Journal of religious culture = Journal für Religionskultur
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Im Rigveda, der altindischen Sammlung von Gesängen des Heiligen, heißt es über Vishnu: "Mögen die Götter uns vor dem Ort, von dem aus Vishnu über die sieben Bereiche der Erde schritt, bewahren. Vishnu schritt über (das Universum); dreimal setzte er seinen Fuß auf; die Welt war in seinem Staub eingehüllt; Vishnu, der unbesiegbare Bewahrer, den niemand täuscht, tat drei Schritte; von da an setzte er seine hohen Gesetze in Kraft." Vishnu durchmaß die Welt mit drei Schritten und richtete seine Ordnung, seinen Dharma, auf. Welches aber war der Sinn des Dreischritts? Von Vishnu heißt es dazu im Rigveda: "Welcher (sc. Vishnu) wahrhaftig allein die Dreiheit Erde, Himmel und Lebewesen trägt."Und das, was er bewahrt, ist ein Dreifaches: Erde, Himmel und die lebenden Wesen. Aber der entscheidende Grund für Lobwürdigkeit Vishnus besteht denn auch darin, daß er nicht nur seine Werke bewahrt, sondern durch seinen Dreischritt überhaupt erst Lebensräume für alle Wesen geschaffen hat. Daß Lebensraumbeschaffung der Sinn der drei Schritte war, wird an anderer Stelle nochmals betont: "Über diese Erde schrittt mit mächtigem Tritt Vishnu, bereit sie als Heim dem Menschen zu geben. / Seinem Schutz vertraut das einfache Volk sich an, er, der Edelgeborene, hat ihnen weiträumige Wohnstatt bereitet." Von diesen drei Lebensräumen weiß der rigvedische Sänger sogar zu berichten, daß in ihnen Milch und Honig fließt. Lob sei daher Vishnu "dessen drei Weltenräume voll von Süße sind." Vishnu hat die irdische Welt den Menschen als Paradies erworben, denn süß ist sie, nicht ein Tal der Tränen, des Elends und der Bitterkeit. Süße verweist auf einen Zustand der Zufriedenheit und Erfülltheit. Vishnu erwirbt sich das Vertrauen des einfachen Volks, weil er ihm durch seinen Dreischritt eine erfüllte und gesicherte Existenz verschafft hat.6 In den wenigen rigvedischen Manifestationen Vishnus leuchtet bereits ein grundlegender Wesenszug Vishnus auf: Er liebt und umsorgt die irdische Welt. ...
47
Hz. Meryem’in İslam tasavvufundaki yerini anlayabilmek için az da olsa tasavvuftan bahsetmemiz gerekecektir:
Yaygın bir anlayışa göre tasavvufun sözlük anlamı yün giymektir.[1] Çünkü yün elbise gösterişsiz bir kıyafet olup, avret yerlerini örtmek için giyilirdi.
Terim anlamı olarak Tasavvuf, kalben temiz olmak, Ashab-ı suffe gibi olmak; devamlı ibadet etmektir. Kötü huyları terketmek, güzel huylar edinmektir. Kimseden incinmemek, kimseyi incitmemek, herkesin yükünü çekmek, kimseye yük olmamaktır. Kâmil yani, olgun insan olmak, Allah ile beraber olmaktır. Kişinin nefsine karşı giriştiği barışı olmayan bir savaştır.[2] Bunlara benzer tasavvufun pek çok tanımı yapılmıştır. Bu tanımları bir cümlede toplamak mümkün değildir. Çünkü tasavvuf bir yaşama biçimidir, Allah’ın sevgisini ve onun hoşnutluğunu kazanma yarışıdır. Bunun yolları ve metotları sayılmayacak kadar çoktur.
Müslümanlar Allah’a ulaşma ve O’nun rızasını elde etme amacıyla örnekler aramışlardır. Örnek olarak en başta Hz. Muhammed (a.s.)i almaları tabi karşılanmalıydı. Öyle de olmuştur. Hz. Muhammed (a.s.), ümmeti için her yönüyle örnek olduğu gibi sûfî hayat tarzı için de çok önemli bir örnektir.
