Berichte des Sonderforschungsbereichs 268
Refine
Document Type
- Article (116)
Has Fulltext
- yes (116)
Is part of the Bibliography
- no (116)
Institute
- SFB 268 (116) (remove)
08, 037
The paper takes recourse to oral tradition and linguistics to ascertain the assertion that the presentday Kanuri and Kanembu speech forms emerged from the same parent language. In determining the parent language, the descriptions of the various components (i.e. clans and ethnic groups) of Kanuri and Kanembu are given as a first basis and the relation of each dialect of Kanuri and Kanembu to the other (i.e. dialect contiguity) is demonstrated as a second basis. Taking into consideration the sociolinguistic background of both Kanuri and Kanembu, the brief history of their divergence, the strong contention of the Borno Ulama and the dialect contiguity of the data presented, the paper concludes that Kanuri and Kanembu are initially one and the same language with ancient classical Kanembu being the parent language.
05, 051
Zum Landnutzungswandel in der südlichen Sudanzone am Beispiel des Bauchi State (Nordost-Nigeria)
(1995)
In der südlichen Sudanzone Westafrikas sind die Aktivitäten des wirtschaftenden Menschen seit langer Zeit die Hauptfaktoren der Landschafts- und Vegetationsgestaltung. Die ursprüngliche natürliche Vegetationsdecke - entsprechend der klimatischen Gegebenheiten wahrscheinlich laubabwerfende Trockenwälder - ist durch anthropogene Eingriffe in vielfältiger Weise verändert oder auch gänzlich beseitigt worden. Die Veränderungen bestehen einerseits aus direkten Eingriffen durch Rodung (für Siedlungs- und Anbauflächen), die selektive Nutzung von Pflanzen (Brennholzeinschlag und Holzkohleherstellung, Bauholznutzung, Beweidung, Laubschneiteln und Sammeltätigkeiten) und durch gelegte Buschfeuer (Aufspüren von Jagdwild, Stimulanz neuen Graswachstums und "Öffnen" der Pflanzendecke vor Unterkulturnahme). Andererseits haben die anthropogenen Einwirkungen je nach Art, Intensität und Dauer auch die natürlichen Standortbedingungen (vor allem Boden, Wasserhaushalt und Klima) verändert. Nicht zu vernachlässigen sind des Weiteren die nachhaltigen Eingriffe in den Wildtierbestand. In weiten Teilen Westafrikas wurde der am Anfang des 20. Jahrhundert noch recht arten- und individuenreichen Wildtierbestand fast vollständig verdrängt oder ausgerottet. Im vorliegenden Beitrag sollen am Beispiel des südöstlichen Bauchi State die Veränderungen der allgemeinen sozioökonomischen Rahmenbedingungen und die wichtigsten Maßnahmen zur Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft und der dadurch bedingte Landnutzungswandel skizziert werden. Ausgangspunkt ist dabei der Zustand der Landschaft zu Beginn der Kolonialzeit, die hier in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts begann.
05, 223
Toponyme als Zeugen der Vergangenheit : Untersuchungen im nordnigerianischen Bergland der Hausa
(1995)
Toponyme können aufmerksamen Beobachtern wertvolle Hinweise auf Lebensweise und auch auf Identität oder Herkunft von Bewohnern bzw. früheren Siedlern einzelner Landstriche geben. Beispiele hierfür sind die Bezeichnungen für Naturerscheinungen wie Landschaftsformen, Flüsse bzw. Flußbetten und Gebirge, aber auch für vom Menschen geschaffene Gegebenheiten wie Siedlungen, Anbauflächen oder zu anderen Zwecken veränderter und damit genutzter Naturraum. Toponyme lassen sich jedoch nicht immer leicht entschlüsseln. Oftmals ist ein Grundwissen zur Geschichte und Lebensweise der Menschen, in deren Umfeld die Namen gebraucht werden, unerläßlich, um auf Besonderheiten überhaupt aufmerksam werden zu können. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Bezeichnung von Bergen, einzelnen Steinen, von Steinformationen und vom Menschen angebrachten Veränderungen an Steinen und Felsen. Als Untersuchungsraum dienten die ausschließlich von Hausa besiedelten Gebiete nördlich der Provinzhauptstadt Dutse (Jigawa-State) sowie die Region südlich von Gano, die rund 40 km südöstlich von Kano in Nordnigeria liegt.
