930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie
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Die beiden untersuchten Texte, Sophokles' Antigone und Gorgias von Platon, wurden in dieser Arbeit als Momentaufnahmen für verschiedene Formen, Gerechtigkeit im 5. und 4. Jahrhundert v. u. Z. zu denken, interpretiert, um so einen möglichst authentischen Eindruck von Gerechtigkeit zu jener Zeit zu erhalten. Die Methode der Begriffsgeschichte hatte vorgegeben, dass beide Texte zunächst unabhängig von einander untersucht und die Ergebnisse anschließend zusammengeführt werden sollten. In der Analyse fächerten die Quellen zunächst jeweils in sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Auffassungen von Gerechtigkeit auf, die Verbindung beider Betrachtungen machte darüber hinaus Strukturen von Ähnlichkeit und Differenz sichtbar. Daraus ergab sich ein Schema, das die sehr unterschiedlichen Aspekte als verschiedene Eckpunkte eines Prozesses verstehbar machte, der vor dem Hintergrund des in der Einleitung gegebenen historischen Kontextes interpretiert werden konnte. In der Einführung wurde bald deutlich, dass die verschiedenen Vorstellungen von Gerechtigkeit immer auch die Themenkomplexe von Ethik und Moral, von Wahrheit und Wirklichkeit mit einschließen mussten. Mit Victor Ehrenberg ließ sich die Überlegung zu Gerechtigkeit in dem größeren Kontext des Bedeutungswandels von Themis über Dike zu Nomos verstehen. Diese erste Begriffsgeschichte des Konzepts „Gerechtigkeit“ bereitete die Analyse von Gerechtigkeit in den Quellen vor. Das Untersuchungsfeld konnte damit für den Zeitraum der Quellen auf den Begriff des „Nomos“ eingrenzt werden. Dass das besondere Spannungsverhältnis von Nomos und Physis bis in die unterschiedlichen in den Quellen vertretenen Positionen der Gerechtigkeit hineinwirken musste, zeigte sich dann später in der Quellenanalyse. ...
Rezension zu: Maria R.-Alföldi, Edilberto Formigli und Johannes Fried : Die römische Wölfin. Ein antikes Monument stürzt von seinem Sockel Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Band XLIX, Nr. 1, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-515-09876-2, 161 Seiten, 48 Euro.
Wie aus dem Nichts heraus entstanden zu Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr. befestigte Siedlungen, die eine ganze Region im Trans-Ural vollständig veränderten. Im »Land der Städte« erblühte an der Grenze zwischen Europa und Asien für mehr als zwei Jahrhunderte eine Kulturlandschaft, die ihresgleichen sucht. Wer waren ihre Bewohner, und woher kamen sie? Was wollten sie in dieser bis dato nahezu unbesiedelten Region? Wie kommt es zu den zahlreichen Innovationen, zu denen neue Pferdeschirrungen und die ältesten Streitwagen der Welt
zählen? Ein deutsch-russisches Forscherteam ist angetreten, diese Rätsel zu lösen.
Das Hessische Ried war nur dünn besiedelt, als die Römer kurz vor der Zeitenwende die Garnisonsstadt Mogontiacum/Mainz gründeten. Gelegen im rechtsrheinischen Vorfeld der neuen Metropole, profitierte das Ried von der Wirtschaftskraft der dort stationierten Legionen, denen es als Nutzland und Manövergebiet diente. Vollständig erschlossen wurde das Gebiet aber erst durch die zivile Besiedlungsphase im frühen zweiten Jahrhundert n. Chr. mit der Gründung von Dörfern und zahlreichen Gutshöfen. Nach zwischenzeitlichem Rückgang der Besiedlung erlebte das Ried im vierten Jahrhundert eine neue Blütezeit. Das Institut für Archäologische Wissenschaften hat die Entwicklung dieser Region bis um 500 n. Chr. in einem mehrjährigen Projekt rekonstruiert. Nach dem rheinischen Kohleabbaugebiet ist das Hessische Ried die am intensivsten
erforschte Landschaft im römischen Deutschland.
Die Antike bildet einen zentralen Bezugspunkt für Identitätskonstruktionen in den europäischen Kulturen. Das Wissen davon, was Antike ist, ist jedoch keineswegs statisch: "Die Antike" formiert sich historisch stets im Wechselspiel mit dem Selbstverständnis der rezipierenden Kulturen. Diese bipolare Konstruktion griff die interdisziplinäre Tagung "Das Geschlecht der Antike" auf, die Anna Heinze (Berlin) und Friederike Krippner (Berlin) im Juni an der Humboldt-Universität zu Berlin veranstalteten. Sie verfolgte einerseits die Frage, welche Rolle die Kategorie "Geschlecht" bei verschiedenen Epochenentwürfen der Antike spielt, und richtete den Blick andererseits darauf, was die Referenz auf die Antike bei der Konstruktion von Geschlechterverhältnissen in nachantiken Gesellschaften leistet.
Das lakedaimonische Reich und seine hegemoniale Stellung standen oft im Fokus der historischen Forschung, während die übrigen Staaten auf der Peloponnes weniger Berücksichtigung in der wissenschaftlichen Diskussion fanden. Seit den letzten Jahren existiert zwar eine Vielzahl an Detailstudien zu einzelnen peloponnesischen Poleis, allerdings wird in ihrer Darstellung der in den Quellen vorherrschenden Perspektive Spartas Folge geleistet. Das Beziehungsgefüge der Mittel- und Kleinstaaten untereinander ist bislang nicht näher untersucht worden. In der hier zu besprechenden Dissertation "Sparta und die peloponnesische Staatenwelt in archaischer und klassischer Zeit" ändert die Autorin Christina Wolff den bisher vorherrschenden Blickwinkel. ...
