830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Welche 'Sprache' sprechen heute eigentlich die Medien? Auf diese Frage können verschiedene Antworten gegeben werden, die aber alle um mindestens zwei Gravitationsfelder kreisen. Jedenfalls hat man heute den Eindruck, dass in der Sprache weder die begründende Rede (logos), noch die gemächlich erzählende Rede (mythos), sondern ein ontologischer Imperativ waltet, der alle Sprache konfisziert. Ein Imperativ, der in seinen absolutistischen Wahrheitsansprüchen die Räume des Anderen, Andersdenkenden und -handelnden immer mehr einengt und abdichtet, so dass die imperative Befehls-Sprache die auf ein Wahrheits-, Meinungs- und Herrschaftsmonopol vereidigt ist, sich in sich selber abschließt und dann keine Argumentation mehr zulässt. Diese Inbeschlagnahme der Sprache kann man heute an Phänomenen wie etwa der Ukraine, Griechenland oder dem Islam medial beobachten. So hieß es neulich im Spiegel: "Ich will also mein Deutsch-Sein zurück, und zwar, in loser Reihenfolge, von: Julian Reichelt, Béla Anda, Kai Diekmann, Ernst Elitz, Frank Plasberg, Günther Jauch, Markus Söder, Arnulf Barin, ach, die Liste ist zu lang. [...] Das populistische Dauersalbadern hat dabei schon länger die politische Diskussion ersetzt: Wo es früher mal, theoretisch jedenfalls, um Ursache und Wirkung ging, geht es heute nur noch um Wirkung. [...] Es ist eine politischmediale Verfallsgeschichte, Ergebnis von jahrelanger, jahrzehntelanger Entpolitisierung, die ein Vakuum der Gedanken geschaffen hat, eine galoppierende Prinzipienlosigkeit, einen wurschtigen Relativismus. [...] 'Um eine rationale Debatte zu vermeiden', kritisierte der Philosoph Slavoj Zizek gerade, 'begeben sich deutsche Medien immer stärker auf das Niveau der Boulevardpresse'."
Ein neuer Tonfall herrscht also in Europa. Überall hallt es wider von Losungen und Aufrufen, deren geistige Schlichtheit sich mit dem emotionalisierten Auftreten der Anhänger des kapitalistischen und nationalistischen Kultus verbindet und dabei nicht mehr an modernen Parteikämpfen, an Argumenten, Analysen, Vernunft und Aufklärung, sondern an atavistische Religions-, Stammes- und Nationalkriege erinnert.
Soziologische Theorien weisen von Anfang an, seit Auguste Comte und Max Weber, eine Schlagseite in ihrer Theoriebildung auf und bleiben in ihrer Medienkonzeption beschränkt, wie wir heute wieder in Entwürfen einer Theorie der digitalen Gesellschaft beobachten können. Diese Schlagseite im soziologischen Medienbegriff resultiert nicht nur aus ihrem modernen Blick auf die Gesellschaft, sondern ebenso aus einer medialen Abstraktion; trotz ihrer Empirie sind soziologische Theorien häufig mit einer blinden Stelle in ihrem 'Medienbegriff' behaftet. Zu erinnern sei hier nur an Max Webers Begriff der Rationalität, der höchst abstrakt vom konkreten Lauf der Gesellschaft abgezogen wurde; einer angeblich entzauberten Welt der Moderne, die jedoch in ihrer 'oikonomia' in Wahrheit erst recht vollständig verzaubert auftreten sollte. So blieb und bleibt ihre Modernität, die sie gegenüber der spekulativen, transzendentalen und metaphysischen Philosophie angeblich auszeichnet, ein höchst abstraktes Produkt, das sie freilich in den modernen, ausdifferenzierten Gesellschaften als etwas höchst Konkretes und Objektives präsentieren oder, aktueller und spezifischer formuliert, statistisch, probabilistisch, stochastisch und algorithmisch errechnen wollen. In diesem medialen Reduktionismus sind heute auch neue soziologische Modelle befangen, die nunmehr die digitale Gesellschaft in einem theoretischen Rahmen unterbringen wollen, dabei aber die letzte verbliebene gesellschaftliche Bodenhaftung verlieren und vollends in einen digital-informatischen Rationalismus abdriften, gegen den dann kein Widerstand mehr möglich ist.
Die Literatur spiegelt in Werken die Spuren der Kultur, der sie zugehört, wider und ist beauftragt der Gesellschaft Richtung zu geben. Deshalb zeigen literarische Werke die geschichtliche, soziale, wirtschaftliche Seite und Kenntnisse vor dem Hintergrund ihrer Zeit. Durch Migrationserfahrungen wird literarischen Genres ein neues literarisches Genre hinzugefügt, nämlich 'die Migrantenliteratur'. Obwohl die Migrantenliteratur andere politisch-historische Hintergründe in sich trägt, kommt es in ihrem Kontext zu ähnlichen Bildern und Problemstellungen des Eigenen und des Fremden. Die Zahl der Schriftstellerinnen in diesem Genre der Literatur ist gering, aber Emin Sevgi Özdamar ist eine weltweit berühmte Schriftstellerin. Özdamars Erfolg ist darin zu sehen, dass sie Wörter, Sprüche und Redewendungen aus ihrer Muttersprache unmittelbar ins Deutsche überträgt. Das Erzählverfahren von Özdamar ist von interkulturellen Bezügen hinsichtlich der deutschen und der türkischen Kultur geprägt. Genau aus diesen Gründen sollen in der vorliegenden Studie die Sichtweise von Frauen, Frauenbildern, verschiedenen weiblichen Rollen in der deutschen und türkischen Gesellschaft im Roman 'Die Brücke vom goldenen Horn' von Emine Sevgi Özdamar, einer weltweit bekannten Autorin, analysiert werden. Es wird beabsichtigt, aus dem Blickwinkel einer Schriftstellerin aufzuzeigen, wie sich die Frauenbilder in den Jahren 1966-1975 in Deutschland und in der Türkei darstellten, ob es Unterschiede zwischen den zwei Kulturen gab und vor welchem geschichtlichen und sozialen Hintergrund die Frau, die im Mittelpunkt steht, lebte.
Para obter informações sobre os processos de pós-edição (PE) e tomada de decisão no par linguístico alemão/português, este trabalho apresenta os resultados de um estudo experimental de PE das partículas modais alemãs (PMs) doch e wohl para o português brasileiro. As PMs são elementos linguísticos que apresentam dificuldades de tradução e PE, pois são diretamente dependentes do contexto em que operam. Com a intenção de investigar o esforço cognitivo despendido no processamento das PMs em tarefas de PE, foram utilizados três instrumentos de pesquisa: o programa Translog-II; o rastreador ocular Tobii T60; relatos retrospectivos (livre e guiado). Para a realização do experimento, 20 participantes brasileiros pós-editaram cinco insumos de tradução automática para o português com as PMs doch e wohl. Os resultados corroboram a suposição de GUTT (1998) e os resultados da análise processual conduzida por ALVES (2007), que revelam que a relação entre esforço e efeito não acontece com base em uma associação de proporção direta. Portanto, a análise do processamento das PMs em tarefas de PE demonstra que, em ambientes cognitivos diferenciados, a capacidade de metarrepresentação tem implicações distintas na atribuição do mínimo esforço cognitivo necessário para se alcançar um determinado efeito contextual.