Nitekim O şöyle buyurmuştur: “İhsan, Allah’ı görüyormuş gibi ibadet etmektir, zira sen O’nu görmüyorsan da O seni görüyor.”[3] Bu hadisten anlaşılan hedef ibadet esnasında Yaratıcı ile kul arasında tam bir iletişimin kurulması gerektiğidir. Başka bir hadiste yine Peygamber buyurmuştur ki; “Allah Teâla buyuruyor: Bir Allah dostuna düşmanlık edene karşı, ben savaş açarım. Kul bana en çok kendisine farz kıldığım şeyleri yapmakla yaklaşır. Nafile ibadetlerle de bana yaklaşmaya devam eder. Sonuçta o derece yaklaşır ki, ben onu severim. Ben onu seversem onun işiten kulağı, gören gözü, tutan eli, yürüyen ayağı olurum. Benimle işitir, benimle görür, benimle tutar, benimle yürür.”[4] İslam’ın genel prensipleri çerçevesinde bu hadisten panteist bir anlayış çıkaramayacağımıza göre bir müslümanın bu hadisten anlayacağı şeyı, çok heyecan verici bir dînî coşkunluk olması gayet doğaldır.
Müslüman bir mistiğe ufuk ve yön veren hadisler ve sünnet örnekleri sayılmayacak kadar çoktur. Engin bir kültür ve zengin bir yaşam tarzına sahip olan İslam Tasavvufunun mensupları sadece Peygamber ve sahabe örneği ile yetinmemişlerdir. Kur’an-ı Kerimde övülen her insanı arınma modeli olarak kabul etmişlerdir. Çünkü Kur’an bir Müslüman için Allah’ın ezeli ve ebedi olan kelam sıfatından süzülüp gelen bir Kelâm-ı Kadîm’dir, yani kutsal bir kitaptır.
46
Charity has a long tradition in the Christian religion. From the early beginning there was some organized charity. In the Acts of the Apostles we read about socalled diakonoi being responsible for the needy Christians. During the whole church history there was the rule that 1/3 of the tithe, the decima pars, the religious tax, had to be spend for the poor people of a parish. Of course, there was much misuse of that portion; the tithe became private and the new owners of the tax mostly living far away were not interested in supporting the poor people. Yet, the Christian people organized additional charity. It is very important to see that religious mentality was very helpful for that ...
45
In diesem Artikel werden vier Themen aus dem BG-Kommentar Swami Bhaktivedantas behandelt: Seine Meinung über Sankara und -Anhänger (Abschnitt I), sein Textverständnis (Abschnitt II), Grundzüge seiner Varnasrama-Theorie (Abschnitt III) und sein Verhältnis zur sog. Orthodoxie (Abschnitt IV). Obwohl in erster Linie der BG-Kommentar Swami Bhakti-vedantas berücksichtigt wird, ist es zuweilen doch hilfreich, auf die Kommentare zum Bhag-Pur und Cc Bezug zu nehmen, wenn sich daraus mehr Klarheit zu einem bestimmten Thema ergibt. Inwieweit die Ansichten Swami Bhaktivedantas schon durch seine Pararampara und die diversen Vaisnava-Texte vorgegeben sind, bleibt weitgehend unbeachtet.
44
The people of Braj1 are attracted by the Holy in many ways. But nowhere is its attraction per-ceived as strongly as in the public performances of the lilas of Krisna – the lilanukaranas. Although by their aesthetic constitution these dramatic performances are a mixture of song, theater and dance, they do not belong to the genre of folkloric entertainment, for in their very essence they are revelations of the Holy. Thus in Braj the Holy is not at all considered a nirguna entity concealing itself from the world. On the contrary, it reveals itself plainly and unmistakably. This revelation is fully authentic because in its essence the Holy is saguna, i.e. possessed of form. This, however, further means that the lilanukarana do not present something mundane as sacred, nor do they present a 'substitute religion' – for they offer the experience of the Holy moving among and with the lilanukarana, as their equal, freely and naturally, without fear of touch by the creature. And this unconcern for possible worldly contamination allows the Brajbasis to meet the Holy without fear, and in intimate friendship.