Musik als ethische Disziplin : zu einem zentralen Aspekt in Augustins früher Schrift De musica
(2010)
Augustins frühe Schrift De musica ist neben Boethius’ De institutione musica und weiteren Äußerungen Augustins über Musik in anderen Schriften eine der zentralen Quellen für die Frühzeit der christlich-abendländischen Musikanschauung und hat diese bis in die Neuzeit hinein geprägt. Die sechs Bücher dieses Werkes haben in der Rezeption allerdings unterschiedliche Beachtung gefunden, da das sechste mehr christlich-philosophisch ausgerichtete Buch sich in Stil und Inhalt von den anderen fünf eher technisch ausgerichteten Büchern deutlich unterscheidet. Dies hat in der Forschung zu unterschiedlichen Spekulationen über die literarische und inhaltliche Einheitlichkeit von De musica geführt, zumal sich eine Überarbeitung des sechsten Buches tatsächlich nachweisen lässt. Es hat auch dazu geführt, dass in Untersuchungen zu dieser Schrift oft nur vom sechsten Buch ausgegangen und von den ersten fünf Büchern abgesehen wurde. Auch der in der folgenden Darstellung akzentuierte – und bisher kaum beachtete – Aspekt wird hauptsächlich im sechsten Buch greifbar. Dennoch wird als Neuansatz versucht, diesen in die als einheitlich zu erweisende Gesamtkonzeption aller sechs Bücher einzubetten. Dieser Aspekt betrifft die ethische Dimension der Schrift. Sie, so die Grundthese, stellt vom ersten Buch an einen zentralen Strang des Werkes dar. ...
Das vorliegende Buch von Anne Kolb (Zürich) und Joachim Fugmann (Konstanz) beinhaltet eine Sammlung von 58 Grabinschriften aus der Stadt Rom samt den dazugehörigen Monumenten, die als „charakteristische Beispiele ihrer Gattung“ (9) fungieren und einen Überblick über die ganze Bandbreite römischer Inschriftenkultur liefern. Reich bebildert und mit ausführlichen Begleittexten versehen erfüllt das Werk gleich zwei grundlegende Funktionen: Zum einen kann es vom Leser als Handbuch genutzt werden, um sich – auf fachlich hohem Niveau und unter Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes – gezielt über einzelne Monumente zu informieren. Zum anderen gewährt es, bei einer zusammenhängenden Lektüre, tiefe Einblicke in die facettenreiche Sozialgeschichte der römischen Republik und Kaiserzeit. ...
Die folgende Übersicht an Addenda und Corrigenda entstand aus der Arbeit mit dem obengenannten Buch zwecks einer Rezension, die in Kürze in der Zeitschrift KLIO erscheinen wird. In der von Marco Traverso vorgelegten Inschriftensammlung finden sich eine Reihe von Einträgen, deren Darstellung und Interpretation teils aus formalen, teils aus inhaltlichen Gründen einiger Korrekturen und Anmerkungen bedürfen, die in einer Rezension für gewöhnlich nicht untergebracht werden können.
Die römische Stadt Grumentum liegt in Süditalien, im Innern von Lucanien, der heutigen Region Basilicata, etwa gleich weit vom ionischen und tyrrhenischen Meer entfernt, inmitten einer wunderschönen Landschaft, die zum einen durch das Agri-Tal und zum anderen durch hohe Berge gekennzeichnet ist.
Diese Stadt war in der Antike ein bedeutendes Zentrum des Binnenlandes, da sie an einem wichtigen Straßenknotenpunkt lag. Von seinem wechselhaften Schicksal in der Geschichte berichten zahlreiche Schriftsteller, wie Livius von den punischen Kriegen – Hannibal stand auch hier vor den Toren – oder Appian von den Bürgerkriegen zu Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts.
Außerhalb des Stadtgebietes sind vier monumentale Grabbauten, zahlreiche Grabinschriften und ein Aquaedukt gefunden worden. Von der Stadtbefestigung sind die Reste der Mauern unter üppigem Bewuchs noch verborgen. In der Stadt wurden bis jetzt das Forum, mehrere Tempel, ein Theater, ein Amphitheater und ein Wohnkomplex freigelegt. Zwischen 1999 und 2003 fanden erneut Ausgrabungen statt. Ein internationales Team unter der Leitung von Hansjörg Thaler konnte Teile der Straßen, einen weiteren Wohnkomplex und eine Thermenanlage – zunächst durch Prospektionen, dann in mehreren Grabungskampagnen – untersuchen. ...
Aus der großen Gruppe der Nymphenreliefs wird der Typus des "Rundtanz der Nymphen mit Pan" herausgegriffen. Die Stücke werden motivisch und stilistisch eingeordnet und abschließend deren chronologische Entwicklung herausgearbeitet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der für Nymphenreliefs einzigartigen räumlichen Darstellung. Diese Beobachtungen werden in das Phänomen "Nymphen" in Mythologie, Literatur und Kult eingebunden. Eine weitere elementare Grundlage für die übergreifende Deutung der Nymphenreliefs stellen die Themen Tanz und Frauendasein dar und hierbei insbesondere die Doppelbedeutung der Nymphe als mythologisches Wesen und als menschliche Braut.