Este trabalho teve a intenção de investigar sobre o processo de tomada de decisão quanto às funções comunicativas das partículas modais (doravante PM), frente a diferentes contextos. Nesse sentido, aplicamos um questionário online em alemão. Para a coleta de dados foi solicitado a 62 participantes alemães nativos e não nativos que selecionassem dentre um conjunto de orações (contendo ou não PMs) as que proporcionariam interpretações adequadas para contextos pré-estabelecidos. Os resultados apontam que os participantes nativos tiveram maior facilidade em selecionar as opções esperadas nas tarefas apresentadas, porém as reflexões sobre as decisões tomadas foram desafiadoras para ambos os grupos. Portanto, a análise de dados indica deficiências na compreensão da função e complexidade modal das PMs. Assim, além de investigar as decisões tomadas pelos dois grupos, procuramos oferecer ferramentas para o ensino das PMs em aulas de alemão.
Das Gedicht 'Verse, auf eine Banknote geschrieben' unterscheidet sich in der Formensprache derart von der frühen Lyrik Hofmannsthals, dass sich beinahe der Eindruck eines absichtsvoll Schlechten herstellt. Es handelt sich um Gedankenlyrik, die kaum etwas von der subtilen Widerständigkeit und traumhaften Hermetik aufweist, die an der Lyrik des jungen Hofmannsthal bewundert worden ist. Andererseits ist der Gedankengang so scharfsinnig und verdichtet durchgeführt, dass der Text trotz der konventionellen Form den meisten Zeitgenossen vermutlich unzugänglich gewesen wäre. Das Raffinierte des Texts besteht in einer merkwürdigen Dialektik von Mimesis an den besprochenen Gegenstand und Selbstverleugnung in einer Poetik der Nichtidentität.
A Editora da UFSC publica o ensaio "Negerplastik" ("Escultura Negra") de Carl Einstein (1885-1940), autor até então inédito no Brasil. No ensejo e em vista da premência atual do vínculo arte e ação política, este artigo apresenta informações multidisciplinares referentes à atuação do escritor/artista, inclusive a tradução para o português da "Negergebet" ("Prece Africana") e das "Drei Negerlieder" ("Três Canções Africanas") devidas à relevância da literatura e das artes africanas no trabalho legado por Einstein, bem como um mapa de leituras afinadas e úteis à compreensão de seu trabalho.
Anastasia Antonopoulou bietet eine stoffgeschichtliche Untersuchung mit ihrem Beitrag zur griechischen Revolutionsheldin Laskarina Bouboulina, die in der deutschsprachigen Literatur in auffälliger Weise domestiziert und verharmlost wird. Die Hauptfrage, die bei der Interpretation der philhellenischen Texte über Bouboulina im Rahmen dieser Studie gestellt wird, lautet folgendermaßen: Wie wird die Tat der Frau in diesen Texten legitimiert, wie wird die Motivation zur Tat dargestellt? Als gemeinsamer Punkt hat sich in allen Werken die Hervorhebung bzw. die Verabsolutierung des Rachemotivs erwiesen. Die philhellenische Literatur stellt Bouboulina weniger als bewusste Freiheitsheldin dar und vielmehr - in dieser Hinsicht stark von der historischen Realität abweichend - als Rächerin ihres Gemahls und ihrer Kinder.
Autofiktion ist en vogue. Karl Ove Knausgårds sechsbändiges Werk "Mein Kampf", Annie Ernaux' "Die Jahre" oder "Der Platz", Rachel Cusks Trilogie "Outline", "Transit" und "Kudos", Ben Lerners "Die Topeka-Schule" - all das sind Werke, die der "Autofiktion" zugerechnet werden. Autobiographie, das war seit Augustinus' "Confessiones" und Rousseaus "Confessions" die Schilderung eines Lebens mit Bekenntnischarakter und einem Anspruch auf Wahrheit, also dem Ziel, "Dichtung und Wahrheit" so weit als möglich zur Deckung zu bringen und so größtmögliche Authentizität zu erzielen. Im Gegensatz dazu ist "Autofiktion" eine Erzähltechnik, in der sowohl die Grenzen zwischen Autobiographie, Essay und Roman als auch zwischen Fakt und Fiktion aufgehoben und autobiographische Elemente mit fiktionalen Handlungselementen verwoben werden. Daraus ergibt sich eine Art "Versteckspiel", das Lesepublikum, Autoren und Kritiker fasziniert: Autofiktion hat die traditionelle Autobiographie (scheinbar) abgelöst und beherrscht derzeit Buchmarkt und Feuilletons, Literatur, Literaturbetrieb und Literaturwissenschaft gleichermaßen. Worauf gründet diese Faszination? Und wie lässt sie sich erklären?
Kinematographie und Hypnose
(2000)
Am 18. April 1921 notiert Victor Klemperer in sein Tagebuch:
Inzwischen schon 2 x im Kino gewesen. Am Do. mit Eva im eleganten Prinzeßtheater. [...] Das Drama selber – beliebtestes Thema: Verbrechen + Suggestion. Das Auge des Verbrechers in Einzelaufnahme, vergrößert, das eine Auge – das Stück hieß nämlich: "Der Einäugige".
In diesen knappen Bemerkungen über einen heute vergessenen Film deutet sich nicht nur die entscheidende Rolle der Nahaufnahme für die filmische Darstellung von Hypnose an. Dass Klemperer "Verbrechen und Suggestion" als "beliebtestes Thema" des Kinos bezeichnet, weist auch auf die erstaunliche Anzahl von Filmen hin, die ihren Zuschauern die "ungeheure Macht [...] der Suggestion" vorführen.
Die hier wiedergegebenen Auszüge aus Andrians Tagebüchern stützen sich zum größten Teil auf Exzerpte, die von meiner ersten Beschäftigung mit Andrian herrühren. Mein Hauptinteresse galt damals der Frühphase [...] Dem Anliegen der "Hofmannsthal-Blätter" entsprechend steht bei den folgenden, bis auf wenige Passagen bisher unveröffentlichten Tagebuchauszügen der "Blick" Andrians auf Hofmannsthal im Mittelpunkt. Es werden also vornehmlich die Passagen geboten, in denen Hofmannsthal direkt erwähnt wird. An einzelnen Stellen, wo es mir aufschlussreich erschien zu zeigen, wie Andrian andere gemeinsame Freunde einschätzte oder wo er gemeinsame Erfahrungen wiedergab, wurde Seitenblicken stattgegeben. [Ebenfalls aufgenommen wurden:] Exzerpte aus einem Notizbuch zu Vorlesungen der Philosophen Jerusalem und Eckstein zur Erkenntnistheorie und zu Kant [...] Den Abschluß bilden Andrians Notizen aus dem Jahre 1948 zu seinem Aufsatz über Hofmannsthal für Helmut A. Fiechtners Sammelband, in denen der Freund den Freund nur wenige Jahre vor seinem Tod rückblickend und nachdenkend noch einmal "entwirft".
