Arbeiten des Kölner Universalien-Projekts : akup
Institut für Sprachwissenschaft, Universität zu Köln. Hrsg. der Reihe: H. Seiler
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Gegenstand dieses Aufsatzes ist das Verhältnis zwischen der Wahrnehmung einer Anordnung im Raum und der Kategorisierung grammatischer Information. Bei der Diskussion unterschiedlicher Ansätze zu diesem Thema (Metapherntheorie , Gestalttheorie u.a.) stehen die Fragen nach der Existenzberechtigung und dem Erklärungspotential eines lokalistischen Ansatzes im Vordergrund. Während eine direkte Beziehung zwischen räumlicher und grammatischer Kategorisierung abzulehnen ist, liegt ein gemeinsamer Nenner in übergreifenden Prinzipien der Mustererkennung. In einer Theorie der Mustererkennung "vereinen sich wesentliche Gedanken aus Wahrnehmungs- und Lernbarkeitstheorien und deren Formulierung mittels "berechenbarer" geometrisch-topologischer Modelle. Als Illustration dienen u.a. Beispiele zur Kasusmarkierung und zur sprachlichen Kategorisierung von Aspekt und Tempus.
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Remarks on deixis
(1992)
The prevailing conception of deixis is oriented to the idea of 'concrete' physical and perceptual characteristics of the situation of speech. Signs standardly adduced as typical deictics are I, you, here, now, this, that. I and you are defined as meaning "the person producing the utterance in question" and "the person spoken to", here and now as meaning "where the speaker is at utterance time" and "at the moment the utterance is made" (also, "at the place/time of the speech exchange"); similarly, the meanings of this and that are as a rule defined via proximity to speaker's physical location. The elements used in such definitions form the conceptual framework of most of the general characterisations of deixis in the literature. [...] There is much in the literature, of course, that goes far beyond this framework . A great variety of elements, mostly with very abstract meanings, have been found to share deictic characteristics although they do not fit into the personnel-place-time-of-utterance schema. The adequacy of that schema is also called into question by many observations to the effect that the use of such standard deictics as here, now, this, that cannot really be accounted for on its basis, and by the far-reaching possibilities of orienting deictics to reference points in situations other than the situation of speech, to 'deictic centers' other than the speaker. [...] Analyses along the lines of the standard conception regularly acknowledge the existence of deviations from the assumed basic meanings. One traditional solution attributes them to speaker's "subjectivity", or to differences between "physical" and "psychological" space or time; in a similar vein, metaphorical extensions may be said to be at play, or a distinction between prototypical and non-prototypical meanings invoked. Quite apart from the question of the relative merits of these explanatory principles, which I do not wish to discuss here, the problem with all such accounts is that the definitions of the assumed basic meanings themselves are founded on axiom rather than analysis of situated use. The logical alternative, of course, is to set out for more abstract and comprehensive meaning definitions from the start. In fact, a number of recent, discourse-oriented, treatments of the demonstratives proceed this way; they view those elements as processing instructions rather than signs with inherently spatial denotation (Isard 1975, Hawkins 1978, Kirsner 1979, Linde 1979 , Ehlich 1982.)
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Studien zur Lokalisation: Teil: 2.: Verbgebundene Lokalisation vs. Lokalisation von Propositionen
(1992)
Der vorliegende Aufsatz gliedert sich in zwei Unterabschnitte. In Abschnitt I geht es um verbgebundene, von der Valenz geforderte Lokalisation. Die einzelsprachlichen Beispiele zeigen, daß es sich konstant um Verben der Position oder Positionsveränderung (Bewegungs - und Transferverben) handelt, die lokale Relationen wie LOK (Ortsruhe), SOURCE oder GOAL fordern. Unter Bezugnahme auf die Erkenntnisse zur Dimension der PARTIZIPATION (H. Seiler/W. Premper 1991) können die Varianten, wie sie in der einzelsprachlichen Kodierung zu beobachten sind, zwischen den Polen zentralisiert und dezentralisiert (peripher) angeordnet werden . Dies bedeutet, daß lokale Relationen (als verbgebundene Entitäten) einerseits am Partizipatum selbst und andererseits im Bereich der Partizipanten in Gestalt verschiedener grammatischer Relationen in Erscheinung treten können. Im ersteren Fall kann die Inkorporation einer lokalen Ergänzung ins Partizipatum als optimal zentralisiert betrachtet werden, während eine Kodierung als Präpositionalphrase das andere Extrem darstellt. Dazwischen liegt eine Kodierung als "Subjekt"- bzw. "Objekt"-Relation, für die sich, wie auch für die anderen Fälle, eine Reihe von Beispielen finden lassen. Somit schwankt die Skala der Kodierungsmöglichkeiten für verbgebundene lokale Relationen zwischen Inkorporation und Präpositional-/Postpositionalphrasen, was letztlich eine Differenzierung in markierte und unmarkierte, im letzteren Falle gar prototypische Instanzen bedeutet. Im II . Abschnitt geht es darum, so weit dies möglich erscheint, Varianten zu beschreiben, die funktional die Aufgabe einer Situierung einer Gesamtproposition bewerkstelligen.