Das einzige bekannte Werk des Bildhauers Archelaos, Sohn des Apollonios, von Priene ist ein Marmorrelief im British Museum, das in der Forschung auch als „Apotheose Homers“ oder kurz als Archelaosrelief bekannt ist. Es ist eines der ungewöhnlichsten und am häufigsten besprochenen Werke der griechischen Bildhauerkunst. Sowohl die Reliefdarstellung als auch das zugrunde liegende gedankliche Konzept sind in der antiken Bildkunst einzigartig. Schon allein aus diesem Grund sind die Datierung und die Bestimmung des geistes- und kulturgeschichtlichen Kontextes des Reliefs von Interesse. Die sichere zeitliche Einordnung dieses Denkmals ist auch kunstgeschichtlich von Bedeutung – etwa für die Gewinnung eines Fixpunktes in der Entwicklung des griechischen Reliefstils und eines terminus ante quem für die verwendeten Figurentypen. Ein Ziel der Arbeit ist eine kritische Bestandaufnahme: Die bisherigen Thesen zur Datierung des Reliefs sollen einer Prüfung unterzogen werden, damit zwischen überholten und gültigen Erkenntnissen unterschieden werden kann. Eine solche Herangehensweise ist besonders im Falle des Archelaosreliefs berechtigt. Einerseits ist ein solches Unternehmen nach einer weit über drei Jahrhunderte währenden Forschungsgeschichte, die eine kaum überschaubare Zahl an Sekundärliteratur hervorgebracht hat, ein dringendes Desiderat. Anderseits hat eine umfassende kritische Auseinandersetzung mit den bisherigen Thesen zur Datierung bisher in keinem angemessenen Rahmen stattgefunden. Mit dieser Arbeit soll die Grundlage für eine neue und anregende Diskussion geschaffen werden, die sich nicht – wie bislang üblich – an den überkommenen Datierungsansätzen orientiert. Zunächst sollen in wenigen einführenden Worten einige allgemeine Informationen zum Relief gegeben werden, die auch für das Verständnis der Datierungsdiskussion notwendig sind. Danach folgt eine ausführliche Darstellung der Forschungsgeschichte zur Datierung des Reliefs. Die darin hervortretenden Schwerpunkte der Datierungsdiskussion werden anschließend in eigenen Kapiteln diskutiert.
Römische Bildnisse : Bibliographie, ungekürzt, mit den zu ergänzenden Literaturverweisen des Autors
(2010)
Originalfassung der in der Verlagspublikation um zahlreiche Literaturverweise gekürzten Bibliographie des Werkes: Götz Lahusen: Römische Bildnisse : Auftraggeber, Funktionen, Standorte. - Mainz : von Zabern, 2010. - Lizenz der WBG (Wiss. Buchges.) Darmstadt. - ISBN: 978-3-8053-3738-0. Pp. : EUR 49.90
Anthropologischer Verein zu Göttingen : die Ausgrabung des neolithischen Dorfes bei Diemarden
(1911)
Anthropologischer Verein zu Göttingen. In der Sitzung am 11. Mai 1910 wurde zunächst an Sitelle des bisherigen Vorsitzenden Prof. Max Verworn, der sich vom Verein verabschiedete, um einem Ruf an die Universität Bonn zu folgen, Herr Prof. Dr. Fr. Merkel zum Vorsitzenden gewählt und die frei gewordene Stelle im Vorstande durch die Wahl des Herrn Prof. Dr. Heiderich wieder besetzt. Sodann erstattete Herr Prof. Max Verworn einen ausführlichen Bericht über "Die Ausgrabung des neolithischen Dorfes bei Diemarden"
Rezension zu: Alram, Michael: Nomina Propria Iranica in Nummis. Materialgrundlagen zu den iranischen Personennamen auf antiken Münzen. [Iranisches Personennamenbuch, herausgegeben von Manfred Mayrhofer und Rüdiger Schmitt, Band IV; Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophischhistorische Klasse: Sonderpublikation der Iranischen und der Numismatischen Kommission]. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1986. Textband: 347 p., XXIII Tabellen; Tafelband: 47 Tafeln. öS 2.100,-1 DM 300,-
Zeit und Antike
(1926)
Der bei Gaius 2,7 überlieferte Satz hat in der modernen Forschung zu weitgehenden Hypothesen über das Verhältnis von Italien zu den Provinzen geführt. Der Satz ist meiner Überzeugung nach nicht als Rechtssatz mit aus ihm resultierenden rechtlichen Folgen zu verstehen, sondern als der Reflex eines politischen Grundsatzes der späten Republik, der den Widerstand der Nobilität gegen die außeritalische Kolonisation ausdrückte. Da Augustus diesen Grundsatz überwinden mußte, ohne dabei die republikanische Tradition empfindlich zu verletzen schuf er das Rechtsinstitut des ius Italicum, das sich demnach auf diesen Grundsatz bezog, ohne ihn als Rechtsgrundsatz anzuerkennen. Die folgenden Überlegungen suchen die Richtigkeit dieser These zu erweisen, indem nach Darlegung des Problems und der Vorstellung des Forschungstandes (I) zunächst das ius Italicum (II), dann die Grundzüge der spätrepublikanischen Kolonisationspolitik vorgestellt (III) und schließlich die Ergebnisse dieser Kapitel in eine Entwicklungsgeschichte des dominium populi Romani in solo provinciali und des ius ltalicum eingeordnet werden (IV).
