830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Die Handschriften, im Jahr 1952 von den Erben verkauft, befinden sich jetzt im Rilke-Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern. Ernst Zinn wurden Photokopien aller Manuskripte zur Verfügung gestellt; dazu gehören auch eine Reihe von Widmungsexemplaren und zehn photographische Ansichten von Ronda mit Erläuterungen von Rilke auf der Rückseite. Dieser Bestand, der bis jetzt in kein Archiv eingegliedert ist, wird ergänzt durch Notizen von Ernst Zinn, durch Listen und Protokolle. Wolfgang Herwig, Schüler und Mitarbeiter von Ernst Zinn, hat im Jahr 1950 ein Verzeichnis des ganzen Bestandes angelegt und darüber hinaus alle Briefe in ein maschinenschriftliches Manuskript übertragen; es ist Grundlage dieses Textes, der erneut an den Autographen der Briefe überprüft wurde; Entwürfe zu den Briefen konnten nicht nachgewiesen werden. Ihr Text ist diplomatisch getreu wiedergegeben, das heißt Verschreibungen und Flüchtigkeitsfehler sind nicht korrigiert, lediglich durch ein <sic> gekennzeichnet.
Gedicht "Le vin perdu" von Paul Valéry mit deutscher Übersetzung.
Der Sammelband vereint insgesamt neun englischsprachige Beiträge, die mit relevanten Fragestellungen und Erkenntnissen den Texten Zaimoglus einen Mehrwert verleihen. Diesen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen sind zwei wichtige Kapitel vorangestellt: zum einen das unveröffentlichte erste Kapitel des Romans Leyla mit englischer Übersetzung sowie einem Kommentar der Herausgeber und zum anderen Interviews, ebenfalls samt englischer Übersetzung von Tom Cheesman, welche die Herausgeber mit dem Schriftsteller geführt haben. Eingerahmt sind alle diese Beiträge des Bandes von einer Einleitung und einem Bericht von Günter Senkel, dem Freund des Schriftstellers sowie Co-Autor seiner Theatertexte, der über seine Recherchearbeiten mit Zaimoglu erzählt und dabei auch private Erfahrungen mitreflektiert.
Verschiedene Gedichte Rilkes mit englischer Übersetzung, darunter "Poem of Capri I", "Der Ursprung der Chimäre" / "The Origin of the Chimera", "Lied" / "Song" und eine Auswahl der "Uncollected Poems".
Busfahrt mit Rilke
(2016)
Gedicht über Rainer Maria Rilke von Luca Buonaguidi
Du dilettantisme = Über den Dilettantismus / herausgegeben und übersetzt von Rudolf Brandmeyer
(2016)
Der hier übersetzte Text ist das zweite Kapitel einer Renan-Studie, die Bourget 1882 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichte: Paul Bourget: Psychologie contemporaine. Notes et portraits. M. Ernest Renan. In: La Nouvelle Revue, 15. Jg., 15. März 1882, S. 233–271, hier S. 245–254: II. Du dilettantisme.
Die Titelgebung zeigt die relative Selbstständigkeit des Kapitels an: Abweichend von den anderen Kapitelüberschriften dieser Studie wird die behandelte Person nicht genannt und eine für Abhandlungen typische Überschriftsform gewählt. In diesem Punkt ist das Kapitel der "Théorie de la décadence" aus Bourgets Baudelaire-Studie von 1881 verwandt, gibt es doch ebenso wie jene "Théorie" eine aus dem Werk des behandelten Autors gewonnene, aber Anschlussfähigkeit suchende Analyse und Kritik des eigenen Zeitalters. Für deren Diagnose gab Bourget mit diesen beiden Texten wesentliche und prägende Vorgaben. Die Renan-Studie bildet das zweite Stück einer Serie von insgesamt zehn Aufsätzen zur "psychologie contemporaine", die in der "Nouvelle Revue" von November 1881 bis Oktober 1885 erschienen.
Théorie de la décadence = Theorie der Dekadenz / herausgegeben und übersetzt von Rudolf Brandmeyer
(2015)
Der hier edierte und übersetzte Text ist das vierte Kapitel einer Baudelaire-Studie, die Bourget 1881 in einer französischen Zeitschrift veröffentlichte:
Psychologie contemporaine. Notes et Portraits: Charles Baudelaire. In: La Nouvelle Revue, Bd. 13, 1881, Jg. 3 (5. November), S. 398-416, hier S. 412-416: IV. Théorie de la décadence.
Die "Théorie de la décadence" bildet das Ende der Studie, aber nicht deren Resümee. "Décadence" ist vielmehr der Leitbegriff einer Stilanalyse und einer kulturkritischen, von Baudelaire ausgehenden Diagnose von Bourgets eigener Zeit. Mit diesen beiden Themen wurde der kleine, relativ selbstständige Textabschnitt zu einem der wichtigen Stichwortgeber des europäischen Dekadenz-Diskurses am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Baudelaire-Studie bildet das erste Stück einer Serie von insgesamt zehn Aufsätzen zur "psychologie contemporaine", die in der "Nouvelle Revue" von November 1881 bis Oktober 1885 erschienen. In zwei textkritisch relevanten Ausgaben erschienen sie gesammelt in Buchform:
Paul Bourget, Essais de psychologie contemporaine. 2 Bde. Paris: Lemerre 1883 u. 1886, unser Text: 1883, S. 23-31.
