metamorphose' vom Schreiber zum Schriftsteller erfährt. Anselmus hat eine Begabung zur Kalligraphie, zur Schönschrift also, und so macht er das Kopieren zum Beruf – doch seine Berufung ist die Poesie: die sublimierte Kalligraphie, bei der die schöne Schrift zu wahrer Schrift veredelt wird.
Der Begriff des Rahmens hat in den letzten Jahrzehnten in unterschiedlichsten Kontexten Konjunkturen erlebt: in der Anthropologie und der Soziologie als kontextsensibler Handlungsrahmen, in den Theaterwissenschaften als Inszenierungsrahmen, in der Literaturwissenschaft als paratextuelle Rahmung, in der Linguistik als kognitiver Repräsentationsrahmen respektive als Skript – und, nicht zu vergessen, in der Kunstwissenschaft als Bildrahmen. Dabei steht jede "Aufmerksamkeit für Rahmungen" in einem Spannungsverhältnis zwischen einem Interesse für explizite, sprich: materielle und insofern sichtbare Formen der Rahmung einerseits und einem Interesse für implizite, konzeptionelle, sprich stillschweigend vorausgesetzte Interpretationsrahmen andererseits. Zugespitzt formuliert könnte man sagen: Das Problemfeld 'Rahmen' wird durch das Verhältnis von phänomenaler Rahmenwahrnehmung und funktionalem Rahmenwissen bestimmt, wobei sich in der Verhältnisbestimmung zugleich die Rahmenbedingungen von textuellen, theatralen, pikturalen und technischen Konfigurationen zeigen.
"Die Traumspiele der Weltliteratur sind Gedankenspiele" schreibt Arno Schmidt in seinen Berechnungen. Und er fährt fort: "Was man nämlich im allgemeinen einen 'Träumer' schilt ist in Wahrheit weiter nichts, als ein süchtig-fauler Gedankenspieler". Bereits Freud weist in seinem Aufsatz über den "Dichter und das Phantasieren" darauf hin, daß der Dichter ein "Träumer am hellichten Tag" sei und seine schöpferische Phantasie "Tagtraum".
Ich möchte im folgenden der Frage nachgehen, inwiefern Traum und Gedankenspiel nicht nur als Verfahren auktorialer Text-Konstruktion, sondern auch als Prozeß lesender Text-Rezeption gefaßt werden können. Mit Bezug auf den amerikanischen Philosophen und Semiotiker Charles Sanders Peirce möchte ich überlegen, inwiefern das Gedankenspiel der Logik des Lesens zugrunde liegt – und inwiefern sich Schmidts Überlegungen zum "Längeren Gedankenspiel" nicht nur als Konzept für "neue Prosaformen" deuten lassen, sondern auch als Konzept neuer Lektüreformen.
Die Schreib-Szene als Editions-Szene : Handschrift und Buchdruck in Jean Pauls "Leben Fibels"
(2004)
"Das Aussetzen der Eingebung fülle aus mit der sauberen Abschrift des Geleisteten", rät Walter Benjamin in der achten These zur "Technik des Schriftstellers". Die Konsequenzen einer radikalisierten Variante dieser These werden bereits rund 100 Jahre früher in Jean Pauls Roman "Leben Fibels" ausgeführt. Dort setzt die Eingebung nicht nur zeitweise aus, sondern sie setzt gar nicht erst ein. Umso wichtiger wird das Ausfüllen dieser beklagenswerten Leerstelle durch sauberes Abschreiben. Dabei erweist sich "Leben Fibels" zugleich als ein Buch, das die perforrnativen und parergonalen Rahmenbedingungen des Schreibens, Druckens und Edierens ostentativ vorführt. "Leben Fibels" wirft also nicht nur die Frage nach der Schreib-Szene, sondern auch nach der Druck- und Editions-Szene auf.