In einer mehrjährigen Grabungskampagne hat das Niederösterreichische Landesmuseum in Pitten, N.Ö., ein ausgedehntes Gräberfeld freigelegt, in dem Schichten mehrerer Epochen entdeckt wurden. Die anthropologische Bearbeitung der frühmittelalterlichen Skelette dieses Gräberfeldes wird mithin vorgelegt. Insgesamt standen 137 Skelette, davon 32 männliche, 44 weibliche und 61 kindliche zur Verfügung. Ihr Erhaltungszustand war größtenteils gut, sodaß eine große Zahl von Individualdaten nach den standartisierten anthropologischen Methoden erhoben werden konnte, aus denen die gruppenstatistischen Parameter berechnet wurden. Wesentlich mehr Einzelmerkmale deuten auf eine nähere Verwandtschaft der Pittener Population mit denen von Mikulcice, Lupka und Pobedin (CSSR) hin, als mit den awarenzeitlichen Gruppen von Zwölfaxing (NÖ), Feherto-A, Allätyan-Tulant und Adorjan (Ungarn), mit denen sich nur wenige Ähnlichkeiten fanden. Dieses Ergebnis wurde noch durch das Resultat einer Varianzanalyse erhärtet. Typisch mongoloide Schädel, wie sie in geringer Zahl im awarenzeitlichen Gräberfeld von Zwölfaxing festgestellt wurden, scheinen in unserer Serie nicht auf. Einige Merkmale mit mongoloider Tendenz finden sich zwar bei einem weiblichen Schädel, doch reichen unsere Kentnisse über die Variabilität der Pittener Population nicht aus, um ihn mit Sicherheit zu den Mongoliden stellen zu können. Die morphologisch-metrische Gesamtbeurteilung über die mögliche rassische Zugehörigkeit des vorliegenden untersuchten Teiles des Pittener Gräberfeldes bestätigt mit großer Wahrscheinlichkeit die, auf Grund der kulturellen Beigaben vermutete slawische Herkunft dieser Population. Demographische Berechnungen und Untersuchungen über Beziehungen innerhalb des Gräberfeldes wie Familien- oder Sippenähnlichkeiten, Unterschiede bezüglich der beiden Haupt-Bestattungsrichtungen N-S u. W-O, konnten keine Ergebnisse bringen, da das Gräberfeld teilweise zerstört war, bzw. großteils gar nicht gehoben werden konnte. Die in den wichtigen Merkmalen auswertbare Schädelserie war außerdem zu klein um noch sinnvolle Unterteilungen durchführen zu können.
Die Untersuchung der römerzeitlichen ländlichen Siedlungen, und zwar vor allem der Villae rusticae, in Rheinhessen und den angrenzenden Randgebieten ergab, daß in römischer Zeit ein Standort für die Errichtung von Gutshöfen besonders bevorzugt wurde: die Tallage an der Grenze der feuchten zu den trockenen Ökotopen. Als zweites, wenngleich nicht durchgehend gesichertes Ergebnis kann festgehalten werden, daß die Villen in allen Landschaften Rheinhessens und seiner Randgebiete mit großer Wahrscheinlichkeit gleichzeitig auftraten. Eine endgültige Lösung dieses Problems ist jedoch nur bei planmäßiger überwachung der einzelnen Villenstellen möglich.
Das Wissen um eine antike Kultur ist nicht selten vom Stand der modernen Forschung geprägt. Auf dem Gebiet der Erforschung des antiken Westbalkan hat dieser keineswegs ein Optimum erreicht. Vielmehr haben der politische Umbruch in Osteuropa sowie die Kriege seit den 1990er Jahren in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien ein negatives Licht auf jene Länder und seine Menschen geworfen. Diese Bewertung wird darüber hinaus bis in die heutigen Tage paradoxerweise auch auf die Kulturen der Antike übertragen. Dabei bildet die Region an der Adria mit ihren archäologischen Denkmälern aus verschiedenen Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte eine der ältesten Kulturlandschaften Europas. In kaum einem anderen Teil des Kontinents finden sich Natur und Kultur derart eng beieinander. Die in albanischer, serbischer, kroatischer oder slowenischer Sprache verfassten wissenschaftlichen Abhandlungen sowie die von den Touristenrouten häufig abseits gelegenen Kulturgüter sind darüber hinaus in Westeuropa zumeist unbekannt. Aus diesem Grund soll dieser Aufsatz einen Beitrag zum kulturellen „Wiederaufbau“ des am Adriatischen Meer und im Dinarischen Gebirge gelegenen antiken Illyricum leisten. Zunächst wird zur allgemeinen Orientierung der geographische Rahmen abgesteckt. Des weiteren soll die geographische sowie topographische Situation der verschiedenen Kulturlandschaften entlang der Adria sowie des Dinarischen Hinterlandes exemplarisch aufgezeigt werden. Schließlich wird versucht, die sowohl historische als auch archäologische „Lücke“ zwischen Griechenland und Italien für die vorrömische Zeit zu schließen.
Ein in der europäischen Archäologie bislang wenig bekanntes Denkmal ist die Anlage der „gradina“. Dabei handelt es sich um ein monumentales Bauwerk auf Anhöhen mit einer oder mehreren Ringmauern aus großen Steinblöcken. Derartige Stätten erscheinen bereits sehr früh im Illyricum und können dem bisherigen Forschungsstand nach zu urteilen jeweils in Höhensiedlungen, Burgberge (Akropoleis), Wallburgen (Kastelle) sowie in „öffentliche Denkmäler“ oder Heiligtümer unterschieden werden. Das für den antiken Westbalkan charakteristische Bauwerk soll nun erstmals in seinen Grundzügen gebietsübergreifend vorgestellt werden. Zudem werden Beispiele aus den Bereichen Siedlungsstruktur und Urbanistik entnommen. In Hinblick auf eine über tausendjährige Kulturgeschichte der verschiedenen Landschaften entlang der Adria sowie des Dinarischen Hinterlandes aus vorrömischer Zeit wird zunächst ein zeitlicher Abriss zur historischen Entwicklung der Region gegeben.