Karl Lieblichs Lebengeschichte ist die eines weitgehend vergessenen, deutsch-jüdischen Dichters, der das nationalsozialistische Deutschland verließ, um ins brasilianische Exil zu gehen, und nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrte. Dieser Artikel setzt sich das Ziel, sein Leben nachzuzeichnen, seine literarischen und kulturphilosophischen Werke zu analysieren und in die Zeit einzubetten.
Seit der griechischen Antike schreibt sich bis in die heutige Zeit ein medialer Faszinationstyp fort, der in der Theorie mit Begriffen wie Nachahmung (mimesis) und Realismus, den Konzepten des Bildes bzw. des ikonischen Zeichens sowie der Illusion bezeichnet wird. Diese Theoriestränge lassen sich locker den Grundelementen der kommunikativen Urszene, in der eine 'virtuelle Realität' entsteht, zuordnen: Ein Sender ahmt nach beziehungsweise stellt dar, das mediale Substrat seiner nachahmenden Mitteilung ist das anschauliche Zeichen (Ikon), durch welches der Empfänger 'getäuscht' beziehungsweise illudiert wird.
Was ist der theoretische Kern dieser drei Aspekte? Sie alle kursieren um das Gravitationszentrum der Ähnlichkeit: Eine Konstruktion, demzufolge Texte, Zeichen, Medien ihren Signifikaten ähnlich werden können. Der Begriff Simulation, abgeleitet aus ‚similis‘, 'ähnlich', weist dieses Fundament noch aus; und um es schon einmal zuzuspitzen: Die Ähnlichkeit ist geradezu die Bedingung der Möglichkeit von Nachahmung, Bild, Realismus und Illusion.
In der diskursiven Konfiguration von Darstellung, Ikonizität und Illusion erzeugt die Ähnlichkeit das Phantasma einer Überschreitung der Medialität: Dem Modell nach akkumuliert das Zeichen Ähnlichkeiten und nähert sich dabei dem Referenten so lange, bis es idealerweise mit diesem konvergiert, seine eigene Zeichenhaftigkeit durchstreicht und die Illusion der Präsenz hervorruft. Das heißt: Die Rezipienten - so jedenfalls die innere Logik der Simulation - fallen für einen bestimmten Zeitraum auf die Illusion der virtuellen Wirklichkeit herein. Die Rezeptionsweise wird eigentlich seit der Antike bis in die Neuzeit immer wieder gleich beschrieben: Das Medium 'stellt vor Augen', das Zeichen wird in Richtung auf das Bezeichnete 'durchsichtig', der Rezipient verfällt der Illusion und verwechselt das Artefakt mit der Wirklichkeit.
El presente artículo explora una novela olvidada en la producción literaria de Hans Fallada: "Der Alpdruck". Esta novela, testimonio del sufrimiento y la esperanza de la sociedad alemana en los primeros años posteriores a la Segunda Guerra Mundial, indaga en la herencia del nacionalsocialismo en la vida individual y colectiva. Conceptos centrales como el arraigo, la identidad y el lenguaje se transforman en elementos centrales para comprender las consecuencias del terror político y el dolor de una existencia desprovista de horizontes afectivos y reflexivos. El artículo se detiene en dichos conceptos tomando algunos capítulos de la novela para evidenciar la permanencia del nacionalsocialismo en diversos aspectos de los sujetos y el intento de lidiar con dicha herencia para pensar Alemania.
El presente artículo propone estudiar a una figura destacada del movimiento expresionista alemán poco conocido en lengua española: Georg Heym. Notorio especialmente por su poesía y la fuerte influencia que ejerció en el desarrollo de la lírica en la Alemania del siglo XX, el estudio busca explorar la faceta menos conocida del autor: sus 'Novellen'. A través de este género, el autor radicaliza sus exploraciones estéticas, al mismo tiempo que expone las formaciones ideológicas de la burguesía del Imperio Alemán. En este sentido, el presente trabajo también ofrece una lectura política y las consecuencias de la creación artística expresionista en la configuración espiritual del nacionalsocialismo y la identidad alemana. Para indagar a profundidad dichas relaciones entre filosofía, política y literatura en la Alemania guillermina, se toma en consideración una selección de las 'Novellen' más emblemáticas del autor. Teniendo en cuenta esto, el artículo presenta una lectura renovada de un autor fundamental en la historia de la literatura alemana.
Hans Keilson faz parte do numeroso grupo de escritores de língua alemã que publicou entre as décadas de 1930 e 1950 obras sobre a Segunda Guerra Mundial e temas tangentes. Reconhecido tardiamente, Keilson escreveu romances, autobiografia e ensaios em que se confundem suas experiências, seu conhecimento técnico como psicanalista e a ficção. Neste artigo propomos uma leitura da novela "Comédia em tom menor" ("Komödie in Moll"), destacando a empatia como chave fundamental para leitura da obra, a focalização como expediente narrativo para alcançá-la, e a presença de elementos cômicos imiscuídos à realidade grave e por vezes trágica que é construída no conto.
Ao considerarmos as obras que compõem a Literatura de Testemunho, podemos observar a prevalência de textos autobiográficos relatando as atrocidades da perseguição nazista e dos campos de concentração. No entanto, há também muitas obras ficcionais, de teor autobiográfico ounão, que narram tais experiências e outras relacionadas aos sofrimentos causados pelo nacional-socialismo a grandes parcelas da população europeia. Ao analisarmos a obra "Der Tod des Widersachers", de Hans Keilson, procuramos determinar os índices de ficcionalidade que a afastam de uma possível leitura autobiográfica e refletir sobre as implicações éticas e estéticas de Keilson haver ficcionalizado experiências próprias.
