943 Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands
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Ergebnis: Wollte man versuchen, nach der Anzahl der zusammengestellten althochdeutschen Belege die frühmittelalterliche Ernährung zu rekonstruieren, so ergäbe sich folgendes Bild: Mit 1070 bzw. 711 Nachweisen müssen Gemüse und Obst einen enonnen Anteil an der Ernährung eingenommen haben. Gemeinsam mit Getreide bildeten sie den Grundstock der Ernährung: Getreide und Getreideprodukte sind zusammen 889-mal belegt: Mit 237 zu 134 Nennungen stellen Brotgetreide dabei 63,9%, während Grützgetreide nur einen Anteil von 36,1 % erreichen. Dieses Verhältnis entspricht genaujenem zwischen den Belegstellen für Brot (63,1%) und für breiartige Speisen (36,9%). Die insgesamt 1446 Belege für Fleischkonsum setzen sich zusammen aus dem Fleisch von Haustieren (601-mal), Wildtieren (352-mal), Haus und Wildgeflügel (376-mal) sowie 117-mal Wurst und Schinken. Fisch ist 518-mal belegt. Milchprodukte (I07-mal), Hülsenfrüchte (etwa 193-mal) und Nüsse (152-mal) sowie pflanzliche und tierische Fette (135- bzw. 147-mal) spielten eine eher untergeordnete Rolle. Von den insgesamt 5402 Nachweisen für Nahrungsmittel stellen also die überwiegend Kohlenhydrate enthaltenden Lebensmittel (Gemüse, Obst, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte) 53 %, die überwiegend Eiweiß enthaltenden Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier) 39%, und die überwiegend Fett enthaltenden Lebensmittel (pflanzliche und tierische Öle und Fette, Nüsse) 8%.
Die Krupps
(2005)
Im Sommer 1912 feierte die Essener Fried. Krupp AG das Doppeljubiläum des hundertsten Jahrestages der Firmengründung und des hundertsten Geburtstages von Alfred Krupp, der als Sohn des eigentlichen Firmengründers Friedrich Krupp das Unternehmen aus kleinsten Anfängen an die Weltspitze geführt hatte. Es war das in seiner Art erste und größte Industriejubiläum im Kaiserreich, das durch den zweitägigen Besuch Kaiser Wilhelms II. in Essen am 8. und 9. August 1912 zusätzlichen Glanz erhielt. Klaus Tenfelde beschreibt dieses Jubiläum zunächst als Ausdruck der herausgehobenen Stellung des größten deutschen Unternehmens, des "besonderen Großunternehmens" (9), das schon seit Jahrzehnten eine "gegenseitig machtstützende Verbindung" (7) mit dem preußischen Königshaus, seit der Reichsgründung dann mit dem deutschen Kaiserhaus verband. Tenfelde belässt es nicht beim Krupp-immanenten Blick, sondern erschließt das Ereignis über den unternehmensgeschichtlichen, über den wirtschaftsgeschichtlichen Fokus hinaus der Sozial- und Mentalitätsgeschichte des Kaiserreiches. Er betrachtet das Jubiläum als einen Ausdruck der Festkultur des Kaiserreiches, das Einblicke in dessen Gesellschaft und ihr Selbstverständnis ermöglicht. Anhand der umfangreichen Quellen des Krupp-Archivs und vieler Bilder, die nicht nur illustrieren, sondern als Quelle ernst genommen werden, zeigt Tenfelde, wie sich die Struktur der wilhelminischen Gesellschaft in den Feierlichkeiten abbildet. ...
Rezension des Werkes: Autor(en): Steininger, Benjamin Titel: Raum-Maschine Reichsautobahn Reihe: Kaleidogramme 2 Ort: Berlin Verlag: Kulturverlag Kadmos Jahr: 2005 ISBN: 3-86599-002-9 Umfang/Preis: 192 S.; € 19,90 Nach nur rund 20 Monaten Bauzeit weihte Adolf Hitler am 19. Mai 1935 mit großem propagandistischem Aufwand den Autobahn-Abschnitt Frankfurt am Main – Darmstadt als erste Teilstrecke des zunächst auf rund 7.000 km Länge geplanten deutschen Fernstraßennetzes ein. Leicht verspätet zu diesem siebzigsten Jubiläum veröffentlicht der Kulturverlag Kadmos eine Autobahn-Studie, die als Magisterarbeit im Fach Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin entstand. Im Hinblick auf die beachtliche Anzahl bisher erschienener Arbeiten zum Thema „Reichsautobahnen“ [1] mag dies erstaunen, denn prima vista liegt der Gedanke nahe, der Gegenstand sei erschöpfend behandelt und böte keine weiteren Ansatzpunkte für neue Erkenntnisse mehr. Hätte da nicht Thomas Zeller in seiner 2002 erschienenen Monografie angemerkt: „Insgesamt ist die Ideengeschichte dieser Straßen bislang stärker untersucht worden als die konkrete Planung und Bauausführung.“ ...