Seit März 2006 ist die Zeitschrift „Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde“ online unter www.fera-journal.eu abrufbar. Nach nunmehr gut vier Jahren und mit dem Erscheinen der zehnten Ausgabe sehen die Herausgeber die Möglichkeit gegeben, mit Blick auf das bisher Geleistete ein erstes Fazit zu ziehen und auf der Grundlage ihrer Erfahrungen die gegenwärtigen Rahmenbedingungen und Perspektiven des Publizierens elektronischer Zeitschriften in der Altertumskunde zu diskutieren.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind die vor dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des Flottenkastells Alteburg in Köln-Marienburg gefundenen gestempelten Sigillaten, die im Römisch-Germanischen Museum (vormals Museum Wallraf-Richartz) in Köln inventansiert wurden. Obwohl das Fundmaterial durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind von den 590 in den Inventarbüchern verzeichneten Töpferstempeln heute noch 245 erhalten. Weitere 165 Inventarbucheinträge sowie sieben durch Bleistiftzeichnungen erhaltene Stempelfaksimiles erlauben sichere Rückschlüsse auf Lesung sowie gegebenenfalls Herkunft und Datierung der heute verschollenen Stücke. Bedingt durch die Grabungsmethoden im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert und aufgrund der Kriegsschäden im Bereich der Grabungsdokumentation können die Stempel heute in der Regel weder einzelnen Befunden noch Phasen zugeordnet werden, sondern müssen als Gesamtheit betrachtet werden. Trotz der folglich sehr eingeschränkten Auswertungsmöglichkeiten in Bezug auf die Geschichte des Flottenkastells dürfen die Stempel der Altgrabungen allein schon auf grund ihrer Menge nicht vernachlässigt werden: Neben den 1906 von Hagen veröffentlichten 62 Stempeln sind weitere 379 Stücke aus neueren Grabungen bekannt, so daß die hier vorgelegten 417 verwertbaren Stempel bzw. Inventarbucheinträge der Altgrabungen fast die Hälfte des bekannten Materials stellen. Ein Hauptanliegen der Arbeit ist die Darstellung, Töpferzuordnung, Herkunftsbestimmung und vor allem die möglichst gen aue zeitliche Einordnung der Sigillatastempel, die in erster Linie auf dem Vergleich mit Parallelfunden an datierten Fundplätzen beruht. Darüber hinaus sollen bei einer Auswertung des Gesamtmaterials Aussagen zur zeitlichen Verteilung der gestempelten Sigillata, zu den Anteilen verschiedener Produktionszentren und zur Häufigkeit einzelner Töpfer getroffen werden. Ein Vergleich mit der gestempelten glatten Sigillata weiterer Militärstarionen in Niedergermanien (Asciburgium, Neuss, Vechten) sollldären, ob die Zusammensetzung des Stempelmaterials den Spektren anderer vergleichbarer Fundplätze entspricht.
Die vorliegende Arbeit ist die im Text leicht veränderte und in Teilen gestraffte Fassung meiner Dissertation, die im April 2001 vom Fachbereich 08 der Johann Wolfgang Goethe-Universität zu Frankfurt am Main angenommen wurde. Ziel der Arbeit ist es, einen leicht handhabbaren Katalog der frühkaiserzeitlichen Münzen mit Gegenstempeln aus dem Rheingebiet vorzulegen. Durch eine systematische Erfassung und Behandlung der Gegenstempel soll ein Zitierwerk geschaffen werden, das dazu beiträgt, den Münzumlauf im Rheingebiet diesbezüglich präziser zu erfassen als es bisher möglich war. Außer dem Textteil gehören folgende Datenbanken zur Arbeit: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Einzelstuecknachweis_Datenbank.doc http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Einzelstuecknachweis_Datenbank.fp7 http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Einzelstuecknachweis_Datenbank.mdb http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Einzelstuecknachweis_Datenbank.xls http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Groesse_Datenbank.doc http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Groesse_Datenbank.fp7 http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Groesse_Datenbank.mdb http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2009/6893/pdf/Werz_Gegenstempel_Groesse_Datenbank.xls
Der Kopf des Magnus Maximus
(2009)
Wer im August oder September die antiken Sehenswürdigkeiten der türkischen Westküste besucht, wird in der Regel auch nach Priene kommen. Dort erblickt er vermutlich am Ausgang des modernen Orts Güllübahçe Personen, die Holzkisten voller Keramikscherben über die Dorfstraße tragen, und im Antikengelände stößt er auf Arbeitsgruppen, die mit archäologischen Ausgrabungen beschäftigt sind, Mauerzüge vermessen oder Gebäude restaurieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um Mitglieder oder Studierende des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Fach Klassische Archäologie, der Johann Wolfgang Goethe-Universität handelt, ist hoch, denn das antike Priene ist der Schauplatz eines größtenteils von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten und an diesem Institut angesiedelten Grabungs- und Forschungsprojekts.