Was beabsichtigt oder was bewirkt ein Autor, der 1880 auf dem deutschen Buchmarkt eine Novelle mit dem Titel "Der Heilige" erscheinen lässt? - Conrad Ferdinand Meyer, von dem hier die Rede ist, konzipierte seinen Text als historische Novelle: Handlungsschauplatz ist das hochmittelalterliche England, Stoff die Auseinandersetzung zwischen König Heinrich II. und Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury. Der Text gipfelt in der skandalösen Ermordung des Kirchenmannes durch die Schergen des Königs und thematisiert insgesamt die Validität von Beckets Heiligkeit. Weshalb diese Stoffwahl? - Der Blick auf Meyers erzählerisches Gesamtwerk zeigt, dass Kirche und Geistlichkeit bei ihm generell eine tragende Rolle spielen. Es scheint dabei allerdings weniger um Religion oder Religiosität zu gehen als vielmehr um Machtfragen. So benutzt Meyer in "Huttens letzte Tage", im "Amulett", in "Jürg Jenatsch" oder in "Gustav Adolfs Page" die konfessionellen Spannungen zur Zeit von Reformation und Gegenreformation, um Kampf, Krieg, Tücke und Verbrechen in Szene zu setzen. Ähnlich ist es auch mit den andern Texten Meyers, die sich - bekanntlich alle in historischem Erzählen - mit der Kirche oder vielmehr mit einzelnen ihrer Repräsentanten befassen. In "Engelberg", "Plautus im Nonnenkloster", den "Leiden eines Knaben" oder in der "Hochzeit des Mönchs" verkörpert die Kirche jeweils eine sehr fragwürdige Machtinstanz, die ihre meist egoistischen Ziele in raffinierter Rücksichtslosigkeit verfolgt. In historischem Kontext stellt sich bei all dem natürlich die Frage, ob man Meyer als Kulturkampfagitator verstehen muss, als Parteigänger mithin in jener machtpolitischen Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat, die das 19. Jahrhundert über längere Zeit geprägt hatte. Meyer würde dann zu jener damals recht großen Gruppe liberal gesinnter Autoren zählen, die in ihren Werken polemisch gegen Konservativismus und Kirche opponiert hatten. Ich möchte dieser Frage im ersten Teil meines Beitrags nachgehen und dazu einige Thesen entwickeln. In einem zweiten Teil werde ich auf die erwähnte Novelle "Der Heilige" zurückkommen und an ihr Meyers Position textbezogen verdeutlichen.
Ich werde im Folgenden zeigen, daß Fontane in "Effi Briest" mittels der Raumgestaltung eine Topographie des Fremden entwirft, die mit dem Verlauf und den Krisen der dargestellten Ehe korrespondiert. Der Roman projiziert die Ehekonflikte des Paares Effi–Innstetten auf den dargestellten Raum. Er tut dies über den Gegensatz von "Natur" und "Kultur", der als kulturgeschichtliches Ordnungs- und Denkmuster die Geschlechterrollen gleichermaßen wie die Topographie strukturiert. In diesem Vorgehen gerät Fontane der Romanraum zum "Ort der Zivilisationsarbeit". Und eben darin gelangt jenes "versteckt und gefährlich Politische" zum Ausdruck, das Fontane so sehr interessierte.
The animated statues, robots and monsters in German Romantic narratives, as I will argue throughout, tell us something about the Romantic conception of the mutually embedded relationship between art and life. In the works of the German Romantics, the theme of artificial humans thus has an essentially autopoetic, or selfreflexive, function (cf. Schmitz-Emans 1993, 168f). It corresponds in exemplary fashion with Friedrich Schlegel´s idea of transcendental poetry, which should always be “poetry and simultaneously the poetry of poetry” (Schlegel [1985], 50). In the theme of artificial life as well as in transcendental poetry, the observation of the world is integrally bound up with the observation of art and the self (cf. Kremer [1996], 8ff).
Athanasios Anastasiadis wirft einen Blick nach Österreich, auf das Werk Franz Grillparzers, und beschreibt dessen Rezeption der griechischen Antike und - damit verbunden - philhellenischer Gedanken. Franz Grillparzer war ein vorzüglicher Kenner der antiken Literatur, die er im Original intensiv studiert und exzerpiert hat. Seine klassisch-humanistische Bildung hat ihn aber keineswegs dazu bewogen, zum Anhänger der philhellenischen Bewegung zu werden, sich publizistisch zum griechischen Unabhängigkeitskrieg von 1821 zu äußern oder gar aktiv daran teilzunehmen. Keineswegs lässt sich sein Werk dem literarischen Philhellenismus zuordnen. Aber Franz Grillparzer und seine Dramen weisen in dreierlei Hinsicht Bezugspunkte zu Griechenland, und zwar zum antiken wie zum modernen auf, die im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen stehen: 1) Zwischen 1817 und 1831 verarbeitete er in seinen 'Griechendramen' Stoffe der klassischen Antike. 2) Im Jahr 1843 unternahm er eine Reise in den Orient und hielt sich auch im jungen griechischen Staat auf, wovon er in seinem Tagebuch auf der Reise nach Konstantinopel und Griechenland desillusioniert Zeugnis ablegte. 3) Die Griechendramen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Griechenland rezipiert. Sie blieben bis in die 1930er Jahre auf Athener Bühnen präsent und wurden in der Presse kontrovers diskutiert.
Anna Ananieva und Rolf Haaser zeigen in ihrem Beitrag über den Gymnasialreformer Hermann Köchly, mit welchen Herausforderungen der Einsatz für eine liberale Reform des Gymnasialwesens, das in den 1840er Jahren als überkommen und fragwürdig diskutiert wurde, konfrontiert war. Köchly gründete den demokratisch strukturierten Dresdener Gymnasialverein und damit einen Diskursraum, in dem schulreformerische Pläne kontrovers diskutiert werden konnten und in dem sogar Pläne eines eigenen Mustergymnasiums geschmiedet wurden, die sich wegen des Widerstands der Behörden jedoch nicht umsetzen ließen. In Dresden, das macht der Beitrag deutlich, "verschob sich sichtbar das gesellschaftliche Verständnis des Erziehungswesens von der autokratischen Zuständigkeit des Staates hin zu einer kollektiven Angelegenheit der gebildeten Öffentlichkeit, die sich keineswegs nur aus dem Bildungsbürgertum rekrutierte".
Através da ideia de quimera, esse ensaio tentará compreender a constituição aberta do personagem Odradek, da narrativa curta "A preocupação do pai de família" de Franz Kafka. O interestante nessa construção literária seria o deslocamento (inclusive das possibilidades de expressão de gênero nas línguas) que Odradek impõe ao esforço constante do narrador (representante de grupos sociais específicos) em categorizá-lo e, por consequência, do leitor, que tentaria encerrá-lo num tipo fechado de interpretação. Odradek parece um tipo de ser incapturável pelas principais categorias, sejam elas literárias, biológicas ou sociais, que ajudaram a fundar a ideia de Modernidade.
The research of phraseology in fiction has gained importance from its wide potential of its application in modern literature. This creative linguistic phenomenon manifests itself primarily in the branch of “author phraseologism”. Author phraseologism indicates the phraseological units that appear in the works of a certain author; these units may occur frequently or may occur in isolated cases throughout the his/her work. Author phraseologism is regarded as a main source of creative expressions. If these creative expressions are subjected to circulation and wide usage, they develop into established phraseologisms that become well-known to the public. A renowned exemplification of this is the quotation from Hamlet “to be or not to be, that is the question”. Generally, these author phraseologisms have certain functions to fulfil; they give the literary work a semantic and aesthetic value.
Therefore, this paper attempts to explore Peter's active creative work on his poetic language since he rarely tends to use the fairly frozen idiomatic phrases that have widely been used before his time. This research paper analyses these creative phrases syntactically, semantically and metaphorically by identifying the phraseological potential, aesthetic value and poetic function in some of Peter's short stories.