André Gide, Rainer Maria Rilke, Franz Kafka und Robert Walser haben den verlorenen Sohn literarisch in der Moderne beheimatet: Gides "Le retour de l’enfant prodigue" erschien 1907, Rilkes "Legende vom verlorenen Sohn" 1909/10 als Schlusskapitel des "Malte Laurids Brigge" im Vorabdruck in der "Neuen Rundschau". Dort las Kafka den Text noch bevor der Roman im Mai 1910 im Inselverlag vorlag und ehe auch Rilkes Übersetzung von Gides "Rückkehr des verlorenen Sohns" 1913 erschien. Kafkas "Heimkehr" entstand im Winter 1923/24 in Berlin, blieb allerdings unpubliziert im Nachlass. Von Robert Walser sind zwei "Verlorene Söhne" überliefert: 1917
erschien eine "Geschichte vom verlorenen Sohn" in der "Neuen Zürcher Zeitung", 1928 das Prosastück "Der verlorene Sohn" im "Berliner Tageblatt". All diesen Texten ist gemeinsam, dass sie das biblische Gleichnis (Lukas 15,11-32) neu erzählen. Sie lösen Erzählverlauf, Erzählsituation und Handlungskette auf und knüpfen sie neu. Damit errichten sie jeweils unterschiedliche, von der Vorlage ganz verschiedene Bezüge
des Subjekts im Verhältnis zu seiner Umwelt. Die Versionen von Gide, Walser und Rilke sollen im Folgenden vergleichend betrachtet werden.
Ausgehend von der 10. Wissenschaftstagung für Comicforschung versammelt Bernd DolleWeinkauff mit Geschichte im Comic 20 Beiträge, die das Thema interdisziplinär beleuchten. Die AutorInnen kommen aus Medien-, Kultur-, Literatur- und Geschichtswissenschaften. Die Beiträge sind in vier Bereiche aufgeteilt: Zuerst werden theoretische Annäherungen an Begriff und spezifische Qualitäten von Geschichtscomics vorgestellt, anschließend deren Erzählweisen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Comics, die Geschichte von der Antike bis ins 20. Jahrhundert thematisieren, das vierte mit Comicerzählungen über Krieg und Frieden im 20. Jahrhundert. ...
Die Funktion des herstellenden Buchhandels im Prozeß der literarischen Kommunikation gewinnt im 18. Jahrhundert eine neue Bedeutung. Die Emanzipation des freien Schriftstellers und das Entstehen eines anonymen bürgerlichen Lesepublikums stehen in enger Korrelation mit der Entwicklung des Buchmarktes zu modernen Handelsformen. Als Folge davon wandeln sich die Beziehungen zwischen Autoren und Verlegern, das Selbstverständnis beider Teile und die Struktur des literarischen Lebens insgesamt. Dies alles ist nicht unbekannt. Gerade in den letzten Jahren sind mehrere zum Teil detaillierte Untersuchungen über Schriftsteller, Publikum und literarischen Markt des 18. Jahrhunderts erschienen. Doch fast alle von ihnen können sich bei der Erforschung des Verlagswesens nur auf eine sehr schmale, somit manchmal verzerrende und seit Jahrzehnten kaum verbreiterte Quellenbasis stützen². Überdies fehlt bisher eine dringend nötige Bibliographie des sehr verstreuten, oft an entlegenem Ort publizierten Materials. Die leicht erreichbaren Sammlungen von Korrespondenzen bedeutender Autoren wie Goethe, Schiller, Herder, Lessing, Klopstock mir ihren Verlegern (soweit deren Briefe überhaupt erhalten sind oder aufgenommen wurden) bieten eine Gipfelwanderung, auf der man die Verhältnisse in den Niederungen nur in sehr groben Umrissen erkennen kann. So undenkbar es wäre, von den genannten Dichtern auf die poetae minores ihrer Zeit pauschale Rückschlüsse zu ziehen – bei Verlegerpersönlichkeiten wie Cotta, Göschen, Nicolai und Reich führen Verallgemeinerungen zu ebenso irrigen Schlußfolgerungen. Um ein unverfälschtes Bild des Buchmarktes und literarischen Lebens zu gewinnen, bedarf es der literatursoziologischen Erforschung der Beziehungen zweit- und drittrangiger Autoren zu kleineren Verlegern. Die Quellenlage freilich ist nicht allzu günstig: oft wurden Verlegerbriefe als unbedeutend aus Dichternachlässen ausgeschieden. Die noch weitgehend unausgewerteten Nachlaßreste Heinrich Wilhelm von Gerstenbergs (1737-1823) enthalten eine wenngleich lückenhafte Folge solcher Dokumente, die einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren umfassen. An ihnen soll paradigmatisch verdeutlicht werden, welche Fülle bedeutsamer Hinweise auf die Entwicklung des Buchmarktes, des verlegerischen Selbstverständnisses und auch der Rolle des Autors im literarischen Leben diese bisher kaum beachteten Zeugnisse bieten können. Der den Briefen vorausgehende Kommentar kann im engen Rahmen dieses Beitrages auch wesentliche Aspekte nur mit wenigen Sätzen skizzieren.