Nichts als Kunst : archäologische Forschungen zur früheisenzeitlichen Nok-Kultur in Zentral-Nigeria
(2006)
Die folgende Arbeit thematisiert die Übungsstätten – Palaistren und Gymnasien – der archaischen und frühklassischen Zeit in Griechenland. Dabei soll untersucht werden, auf welche Weise und vor allem in welchem örtlichen und architektonischen Rahmen das sportliche Training in der Antike vor sich gegangen sein könnte. An dieser Stelle steht der Versuch, einen Beitrag zu der Diskussion über den Beginn von Palaistra und Gymnasion als architektonisch definierte Bereiche zu erbringen. Die Frage nach den Anfängen der griechischen Sportanlagen als baulich fassbare Einrichtungen ist in der Forschung umstritten und noch nicht eindeutig geklärt. Allgemein wird angenommen, dass zumindest noch zur Zeit Homers keine Gebäude für sportliche Betätigungen existierten. Es wird vermutet, dass in archaischer und auch noch in frühklassischer Zeit ein freies Areal ausreichte, um sich im sportlichen Wettkampf miteinander zu messen. Wann nun das Bedürfnis nach fest begrenzten und somit architektonisch definierten Bereichen für Sport und vor allem das Training aufkamen bzw. wann diese entstanden sind, konnte aufgrund einer Diskrepanz in der Quellenlage bisher nicht eindeutig geklärt werden. So stammen die frühesten Baubefunde der Sportplätze einerseits und deren früheste Erwähnungen in den Schriftquellen andererseits nicht aus der gleichen Zeit. Während die älteste, im archäologischen Befund greifbare und mit großer Zuverlässigkeit datierbare Palaistra durch die Anlage in Delphi in das 3. Viertel des 4. Jhs. v. Chr. eingeordnet werden kann, gehen die frühesten schriftlichen Überlieferungen solcher Einrichtungen bis ins 6. Jh. v. Chr. zurück.
Die Dissertation befasste sich mit der endsteinzeitlichen und früheisenzeitlichen Besiedlungsgeschichte des südwestlichen Tschadbeckens (NO-Nigerias) mit einem Schwerpunkt auf dem Übergang zwischen beiden Perioden. Neben einer Ãœbersicht über die geborgenen Funde und die dokumentierten Befunde aus Grabungsarbeiten an sieben Fundstellen wurde eine Sequenz der Keramikmerkmale vorgelegt. Unter anderem verdeutlichte sie die Gegensätze der endsteinzeitlichen und füheisenzeitlichen Keramiktraditionen im Arbeitsgebiet. Der Schwerpunkt der Studien lag auf der Präsentation von Ergebnissen archäologischer und geophysikalischer Untersuchungen des Fundplatzes Zilum, datiert in die Mitte des ersten Jahrtausends BC. Zilum ist wegen seines Alters, seiner Dimension und seiner strukturellen Komplexität von zentraler Bedeutung für die Archäologie der Region um den Tschadsee und für Afrika südlich der Sahara im Allgemeinen. Zusammen mit jenen Siedlungen, die nach dieser entstanden, bietet der Fundplatz einen guten Ansatz zur Beantwortung der Frage, wie sich der Übergang von der Steinzeit zur Eisenzeit im Untersuchungsraum vollzog. Er gibt zudem einen Einblick in die Entstehung früher, strukturell und sozioökonomisch komplexerer Siedlungsformen in Afrika südlich der Sahara, und so wird seine Bedeutung für die Archäologie und Geschichte eingehender diskutiert. Aus der Kombination vorhandener und neu gesammelter Informationen zur Siedlungs- und Wirtschaftsweise mit bereits verfügbaren Daten zur Entwicklung von Klima und Umwelt im Tschadbecken wurde ein Abriss der endsteinzeitlichen und früheisenzeitlichen Besiedlungsgeschichte im Untersuchungsraum erarbeitet.
Rezension zu: Klaus Bringmann – Dirk Wiegandt, Augustus, Schriften, Reden und Aussprüche (2008)
(2008)
Nachdem aus der Feder von KLAUS BRINGMANN in der Reihe „Gestalten der Antike“ bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft eine neue Augustus-Biographie erst kürzlich (2007) erschienen ist, legt er nun zusammen mit DIRK WIEGANDT eine Neubearbeitung von HENRICA MALCOVATIs 1969 in fünfter Auflage erschienenen Sammlung „Imperatoris Caesaris Augusti operum fragmenta“ vor. Das Ziel der Autoren ist neben der neuerlichen Präsentation der bereits von MALCOVATI berücksichtigten Schriften, Reden und Aussprüche des Augustus die Erweiterung der Sammlung durch die seit 1969 publizierten Neufunde bzw. von MALCOVATI übersehenen Zeugnisse. In der Anordnung der Sammlung folgt die Ausgabe MALCOVATIs Einteilung in 15 Kapitel, auch wenn diese, wie BRINGMANN/WIEGANDT in ihrer ‚Einführung‘ zu Recht anmerken (21), nicht in jeder Hinsicht nachvollziehbar ist. Die schon von jener Forscherin einbezogenen Urkunden werden in jedem Abschnitt zuerst aufgeführt; angehängt sind alle weiteren neuen oder unbeachtet gebliebenen Zeugnisse. Neben der Hinzufügung neuer Texte haben BRINGMANN/WIEGANDT diejenigen, die ihrer Ansicht nach zu Unrecht von MALCOVATI aufgenommen worden sind, mit einem Stern versehen. Der jeweilige Kommentar erläutert ihre Bedenken. ...
Malankari ist eine früheisenzeitliche (ca. 4. Jahrhundert v.Chr.) Fundstelle im Tschadbecken im Nordosten Nigerias. Diese Region wird seit 1989 von Archäologen der Goethe-Universität Frankfurt/Main erforscht, mit dem Schwerpunkt auf dem Übergang der Jäger- und Sammlergruppen zu Pastoralisten und Ackerbauern. Mit der Gajiganna-Kultur des 2. und 1. Jahrtausends v.Chr. wurde dieser Übergang in der Region definiert. Nach einer ökologisch bedingten Krise im frühen 1. Jahrtausends v.Chr. tauchen ab ca. 500 v.Chr. Siedlungen von beträchtlichen Umfang auf. Dazu gehört auch Malankari mit einer geschätzten Grröße von mehr als 30 ha. Diese Magisterarbeit beschreibt die Testgrabungen, die im Frühjahr 2005 durchgeführt wurden, mit besonderem Schwerpunkt auf der Keramikauswertung. Die geomagnetischen Untersuchungen sowie die weiteren Fundkategorien (Archäobotanik, Archäozoologie, Steinartefakte, Tonfiguren) werden ebenfalls besprochen und durch Abbildungen und Tafeln verdeutlicht. Ein aus der Grabung geborgenes Eisenstück ist ein Hinweis darauf, dass die Fundstelle an den Übergang vom Later Stone Age zum Early Iron Age datiert werden kann. Eine regionale Einbindung der Fundstelle wird in den abschließenden Kapiteln vorgenommen. Weitere Grabungen sollten vor allem die umfangreichen, auf den geomagnetischen Bildern zu sehenden Strukturen umfassen.
