930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie
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Das lakedaimonische Reich und seine hegemoniale Stellung standen oft im Fokus der historischen Forschung, während die übrigen Staaten auf der Peloponnes weniger Berücksichtigung in der wissenschaftlichen Diskussion fanden. Seit den letzten Jahren existiert zwar eine Vielzahl an Detailstudien zu einzelnen peloponnesischen Poleis, allerdings wird in ihrer Darstellung der in den Quellen vorherrschenden Perspektive Spartas Folge geleistet. Das Beziehungsgefüge der Mittel- und Kleinstaaten untereinander ist bislang nicht näher untersucht worden. In der hier zu besprechenden Dissertation "Sparta und die peloponnesische Staatenwelt in archaischer und klassischer Zeit" ändert die Autorin Christina Wolff den bisher vorherrschenden Blickwinkel. ...
Das vorliegende Buch von Anne Kolb (Zürich) und Joachim Fugmann (Konstanz) beinhaltet eine Sammlung von 58 Grabinschriften aus der Stadt Rom samt den dazugehörigen Monumenten, die als „charakteristische Beispiele ihrer Gattung“ (9) fungieren und einen Überblick über die ganze Bandbreite römischer Inschriftenkultur liefern. Reich bebildert und mit ausführlichen Begleittexten versehen erfüllt das Werk gleich zwei grundlegende Funktionen: Zum einen kann es vom Leser als Handbuch genutzt werden, um sich – auf fachlich hohem Niveau und unter Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes – gezielt über einzelne Monumente zu informieren. Zum anderen gewährt es, bei einer zusammenhängenden Lektüre, tiefe Einblicke in die facettenreiche Sozialgeschichte der römischen Republik und Kaiserzeit. ...
Die römische Stadt Grumentum liegt in Süditalien, im Innern von Lucanien, der heutigen Region Basilicata, etwa gleich weit vom ionischen und tyrrhenischen Meer entfernt, inmitten einer wunderschönen Landschaft, die zum einen durch das Agri-Tal und zum anderen durch hohe Berge gekennzeichnet ist.
Diese Stadt war in der Antike ein bedeutendes Zentrum des Binnenlandes, da sie an einem wichtigen Straßenknotenpunkt lag. Von seinem wechselhaften Schicksal in der Geschichte berichten zahlreiche Schriftsteller, wie Livius von den punischen Kriegen – Hannibal stand auch hier vor den Toren – oder Appian von den Bürgerkriegen zu Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts.
Außerhalb des Stadtgebietes sind vier monumentale Grabbauten, zahlreiche Grabinschriften und ein Aquaedukt gefunden worden. Von der Stadtbefestigung sind die Reste der Mauern unter üppigem Bewuchs noch verborgen. In der Stadt wurden bis jetzt das Forum, mehrere Tempel, ein Theater, ein Amphitheater und ein Wohnkomplex freigelegt. Zwischen 1999 und 2003 fanden erneut Ausgrabungen statt. Ein internationales Team unter der Leitung von Hansjörg Thaler konnte Teile der Straßen, einen weiteren Wohnkomplex und eine Thermenanlage – zunächst durch Prospektionen, dann in mehreren Grabungskampagnen – untersuchen. ...
Aus der großen Gruppe der Nymphenreliefs wird der Typus des "Rundtanz der Nymphen mit Pan" herausgegriffen. Die Stücke werden motivisch und stilistisch eingeordnet und abschließend deren chronologische Entwicklung herausgearbeitet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der für Nymphenreliefs einzigartigen räumlichen Darstellung. Diese Beobachtungen werden in das Phänomen "Nymphen" in Mythologie, Literatur und Kult eingebunden. Eine weitere elementare Grundlage für die übergreifende Deutung der Nymphenreliefs stellen die Themen Tanz und Frauendasein dar und hierbei insbesondere die Doppelbedeutung der Nymphe als mythologisches Wesen und als menschliche Braut.