The bibliography of the present volume has been composed by the writer, essayist, literary historian and translator Joachim Wittstock.
On August 13, 2010 Horst Schuller, university professor, former head of the German Studies Department of the University of Sibiu, Romanian-born German critic and literary historian reached the age of 70 years. The present article pays homage to the well-known scientist at reaching the venerable age.
The writer Emil Witting (1880-1952), known by German readers through the descriptions of the forests and pastures of the Carpathian Mountains, author of extensive relations dedicated to the bear (Frate Nicolae) and to deer (Scrimerul), conceives a novel dedicated to a painter connected to the Szekler’s world. Imre Nagy (1893-1976) served as a model for the main character. From this unfinished writing, three fragments were published. These have recently been translated into Hungarian, printed in Miercurea Ciuc in an illustrated edition containing Imre Nagy’s paintings and graphic works.
Gerda Mieß (born in Bistrita in 1896, dies in Cisnădie in 1954), is know for her verses published in periodicals and anthologies as well as for only collection of her poems (by Dr. Stefan Sienerth in 1987 in Kriterion Verlag Bucharest published). People interested in the history of literature knew that she had also written a novel in her youth, which, howeser, never came to the public during her lifetime or afterwards. Her descendants (the Herbert-László family) hade the manuscript prose work translated into computer script and took steps to publish the novel. It offers an insight into the mentality and behavior of the time around 1910, into the school system of the time and the problems of that time and the problems of women (education and employment of women).
The Chair of German Philology at the University of Sibiu delivered literary-historical studies on themes of the German Literature in Romania for several years. Together with the Forschungszentrum für Sozialwissenschaften (Research Centre for Social Studies), together with the local agency of the Romanian Academy Bucharest, denominated the Institute for Social and Humanistic Researches and together with other Chairs of the country there have been envisaged and performed community projects.
The contributor gives information on such projects on the basis of his knowledge of the involved staff, from the overview of agreements, methods and balances.
The author, attracted to the Romanian poetry written during the inter-war period, tried to translate into German some of the poems wirtten by Ion Pillat and Ion Barbu. From this pursuit he could learn a lot, not only thanks to his inclination towards the original text, by interpreting it from a semantic point of view, but also by searching the lexical equivalents established in the target-language. In the magazine, there are introduced poets that belong to the younger generation and so, he managed to approach their licirical creations more as a translator, especially those written by Nichita Stănescu and Ioan Alexandru. At the same time, the author narrates some of his experiences regarding the folklore poetry, his steps concerning the translation of the ballads written originally by Transylvanian Saxons in the literary German. Moreover, he does not fail to outline the realization of a short edition from the piece of work, created in Latin by the Transylvanian humanist Christian Schesäus, the poem Istoria Anei Kendi, translated with the help of a few contributors in Romanian, Hungarian and German.