The thesis is a study of the Jewish community of Leipzig, Germany over the course of the 20 th century. It begins with an overview of the Jews of the city until the rise to power of Adolf Hitler, emphasizing divisions with the Jewish community over the ideology of Zionism and between German-born and foreign-born Jews. It goes on to describe the lives of Jews as the Nazis come to state authority, the riots of November, 1938, and the gradual exclusion of Jews from professional and pubic life in the city. Jewish responses in education, politics and culture are examined, as are the decisions of many local people to emigrate. After the 1938 riots, exclusion began to shift to extermination, and the Jewish community found itself subject to deportation to camps in Eastern Europe. Most of those deported were murdered. Those who lived were able to do so because of good fortune, canny survival skills, or marriage to non-Jews. Jewish life, which had been an important part of the city, was systematically destroyed. After 1945, those few who survived in the city were joined by another handful of Jewish Leipzigers who survived the camps, and by some non-Leipzig Jews, to reform the Jewish community. A tiny percentage of the old Jewish world of Leipzig was left to rebuild. They did so, reestablishing institutions, reclaiming property, and beginning negotiations with the new authorities, the Soviet occupation and then the German Democratic Republic. The Jews of Leipzig continued some of their old concerns in this new world, negotiating with the government and among themselves the nature of their identities as Jews and as Germans. These negotiations were brought to a halt by a series of anti-Semitic purges in 1952 and 1953. The leadership of the Jewish community fled, as did many of their fellow-Jews. The behavior of the East German state at this point showed some surprising commonality with their Nazi predecessors. After the purges were over, those who remained began another process of rebuilding, this time in constant tension with a government that wanted to use them for propaganda purposes during the Cold War. With the fall of the communist regime in 1989-90, the Jewish community of Leipzig was able to chart its destiny again. The old issues of identity and community--among themselves and between Jews and their German neighbors--continue in a very different context.
Vom 19. bis 20.9.2003 fand in Worms eine vom Stadtarchiv und der Domgemeinde St. Peter organisierte wissenschaftliche Tagung aus Anlass des 500. Todestages des Bischofs Johann von Dalberg (1482–1503) statt, bei der Referenten ganz unterschiedlicher Richtungen das Leben, das Wirken und die Zeitumstände in den Jahren um 1500 am Mittelrhein und vor allem in der Bischofsstadt Worms und ihrem Umland beleuchtet haben. Die Tagung stieß auf starkes Interesse, wurde doch mit Johann von Dalberg eine bedeutende, facettenreiche Persönlichkeit näher betrachtet, die in einer für die Stadt und die Region außerordentlich wichtigen und ereignisreichen Zeit wirkte und dessen Leben zahlreiche, bis heute greifbare Spuren in Worms und seinem Umland hinterlassen hat. Dankenswerterweise waren die Referenten bereit, ihre Beiträge für einen Sammelband zur Verfügung zu stellen, den wir hiermit der Öffentlichkeit vorlegen. Selbstverständlich können die Beiträge nur ausgewählte Aspekte beleuchten und bei weitem kein umfassendes Bild der Person, ihrer Verflechtungen und Verbindungen sowie der Zeit um 1500 für Stadt und Bistum Worms bieten. Allerdings zeigt sich in den Beiträgen ein weites Spektrum der Beschäftigung mit dem Bischof und seiner Zeit, neue Sichtweisen und Fragestellungen der jüngeren Forschung lassen sich ausmachen, Wege für die weitere Beschäftigung werden aufgezeigt. Wert gelegt wurde auf eine gute Bebilderung des Bandes; seiner verbesserten Nutzbarkeit soll das beigegebene Orts- und Personenregister dienen. Inhaltsverzeichnis Vorwort S. V Burkard KEILMANN, Johann von Dalberg und das Bistum Worms S.1 Gerold BÖNNEN, Zwischen Konflikt und Zusammenleben: Bischof Johann von Dalberg und die Stadt Worms S.41 Peter WALTER, „Inter nostrae tempestatis Pontifices facile doctissimus“. Der Wormser Bischof Johannes von Dalberg und der Humanismus S. 89 Joachim KEMPER, Die Wormser Klosterlandschaft in der Zeit des Johann von Dalberg S. 153 Rüdiger FUCHS, Zu Inschriften des Bistums Worms zur Zeit Bischof Johanns von Dalberg S. 169 Winfried WILHELMY, Zwischen Krummstab und Schnabelschuh. Kunstpolitik und Stiftungswesen an Rhein und Main im Zeitalter Johanns von Dalberg S. 187 Hanns HUBACH, Johann von Dalberg und das naturalistische Astwerk in der zeitgenössischen Skulptur in Worms, Heidelberg und Ladenburg S. 207 Register S. 233