The selected short stories of Peters that are analysed, are a part of the most modern literary works. This could be the reason for that his newly created phrases, have not been acknowledged as fixed phrases yet. The fact that the phrases are not repeated within the same story or in other works by himself, may be one of the reasons for that the investigated examples cannot be considered as anchored phraseologisms.
What gives this paper importance is the study of the creative language of Peters. Furthermore, this paper contributes to synchronous and documentary research of phraseology in the German literature. Peter's works has been previously studied from a literary and cultural point of view, however the linguistic aspects of his works were not given sufficient attention.
Bu araştırmada, 2016 yılında U. Ü. bilimsel araştırma projelerini destekleme birimi (BAP) desteğiyle başlatılan bir proje kapsamında yapılan yabancı dil öğretiminde dijital oyunlar ve oyunlaştırılmış uygulamalar geliştirme çalışmaları ele alınmıştır. Proje sürecinde yapılan alanyazın taraması ve öğretmenlerle yapılan anket çalışması sonucunda yabancı dil öğrenimi ve öğretimi süreçlerinde 3B dijital oyunların yeterince kullanılmadığı ve öğretmenlerin dijital oyun kullanma ve geliştirme konusunda yeterli kuramsal ve uygulamalı bilgiye sahip olmadıkları belirlenmiştir. Bu sonuç dikkate alınarak yapılan bu çalışmanın üçüncü bölümünde öğretmenlere ve materyal geliştiricilere yol göstermek amacıyla dijital oyun geliştirme süreci aşama aşama somut örneklerle ortaya konmuş, bu süreçte kullanılabilecek, materyal geliştirme araçları ayrıntılı olarak tanıtılmıştır. Söz konusu proje süreçlerinde elde edilen ve bu çalışmada ortaya konan bilgilerin yabancı dil öğretiminde dijital oyunların yaygınlaşmasına ve yabancı dil öğretmenlerinin kendi dersleri için dijital oyun materyallerini geliştirmelerine katkı sağlanması hedeflenmektedir.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit den Schwierigkeiten der Übersetzung von Humor und verschiedenen möglichen Übersetzungsstrategien für die Übertragung von Humor von einer Sprache bzw. Kultur in eine andere. Er enthält ferner eine Fallstudie, die sich mit den sehr erfolgreichen Synchronisationen des Synchronregisseurs und -sprechers Rainer Brandt in den 1970er/ 80er Jahren befasst. Dabei wird gezeigt, dass Kreativität und Mut zum Risiko in manchen Fällen sogar die synchronisierte Fassung erfolgreicher als das Original machen können. Es zeigt sich also, dass es sinnvoll ist, auch in der Synchronisation öfter vom Postulat der unbedingten Treue zum Original abzuweichen.
Die philosophische Erkenntnis in der 'Klage der Ceres' : Schillers Adaption des Proserpina-Mythos
(2018)
While Ceres behaves actively and energetically in the traditional myth, Friedrich von Schiller's poem 'Klage der Ceres' (1797) shows her within the same ancient plot but as a more emotional figure. This detailed analysis explains the poem's structure and the stylistic devices which lead to its philosophical impact. It also addresses the awareness that death is a part of life and discusses how art can help to reinvent traditional ideas.
Schon vor Mitte des 19. Jahrhunderts war mit der Romantik auch der frühromantische, von Friedrich Schlegel vorgebrachte Grundsatz, Poesie kann nur durch Poesie kritisiert werden, zusamt der ihn begleitenden Konzentration auf Dichtungskritik obsolet geworden. Heine prägte 1831 die berühmte - Romantik und Klassik umgreifende - Formel vom Ende der Kunstperiode. Der konstatierte Paradigmenwechsel von einer autonomen, alltagsabgehobenen Dichtung hin zu einer politisch lebensbezogenen Literatur bedeutete aber nicht, dass poetische Ansprüche aufgegeben worden wären. Dies war, was keines neuerlichen Nachweises bedarf, weder bei Heine selbst der Fall, noch bei einer Vielzahl seiner gleichfalls innovativen literarischen Zeitgenossen im Vor- und Nachmärz. Es ist ferner geläufig, dass sie zumeist darin übereinkamen, eine neue Poesie, eine mehr oder weniger zukünftige Poesie des Lebens zu fordern und zu suchen - im einzelnen freilich auf unterschiedlichen Wegen. Vernachlässigt hingegen hat man die Rolle der Literaturkritik bei diesen Bemühungen. Zu fragen ist nicht nur nach dem Verhältnis von politischen und poetologischen Schriftstellerkonzepten, sondern insbesondere nach der ästhetischen Fundierung politisierter literaturkritischer Feststellungen, Wertungen und Forderungen der Zeit um 1850. Es geht um die Praxis damaliger Literaturkritik, die bisher hinter einem Forschungsinteresse an der Theorie und an programmatischen Selbstbekundungen der Kritiker zurückstand. Versucht wird deshalb zunächst ein Umriss am Beispiel dreier exponierter Autoren: Ludolf Wienbarg, Friedrich Theodor Vischer und Julian Schmidt - Literaturkritiker alle drei, die beiden erstgenannten zudem Schriftsteller und Ästhetiker.
Es gehört zu den Eigenarten der Romane Klaus Manns, daß ihre Handlung vorzugsweise in der Gegenwart oder zumindest der jüngsten Vergangenheit angesiedelt ist. Das war - um nur diese Beispiele zu nennen - der Fall in "Flucht in den Norden", in "Mephisto" und in "Der Vulkan". Es trifft in besonderem Maße für einen Fragment gebliebenen Roman "The Last Day" zu. Er sollte an einem einzigen Tag, dem 13. August 1947, spielen, und dies war auch der Tag, an dem Klaus Mann die ersten Notizen zu dem Roman niederschrieb. Ein hohes Maß an Aktualität war diesem Projekt also von Anfang an eigen, und dieses Maß verringerte sich bis zum April 1949, dem Zeitpunkt der letzten Arbeiten an dem Manuskript, nicht im geringsten, es nahm eher noch zu. Wie bekannt, handelt es von dem tragischen Untergang zweier Intellektueller im Kalten Krieg.