43 a
Gläubigkeit und Todesfurcht : mystische Traditionen und die Anschauungen von Studierenden heute
(2001)
Der Tod ist ein Ereignis, das uns nicht fremd ist. Es ist eine unvermeidliche und universelle Tatsache, der wir aus irgendwelchen Gründen immer wieder gegenüberstehen und die in uns gemischte Gefühle erweckt. Um die negativen Wirkungen von Gefühlen wie Furcht und Angst einer solchen Realität gegenüber zu vermindern und nach Möglichkeit zu beseitigen, bedient sich der Mensch kultureller, philosophischer bzw. geistlicher Mittel. Im Gegensatz dazu wird behauptet, dass philosophische und geistliche Systeme als Mýttel dienen, mit deren Hilfe der Mensch mit der Furcht vor dem Tod umgehen kann. Aufgrund von Forschungen auf den Gebieten der Anthropologie und Ethnologie wurde festgestellt, dass die Begriffe Tod und Glauben miteinander zusammenhängen und dieser Zusammenhang genauso alt ist wie die Geschichte der Menschheit. Tod und Glaube sind zwei Begriffe, auf die sich das Interesse der Menschen, an erster Stelle das der Philosophen, Wissenschaftler, Dichter, Schriftsteller und Geistlicher, in jeder Epoche konzentriert hat. (Yildiz, 1999) ... Diesem Artikel liegt die Dissertation des Verf. “Studie über den Zusammenhang zwischen dem religiösen Leben und der Furcht vor dem Tod” (Izmir Dokuz Eylül Universität, sozialwissenschaftliches Institut, 1998) zu Grunde. Die Interpretationen stützen sich auf die Daten der Gruppen von Probanden, die in der Dissertation verwendet worden sind. Es handelt sich um 555 studentische Probanden (Frauen = 195, Männer = 360) aus sieben verschiedenen Fakultäten der Dokuz Eylül Universität (Bildung, ÝÝBF, Medizin, Jura, Ingenieurswesen, Theologie und Kunst), die nach dem Zufallsverfahren ausgewählt wurden. Das Durchschnittsalter der Studenten, die zwischen 16 und 42 Jahre alt waren, betrug 21,02 (ss 3.01). Zur Auswertung der Daten wurden die Fragebögen “Religiöses Leben” und “Die Furcht vor dem Tod” verwendet. Die erfaßten Daten wurden entsprechend der Hypothesen nach statistischen Berechnungen analysiert und bewertet.
42
Die grundlegende Neuklärung der Beziehungen zwischen den beiden großen in Indien entstande-nen Religionskulturen Hinduismus und Buddhismus wird im neuen Jahrhundert zu einem der vordringlichsten interreligiösen Projekte werden. Das Anwachsen der weltpolitischen Bedeutung Asiens im allgemeinen und die sich intensivierenden Kontakte der buddhistisch-hinduistisch geprägten Länder untereinander schließen den überkommenen religiösen Isolationismus künftig aus - es sei denn der Bürgerkrieg in Sri Lanka soll Schule machen. Schon aus Gründen einer friedlichen Gestaltung der Beziehungen der Staaten indoasiatischer Kultur sollte die Frage nach den Gemeinsamkeiten von Hinduismus und Buddhismus stärker in den Vordergrund religionswissenschaftlicher Studien gerückt werden. Die Klärung der hinduistisch-buddhistischen Beziehungen ist so alt wie der Buddhismus selbst. Die Formen der Klärung waren und sind vielschichtig. Das Spektrum der Klärungsversuche und Klärungen reicht u.a. von kontroversen wissenschaftlichen Theorien, integrativen und abgren-zenden religiösen Dogmatiken und Ideologien, über fromme und oft unorthodoxe Massenbewegungen, kalkulierende und konfessorische Machtpolitik bis hin zu sakralen Institutionalisierungen. Um auf diese Komplexität einzugehen, wird das Thema an ganz unterschiedlichen Materien abgehandelt. Doch wird die Untersuchung insoweit vorstrukturiert, als sie unter die theoretische Leitfrage nach Nichtdifferenz und Differenz als Grundzug der Beziehungen von Buddhismus und Hinduismus gestellt wird. ...