The author starts from a study by Maria Fanache and Ilse Fels about Sibiu writers in the years of the „people’s democracy,” i.e. the period around 1960. The outlook and the stylistic structure were typical of socialist realism, while the criteria for the selection of the Romanian and German writers discussed were those of belles-letters adapted to propaganda purposes. The present paper rounds off the convenient aspects of the literature of the time with a series of aspects that had been kept silent or ignored for the sake of avoiding confrontation with certain factual contradictions which the socio-political changes of the „people’s democratic” dictatorship had brought about. In the summer of 1956, the state authorities considered a private literary meeting of over twenty persons an action meant to subvert the official ideology, an attempt to commit a conspiracy, and, later, some of those present came under investigation and served severe prison sentences.
The fulfillment of a century since the birth of writer and philologist Georg Scherg (1917-2002) is a good opportunity to recall his life and work. Born in Brasov, Scherg arrived in Sibiu only accidentally. Only later in his life he stated here for a longer time. He was appointed Head of the German Department at the recently established University of History and Philology in Sibiu in 1970. For two decades, until 1990, he had a fruitful activity, both as a teacher and as a prolific author and laborious translator of Romanian literature. He participates in research projects and symposiums of philological literary history, his efforts in this field being rewarded by his appointment as doctor honoris causa of the University „Lucian Blaga“ (1997). He was also involved in Sibiu’s literary life, leading for a long period of time a circle of artists attracted to
the poetic creation.
„Leonore”, the debut novel of the writer Adolf Meschendörfer (1877-1963), is rightly considered to be proof of the modern Transylvanian spirit at the beginning of the XXth century. The novel had been released during the first year of publication (1907/08) of the periodical edited by the author himself, “Die Karpathen“, and as a volume in 1920, being repeatedly republished during the course of the century both in German and in Romanian translation. The novelty of this literary work consists in the detached vision concerning the traditionalist mentality with its obsolete conventionalism and in adopting an unusual stylistic register as compared to national prose types, Meschendörfer relying on dynamism and laconic depiction. However, the deficiencies specific to a beginner are evident, as observed by the author’s contemporaries, involving an excessive reliance on older and newer literary models, inconsistencies of the fiction and decreases concerning adequate expression.
The writer Otto Fritz Jickeli (1888-1960) turned to events of the 19th century in his unpublished story Die Kosakenbraut. The revolution of 1848 /49 forms the chronological axis for the events in the description, with their befor and after. The episodes do not lack the unusual moments that occur in times of revolutionary upheaval. As is well known, the Imperial Austrian troops were supported in their fight against Hungarian revolutionaries by the Tsarist Russian army, and the armies of the insurgents finally succumbed to this military alliance of the great powers. The changing fortunes of war, the events effecting private life are vividly presented, also with the help of a spontaneous love affair between a Cossack commander of the Russian army and a Transylvanian woman who, under problematic circumstances, becomes the „Cossack bride” and mother of a half-Cossack. It is both fluent and stimulating reading about the customs and moral concepts of the time, aprose work that testifies to the author’s expertise and also to this sense of humour.
Der Beitrag untersucht anhand von Amazon-Kundenrezensionen zu Werken Judith Hermanns die Beweggründe für deren Verwendung. Dabei wird ersichtlich, dass eine Abgrenzung zur professionellen Literaturkritik vorhanden ist und durch mindestens sechs folgende Gründe ergänzt werden muss: (1.) virtuelle Hilfsbereitschaft, (2.) Nacherzählung des Inhalts, (3.) Wertung und Kaufempfehlung, (4.) Beschreibung des Lektüreprozesses mit Empfehlung für Art und Weise des Lesens, (5.) Kommunikationsmittel zwischen Kunden und Autorin sowie (6.) vernichtender Umgang mit Hörbüchern.