"Es ist wohl eine Regel, daß in gewissen Jahren der Geschmack an allem bloß Individuellen und Besonderen, dem Einzelfall, dem 'Bürgerlichen' im weitesten Sinne des Wortes allmählich abhanden kommt. In den Vordergrund tritt: Das Typische, Immer-Menschliche, Immer- Wiederkehrende, Zeitlose, kurz: das Mythische." Mit diesen Worten umreißt Thomas Mann im Jahre 1942 in seinem Vortrag Joseph und seine Brüder einige Beweggründe für seine fast sechzehnjährige Arbeit an dem "abseitigen, fernliegenden Stoff [...] der biblischen Legende", die er zu einem vierbändigen Romanwerk ausarbeitete. Ein wenig seltsam mutet es hier an, wenn man Thomas Mann, den bürgerlichen Romanautor, der stets darauf bedacht war, eben gerade das ganz Besondere, den nicht alltäglichen Menschen, den Einzelgänger und Außenseiter seinen Lesern vor Augen zu führen, vom "bloß" Individuellen reden hört; ganz so, als seien seine früheren Werke – cum grano salis – lediglich Geburtswehen eines weit größeren Unterfangens gewesen, welches nun endlich im Stande sei, zum Kern vorzudringen, um die nötigen aber überständigen Randerscheinungen hinter sich zu lassen. Thomas Mann führt den Leser sicherlich etwas in die Irre, wenn er hier behauptet, das Interesse am Individuum sei ihm in gewissen – und dies meint späteren – Jahren abhanden gekommen. Der Protagonist seiner Tetralogie, Joseph, scheint doch gerade ein ganz außergewöhnlicher Mensch zu sein, der, mit einigen, später zu erörternden Besonderheiten, eben genau das Individuum par excellence darstellt. Oder verhält es sich in Josephs ganz spezifischem Fall noch etwas komplizierter und seine Besonderheit und das Typische schließen sich gar nicht gänzlich aus?
El Romanticismo alemán se sirvió del drama con menos frecuencia y con menos éxito que los movimientos estéticos que lo precedieron. Pero existió un teatro romántico alemán y llegó a desarrollar una serie de características distintivas. En la medida en que estas características se analizan a la luz del programa del Romanticismo mismo, se pueden ver con algo más de claridad algunas de las posibles razones por las cuales los románticos alemanes no solo no produjeron gran cantidad de obras teatrales sino que tampoco encontraron en el teatro un vehículo apropiado para parte importante de su propuesta. El objetivo del presente artículo es llevar a cabo dicho análisis y reflexionar en torno a la naturaleza del drama alemán del Romanticismo y las razones de su desarrollo comparativamente menor.
Das Pathos, mit dem die Intellektuellen seit 200 Jahren als moralische Autoritäten angerufen oder als 'Verräter' oder 'Volksfeinde' mißachtet wurden, ist einer generellen Ernüchterung gewichen. "Ich möchte nicht, daß Männer für mich denken", schrieb Sibylle Berg 2009 in Literaturen. Mit Habermas, Luhmann und Adorno weiß sie nichts mehr anzufangen. Vorstellen kann sie sich als Intellektuelle allenfalls "Susan Sontag, Hannah Arendt oder Oriana Fallaci [... ] Alle nicht deutsch. Alle eine Mischung aus Publizistinnen und Philosophinnen. Und Frauen." Immerhin gesteht sie auch den in ihrer Sicht langweiligen und wirkungslosen männlichen Intellektuellen eines zu: Zwar sei es "möglicherweise egal, ob es sie gibt oder nicht, die Intellektuellen. Nur so langweilig ist es ohne sie. So grau und reduziert auf unsere Grundbedürfnisse: Fernsehen schauen, essen und meckern." Was hier eher leichtgewichtig als Kultur- und Patriarchatskritik daherkommt, findet sein positives Pendant im Konzept des 'nomadischen Intellektuellen', wie es Toni Tholen Enzensberger zuschreibt. Dessen Unterhaltungswert bleibt auch hier im Zentrum: Von besonderem Interesse sei "das Verfahren des Sich-Aussetzens", das das Ich zum Schauplatz innerer Erfahrung, nicht notwendigerweise aber prinzipienfester Selbstbehauptung mache. Damit aber ist jenes Moment des Posierens, Inszenierens und Skandalisierens ausgesprochen, das die intellektuelle Intervention von allem Anfang an begleitet hat - und vielleicht ihr zentrales Charakteristikum bildet. Zwischen Arbeitszimmer und Literatencafé, punktuellem Engagement und "Distanz gegenüber allen festen Positionen und ihren Inhabern", zwischen Bekenntnis und Verrat profiliert sich der/die Intellektuelle als "Paria und Privilegierter" gleichermaßen.
Uluslararası Savaş ve Kültür Sempozyumu, Amasya Üniversitesi ve Kıbrıs Balkanlar Avrasya Türk Edebiyatları Kurumu (KIBATEK) iş birliği ile 17-19 Kasım tarihleri arasında Amasya Üniversitesinde gerçekleştirilmiştir. Savaş, kültürü şekillendiren, yönlendiren ve değiştiren ve kültürle olan bu ilişkisinden dolayı kendi diyalektiğini doğuran bir olgudur.
Viyana doğumlu yazar Gustav Meyrink, fantastik konuları ele aldığı çok sayıda eser vermiştir. Yazarın "Golem" ve "Batı Penceresinin Meleği" adlı romanları Türkçe'ye çevrilmiştir. Bu çalışmada ele aldığımız eseri ise "Kardinal Napellus" adlı öyküsüdür. Bu öyküde, Radspieller adlı bir keşişin yaşadığı dinsel değişim anlatılır. Yapılan bu çalışmada, olağanüstü olayların ve dinsel konuların iç içe geçtiği öykü, Mircea Eliade'nin çalışmaları bağlamında ele alınmıştır. Çalışmanın ilk bölümünde hiyerofani, kutsal ve kutsal-dışı gibi kavramlar açıklanmaya çalışılmıştır. Eserin incelendiği bölümde ise Radspieller'in kutsal bir yaşamdan kutsal-dışı bir yaşama geçişinde etkili olan mavi kurtboğan bitkisinin bir hiyerofani olarak tanımlanabileceği ve bu bitkinin erginlenme için önemli bir rol oynadığı sonucuna varılmıştır.
In Jacques Derridas späteren Schriften gibt es eine interessante, bisher unbeachtet gebliebene Denkfigur, die an den Begriff und die Gattung des 'epitáphios', der Grabrede und deren Nähe zum Epitaph, der Grabinschrift, gekoppelt und am Übergang zwischen lebendigem Gesprächszusammenhang und nachträglicher Schriftlichkeit angesiedelt ist. [...] Mit dem 'epitáphios', so die These, die ich in den nachfolgenden Ausführungen entfalten möchte, liegt eine Denkfigur vor, an die sich eine Neubestimmung des poststrukturalistischen Subjekt-Begriffs anschließen lässt. Wenn im Zuge des Strukturalismus der 1960er Jahre der "Tod des Autors" proklamiert wurde, so schließt sich in Derridas Denken seit den 1990er Jahren an diese metaphorische Formel ein Nachdenken über den realen Tod des Autors an, das in einer neuen Relevanz des Subjekts im Text mündet. In unmittelbarem Zusammenhang damit steht zugleich eine Neukonzeption des Traditionsbegriffs. [...] Derrida, so die These, die ich im Folgenden anhand einiger Lektüren seiner späteren Schriften entfalten möchte, sucht gewissermaßen die etymologischen Wurzeln des Traditionsbegriffs auf, wonach die persönliche Interaktion und das Moment der Verpflichtung wesentlich sind, schreibt seinem Modell der Überlieferung dabei aber zugleich die stetige Umkehr, die revolutio mit ein. Die Frage lautet angesichts dieser Beobachtung nicht, inwiefern die Dekonstruktion als Reflex eines postmodernen Traditionsverlusts zu begreifen ist, sondern es soll vielmehr aufgezeigt werden, dass sie angesichts beschleunigter postmoderner Prozesse sozialen Wandels einen Traditionsbegriff entwirft, der tragfähig bleibt und ein neues Denken des Subjekts integriert.
