830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Der Internationale Deutschlehrerverband (IDV) ist ein Dachverband für Deutschlehrerverbände aus 83 Ländern und vertritt ca. 250 000 Deutschlehrende aller Kontinente. Seit seiner Gründung im Jahre 1968 fördert der IDV das Fach Deutsch als Fremdsprache, unterstützt die Lehrenden in diesem Bereich, befasst sich mit sprachenpolitischen und sprachendidaktischen Fragen und versteht sich als Plattform für nationale und internationale Zusammenarbeit. Sein wichtigstes Forum ist die Internationale Deutschlehrertagung (IDT), die als globale Fort- und Weiterbildungsveranstaltung alle vier Jahre stattfindet und dem interkulturellen Austausch sowie der Begegnung mit den Kulturen deutschsprachiger Länder dient.
Am 28. Januar 2009 fand auf Einladung des Instituts für Weltliteratur der Slowakischen Akademie der Wissenschaften im Mozartsaal des Österreichischen Kulturforums in Bratislava die internationale Tagung "Chaosforschung in der Literaturwissenschaft: interdisziplinäres Paradebeispiel oder disziplinäres Missverständnis?" statt, an der Wissenschaftler aus der Slowakei, aus Österreich und aus Deutschland teilnahmen.
Ziel der von Dr. Karin S. Wozonig (Hamburg/Wien) und Dr. Roman Mikuláš (Bratislava) organisierten Konferenz war die Revision des Einflusses der Chaosforschung auf die Literaturwissenschaft. Die Erforschung nichtlinearer Systeme hatte Anfang der 80er Jahre erstmals Aufsehen erregt, als sie unter dem Stichwort "Chaos-Theorie" einige Grundpostulate der klassischen Naturwissenschaften in Frage stellte. Nichtlineare Systeme wie z.B. das Wetter zeichnen sich durch eine prinzipielle und strukturell vorgegebene Nichtvorhersagbarkeit aus, die auch über die Verfeinerung der technischen Mittel nicht ausgeräumt werden kann. Der Erfolg der Chaosforschung war nicht zuletzt einer rasanten populärwissenschaftlichen Verbreitung in den Medien zu verdanken, die rasch auch die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern anderer Disziplinen erregte. Dies führte dazu, dass die Idee des "deterministischen Chaos" (also der strukturell bedingten Nichtvorhersagbarkeit) bald auch außerhalb der Mathematik und Physik Anklang und neue Anwendungsbereiche fand, so in der Medizin, in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und schließlich auch in den Kulturwissenschaften. Obwohl die Prinzipien der nichtlinearen Dynamik heute als Teil der wissenschaftlichen Normalität aufgefasst werden können, sind die Ergebnisse dieses Methodologietransfers gerade in Bezug auf die Literaturwissenschaften immer noch umstritten. Die Tagung sollte daher dazu anregen, aktuelle Ideen zu sammeln und die Diskussion neu zu entfachen.
Die Frage, ob "Literatur als Kampfmittel" Theorie oder Realität in der DDR gewesen ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Schließlich redet man über 40 Jahre DDR-Regime, in denen es kulturpolitische Zäsuren und Strategiewechsel gegeben hat. Generell gilt: Die Kulturpolitik der DDR war kunstfeindlich. Offiziell gab es keine Zensur, faktisch schon. Die Führung der DDR betrachtete ganz in der Tradition von Stalin und Chruschtschow KünstlerInnen als aktive Kämpfer für den Sozialismus. Der realistische Sozialismus war genreübergreifend die einzig legitime Form. Und man war gewillt, diese offen formulierten Anforderungen an Literaten auch mit Gewalt durchzusetzen. Trotzdem war die offizielle Literaturpolitik das eine, die literarische Praxis das andere. Die Literaturszene im Prenzlauer Berg etwa war erstaunlich autonom und im Aufbau-Verlag erschienen bemerkenswerte Titel. Die Ausbürgerung Biermanns 1976 führte zu einer historisch einmaligen Solidaritätsbewegung und einem Exodus der Ost-Literaten. Sicher ist: Die DDR ist Vergangenheit, aber in ihrer Literatur ist die Erinnerung an Staat und Gesellschaftssystem bewahrt.
Is the digital future a blessing for philologists, especially those working the vast area of Germanic Languages & Literatures? Or does it rather come with problems that jeopardize philology, in the Germanic and the broader scope? This paper sets out to explore the status quo (1.) of digital source material in Germanic philology, ranging from medieval manuscripts to 21st century e-books and their, at times, highly restricted availability to the scientific community. Do we really face a quantum leap in terms of open access, or is this leap rather confined to those only who pay the exorbitant fees specialist libraries charge for the use of their rare manuscript and book collections? How about Google Books (2.)? Are we in danger of neglecting everything that is (still) missing there? And what is in it for the German scholar? Can we believe that in some years’ time we will be able to get our hands on every source text we desire within seconds since it is only a click away? This paper critically assesses the process and progress of the digitization of mankind’s written records (3.), focusing on problems to be overcome by e.g. medievalists wishing to consult certain source material. This is illustrated by means of the example of how it is not yet possible consult certain materials related to the Franciscan preacher Berthold von Regensburg († 1272). A short concluding summary (4.) highlights perspectives for further thinking and discussion.
"Goethe meint, dass es mein bestes Werk sei", schreibt Schiller an Körner am 13. Mai 1801. Bezeugt sind zudem die, vor allem von der studentischen Jugend, begeistert und bejubelt aufgenommenen ersten Aufführungen 1801 in Leipzig. Heute dürfte die Jungfrau eher zu den weniger oft aufgeführten Dramen Schillers gehören. Schließlich handelt es sich auf einen ersten unbefragten Blick um sein befremdlichstes, um ein bizarres und mysteriöses Stück. Warum beschäftigt sich der Aufklärer und Klassiker mit einer mythisch-mystischen Hexe und Heiligen (denn sie ist beides in der Geschichte) in einer romantischen Tragödie? Von den Romantikern sind wir allerhand Spuk- und Gespenstergeschichten gewöhnt und Zauberbäume und sprechende Heiligenbilder überraschen uns nicht. Aber Schiller? Schiller ist doch, so verstehe ich ihn jedenfalls, ein politischer Dichter. Und da liegt auch schon die Antwort: eben deshalb.