Paul Bourget, OEuvres complètes. Critique I: Essais de psychologie contemporaine. Paris: Plon 1899, unser Text: S. 14-19.
Der hier edierte und übersetzte Text erschien zuerst 1895 in der niederländischen Zeitschrift "De Nieuwe Gids". Er wurde von Maurice Barrès nicht wieder gedruckt und auch nicht in die posthume Ausgabe der Werke aufgenommen. Barrès' Zeitschriftenbeitrag ist eine Auftragsarbeit, die ihm sein niederländischer Freund Frans Erens (1857–1935) vermittelte, der zu den Beiträgern des "Nieuwe Gids" gehörte. Erens lebte von 1880 bis 1883 in Paris, wo er Barrès kennenlernte und mit dem vertraut wurde, was er in den "Erinnerungen" "la jeune génération littéraire de Paris" nennt. Und damit sind nicht nur Zola und die Naturalisten gemeint, sondern auch die jungen Schriftsteller, die im Jahr von Barrès' Aufsatz über eine "Ästhetik von morgen" begannen, den Naturalismus als das 'Gestern' der Literatur zu schelten und die von den Kennern der Literaturszene als "Symboliques" oder "Décadents" registriert wurden. Ein in den Erinnerungen von Erens mitgeteilter Brief von Barrès an ihn vom 30. August 1885 lässt aufgrund einer Bemerkung über den aktuellen Literaturkampf in Paris vermuten, dass beide eine negative Einstellung gegenüber dem 1885 noch dominierenden Naturalismus teilten und dass Erens mit einem entsprechend getönten Beitrag aus Paris zu rechnen hatte.
Diyalog 2016/1
(2016)
Die vorliegende Ausgabe sticht (abgesehen von einem interessanten Beitrag zum Thema Türkeiwahrnehmung in Ulrike Almut Sandigs Erzählung Die Blauen Augen Deiner Mutter, in der wir beobachten können, wie die Gezi-Park-Eskalation in der zeitgenössischen deutschen Literatur rezipiert wird) mit Beiträgen aus den sprach- und erziehungswissenschaftlichen Fachbereichen der Germanistik hervor. Sprachwissenschaftlich werden folgende Themen diskutiert: "Die Kausativierung im Deutschen und im Türkischen", "der Begriff des Objekts im Kontext der Verb-Aktion" und "Frauensprache als eine soziolinguistische Variable in visuellen Medien in der Türkei". Der Fachbereich "Erziehungswissenschaft" wird von vier BeiträgerInnen vertreten: Es geht hier einerseits um eine Studie über die in Fremdsprachenprüfungen, die von der staatlichen Zentrale für Universitätsaufnahmeprüfung (ÖSYM) vorbereitet und ausgeführt werden, vorkommenden Konjunktionen und andererseits um die Untersuchung des Faktors 'Sommerferien' beim Übergang von der Vorbereitungsklasse (DaF) in die Deutschlehrerausbildung. Der Beitrag über die unterstützende Rolle der Zeichentrickfilme beim Fremdsprachenlernen im frühen Alter gehört auch zu diesem Bereich. Im "Diskussionsbeitrag" über die Wikipedia.de wird versucht, diese als wichtige Informationsquelle transparenter zu machen und damit zu einer kreativ-kritischen Verwendung dieser freien Enzyklopädie beizutragen. Eine Rezension (Deutscher Orientalismus in Sprache und Bild) und zwei Berichte über die XIX. Internationale Tagung Kronstädter Germanistik in Rumänien und über die Konferenz zum My! Europe-Projekt in Tschechien runden die Ausgabe 2016/1 ab.
Diyalog 2019/1
(2019)
Im Fachbereich der Deutschen Literatur beschäftigt sich der erste Artikel mit Hofmannsthals Orientbild anhand seines Reiseberichts "Reise im nördlichen Afrika". Der zweite Beitrag verfolgt den Rezeptionsprozess von Kafkas Werken in der Türkei, wobei die Interpretationen von Kafkas Werken durch türkische Rezipienten und ihre Einflüsse auf die türkische Literatur und Leserschaft im Zusammenhang mit den geschichtlichen, gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen des Landes berücksichtigt werden. Im dritten Beitrag handelt es sich um die Ursachen des Misserfolgs von drei historischen Persönlichkeiten (Huldrych Zwingli, Jean Calvin und Jan Hus), die etwa 100 Jahre vor Martin Luther einige wichtige protestantische Gedanken geäußert hatten. Die Rubrik Migrantenliteratur wird mit einem einzigen Artikel vertreten, in dem der Film "Wut" des deutsch-türkischen Regisseurs Züli Aladağ im Fokus steht. Die Rubrik Komparatistik beinhaltet zwei Beiträge. Der erste Artikel vergleicht die Kriminalromane von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann ("Das Fräulein von Scuderi") und Agatha Christie ("The Murder at the Vicarage") miteinander und beschäftigt sich mit den listigen weiblichen Detektiven am Beispiel von dem Fräulein von Scuderi und Jane Marple. Im zweiten Artikel geht es um Werke "Wie kommt das Salz ins Meer?" von Brigitte Schwaiger und "Kadının Adı Yok" [Die Frau hat keinen Namen] von Duygu Asena, die mit Hilfe von Edmund Husserls Begriffen Intentionalität und Noemas untersucht werden. [...]