Sömürgeciliğin farklı bakış açılarıyla sorunsallaştırıldığı postkolonyal düşünce, kimi yazarları derin bir etki altına alarak söz konusu yaklaşımlara ilişkin düşüncelerini yazınsal yapıtlarında yansıtma olarak açığa çıkmıştır. Bu yazarlardan biri olan çağdaş Alman Edebiyatının en önemli isimlerinden Uwe Timm, 1978 yılında kaleme aldığı ve 1904-1907 yılları arasında geçen sürede Almanya'nın söz konusu dönemde sömürgesi olan Güney Afrika'da yaşamakta olan yerliler ile Almanlar arasındaki mücadelenin konulaştırıldığı Morenga adlı tarihsel romanında kurguladığı Gottschalk karakterinin "Beyaz Kıta"dan "Kara Kıta"ya gelişiyle birlikte kişisel ve sosyal yaşamına ilişkin yaşadığı değişimleri gözler önüne sermiştir. Polonya asıllı İngiliz yazar Joseph Conrad ise, 1899 yılında yazdığı Karanlığın Yüreği adlı yapıtında, "Kara Kıta"ya bir iş için görevlendirilen Marlow'un kıtanın derinliklerinde beyazların yerlilere uyguladığı işkencelerle birlikte deneyimlediklerini anlatılaştırır. Bu bağlamda, postkolonyal kuram ışığında karşılaştırmalı ve metin içkin yöntemle irdelenecek olan söz konusu çalışmada öncelikle postkolonyalizmin bir kuram olarak ortaya çıkışı ve postkolonyal edebiyatın sınırlarına değinilecek, söz konusu iki yapıtta, Afrika topraklarına görevlendirilen başkahramanların kıtada kaldıkları süre boyunca geçirdiği değişim irdelenecek, bir sonuç değerlendirmesi yapılarak çalışma sonlandırılacaktır.
'Leutnant Gustl' als eine repräsentative Figur für die
Identitätsdefizite in der Gesellschaft
(2018)
In vorliegender Arbeit haben wir den Versuch unternommen, die Novelle mit dem Titel "Leutnant Gustl" von Arthur Schnitzler im Lichte der wissenschaftlichen Literatur mit dem deskriptiven Verfahren zu analysieren. Es geht darin um einen Konflikt zwischen der inneren Welt des kleinbürgerlichen Protagonisten der k.u.k. Monarchie der Jahrhundertwende, und der Gesellschaft, in der er lebt. Hier wird vorwiegend die Identitätskrise der Figur Leutnant Gustl, die mit seiner Umgebung zu tun hat, und die sich mit der Überwindung derselben auseinandergesetzt. Bei der Analyse wird nicht zuletzt auf die Fragen eingegangen, worin die Identitätsprobleme liegen, wie der Protagonist aus diesen Problemen herauszukommen versucht.
Else LaskerSchüler (1869-1945), among the significant expressionist woman writers, did not only suffer from being both a woman and author, but also had to struggle under difficulties of being a hebrew. In this paper, especially the letter novel titled "Der Malik : Eine Kaisergeschichte" has been handled in the light of Homi K. Bhabha's 'Third Space Theory'. In regard to this, the "Third Space", which is defined by postcolonial theoretician Homi K. Bhabha as an extra place where minorities and outcast groups can express themselves in his work "The Location of Culture", is adapted to the literary "Orient" and defined once again in Else Lasker-Schüler's novel as it was never approached and interpreted before. In this sense, this supports the relevance to analyze her mentioned works in terms of the "Third Space Theory". Else Lasker-Schüler constructed a new world for herself through literature; her works were her life and her life was her works.
Lion Feuchtwanger (1884-1958) schrieb zahlreiche Gegenwartsromane, aber seinen Ruhm begründete er mit der historischen Dichtung, die er für die Aktivierung von Vernunft und Rationalität einsetzt. Sei es im Exil oder in der inneren Emigration, es war für Schriftsteller nicht einfach das Phänomen des "Nationalsozialismus" und vor allem Hitler als eine literarische Figur darzustellen. Um eine größere Leserzahl zu erreichen bevorzugte Lion Feuchtwanger historische und biographische Romane. In dem Roman "Der falschen Nero" übt er mittels Satire politische Kritik gegenüber den aktuellen Begebenheiten seiner Zeit aus.
Der Schwierige von Hugo von Hofmannsthal reflektiert die Lage, die dem Niedergang der Habsburger Monarchie parallel verläuft. Gleichzeitig ironisiert das Lustspiel eine Gesellschaft, die von den Krisen der Moderne geprägt ist und infolge dieser deren bisher bestehende Form sich auflöst. In der vorliegenden Untersuchung wird das Argument stark gemacht, dass Der Schwierige in einer krisenhaften Phase auf alte gesellschaftliche Normen und Werte zu verweisen sucht und dass dieser Verweis eine nostalgische Haltung repräsentiert. "Der Schwierige" stellt im Sinne einer kulturellen Restaurierung eine Beschönigung althergebrachter Lebensformen dar, die der Ungewissheit des Jetzt gegenübergestellt wird.
Çeviri, birer eyleyen olarak çevirmenlerin yönlendirdiği bir eylemdir. Bu gerçek, bilgi teknolojilerinin bu uygulama sahasında varlıklarını yoğun biçimde hissettirdikleri günümüz çeviri dünyası içinde de geçerliliğini korumaktadır. İnsanın merkezde bulunduğu her uygulama sahasında olduğu gibi çeviri alanında da nesnel ölçütlerin bulunup uygulanabilmesi, beklenen ve arayışında olunan bir konu olagelmiştir.
Bugün özerk bir araştırma alanı olarak çeviribilim, salt araştırma alanında (pure research) çeviri olgusuna dâhil bütün boyutları betimlemeye ve buradan üst ilkelere ulaşmaya çalışırken, uygulamalı araştırma alanında (applied research) ise çeviri edimi ile ilgili nesnel ölçütler üretmeyi denemektedir. Bu yönüyle çeviribilimciler, çeviri eleştirisi, çeviri politikası, çeviri araçları alanlarında olduğu gibi akademik çeviri eğitiminde de nesnel ölçütleri aramaktadır.
Konu somut olarak çeviri uygulamalarının yaptırıldığı derslere indirgenirse, çeviri derslerinde metin seçiminin, bugün öznel gerekçelere dayandığı söylenebilir. Bu durum, bu çalışmada seçilen konunun sorunsallaştırılmasını önemli hale getirmektedir. Bu çalışmanın temel amacı, çeviri derslerinde metin seçiminin ölçütlerini saptamaya çalışmaktır.