Luggewiese, Kreis Lauenburg in Pommern : ein ostgermanisches Gräberfeld des 1.-3. Jahrhunderts
(1939)
Die vorliegende Arbeit ht sich zur Aufgabe gemacht, die in dem nordöstlichen, nach der Kinzig hin abfallenden Teil des Spessarts gelegene, durch Hofrat Steiner schon im Jahre 1834 zum Teil veröffentlichte Gruppe von 4 Ringwällen der einschlägigen Forschung mehr als bisher zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck sind vom Januar des Jahres 1901 ab bis zum Februar 1904 durch sorgfältige Feststellungen und Vermessungen im Gelände, sowie zeichnerische Darstellungen und ins einzelne gehende Beschreibungen alle äusseren Erscheinungen dieser weitausgedehnten Anlagen ihrem Umfange und ihrer Eigenart nach zum ersten Male in umfassender Weise aufgenommen worden. ...
In vielen Orten Griechenlands waren priesterliche Frauengenossenschaften zu Ehren des Dionysos eingesetzt, welche in geregelter und ohne Anstoß durchführbarer Weise manches von dem darzustellen hatten, was in Sage und Dichtung den weiblichen Gliedern des bakchischen Thiasos zugeschrieben wird, außerdem aber auch mit andern Verrichtungen im Dienste des Gottes betraut waren. Eine solche Genossenschaft war die der Thyiaden zu Delphi; über dieselbe ist im Jahresbericht des Eisenacher Gymnasiums vom Jahre 1876 gehandelt worden. Eine ähnliche bestand in Elis; sie war aus sechzehn vornehmen Frauen zusammengesetzt und hatte neben der Thätigkeit füy Dionysos auch sehr bedeutsame Pflichten zu Ehren der olympischen Hora zu versehen. Die nachfolgenden Untersuchungen stellen sich die Aufgabe, die Obliegenheiten der Sechzehn Frauen im Dionysosdienste, soweit die Überlieferung reicht, zu ermitteln und zugleich ein Bild von der Verehrung dieses Gottes im elischen Lande zu entwerfen.
Taleae ferreae
(1942)
Am 26. August 1916 fielen mir südöstlich des Feldberggipfels, in etwa 650 m Meereshöhe, an der in dem Meßtischblattausschnitt auf der Beilage mit einem Pfeil bezeichneten Stelle, die Reste eines eigenartigen, bisher nirgends beschriebenen Bauwerks auf, dessen Grundriß aus der Skizze auf der Beilage ersichtlich ist. Das Terrain, auf dem die Anlage steht, ist eben, aber etwa im Verhältnis von 1:10 nach Südosten geneigt. Es handelt sich um einen teilweise zerstörten elliptischen Steinring von etwa 1,2 ha Flächeninhalt, der aus rohen, aber auffällig regelmäßig gebrochenen Quarzitplatten und Blöcken, ohne Mörtel und ohne erkennbare Verbandlagerung errichtet, sich in seinen besterhaltenen Teilen noch heute bis zu 50 cm über dem Erdboden erhebt. ...
I. Abteilung: I. Die Tracht II. Geburt und erste Kindheit III. Erziehung und Unterricht IV. Eheschließung und Frauenleben II. Abteilung: V. Tägliches Leben in und außer dem Hause VI. Mahlzeiten, Trinkgelage und gesellige Unterhaltungen VII. Krankheiten und Ärzte, Tod und Bestattung VIII. Gymnastik IX. Musik und Orchestik X. Kultus III. Abteilung: XI. Feste und festliche Spiele XII. Das Theaterwesen XIII. Kriegs- und Seewesen XIV. Landwirtschaft, Gewerbe und Handel XV. Die Sklaven
Durch die Möglichkeit der schnellen und kostengünstigen Publikation haben in den letzten Jahren Online-Zeitschriften sowohl in den Altertumswissenschaften als auch in anderen geisteswissenschaftlichen Fächern eine immer größere Bedeutung erlangt. In der Mehrzahl der Fälle verstehen sich diese elektronischen Zeitschriften entweder als die Online-Versionen zu den auf konventionellem Weg parallel veröffentlichten Ausgaben oder ausschließlich als Rezensionsjournale. http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2006/2637/ http://www.fera-journal.eu/
Die vorliegende Arbeit entspringt der Tätigkeit des Verfassers im Rahmen des am Arbeitsbereich Alte Geschichte der Universität Hamburg beheimateten Projekts “Epigraphische Datenbank zum antiken Kleinasien”1. Zielsetzung dieses Projekts ist die Sammlung von bereits edierten griechischen und lateinischen Inschriften aus verschiedenen Regionen Kleinasiens (Ephesos, Lydien, Galatien). Seit 2002 werden die epigraphischen Zeugnisse der römischen Provinz Galatien aufgenommen und in einer Kombination der Texte mit dazugehörigen Kurzkommentaren (Lemmata) über das Greek Epigraphy Project des Packard Humanities Institute (PHI)2 publiziert. Das Kernstück der im Süden der Provinz Galatien gelegenen Großregion Phrygia Proseilemmene mit einer Vielzahl griechischer und lateinischer Inschriften bilden dabei die Stadtterritorien von Laodiceia Combusta und Iconium (Konya). Die Inschriften dieser beiden Städte mitsamt ihrem