Ein blinder Fleck mag eine vereinzelte Fehlerquelle sein: ein weißer Fleck auf einer sonst gut kartographierten Fläche. Der blinde Fleck, mit dem es Christa Wolf zu tun hat, ist eher Teil und Makel der menschlichen Konstitution. Zu nahe(liegend), um in unseren Blickkreis treten zu können, gehört er der Anatomie unseres Wissens und Unwissens an; und was es mit diesem 'unser' und 'Un'- auf sich hat, liegt ebenfalls im Dunkeln. Wüssten wir, was und wo er ist, wäre er - wären wir - nicht mehr blind. Nicht, dass er uns ganz so unzugänglich ist wie Kants Ding an sich; er ist vielmehr 'an und für uns' da. Dank vor allem der breiten Rezeption der Psychoanalyse ist er uns, zumindest als Redensart, geläufig. Inwieweit er sich aufklären lässt, steht auf einem anderen Blatt. Dessen Erforschung stellt eine unabschließbare Aufgabe im Sinne von Freuds "unendlicher Analyse" dar. Als literarische Erbin deutsch-protestantischer Seelenprüfung ist Christa Wolf dieser 'Berufspflicht' beharrlich nachgegangen. Oder besser: sie wurde von ihr umgetrieben. Denn ihre Arbeit am blinden Fleck ist immer zugleich die daes blinden Flecks gewesen. Daher die böse Erfahrung, die sie eines Tages mit ihm machen sollte. Trotz einer jahrzehntelang geübten Gewissensforschung, die den Verhören der Stasi in nichts nachstand, stieß sie in deren Archiven eines Tages auf einen eigenen blinden Fleck. Und zwar einen, den sie am allerwenigsten an sich dulden konnte. Für solche Begegnungen hat Freud die Begriffe des "Unheimlichen" und der "Nachträglichkeit" geprägt. Es geht dabei immer um die "Arbeit" des Unbewussten.
"Wir sind nur Arlekin und Truffaldino / in einem tollen Stück", bemerkt Baron Weidenstamm zu seinem Diener Le Duc in Hofmannsthals Drama "Der Abenteurer und die Sängerin oder Die Geschenke des Lebens". Und zu Lorenzo Venier gewandt, urteilt er über sich selbst:
Hätte dieser da das Feur in seinem Blut so schön gebändigt wie du, so stünde nun ein andrer hier, ich bin ein Kartenkönig.
Auch Hofmannsthals Entwurfsnotizen zu "Ad me ipsum" setzen die Figur des Abenteurers in Relation zu einer Variation des Typus komische Person, zum Harlekin. Hofmannsthal führt diese Verwandtschaft in "Ad me ipsum" nicht deutlich aus. Seine Stichworte und auch andere Stellen im Werk lassen jedoch darauf schließen, daß die Gestalt des Abenteurers oder Verführers (ich verwende beide Bezeichnungen im folgenden synonym) und die Gestalt des Harlekins strukturell mindestens in drei Qualitäten miteinander korrelieren: Sie sind beide ohne Schicksal, sie sind beide ohne Schuld und sie beherrschen beide die Kunst des Wechsels, des Maskenspiels. Sie stehen außerhalb der Gesellschaft und ihrer sozialen Forderungen. Sie sind Maske, das heißt ohne Gewissen und jenseits der Umfriedung durch eine konventionelle Moral. Sie flottieren frei, sie beginnen, sie beenden, sie tauschen aus, sie verführen und lassen wieder zurück.
Stefan Zweig entwickelt in "Castellio gegen Calvin" (1936) die These, dass Machtformen, die Lebensprozesse mit Zwang regulieren und elementare Bedürfnisse dauerhaft unterdrücken, Widerstände hervorrufen, die letztlich die Emanzipation und Entfaltung des Unterdrückten forcieren. Am Beispiel des Liberalismus ursprünglich autoritär geprägter calvinistischer Gesellschaften veranschaulicht der 1934 nach London emigrierte Autor die Dialektik von Unterdrückung und deren Überwindung. Er thematisiert ein Verhältnis von Leben und Politik, das Michel Foucault mit dem Begriff der "Bio-Politik" bezeichnet. Dieser Begriff, der vor allem in jüngerer Vergangenheit vermehrt Aufmerksamkeit erfährt, beschreibt eine spezielle Form politischer Herrschaft, die sich durch "verschiedenste Techniken zur Unterwerfung der Körper und Kontrolle der Bevölkerungen" kennzeichnet. Die Anwendung dieser 'biopolitischen' Disziplinierungstechniken bringt nach Foucault einen speziellen Machttyp, die "Bio-Macht", hervor, die sich zu einem Prinzip aller modernen Staaten entwickelt und somit nicht nur auf Extremfälle zu beschränken ist. [...] In diesem Beitrag soll untersucht werden, inwiefern Stefan Zweig in "Castellio gegen Calvin" anhand der Darstellung des Calvin'schen Gottesstaats biopolitische Herrschaft thematisiert. Ausgehend von einigen Überlegungen zu dessen Komposition und der Schwierigkeit einer eindeutigen gattungstheoretischen Zuordnung wird Zweigs Darstellung von Calvins Herrschaft hinsichtlich der politischen Unterwerfung und Kontrolle des Lebens analysiert. Die Untersuchung schließt mit Blick auf den parabolischen Charakter des Textes, der eine Erklärung dafür bietet, warum Zweigs Darstellung des Calvin'schen Gottesstaats aus dem 16. Jahrhundert Charakteristika eines Machttyps aufweist, der sich nach Foucault erst Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt.