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Sprechen heißt, mit Sachverhalten zu operieren. Die Forschung an der Dimension PARTIZIPATION hat es unternommen, zu zeigen, was es heißt, Sachverhalte sprachlich zu erfassen, und welche Techniken unter dieser allgemeinen Funktion zu finden sind und zusammenspielen (cf. Seiler/Premper (eds.) 1991). Wer spricht, macht aber gewöhnlich mehr: Sachverhalte werden nicht nur erfaßt, sondern gleichzeitig auch in den Kontext einer kommunikativen Absicht gestellt; sie werden behauptet, vermutet, bezweifelt, in Frage gestellt, negiert, gefordert, herbeigewünscht und anderes mehr. Kommunikative Absichten sind ebenfalls konstitutiv fürs Sprechen; durch sie werden Sprechereignisse erst zu Sprechakten. Sprechsituationen sind aber auch nicht nur durch kommunikative Absichten gekennzeichnet, sondern sie finden natürlich in Zeit und Raum statt. Folglich bestehen zwischen Sprecher und besprochenen Sachverhalten nicht nur Einstellungs-, sondern auch zeitliche Beziehungen. Dieses Hineinstellen in einen kommunikativen Kontext wird von uns (von UNITYP) SITUIERUNG genannt, und die Tatsache, daß sich dieser Komplex von Operationen sprachlicher Mittel bedient, macht Situierung zu einer sprachlichen Dimension. Die vorliegende Arbeit stellt sich die Aufgabe, die beiden Dimensionen Partizipation und Situierung in ihrem Verhältnis zueinander zu beleuchten, und zwar schwerpunktmäßig aus theoretischer und wissenschaftshistorischer Sicht. Als begrifflich-terminologischer Anknüpfungspunkt soll dabei der Ausdruck Proposition dienen. Zunächst werden einige Aspekte dieses Begriffes in der philosophischen Logik aufgeführt (Kap. 1). Dann wird die Diskussion, teilweise in Analogie zum ersten Kapitel, im Bereich der Linguistik fortgeführt, wobei unter anderem Argumente aus den Bereichen Sprechakttheorie (2.2.), Transformationstheorie (2.3.), Substitutionstests (2.4.) und Generative Semantik (2.5.) ins Spiel kommen.
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Oppositeness, i.e. the relation between opposites or contraries or contradictories, has a fundamental role in human cognition. In the various domains of intellectual and psychological activity we find ordering schemas that are based, in one way or another, on the cognitive figure of oppositeness. It is therefore not surprising that the figure and its corresponding ordering schemas show their reflexes in the languages of the world. [...] We shall be dealing with oppositeness in the sense that a linguistically untrained native speaker, when asked what would be the opposite of 'long' can come up with some such answer as 'short', and likewise intuitively grasp the relation between 'man' and 'woman', 'corne' and 'go', 'up' and 'down', etc. Thinking that much of the vocabulary of a language is organized in such opposite pairs we must recognize that this is an important faculty, and we are curious to know how this is done, what are the underlying conceptual-cognitive structures and processes, and how they are encoded in the languages of the world. We shall leave out of consideration such oppositions as singular vs. plural. present vs. past, voiced vs. unvoiced, oppositions that the linguist states by means of a metalanguage which is itself derived from a concept of oppositeness as manifested by the examples which I gave earlier. Our approach will connect with earlier versions of the UNITYP framework. However, as a novel feature, and, hopefully, as an improvement, we shall apply some sort of a division of labor. We shall first try to reconstruct the conceptual-cognitive content of oppositeness and to keep it separate from the discussion of its reflexes in the individual languages. We shall find that a dimensional ordering of content in PARAMETERS and a continuum of TECHNIQUES is possible already on the conceptual-cognitive level. In order to keep it distinct from the level of linguistic encoding we shall use a separate terminology, graphically marked by capital 1etters.
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In den folgenden Ausführungen wird es darum gehen, in einer den Erörterungen von Foley/van Valin (1984:208ff.) verwandten Weise Evidenz für eine bestimmte Reihenfolge der unter T/A/M zusammengefaßten Bereiche (Temporalität, Aspektualität und Modalität) zu erbringen. Wir teilen die Auffassung der beiden Autoren, daß die drei Bereiche als Operatoren über verschiedene Satz-Layer verstanden werden können, wobei die Foley/van Valinsche Konzeption besagt, daß Aspektualität mit dem Satznukleus (dem Prädikat), Modalität mit dem Core (dem Prädikat und den fundamentalen Partizipanten ACTOR und UNDERGOER) und schließlich Temporalität mit der Peripherie des Satzes (Prädikat, Core und "Umstandsangaben") interagiert. (Man vergleichedazu das Schema bei Foley/van Valin 1984:224). Im Zentrum unseres Interesses steht nun, die von den beiden Autoren postulierte Reihenfolge durch Beobachtungen zur Kasusmarkierung zu untermauern. Diese Sehweise unterscheidet sich von der der beiden amerikanischen Linguisten insofern, als sie vornehmlich die Sequenz der Morpheme im Bezug zum Verbstamm heranziehen, um eine Reihenfolge Stamm-A-M-T zu substantiieren. Bybee (1985) verfährt ähnlich, kommt aber aufgrund anderer Überlegungen und eines größeren SprachsampIes zu anderen Ergebnissen. Somit sind wir bemüht, mithilfe einer an einer Technik der PARTIZIPATION ausgerichteten Betrachtungsweise, der der Konzentration auf Phänomene der KASUSMARKIERUNG, zusätzliche Argumente für eine A-M-T-Sequenz zu sammeln.