41
Das Thema "Frauen und Islam" löst bei vielen Menschen in westlichen Gesellschaften eine Assoziationskette aus, in der unweigerlich Stichworte wie "Harem", "Patriarchat", "Verschleierung" und "Unterdrückung" vorkommen. Titelseiten von Romanen, reißerischen Berichten oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen über muslimische Frauen werden stets mit denselben stereotypen Wort- und Bildkombinationen versehen, die Verschleierung und Abschließung als vorherrschende Merkmale weiblichen Lebens in islamischen Gesellschaften darstellen. Der Islam erscheint als eine ausgeprägt patriarchale Religion, die von Frauen nur erduldet und nicht gestaltet wird. Frauen werden als passive Objekte islamisch geprägter religiöser und gesellschaftlicher Normen, nicht als handelnde Subjekte aufgefaßt. Die Position von Frauen in islamischen Gesellschaften wird entweder an westlichen Gesellschaften oder an normativen Aussagen religiöser Schriften gemessen, was in beiden Fällen wenig Raum für die Ansichten der muslimischen Frauen selbst läßt.
40
Noch vor einem Jahrzehnt war es nicht selbstverständlich, sich ernsthaft mit den Ideen des einstigen Marburger Theologen und Religionswissenschaftlers Rudolf Otto (1869-1937) auseinanderzusetzen. Bis in die achtziger Jahre waren sie mehr eine Angelegenheit religionshistorischer Forschung oder Marburger Fakultätsgeschichte. Dies hat sich geändert; nunmehr wird Rudolf Ottos Religionstheorie wieder diskutiert, wenn auch durchaus kontrovers. Diese neuerliche Entdeckung Rudolf Ottos, die nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene stattfindet und im Internet sogar umfassend und systematisch vorangetrieben wird, ist kein Zufall. Sie reflektiert das unerwartete Auferstehen der von funktionalistischen Ideologien als pathogene Illusion denunzierten, vom säkularistischen Kulturmanagement als Motivation zum 'rechten' Handeln mißbrauchten und von atheistischen Gewaltherrschaften und Massenbewegungen des vergangenen Jahrhunderts planmäßig und brutal unterdrückten Religion. ...
39
Die Katharer, deren Namen vom griechischen katharoi (gr., die Reinen) hergeleitet wird, waren im 12. und 13. Jahrhundert eine so einflußreiche religiöse Bewegung im Abendland, daß sie in der allgemeinen Bezeichnung Ketzer fortleben. Ihr in gnostisch-manichäischer Tradition stehendes Gedankengut war vielleicht vom 11. Jahrhundert an über die bulgarischen Bogomilen nach Westen vermittelt worden. Die katholische Kirche hatte sich seit der gregorianischen Reform aus der Unterordnung unter den weltlichen Adel befreit und war zu einer eigenständigen Feudalmacht herangewachsen, die autonom über Grundeigentum verfügte und die Herrschaft über das Abendland beanspruchte. Die katharischen Vollkommenen (lat., perfecti) hingegen lehnten für ihre Kirche den Besitz von Grundeigentum ab und erstrebten für sich persönlich ein Leben in Armut und untadeliger Askese. Unter ihren Anhängern waren Kräfte unterschiedlichster gesellschaftlicher Herkunft, die aus vielfältigen Motiven heraus mit der römischen Feudalkirche in Konflikt gekommen waren. In Südfrankreich etwa wurden die Katharer unterstützt von großen Teilen des Adels, der durch das dort geltende Erbrecht gegenüber den katholischen geistlichen Einrichtungen ökonomisch stark ins Hintertreffen geraten war. ...