Der vorliegende Beitrag rekonstruiert anhand eines bisher in der Forschung kaum beachteten Textes Schernikaus den Weg, den dieser geht, um mit ästhetischen Mitteln "die welt [zu] verändern". In seinem Theaterstück "Die Schönheit", das im Dezember 1987 im Berliner SchwulenZentrum (SchwuZ) durch das Tuntenensemble "Ladies Neid" uraufgeführt wurde, gibt schon der Titel die Frage nach der Ästhetik vor. Das Theaterstück "Die Schönheit" stellt die Frage nach Schernikaus schriftstellerischer Schönheit. Schernikaus Schönheit, das ist zu zeigen, ist nicht Zierrat für sein politisches Anliegen, sondern seine Schönheit ist selbst der Bereich, in dem "die welt veränder[t]" wird.
Der Beitrag untersucht die Poetik des anonymen um 1929 erschienenen pornografischen Lyrikbandes "Die braune Blume". Der Text wird im obszönen und pornografischen literarischen Diskurs kontextualisiert. Seine Poetik ist, wie die Analyse zeigt, von einer restriktiven ökonomischen Regel geleitet und von einer einzigen Metapher bestimmt. Im Rückgriff auf Slavoj Žižeks Identifizierung des MacGuffin von Hitchcock mit Lacans Objekt klein a wird die Metapher der braunen Blume als poetisches Floralobjekt gelesen
Mystische Blendung : zu Gustav Theodor Fechners Selbstversuchen und seinem panpsychistischen System
(2005)
Vielleicht könnte man behaupten, daß im Fall Fechner die humanwissenschaftliche Erkenntnisbeziehung modellhaft zum Vorschein kommt, modellhaft nämlich in ihrer, wie Michel Foucault sagt, doppelten Qualität, "gleichzeitig gefährlich und gefährdet" zu sein, und in ihrer Eigenart, den Menschen als ihre Möglichkeitsbedingung und ihren positiven Gegenstand auszuzeichnen, als "Subject und Object der inneren Erfahrung zugleich", wie es in den Elementen der Psychophysik (1860) heißt. Fechner entwickelte als erblindeter Selbstbeobachter nicht nur eine Theorie über die Blindheit als solche, sondern über die an und für sich: die Blindheit des Sehens für seine eigenen Möglichkeitsbedingungen, die eine Blindheit des denkenden Ichs beim Denken seiner selbst vorstellt. Dem Auge, das ohne Vermittlung oder prothetische Unterstützung sich selbst nicht erblicken kann, kommt hierfür in doppelter Hinsicht eine Schlüsselfunktion zu. Denn was sowohl dem anschaulichen als auch dem begrifflichen Denken undenkbar bleiben muß, obschon es erkannt werden soll, wird zu einem Gegenstand von Dichtung oder Experimentalwissenschaft.