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Why should we engage in language universals research and language typology? What do we want to explain? It is a fact that, although languages differ significantly and considerably. indeed, no one would deny, that they have something in common; how else could they be labelled 'language'? - There is obviously unity among them, no matter how vaguely felt and for what reasons: Scientific, practical, moral, etc. Neither diversity per se nor unity per se is what we want to explain. There is no reason whatsoever to consider either one of them as primary, and the other as derived. What we do want to explain is "equivalence in difference" – cf. our motto – which manifests itself, among others, in the translatability from one language to another, the learnability of any language, language change – which all presuppose that speakers intuitively find their way from diversity to unity. This is a highly salient property which deserves to be brought into our consciousness. Generally then, our basic goal is to explain the way in which language-specific facts are connected with a unitarian concept of language – "die Sprache" – "le langage".
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The Stanford Project on Language Universals began its activities in October 1967 and brought them to an end in August 1976. Its directors were Joseph H. Greenberg and Charles A. Ferguson. The Cologne Project on Language Universals and Typology [with particular reference to functional aspects], abbreviated UNITYP, had its early beginnings in 1972, but deployed its full activities from 1976 onwards and is still operating. This writer, who is the principal investigator, had the privilege of collaborating with the Stanford Project during spring of 1976. […] One of the leading Greenbergian ideas is that of implicational generalizations, has been integrated as a fundamental principle in the construction of continua and of universal dimensions as proposed by UNITYP. It is hoped that the following considerations on numeral systems will be apt to bear witness to this situation. They would be unthinkable without Greenberg’s pioneering work on "Generalizations about numeral systems" (Greenberg 1978: 249 ff., henceforth referred to as Greenberg, NS). Further work on this domain and on other comparable domains almost inevitably leads one to the view that generalizations of the Greenberg type have a functional significance and that a dimensional framework is apt to bring this to the fore. This is the view on linguistic behaviour as being purposeful, and on language as a problem- solving device. The problem consists in the linguistic representation of cognitive-conceptual ideas. The solution is represented by the corresponding linguistic structures in their diversity and the task of the linguist consists in reconstructing the program and subprograms underlying the process of problem-solving. It is claimed that the construct of continua and of universal dimensions makes these programs intelligible.
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Es ist das Ziel dieser Arbeit, die Partizipantenmarkierung im Hausa darzustellen. Das Interesse gilt primär der Beschreibung von Sprachdaten und nicht einer theoretischen Auseinandersetzung. Indes ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Daher werden im vorliegenden Kapitel der theoretische Hintergrund, d. h. die Begriffe und Konzepte erläutert, die sich zur adäquaten Beschreibung der Daten als hilfreich erwiesen.
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The human mind may produce prototypization within virtually any realm of cognition and behavior. A "comparative prototype-typology" might prove to be an interesting field of study – perhaps a new subfield of semiotics. This, however, would presuppose a clear view on the samenesses and differences of prototypization in these various fields. It seems realistic for the time being that the linguist first confine himself to describing prototypization within the realm of language proper. The literature on prototypes has steadily grown in the past ten years or so. I confine myself to mentioning the volume on Noun Classes and Categorization, edited by C. Craig (1986), which contains a wealth of factual information on the subject, along with some theoretical vistas. By and large, however, linguistic prototype research is still basically in a taxonomic stage - which, of course, represents the precondition for moving beyond. The procedure is largely per ostensionem, and by accumulating examples of prototypes. We still lack a comprehensive prototype theory. The following pages are intended, not to provide such, a theory, but to do the first steps in this direction. Section 2 will feature some elements of a functional theory of prototypes. They have been developed by this author within the frame of the UNITYP model of research on language universals and typology. Section 3 will bring a discussion of prototypization with regard to selected phenomena of a wide range of levels of analysis: Phonology, morphosyntax, speech acts, and the lexicon. Prototypization will finally be studied within one of the universal dimensions, that of APPREHENSION - the linguistic representation of the concepts of objects – as proposed by Seiler (1986).
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This is a survey of the development of the model of PARTICIPATION (P'ATION) with reference to the postulated sequence of the techniques on the dimension of P'ATION. Along with a brief explanation of the techniques this article contains a discussion of the major claims with regard to the sequence of the techniques and the possibilities of subjecting the claims to empirical verification.
