Journal of religious culture = Journal für Religionskultur
Refine
Year of publication
Document Type
- Part of Periodical (317)
Has Fulltext
- yes (317)
Is part of the Bibliography
- no (317)
Keywords
- Islam (5)
- Tafsīr (3)
- Taṣawwuf (3)
- Islamic Mystical Exegesis (2)
- Moses (2)
- Qurʾān (2)
- Religion (2)
- at-Tafsīr al-išārī (2)
- Ḫiḍr (2)
- Addiction (1)
Institute
55
Das Neue Testament bezeugt, daß es eine verblüffende Anzahl von Möglichkeiten gibt, Christus zu sehen und zu begreifen. So wird er beschrieben wie ihn Matthäus, Lukas, Jo-hannes, Petrus, Jakobus und Paulus jeweils verstehen. In der Kirchengeschichte gibt es Christus in der Version von Justin Martyr, von Irenäus, Origenes, Augustinus, Anselm, Thomas von Aquin, von Luther, Calvin, Schleiermacher, Barth, Bultmann, Bonhoeffer und vielen anderen. Wie es einen Kranz unterschiedlicher Christusverständnisse gibt, so existieren auch viele verschiedene Kirchen: Katholiken, Orthodoxe, Lutheraner, Calvinis-ten, Baptisten, Freikirchen und sektiererische Kirchen. Die moderne Welt wird in vier Blöcke aufgeteilt. Deshalb wird Christus auf viererlei Weise verstanden. Die Erste Welt besteht aus Menschen, die in vorrangig kapitalistischen und wohlhabenden Gesellschaften des westlichen Blocks leben. Sie dürften eine Version von Christus haben. Die Zweite Welt besteht aus Menschen, die in den relativ wohlhabenden Gesellschaften des Ostblocks oder der sozialistischen Länder leben. Sie dürften eine andere Version von Christus haben. Die Dritte und Vierte Welt besteht aus Menschen, die in Ent-wicklungs- oder unterentwickelten Ländern wohnen - als Arme, die von der Hand in den Mund leben. Sie dürften Christus in wieder einer anderen Weise als die Menschen, die in in erfolgreichen und wohlhabenden Gesellschaften leben, sehen. In der Ersten und Zweiten Welt werden die Menschen Christus wohl vorrangig als Befreier von dieser materialisti-schen Welt und ihren egoistischen Tendenzen sich vorstellen. In der Dritten und Vierten Welt dagegen betrachten sie ihn hauptsächlich als den Befreier aus Armut und Unkenntnis. Da es viele Religionen wie Hinduismus, Buddhismus, Islam, Judentum und Animismus gibt, kann man nicht umhin, Christus in verschiedenen Perspektiven anzuschauen, je nach dem religiösen Hintergrund der jeweiligen Menschen.
202
The ancient Egyptians were accustomed to use "travel" and "individualism" as metaphors for the journey of one's life, as an expression of an individual’s aspirations in pursuit of a goal, whether on land or sea. ,A person who exhibits unusual attitudes or deviates from the cultural path of Egyptian society, will face obstacles and serious difficulties such as drowning, drifting, or disaster, while at the same time being tested by the gods, who could integrate him back into society and the Egyptian culture again, or leave him in the depths of darkness. In this context, our paper aims to shed light on the importance of individualism and how it is used as the basis for deviation from the prevalent cultural path. It also examines the relationship between individualism and the Egyptian culture, social identity, and self-representation. It also deals with individualism as an expression of human ambition, and its implications. Additionally, it discusses the issue of determinism and divine fate and their impact on the orientation of humans travelling through life, as opposed to human free will.