39 b
Les cathares, dont le nom vient du grec „katharoi“ (les purs), étaient aux XIIème et XIIIème siècle un mouvement religieux si influent en occident que leur a survécu le mot allemand „Ketzer“ qui signifit „hérétique“. Leur pensée, qui tient de la tradition gnostique et manichéiste, avait probablement été transmise à l’ouest à partir du Xème siècle par les Bogomiles bulgares. L’Eglise catholique s’était délivrée depuis la réforme grégorienne de sa soummission à la noblesse profane et s’était élevée au rang de puissance féodale autonome : elle disposait indépendamment de proprietés foncières et prétendait à la domination de l’occident. A l’inverse, les „parfaits“ cathares (du latin: perfecti) refusaient pour leur église la possession de propriétés foncières et aspiraient à une vie de pauvreté et d’ascèse irréprochable. ...
38
„Meine Herren – Es wackelt alles“. Mit diesen berühmten Worten hatte Ernst Troeltsch die kirchliche, die religiöse und die theologische Situation der Zeit vor gut 100 Jahren umrissen: Es war 1896, auf einem Kongreß der „Freunde der Christlichen Welt“, einer Gruppe liberal denkender Professoren aus allen Fakultäten. Troeltsch hatte dabei beides im Blick: den Zustand der Kirche und die Sache der Theologie. „Es wackelt alles.“ Genau diese Empfindung war es, die vielen von uns jüngeren Theologen in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu schaffen machte. Was „wackelte“, war zunächst die Sache der Theologie selbst, die damals häufig, beispielsweise auf dem Stuttgarter Kirchentag von 1969, als „Streit um Kaisers Bart“ in Frage gestellt und lächerlich gemacht wurde. Und zwar keineswegs von Atheisten oder anderen Gegnern der Kirche, sondern von jungen Theologen, von Studenten und Vikaren. Verunsichert waren sie vor allem durch die Ergebnisse der historisch-kritischen Bibel-Exegese, die gar nicht mit den Ursprungsmotivationen für ihr Theologiestudium zusammenpassen wollten. Verunsichert waren sie zusätzlich durch die marxistische Religionskritik, die damals ihre große Renaissance erlebte. Und „es wackelte“ nicht nur die Theologie; sondern es begannen auch die nach 1945 so kräftig restaurierten Funktionen und Rollen der Kirche zu wackeln. Als verunsichernd wurde vor allem die ungewohnte und scharfe (dabei de facto unwissenschaftlich einseitige) sozialkritische Analyse des Handelns der Kirche und seiner Folgen in 2000 Jahren Christentumsgeschichte empfunden. „Vom Elend des Christentums“ hieß die polemische Kampfschrift des jungen Marburger Dr. theol. Joachim Kahl. Das kleine Rowohlt-Büchlein fand reißenden Absatz unter den theologischen und nichttheologischen Kritikern der Kirche. ...
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Mystik im Protestantismus
(2000)
Ob die wenigen Protestanten Rüdesheims, denen die nassauische Landesregierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im säkularisierten Eibinger Kloster einen Raum für ihre Gottesdienste überlassen hatte, ob der Urgroßvater meiner Frau, der von 1870-1904 evangelischer Pfarrer in Bingen war, die Mystik als mögliche Form einer protestantischen Frömmigkeit anerkannt hätten? Schon Friedrich Schiller war da skeptisch! Im ersten Band seiner „Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Regierung“ (Leipzig 1788) schrieb er, spätere religionssoziologische Positionen vorwegnehmend: „Einem romantischen Volke ... war eine Religion angemessener, deren prächtiger Pomp die Sinne gefangen nimmt, deren geheimnisvolle Rätsel der Phantasie einen unendlichen Raum eröffnen, deren vornehmste Lehren sich durch malerische Formen in die Seele einschmeicheln. Einem Volke im Gegenteil, das, durch die Geschäfte des gemeinen bürgerlichen Lebens zu einer undichterischen Wirklichkeit herabgezogen, in deutlichen Begriffen mehr als in Bildern lebt und auf Unkosten der Einbildungskraft seine Menschenvernunft ausbildet - einem solchen Volke wird sich ein Glaube empfehlen, der die Prüfung weniger fürchtet, der weniger auf Mystik als auf Sittenlehre dringt, weniger angeschaut als begriffen werden kann. Mit kürzeren Worten: Die katholische Religion wird im ganzen mehr für ein Künstlervolk, die protestantische mehr für ein Kaufmannsvolk taugen“. ...