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Die folgende Vorlesung hat die universalen Dimensionen der Sprache zum Gegenstand, wie sie bis jetzt von der in Köln ansässigen Forschergruppe UNITYP erforscht und erarbeitet worden sind. ("UNITYP" steht für "Sprachliche Universalienforschung und Typologie mit besonderer Berücksichtigung funktionaler Aspekte.") Es handelt sich um eine vorläufige Bilanz, vorgestellt werden soll nicht eine monolithische, abgeschlossene Theorie mit endgültigen Resultaten. Daher sollten die bereits publizierten Ergebnisse "not as the final version of a ready-made theory of language" angesehen werden, "this would mean that the UNITYP-group has reached the end of its research and is no longer productive." (cf. Ramat 1984:365) Das erarbeitete Modell ist seiner Anlage nach offen. Das Ziel dieser Vorlesung besteht vielmehr darin, in eine bestimmte Art des linguistischen Denkens, in eine spezifische Methode des Herangehens an Sprachdaten einzuführen, mit dem Anspruch, dadurch zu einem besseren Verständnis sprachlicher Fakten beizutragen. Der Wert einer Theorie bemißt sich überhaupt daran, inwieweit sie imstande ist, zu einem besseren und tiefgreifenderen Verständnis des durch sie Systematisierten anleiten zu können. Auch insofern steht hier nicht lediglich die Präsentation fertiger Resultate, sondern die Vermittlung eines bestimmten linguistischen Sprachverstehens im Vordergrund, das zu eigenem Weiterarbeiten befähigen und anregen soll. Metawissenschaftlich-methodische Fragen, wie die nach dem, was ein sprachliches Faktum überhaupt ist, werden zunächst zurückgestellt.
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Le but principal de notre essai est de poser des problèmes. En résumé de ce qui a été proposé jusqu'ici, ces problemes peuvent être formulés comme suit : 1. Comment le principe de l'iconicité intervient-il dans la tâche de la représentation de nos conceptualisations par les moyens de la langue ? 2. Quelle est la place de l'iconicité dans le cadre d'un modele dimensionnel qui réunit les trois modes de représentation que Peirce a dénommés "icon", "index", "symbol" ? 3. Quelle est 1a fonction de l'iconicité et quels sont les facteurs qui font alterner l'iconicité prédominante avec la prédominance de chacun des deux autres modes de représentation ? Certes, ces problèmes sont de portée très générale et de solution difficile. Il ne peut s'agir ici de donner des solutions définitives, mais plutôt de montrer la direction vers où s'orienter.
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Während es in einem ersten Teil zur "Kasusmarkierung und der Zentralität von Partizipanten" (Drossard 1986 a) vornehmlich um den Zusammenhang von Rollennivellierung und Desemantisierung einerseits und die Zentralität von Kasus andererseits ging, konzentrieren wir unser Augenmerk in den vorliegenden Ausführungen auf dazu komplementäre Fälle und Prinzipien. Somit geht es zum einen um ein gegebenes "split case marking", das direkt mit der Peripherizität der involvierten Kasus korreliert, und zum anderen um sprachliche Prozesse, die Peripherizität zuvor zentraler Partizipanten herbeiführen und dabei, wie im Falle der gegebenen differentiellen Markierung, zu mehr semantischer Transparenz führen. Man stelle sich beispielsweise vor, daß in einem Passivsatz des Deutschen das Agens in seinem INITIANTEN-Status deutlich hervortritt, indem es mit einer Präposition zur Bezeichnung einer Herkunft (Source), mit von eingeführt wird, während das Agens im transitiven Aktivsatz im Nominativ erscheint, der semantisch entleert ist, da er ein intr. A, intr. O, und im Passivsatz ein tr. O, wie auch andere Rollen (Force, Instrument etc.) subsumiert. Generell kann man somit statische und dynamische Erscheinungsformen unterscheiden. "Statisch" bedeutet, daß man, wie oben ausgeführt, in manchen Sprachen ein "split case marking" als gegeben vorfindet, "dynamisch" heißt, daß man durch Passivierung oder Antipassivierung z.B. für eine Agens- oder Patiens-Kodierung ein "splitting" erzielen kann. In beiden Fällen gilt, daß Peripherizität, gesetzt oder abgeleitet, semantisch transparenter ist, während Zentralität, wie in Drossard 1986 a gezeigt, mit Desemantisiertheit bzw. Desemantisierung korreliert. Dementsprechend könnte man Fälle, bei denen durch bestimmte Prozesse in markierten Konstruktionen (Passiv, Antipassiv) die INITIANTEN - oder BETROFFENEN-Semantik von Partizipanten wieder hervorgekehrt wird als "Semantisierung" bezeichnen, d.h. der Agensstatus in einer NOMinativ-Sprache im Aktivsatz "verschleiert", wird durch Passivierung "semantisiert" und sozusagen "entschleiert". Wenn wir nun in unseren weiteren Überlegungen vornehmlich auf nominativische und ergativische Sprachen Bezug nehmen, so gehen wir davon aus, daß in beiden Sprachtypen verschiedene Grade von gesetzter Nivelliertheit bzw. Nichtnivelliertheit vorliegen (vgl. Drossard 1986 a), andererseits zeigt der von Šaumjan (1985) durchgeführte Vergleich der beiden Sprachtypen, daß sich nominativisch und ergativisch spiegelbildlich zueinander verhalten im Hinblick auf die jeweiligen Markiertheitsverhältnisse von aktiven zu nicht-aktiven Sätzen. Andererseits offenbaren sich hinsichtlich der Zentralität und Peripherizität von Partizipanten neben den. von Šaumjan aufgeführten Beispielen (zu Passiv und Antipassiv) auch in anderen Kontexten Varianten, die einem "mirror image" gehorchen. Grundsätzlich verleiht uns die šaumjansche Konzeption ein heuristisch wertvolles Instrumentarium, das sich bei der Gewinnung und Systematisierung des Sprachmaterials als sehr förderlich erweist.