Territorium wurden im Bearbeitungszeitraum 2004 bis 2007 erfasst und für die Bereitstellung über die Datenbank des PHI vorbereitet. Die im Jahre 2002 in der Reihe Regional epigraphic catalogues of Asia Minor von Bradley McLean herausgegebene Edition der griechischen und lateinischen Inschriften des archäologischen Museums von Konya bildete dabei die Grundlage für die umfassende Sammlung der Inschriften aus dieser Stadt und ihrem Territorium. In diesem Corpus finden sich 241 vornehmlich griechische Inschriften, welche die epigraphische Sammlung des Museums von Konya ausmachen, sowie knappe bibliographische Angaben zu 191 weiteren Inschriften, die aus dem Stadt-Territorium stammen, aber aufgrund der Zielsetzung der Edition nicht aufgenommen wurden. Im Rahmen der Sammlung und Aufbereitung der Inschriften für die Datenbank wurden die Texte und Kommentare der einzelnen Inschriften zur inhaltlichen Arbeit, die Indices v.a. zur Kontrolle des bearbeiteten Materials herangezogen. Die Arbeiten mit dem Corpus sowie die nachträglichen Kontrollen fielen derart umfassend aus, dass letztlich alle Einträge in den Indices der Personen-, Orts- und Götternamen überprüft wurden. Dabei wurde festgestellt, dass einige Einträge fehlerhaft und Namen teilweise nicht im relevanten Index aufgenommen waren. Aus diesem Grund erschien es ratsam, diese drei o.g. Indices zu überarbeiten und in einer revidierten Fassung vorzulegen. ...
Das in der von KAI BRODERSEN, UWE A. OSTER, THOMAS SCHARFF und UTE SCHNEIDER herausgegebenen Reihe „Geschichte erzählt“ erschienene Werk erhebt bereits in der Einleitung (7-8) keinen geringen Anspruch: Einerseits will THOMAS GANSCHOW (fortan: G.) mit Blick auf verschiedene Aspekte kriegerischer Auseinandersetzungen in die Welt der Antike einführen. Zum anderen geht es ihm darum, „den Leser mit der Kriegspropaganda vergangener Zeiten vertraut [zu] machen und zum Nachdenken an[zu]regen, ob uns das Feindbild, das die Griechen und Römer von ihren Gegnern entwarfen, nicht irgendwie vertraut vorkommt“ (8). Dieses Ziel versucht G. in vier nur lose miteinander vernetzten thematischen Blöcken (10-48: „Feindbilder“; 50-106: „Vom mythischen Helden zur Berufsarmee“; 108-126: „Götter und Gesetze“; 128-153: „Der Preis des Krieges“) zu erreichen. Dabei richtet er sich, ganz offensichtlich auch den Zielvorstellungen der Gesamtreihe verpflichtet, an einen weiteren Kreis allgemein geschichtsinteressierter Leser. Da G. im Zuge seiner Darstellung jedoch naturgemäß auch aktuelle Fragestellungen der antiken Militär- und Kulturgeschichte sowie der bildwissenschaftlich orientierten Klassischen Archäologie berührt, soll sein ambitioniertes Projekt hier im Detail gewürdigt werden.
Wer sich mit der schillernden Gestalt des Kaiser Augustus auseinandersetzen möchte, dem mangelt es nicht an Literatur. Er könnte zu W. Ecks Büchlein “Augustus und seine Zeit” (München 1998) greifen oder sich umfangreicheren Werken zuwenden, etwa J. Bleickens “Augustus” (Berlin 1998), einer 800 Seiten starken Monographie, oder D. Kienasts “Augustus. Prinzeps und Monarch” (3. Aufl. Darmstadt 1999). Diesen Werken stellt Klaus Bringmann (hiernach B.) nun seine in der Reihe “Gestalten der Antike” erschienene Biographie an die Seite. Ziel der Reihe, so ihr Herausgeber Manfred Clauss im Vorwort, sei es “spannend, klar und informativ ein allgemein verständliches Bild der jeweiligen ‘Titelfigur’” zu zeichnen, ohne dem Leser Kontroversen der Forschung vorzuenthalten (S. 7). ...
Während römische Glasgefäße schon häufig Objekte ausführlicher archäologischer und in jüngster Zeit zunehmend auch archäometrischer Untersuchungen waren, ist römisches Fensterglas noch vergleichsweise wenig erforscht. Monographien, Sammelbände und Ausstellungskataloge zu antiken Hohlgläsern vermögen ganze Regalmeter zu füllen, zum Flachglas sind dagegen nur wenige allgemeine Abhandlungen erschienen, die sich auf kürzere Aufsätze oder Kolloquiumsbeiträge beschränken (Haevernick 1954, Havernick/Hahn-Weinheimer 1955, Baatz 1990). Darüber hinaus findet römisches Fensterglas fast nur Erwähnung im Zusammenhang mit einzelnen Fundkomplexen an denen es in mehr oder minder großer Zahl angetroffen wird. Durch eine jeweils auf die lokalen Fundumstände begrenzte Betrachtung sind jedoch keine neuen, verallgemeinernden Aussagen zu dieser Materialgattung zu gewinnen. Möglich wird ein solcher Erkenntnisgewinn erst durch die Einbeziehung eines größeren Kontextes, z.B. einer Vielzahl von Befunden innerhalb einer Region. ...