36 a
Die zentrale theologische Frage der kanonischen und apokryphen Überlieferungen der tamilischen Shrivaishnavas lautet: Hat der Herr den Heilsprozeß in Gang gesetzt, um die Menschen zu retten, wie die anthropozentrische Soteriologie lehrt, oder um sich Liebhaber zu verschaffen, wie eine theozentrische Soteriologie lehren würde? Zur Beantwortung dieser Frage wird die theozentrische Erlösungsreligion im besonderen zu untersuchen sein, weil sie apokryph gehalten wurde und aus Quellen, die allesamt anthropozentrisch überdeckt sind, erst noch rekonstruiert werden muß. ..
36 b
The basic argument the canonical and apocryphic theologies of the South Indian Tamil Shrivaishnavas grow worm over since centuries is the question: Has God set into motion the process of salvation in order to save mankind - the anthropocentric tradition is teaching -, or in order to save himself, the way a theocentric soteriology would teach. To answer this question we have to examine particularly the theocentric religion of salvation because it was held apocryphic by the anthropocentic orthodoxy and has therefore to be reconstructed from sources that are all concealed anthropocentrically. ...
35
Der „Berufs-Ordnung für die Diakonissinnen des westfälischen Diakonissenhauses zu Bielefeld“ in Bethel aus dem Jahr 1882 ist der Diakonissenspruch Wilhelm Löhes (1808-1872) vorangestellt. Löhe hatte in den 1850er Jahren im bayrisch-fränkischen Neuendettelsau das dortige lutherische Diakonissenhaus gegründet. Sein Spruch fasst das Essentiales evangelischer Diakonissenschaft im 19. Jahrhundert zusammen: „Was will ich? Dienen will ich. – Wem will ich dienen? – Dem Herrn Jesu in Seinen Elenden und Armen. Und was ist mein Lohn? Ich diene weder um Lohn noch um Dank, sondern aus Dank und Liebe; mein Lohn ist, daß ich darf!“ Dann folgt die Aussage, der das Zitat im Titel dieses Vortrages entstammt: „Und wenn ich dabei umkomme? Komme ich um, so komme ich um, sprach Esther, die Königin, die doch Ihn nicht kannte, dem zu lieb ich umkäme, und der mich nicht umkommen läßt. – Und wenn ich dabei alt werde? – So wird mein Herz doch grünen wie ein Palmbaum [Anspielung auf Ps 92, 13: „Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum.“, M.B.] und der Herr wird mich sättigen mit Gnade und Erbarmen. Ich gehe in Frieden und fürchte nichts.“ Mit den Worten „Komme ich um, so komme ich um“ wird die Heldin des alttestamentlichen Buches Esther (4, 16 Ende) zitiert. Sie war als Jüdin zur Lieblingsfrau und Königin des Perserkönigs Ahasveros (alias Xerxes) erkoren worden und hatte von einem Mordkomplott gegen ihr im persischen Exil lebendes Volk erfahren. Um Fürbitte für ihr Volk zu leisten, erschien sie ungerufen vor ihrem König, ein Verhalten, auf das eigentlich die Todesstrafe stand. Aber das Wagnis gelang; der König hörte sie gnädig an, bestrafte die Verschwörer mit dem Tod und erlaubte dem Volk Israel, grausame Rache an seinen Feinden zu nehmen. Das jüdische Purim- Fest erinnert daran; das Buch Esther enthält die zum Fest gehörige Kultlegende. So wie Esther, die doch Christus, der vom Tod errettet, nicht einmal kannte, soll die Diakonissin in ihrem beruflichen Einsatz den Tod nicht fürchten, weil sie ihren Herrn kennt. ...