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Der Terminus "switch-reference" ist eine Schöpfung von W. Jacobson (1967). Er bezog sich auf ein Phänomen, das zunächst in den putativen Hokan-Sprachen Tonkawa, Washo und Kashaya (Southern Pomo) entdeckt worden war. Es wurde bald als areales Merkmal von Sprachen des Südwestens Nordamerikas erkannt. Es findet sich in allen Great-Basin-Sprachen sowie der westlichen Hälfte des Südwest-Phylums und in Teilen der Phyla Kalifornien, Plateau, Plains und Südost (Jacobson 1983:172). [...] Seit einigen Jahren bringt man diese Erscheinung funktional und terminologisch in Verbindung mit den sog. Medialverben der Papua-Sprachen […]. "Switch-reference" ist die oppositionelle explizite Signalisierung der Identitätsrelation zwischen dem Subjekt des Satzes, an dem die Markierung vorgenommen wird (oder dem sie unmittelbar folgt) und dem Subjekt eines kommenden Satzes (vorzugsweise des nächsten). Sie hat also kriterial eine antizipatorische Komponente. Sie tritt in verbfinalen Sprachen auf und wird deshalb meist durch Enklitika oder Suffixe verkörpert (quasi als Brücke zum folgenden Satz), die den markierten Satz subordinieren. Mit der Subjektidentität (die zwangsläufig auf die eine oder andere Weise mit den Kategorien Person und Numerus interagiert) gehen meist andere Bedeutungen einher, vorzugsweise interpropositionale. Die "switch-reference" hat logischerweise zwei Optionen: Disjunktheit, "different subject" (DS) , und Identität "same subject" (SS). "Oppositionelle Signalisierung" impliziert, daß eine Option gegenüber der anderen keinen grundlegenden Umbau der Satzstruktur erfordert. Davon unberührt bleibt die Tatsache, daß DS-Markierung merkmalhaft er ist. [...] Die Arbeit sollte sich ursprünglich auf Papua- und amerindische Sprachen erstrecken. Obwohl auch letztere ausgiebig untersucht wurden, kam die Darstellung nicht über die Verhältnisse in den Papua-Sprachen hinaus. Angesichts der Sprachenvielfalt scheint mir der Begriff Typologie im Titel noch gerechtfertigt. Ebenfalls keine Berücksichtigung fand die SV der südamerikanischen Sprachen, wofür die Untersuchungsgrundlage aber ohnehin dürftig gewesen wäre. Verwandte Phänomene in australischen, kaukasischen und afrikanischen Sprachen werden im Kapitel 8 lediglich gestreift.
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Kant, Piaget et Unityp
(1988)
Le livre de H. Seiler, "Apprehension. Language, Object and Order", présente un grand intérêt même pour und épistémologue ne disposant pas d'une formation de linguíste. A cela il y a au moins deux raísons: en premier lieu "Apprehension. Language, Object and Order" étudie la notion d'objet introduisant la DIMENSION de l'APPREHENSION et, en deuxième lieu, à travers l'étude des langues elle vise une universalité fonctionelle de l'activité cognitive. La notion d'objet est traditionellement importante pour toute recherche épistémologique et ces dernières années elle a été définitivement liée aux recherches sémantiques (Tugendhat 1976: 48). "Apprehension. Language, Object, and order" englobe cet aspect; en effet, le terme de APPREHENSION indique l'activité de saisie notionelle de l'objet telle qu'elle apparaît dans les langues. La structure des langues, mise en évidence dans cette DIMENSION de l'APPREHENSION, est considerée comme la manifestation (REPRAESENTATIO) d'un concept, le REPRAESENTANDUM. Dans notre cas, il s'agit du concept d'objet, dont la richesse esst détectable par la complexité de la REPRAESENTATIO línguistique, qui en met en évidence la nature fonctionelle. Mais sa nature polymorphe, apparaissant dans les TECHNIQUES de la DIMENSION, fait que la saisie due réel mise en oeuvre par ce concept ne pourra pas se reduire à une simple perception de l'objet. En developpant les recherches de "Apprehension. Language, Object and Order", on purra dépasser non seulement les conceptions de la sémantique fondées sur la notion d'adéquation (ou de satisfaction), mais aussi celle qui se réclament d'un 'jeu de vérification' (Tugendhat 1976: 265). Ces conceptions, loin de se vider de leur sens, seront intégrées dans un cadre plus général. En effet, la nature même de l'objet dépend, dans sa définition et dans sa saisie, de cette activité. Le dépassement de la notion d'adéquation amène à une reformulation de l'ontologie, que l'ensemble de "Apprehension. Language, Object and Order" suggère. Il faudra introduire, à mon avis, une conception constructiviste.