Die Vorstellung vom Sehen als körperinnerem, kognitivem Prozess erlaubte es zum einen die Außenwelt als von der Wahrnehmung unabhängig und damit Geister als existent zu imaginieren. Zum anderen löste sie literarische Suchbewegungen nach dem Möglichkeitsspektrum des Sehens aus, wie die Robert Musils in den 1910er Jahren. Burkhardt Wolf beschreibt dessen literarische Experimente als Fortsetzungen seiner experimentalpsychologischen Sehversuche: In "Monsieur le Vivisecteur" befasst er sich damit, wie man die vorschnellen Assoziationen des Auges zügeln könne; in der Novellensammlung "Drei Frauen" ging es ihm um Störungen des Funktionsfeldes von Wahrnehmung, Gefühl und Weltbezug. Für beide Auseinandersetzungen mit dem Sehen im Text waren Musils Wahrnehmungsversuche am Tachistoskop entscheidend. Insbesondere der Text "Das Fliegenpapier" lässt erkennen, wie sehr der Impuls für Musils Schreiben in der Störung des Sehens lag. Seine Texte können somit, so Wolf, als fiktionale Sehversuche, als Experimentalanordnungen des Sehens aufgefasst werden.
In Musils essayistischem Erzählstil hat die Erzählinstanz - mehr noch als direkte oder indirekte Figurenrede und Bewusstseinsdarstellung in Form von innerem Monolog oder erlebter Rede - tragenden Anteil an der erzählerischen Figurencharakterisierung. Wie Gunther Martens in seiner narratologisch ausgerichteten Analyse des "Mann ohne Eigenschaften unlängst gezeigt hat", existieren "bei Musil sehr viele erklärende Hinweise auf das Ungewusste und das Unbewusste der Figuren, wobei es sich eher um ein soziales als um ein psychologisches Unbewusstes handelt." Die im Folgenden unternommene Sozioanalyse der in ihrer Relevanz für den gesamten romanesken Handlungsaufbau bisher meist unterschätzten Figur des Generals Stumm von Bordwehr kann über weite Strecken direkt auf die Bemerkungen der Erzählinstanz zurückgreifen und die erhaltenen Informationen durch eine angemessene Berücksichtigung indirekter Charakterisierungsformen sinnvoll ergänzen, denn "Musil charakterisiert seine Nebenfiguren vor allem über ihre unfreiwilligen Tics, Reflexe und Gewohnheiten." [...] Aus den Überlegungen sollte insgesamt Folgendes ersichtlich werden: Die umsichtige literarische Gestaltung eines "zivilen Habitus" sowie das damit einhergehende tölpelhafte Auftreten des "unmilitärischen" Generals, der als Vertreter der "Pastoralmacht" im Romankontext eine figurale Verkörperung des "strukturellen Herrschaftsmodus" der Moderne darstellt, ermöglichen Stumm von Bordwehrs Funktion als "tätiges Werkzeug" des kakanischen Militarismus bzw. als Vertreter der "auf den Krieg hinarbeitenden gesellschaftlichen Kräfte". Mit dieser subtilen literarischen Habitusformung gelingt Musil nicht nur eine erzählerisch überzeugende Motivierung des geplanten romanesken Handlungsverlaufs, sondern zudem eine bestechende Analyse entscheidender sozialer Entwicklungstendenzen des 20. Jahrhunderts.
Das offizielle Programmheft der Salzburger Festspiele 2010, die ganz im Zeichen des 90jährigen Geburtstags der Festspielgründung standen, stellt die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres in eine Kontinuität von Hofmannsthals Festspielkonzept, dem eine dezidiert europäisch-kosmopolitische Ausrichtung nachgesagt wird: Mitten im Ersten Weltkrieg reifte in den Gründervätern, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt, Richard Strauss, Alfred Roller und Franz Schalk, der Entschluss, die gegeneinander gehetzten Völker durch Festspiele miteinander zu versöhnen, ihnen ein vereinendes Ziel zu geben. Hofmannsthal habe - so das damalige Festspieldirektorium - mit seinem "so zeitlos gültigen Gründungsauftrag" den "Friede[n] und de[n] Glaube[n] an Europa" in den "Mittelpunkt" jeder zukünftigen Festspielplanung gestellt. Doch bildet eine solche weltbürgerliche Ausrichtung tatsächlich das ideologische Fundament des von Hofmannsthal formulierten Festspielgedankens?