57
Eine der inzwischen lebenswichtigen Fragen, die sich unsere Gesellschaft und Politik nicht nur zu stellen, sondern auch zu beantworten hat, ist die Frage, ob wir eine Gesellschaft wol-len, die aus vielen Kulturen lebt, und ob wir einen Staat wollen, der das friedliche Miteinander unterschiedlicher Kulturen unter Einschluß unterschiedlicher Religionen will und gewährleistet. Diese Frage ist keineswegs neu; sie stellte sich in der Geschichte immer wieder und überall. Die Menschen haben mit dieser Frage also bereits Erfahrungen gemacht. Wir stehen nicht vor einem absoluten Novum. Daher möchte ich zunächst dieser Frage vergleichend religions- und kulturgeschichtlich nachgehen und insbesondere das traditionelle Christentum, den traditionellen Islam und die neuzeitlichen Ideen und Erfahrungen darlegen, um in diesem historischen Rahmen dann die moderne Fragestellung zu behandeln. Die Verschiedenheit von Grundstrukturen des menschlichen Zusammenlebens hat sich nie verleugnen lassen. Ob man sie aber gebilligt oder gar gewollt, oder nur hingenommen und toleriert hat, stand stets auf einem anderen Blatt. Die Geschichte hat zwar immer wieder ein Arrangement der verschiedenen Kulturen erzwungen; nur im äußersten Falle kam es zu Vernichtung einer spezifischen Kultur. Meist jedoch konnten die Sieger im interkulturellen Krieg die Hirne und Herzen der Besiegten nicht so bekehren oder umprogrammieren, wie sie es sich erträumten, vielmehr wurden sie sehr oft selbst von der unterworfenen Kultur der Besiegten besiegt. Die Widerständigkeit der verinnerlichten Lebensformen, Lebensideen und Lebenspraxis, d. h. der Kultur, ist erfahrungsgemäß so stark, daß im interkulturellen Kampf im Höchstfall eine synkretistische oder Mischkultur herauskommt, nicht aber die Kultur, die den Besiegten aufgezwungen werden sollte. ...
211
Advancement in science and technology that has been achieved by human beings does not necessarily imply they are freed from environmental problems. Buddhism since the very be-ginning has been in harmony with nature; the Buddha was fond of nature; however, it is very little its sources speak about the interconnection between human and environment. The ques-tion of the significance of cultural ecology comes into prominent in these days as there has been increasing environmental problems happen. Borobudur Buddhist temple in Central Java contains some ideas or elements that can be used to cope with the problems mentioned. Inter-estingly, the whole body of the monument was inspired by the teachings of the Buddha and Buddhism in which the Causal Law having impetus in the theory dependent-origination (Pratyasamutpada) is reflected clearly in the reliefs of Mahakarmavibangga in Kamadhatu base level. For a better understanding of this law, the connection with cosmology in Maha-yana Buddhism is discussed in brief. It is found that there are various natural elements were depicted and crafted by the artists in a high standard of art as the manifestations of the Bud-dha’s teachings. Amongst the natural elements depicted here, tree, plant, or forest are domi-nant elements, which appear almost in all reliefs either in the main walls or balustrade. The relatedness amongst the elements is shown beautifully in complex relationship amongst them, and this has moral, aesthetical, spiritual, and ecological messages that need to be known for spiritual ascendance. When the interaction amongst them should be accomplished it is re-quired an ethical principle as how to maintain harmony with those natural elements, animals and human beings for a better world order and happy life.
215
Dang Hyang Astapaka and his cultural geography in spreading Vajrayana Buddhism in medieval Bali
(2016)
The sway of Hinduism and Buddhism in Indonesia archipelago had imprinted deep cultural heritages in various modes. The role of holy persons and kings were obvious in the spread of these religious and philosophical traditions. Dang Hyang Asatapaka, a Buddhist priest from East Java had travelled to Bali in spreading Vajrayana sect of Mahayana Buddhist in 1430. He came to Bali as the ruler of Bali invited him to officiate Homa Yajna together with his uncle Dang Hyang Nirartha, who had stayed earlier in Bali. Impressed with deep knowledge and spiritual acumen of him, the ruler Waturenggong King appointed him as a purohito (palace priest), whose jobs were to give spiritual consultation and political advisor in ruling the country. During his life times in Bali, he travelled from one place to another spreading Vajrayana sect of Buddhism. Lastly he settled in Budakeling village in East Bali where he built gerya (house) and temples for worship and meditation. From here he, his descents, and followers spread the Vajrayana to all over Bali and Lombok. He left us with Vajrayana sect of Buddhism, which was assimilated with Saivism. Dang Hyang Astapaka and his uncle Dang Hyang Nirartha were the advocators of Saiva-Buddha cult in Bali backed up by the rulers.