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Mit der im Titel dieses Aufsatzes intendierten Gegenüberstellung eines statischen Phänomens (Transitivität) und eines dynamischen (TRANSITIVIERUNG) ergibt sich im Hinblick auf die Dimension der PARTIZIPATION das Postulat einer Interaktion einer indikativischer Sehweise mit einer prädikativischen. Der indikativische Aspekt der Transitivität ist darin begründet, daß auf der Basis von u.U. verschiedenen Definitionen von Transitivität, von Sprache zu Sprache in unterschiedlicher Weise, INITIANTEN-BETROFFENEN-Konfigurationen gesetzt werden, während sich der prädikativische Aspekt (die TRANSITIVIERUNG) darin manifestiert, daß bilaterale Beziehungen etabliert, d.h. INITIANTEN-BETROFFENEN-Relationen durch morphologischen Aufwand am Verb erzeugt werden, und dies zumeist auf der Basis eines intransitiven, meist patiensorientierten Verbs. Letztlich ergibt sich ein typologischer Zusammenhang zwischen der Setzung von Intransitivität/Transitivität (als Input) und der darauf operierenden TRANSITIVIERUNG, wie er von Nichols (1982, 1984a, 1984b) angedeutet ist: Sprachen, deren Verbbestände einen stärker "intransitiven" Charakter haben, werden mehr transitivieren und umgekehrt. Statistische Aussagen über den intransitiven oder transitiven Charakter von Verbbeständen verschiedener Sprachen können dabei auf zweierlei Weise erfolgen. Zum einen kann man die Verteilung von intransitiv vs. transitiv im Rahmen eines international standardisierten Grundwortschatzes ermitteln, zum anderen kann man INITIANTEN-BETROFFENEN-Konfigurationen in eine bestimmte Anzahl von Untergruppen zerlegen, indem man Rollenschemata angibt. Wir werden im folgenden diese an Tsunoda (1981) ausgerichtete Methode erläutern, aber auch an verschiedenen Stellen unserer Ausführungen "grundwortschatzbezogene" Anmerkungen hinzufügen. Im Endeffekt resultiert auf diese Weise bei einem Vergleich verschiedener Sprachen eine intersprachliche Skala, die es erlaubt, Sprachen zwischen den Nicholsschen Polen "fundamentally intransitive" und "fundamentally transitive" einzuordnen und dabei Beobachtungen zur Ausprägung intransitivierender und transitivierender Verfahren ermöglicht. Bei der Aufarbeitung des dazu nötigen Materials wird es einerseits um die Rektion der Verben (und damit auch um Kasusmarkiertheit), andererseits um die Derivation bzw. Nicht-Derivation ("Simplizität") bestimmter Gruppen von Verben gehen. Doch zunächst einige Bemerkungen zum Phänomen "Transitivität".
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The present article is a crosslinguistic discussion of the distinction between a word class of nouns and a word class of verbs in the UNI TYP framework of the dimension of PARTICIPATION (for a first overall sketch of PARTICIPATION see Seiler 1984). According to this framework the noun/verb-distinction (henceforth N/V-D) must be regarded as a gradable, continuous phenomenon ranging from the stage of a clear-cut distinction with no overlap to almost a non-distinction. Although there is no question that most, if not all, languages do differentiate between nouns and verbs, it is also quite apparent that the languages do so to a different degree and by different means, and that it only makes sense to use the terms "noun" and "verb" in different languages when one actually has a common functional denominator in mind (see below). After a general introduction to the notion of a noun/verb-continuum (chapter 1) the reader will be presented with a survey of languages as diverse as German. English, Russian, Hebrew, Turkish, Salish. and Tongan (see chapter 2) in support of the continuum hypothesis. In chapter 3 the facts are coordinated in an overall pattern of regularities underlying the Increase or decrease of categorical restrictions between the respective word classes. Also, chapter 3 raises the issue to what degree a N/V-D can be considered a matter of certain lexemes or a matter of the morphosyntactic environment of certain lexical units. Lastly, we shall seek for an answer to the question why it is not a necessary requirement for languages to draw a sharp distinction between a word class of nouns and a word class of verbs.