05, 017
Wasserfahrzeuge sind die ersten Verkehrsmittel der Menschheit. Es gibt Überlegungen, ob sie eine zentrale Rolle beim Vordringen der neolithischen Lebensweise nach Mitteleuropa gespielt haben, aber auch zwingende Annahmen, dass sie bereits in weitaus früherer Zeit zur globalen Verbreitung des Menschen beigetragen haben. Im Rahmen des Frankfurter Sonderforschungsbereichs "Westafrikanische Savanne" wurden im nigerianischen Teil des Tschadbeckens Untersuchungen an einem Boot vorgenommen, dessen Alter eine neue Sicht über die Beteiligung Afrikas an der Geschichte der Verkehrsmittel erfordert. Das im Folgenden vorgestellte Boot stammt aus einer Zeit, die im Tschadbecken archäologisch nur außerhalb der damaligen Erstreckung des Mega-Tschads faßbar ist und die der Erfindung der ältesten Fortbewegungsmittel der Menschheit einen originär afrikanischen Ursprung verleiht.
14, 475
En se concentrant sur le thème „Migration rurale et gestion des ressources naturelles“, cette section du symposium à tiré l’attention sur un aspect très important concernant le changement de l’espace naturel et culturel dans l’air rural de Burkina Faso. A partir de cas régionaux différents au Burkina Faso, les études pluridisciplinaires se concentrent sur des aspects centraux du complexe migratoire: • les types d’appropriation de terre • l’impact de la coexistence des droits fonciers traditionnels et modernes • la dégradation des ressources naturelles
02, 043
Studies on land use in Africa have usually been carried out by ethnologists or human geographers and were rarely concerned with data on the physical conditions of soil. There is hardly any issue, however, where interdependencies between natural and cultural factors are as evident as in the topic of land use. For this project the approach of three ethnologists, Braukämper, Kirscht and Platte, was therefore combined with the analysis of Thiemeyer as physical geographer. The area of research is the Local Government Area of Marte in the Nigerian State of Borno. As part of the Chad Basin this region is mainly characterised by clay sediments which are commonly labelled firgi by its inhabitants. Beside this general term, however, the local peasants clearly distinguish five types of soil (Kanuri: katti), to which different physical conditions and qualities with respect to their cultivation are attributed. The question arose how far can this popular knowledge, accumulated by agricultural experiences over generations, be correlated with scientific data. That is why samples of the mentioned types of soil were collected by the members of our team and analysed in the laboratory of the Frankfurt Institute of Physical Geography. The detailed presentation of this analysis has to be preceded by the classification of the respective soil types in the terminology of the indigenous farmers.