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"Mit Hinduismus bezeichnet man im Abendland die dritte und letzte geschichtliche Entwicklungsphase in der indischen Religionsgeschichte, ... deren Beginn um 400 v.Chr. anzusetzen ist. Die Anhänger des H. werden erstmals von den nach Indien eindringenden Moslems als 'Hindus' bezeichnet. Das mittelalterliche persische Wort 'Hindu' – abgeleitet vom arabischen 'hendava' (Ableitung aus dem Sanskrit: 'sindhu') – ist eine Kennzeichnung für die Landschaft und deren Bewohner am Indus."1 Der Hinduismus - als demnach religionswissenschaftlich ungenauer Sammelbegriff für alle nachbuddhistischen Religionen des indischen Subkontinents - umfasst somit die vielfältigen Glaubens- und Lebensformen der heutigen Inder, die durch besondere Sozial- und Kastenordnungen in gleichsam heiliger Verbindung untereinander stehen. Die geschätzte Zahl aller Hindus (mehr als 719 Millionen Menschen) macht momentan ca. 13,4% der Weltbevölkerung aus, Tendenz steigend. Somit ist der Hinduismus, als Ganzes betrachtet, die drittgrösste Weltreligion nach Islam und Christentum. Nicht zuletzt der Blick auf die Bevölkerungsstatistik des inoffiziellen Einwanderungslandes Bundesrepublik Deutschland am Ende des Jahrtausends4 macht deutlich, wie überaus notwendig in der Schule eine fundierte Auseinandersetzung mit jenem Glaubens- und Gedankengut der unter uns lebenden MitbürgerInnen aus dem indo-asiatischen Raum sein sollte. Geprägt durch Gedanken an einen Dialog auf kulturellen wie auch interreligiösen Ebenen, waren diese Fakten für mich Anlass genug, die schulische Behandlung des Hinduismus im Zusammenhang mit einer von den Hessischen Rahmenrichtlinien festgelegten, verbindlichen Einführung in die grossen (monotheistischen) Weltreligionen bereits in der Sekundarstufe I des Gymnasiums zu erwägen. Ein wo immer möglicher Bezug zu bzw. ein Vergleich mit der reichhaltigen Glaubenstradition des abendländischen Christentums war in diesem Zusammenhang erwünscht wie religionspädagogisch unumgänglich. ...
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When Lord Caitanya Mahaprabhu was touring South India, He spent the four months during the rainy season called Caturmasya in Shri Rangam at the house of Vyenkata Bhatta, the chief priest of the Ranganatha Temple. His son, Shri Gopala Bhatta, was then able to serve the Lord to his heart's con-tent. Being pleased by his devotion, Shri Caitanya gave him initiation and ordered him to go to Vrin-davana after the disappearance of his parents. There he should remain with Rupa and Sanatana doing bhajana and writing books. - At the age of thirty, after the death of his parents, Gopala Bhatta, left for Vrindavana. When Lord Caitanya heard that Gopala Bhatta Goswami had arrived in Vrindavana and had met Shri Rupa and Sanatana Goswami, He was very pleased. At that time Mahaprabhu had already visited Vrindavana. Although Rupa and Sanatana had gone to visit him in Puri, Gopala Bhatta never received any invitation to go. ...
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Among the World religions Sikh religion comparatively is young. Numerically also the followers of Sikh religions are not large. According to the Census of India in the grand total of India's population i.e. 6659, 2879, 8491, the total number of Sikhs is 13,078. 146 out of which 8,937.210 are living in the Panjab province of India and the remaining 4,1409936 are scattered in the rest of the country.[1] These figures do not include the Sikhs living in other countries like the U.K., Canada, USA and other Western and Eastern countries. As these fig-ures show percentwise Sikhs are less than 2%, but they are having a special place among their country people an account of their special characteristics i.e. very hard workers, technicalminded, adventurous nature and willing to embrace all kinds of work. Because of their adventurous and enthusiastic nature, today they are found almost all over the world. On account, of visible insignia given by Sikhs' tenth Guru which includes uncut hair (and use of turban) makes the Sikhs' presence felt in any place. - In this brief study of Sikh religion I will be limiting myself only with one area. I will be looking from the historical perspectives how the Sikh religion came into existence and its growth during the period of 1469 AD - 1703 AD. This period is the most important, because - all the development of Sikh religion belongs to this era only. ...