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Ziel dieser Arbeit ist eine möglichst ausführliche Bestandsaufnahme der ganzen "Bandbreite" (in später zu erläuterndem Sinne) kausativer Konstruktionen im Arabischen […]. Es versteht sich, daß die Darstellung eines solchen Gesamtspektrums auch die These und das Zugrundeliegen eines formalen wie inhaltlich funktionalen Gesamt- Z u s a m m e n h a n g s impliziert, ohne den sie ihren Sinn verlöre. Der formale Ordnungszusammenhang ist durch die variierende Komplexität der Ausdrucksmittel gegeben (hier bezogen auf den Ausdruck der kausativen Gesamtsituation) und in erster Annäherung aus dem Inhaltsverzeichnis der Arbeit ersichtlich; dies soll besagen: Die Präsentationsweise der verschiedenen Arten kausativer Konstruktionen richtet sich zunächst nach empirisch näherliegenden Entitäten, den grammatischen Strukturen. Funktionale Korrelate und Übergänge sollen im Zuge der Arbeit sukzessive eingeführt und erläutert werden. Zu den Übergangszonen gehören solche, die als kausationsintern zu betrachten sind (und verschiedene Ausprägungen von Kausation bzw. ihren konstitutiven Parametern betreffen […]) und solche, in denen marginal Kausativierung stattfindet, dementsprechend aber gleichzeitig "angrenzende" Funktionen in den Blick kommen […].
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The aim of this contribution is to embed the question of an antinomy between "integral" vs. "partial typology", inscribed as the topic of this plenary session, into the comprehensive framework of the dimensional model of the research group on language universals and typology (UNITYP). In this introductory section I shall evoke some cardinal points in the theory of linguistic typology, as viewed "from outside", viz. on the basis of striking parallelisms with psychological typology. Section 2 will permit a brief look on the dimensional model of UNITYP. In section 3 I shall present an illustration of a typological treatment on the basis of one particular dimension. In section 4 I shall draw some conclusions with special reference to the "integral vs. partial" antinomy.
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Die vorliegende Untersuchung kann als Beitrag zum Themenbereich "grammatische Relationen" und zur "Subjekt"- und "Objekt"-Diskussion verstanden werden. Da im Mittelpunkt unserer Betrachtungen die Enkodierung von semantischen Rollen steht, genauer: die Wechselbeziehung zwischen Rollen und ihrer morphologischen Ausprägung durch Kasusformen, ist darauf verzichtet worden, von "Subjekt"- oder "Objekt"-Kasus zu sprechen, denn der "Subjekt"- oder "Objekt"-Status eines Partizipanten wird erst deutlich, wenn alle in der Literatur entwickelten Tests (z.B. die von Keenan 1976 zuerst aufgelisteten) durchgeführt worden sind. Dennoch besteht die Hauptabsicht unserer Analysen darin, eben einen Teil der schon bei Keenan umrissenen Beziehungen zwischen Rolle und morphologischer Repräsentation, bzw. zwischen Rollen und ihrer Konvergenz in bestimmte "zentrale" Kasus genauer herauszuarbeiten, in der Annahme, daß explizite syntaktische Tests, um die es hier nicht geht, im Nachhinein die von uns erkannten "zentralen" Kasusformen als "verdächtige" Subjekt- (bzw. "Objekt"-) Kasus identifizieren können. Auf dem Hintergrund der von H. Seiler (1984) entwickelten Dimension der PARTIZIPATION geht es dabei u.a. um die Interaktion verschiedener Techniken dieser Dimension, so daß nicht nur die KASUSMARKIERUNG zur Sprache kommt, sondern eben auch die Wechselbeziehungen zwischen VERBKLASSEN, VALENZ, ORIENTIERUNG, TRANSITIVIERUNG und KASUSMARKIERUNG. Für die Beziehung zwischen semantischen Rollen und ihrer morphologischen Ausprägung in Kasusformen wurden drei Bereiche der Grammatikalisierung angesetzt: der der bei der Kodierung der Fundamentalrelationen zu beobachtende Zusammenfall, die bei der Orientierung erfolgenden Veränderungen der Kodierung und die Anpassung/Nivellierung der Kasusmarkierung im Falle von ACTOR- und UNDERGOER-Rollen, so daß sich schließlich ein Bündel von Kriterien ergibt, aufgrund dessen die Einordnung bestimmter Beobachtungen erfolgen kann, d.h. letztlich eine skalare Darstellung mit typologischer Aussagekraft.
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As a traditional notion of fundamental importance in linguistics and philosophy (logic), "predication" is fraught with controversial issues. It is thus difficult to delimit the scope of this paper without becoming involved in some major issue. The following distinctions seem to me to be plausible on an intuitive basis. Evidence for why they are useful and legitimate will be found in the body of the paper. The discussion will focus on morphosyntactic predication […].