236
Dieser Artikel ist eine Einführung in die islamische Religionspädagogik im osmanischen Reiches von der Vormoderne bis zur Gründung der türkischen Republik. Der Frage nach dem Beginn einer islamischen Erziehung wird vor allem anhand primärer Quellen nachgegangen. Die Wissensvermittlung von einzelnen und bestimmten Wissenschaften geschieht hauptsächlich mit Hilfe arabischer Handbücher, die auf die Zeit der Vormoderne zurückgehen und sich mit islamischer Pädagogik befassen. Zudem werden anhand von konkreten Einzelfällen kulturelle Einflüsse beleuchtet und die Veränderungen eines erziehungsliterarischen Themas chronologisch und tabellarisch aufgezeigt. In diesem Artikel finden jeweils drei weitere Aspekte punktuell Berücksichtigung: Der Austausch von Erziehung, Religion und Sprache. Das Osmanische Reich hat, um die Bevölkerung nach seinen eigenen ideologischen Vorstellungen zu erziehen, dafür wie alle anderen Staaten Bildungseinrichtungen geschaffen. In der osmanischen Zeit lag der Schwerpunkt dieser Institutionen hauptsächlich auf Religionslehre. Bis zum 17. Jahrhundert wurden Religions- und Naturwissenschaften in derselben Institution gelehrt. Von der Gründung des Reiches bis zu seinem Niedergang blieben diese Bildungseinrichtungen bestehen; wurden aber mit der Zeit inhaltlich reformiert. Man kann diese Einrichtungen, welche vom Staat und von verschiedenen Stiftungen gegründet und weiterentwickelt wurden, in zwei Hauptgruppen unterteilen: in formale Bildungsinstitute und verbreitete Bildungsinstitute.
31
Das Christentum in Kerala
(2000)
Nach der letzten indischen Volkszählung aus dem Jahre 1991 bekannten sich in Indien knapp 20 Mio. Menschen zum christlichen Glauben, was einem Bevölkerungsanteil von 2,34% entsprach. [1] Unter der Annahme, dass sich der Anteil der Christen an der Gesamtbevölkerung nicht signifikant verändert hat, liegt unter Berücksichtigung des allgemeinen Bevölkerungswachstums die Zahl der indischen Christen gegenwärtig bei etwa 23 Mio. Hinsichtlich der Verteilung der Christen gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Über die Hälfte leben in den vier südlichen Unionsstaaten Kerala, Tamil Nadu, Karnataka und Andhra Pradesh, eine weitere Konzentration liegt im Nordosten Indiens (Assam, Nagaland, Meghalaya, Mizoram und Manipur) vor, wo noch einmal gut 20% der Christen leben. In den anderen Landesteilen sind sie dagegen sehr viel weniger zahlreich vertreten. ...
99
Wie aus den angeführten Informationen hervorgeht, hatten die vorislamischen Araber, obwohl allgemein Rechtsunsicherheit bei ihnen herrschte und es keine von allen Parteien anerkannten gerichtlichen und administrativen Instanzen gab, einige strafrechtliche Institutionen. Sie suchten Lösungen für ihre Streitigkeiten bei bestimmten Personen, die Êai¿, sayyid und kÁhin genannt wurden. Man weiß auch, dass einige Stammesoberhäupter richterliche Funktionen in ihrem Stamm ausübten. Außer ihrer persönlichen Macht besaßen diese Personen aber keine Sanktionskraft. Wenn eine der Konfliktparteien den Beschluß des Richters nicht akzeptierte, konnte man ihr gegenüber Vorwürfe erheben – ansonsten aber nichts ausrichten. Trotzdem wissen wir aus den Quellen, dass es unter den vorislamischen Arabern Persönlichkeiten gab, die für ihre richterlichen Kompetenzen bekannt waren und die schwierige Probleme sowohl zwischen den Konfliktparteien als auch zwischen den Stämmen gelöst haben. Wir wissen auch, dass die vorislamischen Araber die Hand des Diebes oder der Diebe abhackten. Man sagt, dass al-WalÍd b. Mu™Íra (st. 622 n. Chr.) derjenige gewesen sei, der zum ersten Mal diese Strafe vollzogen habe. Es werden in den Quellen auch etliche arabische Personen aus vorislamischer Zeit angeführt, die aufgrund von Diebstahl mit diese Strafe bedacht wurden. Darüber hinaus wurden Banditen und Räuber sehr hart bestraft. Der Islam hat alle diese Strafen vor dem Hintergrund seiner Lehre bewertet und in erneuerter oder modifizierter Form übernommen. Es zeichnen sich bei den vorislamischen Arabern zwei wichtige strafrechtliche Hauptinstitutionen ab: die Wiedervergeltung (qiÈÁÈ) und das Blutgeld (diya). Neben diesen beiden Einrichtungen gab es bei ihnen auch eine Schwur-(qasam)Institution, die vorsah, dass im Fall eines Mords verdächtige Personen, die sich in der Nähe der Leiche befanden, einen Schwur darauf zu leisten hatten, dass sie an dem Tod des Betroffenen keine Schuld trugen. Der Islam hat diese Form der Schwur-Institution vollständig adoptiert und die beiden strafrechtlichen Hauptinstitutionen mit einigen Modifizierungen übernommen. Es wird angenommen, dass die Aufnahme der Wiedervergeltung durch den Islam dazu dienen sollte, das Individuum zu stärken und die starken Stammesbindungen der Personen zu lockern. Denn es war nicht möglich, einen Staat aufzubauen, ohne die mächtigen Stammesbindungen zu schwächen resp. aufzulösen. Während dies offenbar durch das Prinzip der Wiedervergeltung bezweckt wurde, scheint die Ausweitung der Zahlung von Sühnegeld darauf gezielt zu haben, die Blutrache zu beschränken und ihre in der Gesellschaft Unruhe und Unsicherheit stiftende Wirkung einzudämmen.