05, 147
Probleme der Nutzung von Weideressourcen bei den Shuwa-Arabern im nigerianischen Tschadbecken
(1995)
Die Weidewirtschaft, wie die Shuwa-Araber des Tschadsee-Gebietes sie betreiben, ist ein Forschungsbereich, in dem sich die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt in einem Savannen-Habitat besonders deutlich nachvollziehen lassen. Die Weidepflanzen sind von Klima- und Bodenverhältnissen und die Herdentiere in einem nicht unerheblichen Maße von geomedizinischen Faktoren wie der Verbreitung der Tsetse-Fliege abhängig. Der Mensch beeinflußt durch sein wirtschaftliches Management, die Auswahl und Zucht seiner Haustiere, die Frequentierung von Weidearealen und Transhumanzrouten, künstlich angelegte Buschfeuer, Anlage von Forstreserven etc., die naturräumlichen Gegebenheiten. Er wirkt mit diesen Eingriffen auch auf Selektionsmechanismen in der Pflanzenwelt hin und gestaltet die Savanne gewissermaßen zu einer "Kulturlandschaft" um. Die Savanne Westafrikas dient zu einem Großteil als Weideland, und bei dieser Nutzungsart tritt die Interdependenz zwischen dem Menschen und seiner "natürlichen" Umwelt besonders deutlich hervor. Es ergibt sich daraus eine Vielzahl von Fragestellungen, die hier zumeist nur anzusprechen, aber nicht erschöpfend zu beantworten sind. Einige der Grundfragen für diese Thematik können wie folgt formuliert werden: - Wie "natürlich" ist der als Weideland dienende Savannenraum? - Mit welchen naturgegebenen Determinanten werden die Tierhalter konfrontiert? - Über welche kultur- bzw. ethnospezifischen "Pläne" verfügen sie, um sich den Bedingungen ihrer ökologischen Nische anzupassen? - Trägt die viehwirtschaftliche Produktion eher zur Zerstörung oder zur Bewahrung der natürlichen Ressourcen bei?
08, 019
With one group generally constituting the autochthonous host - representing the core population in the centre - immigrant groups tend to reside in separate ethnic wards and even work in wards/quartiers identified with their ethno-specific crafts and trades - and often named after them. The socio-lingustic survey will therefore use available and new maps and ethno-linguistic statistics: For the former, the urban surveys by the Max Lock Company of north-eastern Nigeria have been of great help, but have to be updated ; for the latter, various censuses had to be supplemented by more recent information . With ethno-linguistic wards constituting enclaves which can only interact through a language or languages in common, we can apply the general model of the triglottic configuration by positing x territorial and y immigrant, ethnic languages of solidarity; one general urban community language or lingua franca of interaction; and the official language of authority and administration. This language of authority was formerly a local aristolect (Kanuri or Fulfulde), but is now mostly an exolect - English or French. This short presentation concerns ongoing work in urban socio-lingustics developed in Maiduguri over some 15 years.
08, 129
Changes in settlement pattern and culture - the process of down-hill migration in Tula, Bauchi State
(1996)
The process of down-hill migration of the Tula people started during the 1920s and has not yet finished. The resulting present situation might give information how far terraces play any role in the economy, ecology and ideology of the Tula. Approaching this question from a socio-agricultural point of view some facts which indicate the pertaining or overcoming of traditional structures will be presented. In the following the land tenure system, the adoption of innovations and the role of women in agriculture will be discussed comparatively for Tula Wange and Tula Baule on the plateau, Fantami, which is generated by down-hill dwellers of Tula Wange, with its more or less bad farming conditions on shallow sandy soils and Kaltin, where the down migrants of Tula Baule settle in a more fertile area. Tula Wange numbers around 2000 households, Baule 1000, Fantami about 200 and Kaltin 350 of which the sample survey includes 15% in the plateau sites and 25% in the plain settlements.
07, 017
Notre communication porte sur le thème suivant: "Anthropisation du couvert végétal dans la province de Namentenga et ses conséquences socioéconomiques: cas de la région de Tougouri, en zone subsahélienne" (centre-nord du Burkina Faso). A travers cette étude de cas, nous voulons attirer l'attention sur les problèmes environnementaux du Burkina Faso. En effet, les déficits pluviométriques cumulés, depuis quelques décennies, sont à l'origine de la dégradation des écosystèmes. La surexploitation des terres entraîne également l'épuisement des sols et la diminution des ressources végétales. Un telle situation n'est pas sans conséquence sur les activités socioéconomiques des populations. Le plan de notre communication sera donc comme suit: 1. Présentation du degré-carré de Tougouri, sur le plan physique 2. Dynamique du couvert végétal sous l'action anthropique, et les conséquences socioéconomiques 3. Perspectives d'avenir