Çeviri eyleminin yüzyıllarla ifade edilen ve Milattan önceki devirlere kadar uzanan tarihine karşın çeviri etkinliğinin öğretilebilir bir olgu olarak ele alınması, bilindiği üzere yeni bir konudur. Bu öğretme işinin eğitme biçimiyle ele alınıp üniversiter eğitim modelleri ile ele alınması ise, görece çok daha yeni bir görüngüdür. Türkiye'de de son birkaç on yıldır çeviri eğitimi veren akademik birimlerin varlığı ile konu tamamı ile akademik mecraya taşınmış ve tartışılmaya başlanmıştır. Bu tartışmalar ise, akademik çeviri eğitimi yoluyla oluşturulması ve/veya geliştirilmesi amaçlanan 'çeviri edinci' kavramı üzerinden yürütülmektedir. Çeviri edinci, akademik çeviri eğitimi açısından merkezi bir konu olarak değerlendirilebilir. Çünkü 'çeviri edinci'nin nasıl tanımlandığı, verilen eğitimin içeriğini ve usulünü belirleyebilecek denli temel bir sorgulamadır. Bu çalışmada 'çeviri edinci' kavramı tanımlanmaya çalışılacak, buradan hareketle akademik çeviri eğitiminin koşulları ve çevirmenin öznitelikleri içeriklendirilmeye çalışılacaktır.
"Bir varmış, bir yokmuş" tekerlemesiyle başlayıp, okurunu Pertev Naili Boratav'ın deyimiyle "kendi içindeki bir mantığı" üzerinden "peşin olarak kabul edilmiş imkânlar" dünyasına alan masallar, dijitalleşen günümüz dünyasına kadar 200 yıldan fazla tarihsel arka planıyla barındırdığı imgesel evreni bugün dijitale taşımış yazınsal bir türdür. Mekân-sızlık- ve zaman-sızlık- bağlamında kurmuş olduğu yapı gereği, dijitale dönüşümünde başka bir evren kurma imkanına yer bulan masallar, hegemonyanın kurmuş olduğu düzeni alt üst etme sancısını da doğurmuştur. Bu bağlamda Grimm Kardeşler’in yazmış olduğu geleneksel Kurbağa Prens (1812) masalına eklediği pek çok prenses protagonistiyle, yeni bir dil inşa eden Fadime Uslu tarafından yazılan Kurbağa Prens (2020) masalında hegemonik erkekliğin yıkımı mevcuttur. Geleneksel masallarda dışa vurulan arzu alanını, yapısökümcü irdelemeyle elen alan ve bunu dijital platforma da taşıyan anti-masal Kurbağa Prens; geleneksel masallara karşı bir duruş olarak ortaya çıkan anti-masallardaki büyü bozuculuğunu ortaya koyma amacıyla bu makalenin odak masalı olmuştur. Makalede; Kurbağa Prens özelinde, toplumsal heteronormatif bir yapı inşa etme ve bunun temsillerini üretme mahali olarak masallar, R.W. Connell'in Gramsci'den çıkarak kavramsallaştırdığı "hegemonik erkeklik" söylem üzerinden ele alınmıştır. Dilin bilinçdışı gibi şekillenmesi üzerinden toplumsal cinsiyet nifak tohumlarının ekildiği geleneksel masalların erkeklik söylemine karşı; yeni söylemler üreten anti-masallar, Kurbağa Prens modeli üzerinden incelenmiş ve sadece Disney'in çektiği filmler yoluyla değil bugün dizilerden reklamlara; oyunlardan şarkılara kadar pek çok kültürel alanda inşa etmiş olduğu ve temsilleriyle devamlılığını sağladığı kalıplaşmanın "başka bir dünya mümkün" diliyle yeniden yapılanmasına bakılmıştır.
Die Darstellung der Machtverhältnisse im politischen Diskurs – am Beispiel politisierter Gedenkreden
(2015)
The present paper deals with the way in which the relations between different political governments and their representatives are expressed at the linguistic level on the strength of power positions in the official political discourse. The political value system and its justification are expressed in the official political discourse, which lays down rules and indicates attitudes with normative status and at the same time reveals the relations between the supporters of the respective ideology. For this purpose, three commemorative speeches are analysed; these speeches were published in the newspaper Neuer Weg on the 11th September 1960 and they were delivered by the German politicians Otto Grotewohl, the prime minister of GDR and Walter Ulbricht, the deputy prime minister of GDR and the Romanian politician Chivu Stoica, the secretary of the presidium of the General Council of the Party, on the death of the former President of the German Democratic Republic Wilhelm Pieck.
Selbständig Texte verschiedener Textsorten zu verfassen gehört zum Gegenstand jeglicher Schulausbildung und zu den Kernaufgaben des Deutschunterrichts. Welche Schreib- bzw. Textkompetenzen und Standards dafür notwendig sind, ist Gegenstand der aktuellen fachdidaktischen Diskussion (vgl. etwa Becker–Mrotzek/Schindler 2007, Feld-Knapp 2006, Feilke 2012). Die Sprachdidaktik/Fremdsprachendidaktik befasst sich mit praxisbezogenen Problemen, die das Erforschen der Lern- und Lehrprozesse betreffen. In der Gegenwart sind sich alle Sprachdidaktiker darüber einig, dass es ohne Texte keinen effektiven und sinnvollen Fremdsprachenunterricht gibt, denn die sprachliche Kommunikation und sprachliches Handeln vollzieht sich in Texten. Zu den elementaren Aufgaben der Hochschule gehört es also, diejenigen fachlichen und sprachlichen Kompetenzen ihrer Studierenden von Studienbeginn an gezielt zu fördern, die zum festen Bestandteil der Curricula gehören. Hierzu zählt die gezielte Entwicklung akademischer Schreib- und Textkompetenz in der Erst- bzw. Zweitsprache Deutsch. Gleichzeitig soll die Forschung auf diesem Gebiet weiter ausgebaut und verbessert werden. Im Folgenden sollen einige wichtige Dimensionen (Phänomene) der Text– und Schreibkompetenz diskutiert werden, die die Routinen der Studierenden in der schriftlichen Textproduktion fördern. Sie gehören nämlich zur unabdingbaren Voraussetzung ihrer professionellen Entwicklung...
Prosodie ist nach neuesten Untersuchungen das wichtigste Merkmal der deutschen Sprache und umfasst auditiv wahrnehmbare Merkmale wie Akzent, Rhythmus, Stimmfarbe, Melodie, Lautheit, Sprechgeschwindigkeit, Pausen usw. Die Funktionen, die durch die Prosodie im Deutschen erfüllt werden, sind sehr vielschichtig und tragen eindeutig zur besseren Verständlichkeit und zum reibungsloseren Verlauf der Kommunikation bei. In den letzten Jahren hat man zahlreiche Untersuchungen auf dem Gebiet phonetischer Fehlleistungen ausländischer Deutschlerner durchgeführt. Es zeigte sich rasch, dass die Fehler, die den kommunikativen Erfolg von Sprechakten am stärksten beeinträchtigen, in den Bereich der prosodischen Realisierung fallen.