61
Nach den Aussagen des Korans wurde der Mensch im biologischen Sinne als das vollkommenste Wesen geschaffen. Er ist ein soziales Wesen, das mit technischen und kulturellen Fähigkeiten begabt ist. Der Schöpfer hat den Menschen mit geistigen und moralischen Werten ausgestattet und zum 'Khalifa', Stellvertreter Gottes auf Erden, berufen. Der Mensch steht damit über den anderen Geschöpfen so wie Gott absolut über den Menschen steht. Der Mensch ist ein auf Gott bezogenes Wesen. Auch wenn die Menschen sich sozial und religiös unterscheiden, haben sie doch Gott gegenüber die gleichen Pflichten und sind somit einander gleichgestellt. Die Menschen mögen sich verschiedenen Stämmen und Völkern zugehörig fühlen und unterschiedlicher Hautfarbe sein, sie sind dennoch allesamt Nachkommen von Adam und Eva, sind sie alle Kinder Adams. Der beste unter ihnen ist daher auch nur derjenige, der die Weisungen Gottes am besten einhält.
217
Seit der Antike wird über das Thema der Ästhetik, über das Schöne, diskutiert. Diese Diskussion, die mit der Frage „Was ist schön?“ anfängt und was „schön“ als Wert ausdrückt, was die Quelle des Schönheitsgefühls bei dem Menschen ist, und auch die Frage nach dem Prozess der Entstehung eines ästhetischen Urteils, wird bis zur heutigen Zeit geführt. Heutzutage ist das ästhetische Verständnis des Propheten Muhammed nicht nur Untersuchungsthema, die Muslime haben im 21. Jahrhundert die von ihm erhaltenen ästhetischen Werte durch direkte Übertragung in ihr Leben und in ihre Lebensweise integriert. Die Koranforschung hat ergeben, dass der Sinn für Schönheit eine Fähigkeit bezeichnet, die dem im Koran erwähnten Menschen mit der Geburt gegeben worden ist. Im Propheten Muhammed hat das in ihm vorhandene Potenzial in der vorislamischen Zeit durch Aufrechterhaltung und durch göttliche Erziehung, die ihm nach dem Erhalt der prophetische Mission zuteil wurde, den Höhepunkt erreicht. In diesem Sinne ist sein Auftreten schön und die Schönheit beim letzten Propheten kein Zufall. Die Schönheit, die dem Koran folgend mit dem ersten Menschen, Adam, begann, fand ihre Vollendung im Propheten Muhammed Denn für den Propheten Muhammed war die Schönheit nicht lediglich ein philosophischer Wert, sondern im Gegenteil eine Lebensweise. Zu Beginn der Behandlung des ästhetischen Themas Am Anfang der Beschäftigung des Korans mit der Frage der Ästhetik liegt vor allem in den Worten der glaubenden Menschen, in ihrem Verhalten, den Zielen, die sie erreichen wollen, und in ihrem Glauben und ihren Gottesdiensten. Nach dem Koran ist es Allah, der die Geschöpfe verschönert, diese Schönheit wurde den Geschöpfen während ihrer Erschaffung gegeben. Mit anderen Worten hat Allah die Geschöpfe schön erschaffen. In der islamischen Welt gibt es Philosophen und Islamwissenschaftler, die über die Vorstellung der Schönheit Überlegungen anstellen...