Der Beitrag vergleicht verschiedene Europa-Konzeptionen prominenter österreichischer Schriftsteller der Zwischenkriegszeit, die ganz unterschiedlich begründet sind: Während Hugo von Hofmannsthals Diagnose in erster Linie ästhetisch argumentiert, sind Stefan Zweigs Europa-Essays primär gesinnungsethisch motiviert. Demgegenüber bemüht sich Robert Musil um eine anthropologisch-verantwortungsethische Beweisführung.
Schmid versteht unter Fachliteratur – um die geht es, wie gesagt, zunächst – "eine beträchtliche Anzahl von profanen, nicht-fiktionalen Texten, die wissenschaftliche oder alltagspraktische Gegenstände behandeln". Allerdings notiert Schmid kurz darauf, dass mehrere Autoren anstelle von "'Fach- oder 'Fachsprache'", von "Fachliteratur" oder "Fachprosa" sprechen. Schmid betont dazu, dass es ihm eben weniger um literarische oder literaturhistorische Fragen geht, sondern vielmehr um fachsprachhistorische" Aspekte.
Monologic dialogues and dialogue structures in Wedekind's 'Frühlings Erwachen' A drama presents a plot which is constituted through dialogues between the characters. This article therefore attempts to explore several instances of dialogue from Wedekind's 'Frühlings Erwachen' by conversationalanalytical means; such an approach facilitates a clear description of the characters' failures in their interactions. This in turn reveals the specific features of literary dialogues from this period, which are constituted in writing and thus precisely planned; an author not only imitates acts and actors via a play's dialogues, but fundamentally creates and moulds the characters through dialogue.
Cílem tohoto článku je popsat, co je styl každodenního života a jak se liší od stylu poezie. Na základě stylistické analýzy básně "Panter" Rainera Marii Rilka je zřejmé, že Rilkovi nešlo primárně o zvíře jako takové, ale o to, jak chycené zvíře prožívá svoje uvěznění. Jako kontrast k básni je použita kapitola o panterovi v Brehmově "Životu zvířat". V tomto případě mluvčí vypovídá o světě, který je podle jeho přesvědčení skutečný.
On history in the present day. Laudatio to Lenka Vaňková.
This paper takes as its starting point several statements by Gottfried Wilhelm Leibniz on the role of the German language in literary and scholarly life during Leibniz's era. The languages of scholarship were Latin and French, and Leibniz himself published in both these languages. German was the language of practical life. Viewed from this perspective, it was almost inevitable that medieval and early modern medicine - not in the sense of academic theory, but as a practical activity - developed its own fully-fledged specialist language, which was largely based on the vernacular. In her studies of the language of historical medicine, Lenka Vaňková has shown how such vernacular language was (and potentially still is) able to function in specialist domains.
Mysticism means the verbalization of mystic experiences, or more precisely the verbalization of "unio mystica – the unification of the religious "I" with the absolute, and, in Christianity, with God. An interesting body of German mystic literature has survived from the medieval period, beginning with the "St. Trudperter Hohenlied" (around 1160). In "conjugal mysticism", the "unio" is viewed and verbalized as an experience of love, while speculative mysticism (especially as represented by the Dominicans) formulates a "different" theology, written primarily in German. These new mystical experiences require a new approach to language, i.e. methods of nomination which recall the principles of naming based on the use of metaphor and word-formation in professional language.
The article describes the role of German as a working language and official language of the European Union. It also focuses on issues associated with the notion of an 'overarching' language of general use: especially in the field of law, each language reflects the specific legal and administrative traditions of the society in which it developed, meaning that different languages frequently lack precise one-to-one equivalents for particular legal concepts. Finally, the author assesses the 'economic value' of several European languages as proposed by Ulrich Ammons, demonstrating that German plays a leading role in this regard.