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Ergativity in Samoan
(1985)
Most typological and language specific studies on so- called ergative languages are concerned with case marking patterns, particularly split ergativity, with the organization of syntactic relations as defined by syntactic operations such as coreferential deletion across coordinate conjunctions, Equi-NP-deletion and relativization , and with the notion of subject, but usually neglect the notion of valency, though the inherent relational properties of the verb , i. e. valency, play a fundamental role in the syntactic organization of sentences in ergative as well as in other languages . The following investigation of ergativity in Samoan aims to integrate the notion of valency into the description of semantic and syntactic relations and to outline the characteristic features of Samoan verbal clauses as far as they seem to be relevant to recent and still ongoing discussions on linguistic typology and syntactic theory. The main points of the definition of valency […] are: Valency is the property of the verb which determines the obligatory and optional number of its participants, their morphosyntactic form, their semantic class membership (e.g. ± animate, ± human) , and their semantic role (e.g. agent , patient , recipient). All semantic properties and morphosyntactic properties of participants not inherently given by the verb and therefore not predictable from the verb, are not a matter of valency. Valency is not a homogenous property of the verb, but consists of several exponents which show varying degress of relevance in different languages or different verb classes within a single language.
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Als eine der grundlegenden Systematisierungen im Bereich der Kausativität und damit – aus der Sicht des Kölner Universalienprojekts – der Technik KAUSATIVIERUNG – hat sich meines Erachtens die von Comrie (1981:165ff) eingeführte – und von H. Seiler wiederaufgenommene (1984:67) – und als Kontinuum angeordnete, Dreiteilung in analytische (= periphrastische), morphologische und lexikalische Bildungen erwiesen. Im Mittelpunkt des folgenden Aufsatzes steht der Versuch, im Tagalog, der wichtigsten philippinischen Sprache, diese drei Erscheinungsformen der Kausativierung zu untersuchen und systematisch aufeinander zu beziehen. Dabei ist von besonderer Relevanz, daß in diesem Zusammenhang der semanto-syntaktischen Eigenheit des Tagalog als Vertreter des aktiscischen Sprachbaus wesentliche Bedeutung zukommt. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß aus der Sich der Gesamtdimension PARTIZIPATION Phänomene aus anderen Techniken (z .B. aus der TRANSITIVIERUNG) nicht unerwähnt bleiben dürfen. Auf diese Weise führt die vorliegende Arbeit letztlich dazu, Zusammenhänge zwischen TRANSITIVIERUNG und KAUSATIVIERUNG in Form von kontinuierlichen Übergängen aufzuzeigen.
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Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Beobachtung (cf. Seiler 1984), daß komplexe Sätze, insbesondere Komplementsätze, einerseits die Dimension PARTIZIPATION 'abschließen', andererseits aber auch über sie hinausgehen. Hier treffen offensichtlich zwei Dimensionen (im Sinne von UNITYP) aufeinander: die Dimension der PARTIZIPATION einerseits und die Dimension der NEKTION andererseits, deren generelle Funktion etwa bestimmt werden könnte als die sprachliche Darstellung von Relationen zwischen Sachverhalten bzw. Propositionen (bzw. den entsprechenden Konzeptualisierungen der Relationen zwischen Sachverhalten). Die 'Nahtstelle' zwischen den beiden Dimensionen soll hier anhand von einigen Beispielen aus dem Baskischen diskutiert werden.
58
Grammatical relations, particularly the notions of transitivity, case marking, ergativity, passive and antipassive have been a favourite subject of typological research during the last decade, but surprisingly, the notion of valency has been of marginal interest in cross-linguistic studies, though the syntactic and semantic status of participants is, to a great extent, determined by the relational properties of the verb. Valency is the property of the verb which determines the obligatory and optional number of its participants, their morphosyntactic form, their semantic class membership (e.g. ± animate, ± human) ,and their semantic role (e.g. agent, patient, recipient). The valency inherently gives information on the nature of the semantic and syntactic relations that hold between the verb and its participants. If a verb is combined with more participants than allowed or less than required, or if the participants do not show the required morphosyntactic form or class membership, the clause is ungrammatical. In other words, it is not sufficient to consider only the number of actants as a matter of valency, but it is only acceptable if all semantic and morphosyntactic properties of the relation between a verb and its participants that are predictable from the verb are included. The predictability of these properties results from their inherent givenness, and it does not seem reasonable to count some inherently given relational properties as a matter of valency, but not others (compare Helbig (1971:38f) and Heidolph et ale (1981:479) who distinguish between the quantitative, syntactic and semantic aspect of valency).
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Innerhalb der Dimension der PARTIZIPATION werden Valenz, als die minimale sprachliche Signalisierung des Vorhandenseins der RELATION der PARTIZIPATION (Seiler 1984:95) und Gerichtetheit, was wir als Orientierung bezeichnen, [...] als getrennte Techniken behandelt, die zueinander in einem implikativen Verhältnis stehen. Orientierung setzt sie VALENZ voraus, ist aber bei dieser selbst "noch nicht 'aktuell'" (ebd.101). Bei VALENZ handelt es sich um das, was "im Partizipatum selber über die Anwesenheit von Partizipanten sowohl quantitativ (Anzahl der Partizipanten) als auch qualitativ (in Bezug auf ihre strukturellen Eigenschaften so entschieden wird, daß die sprachliche Signalisierung minimal, d.h. ohne weitere Kennzeichnung insbesondere an den Partizipanten erfolgt." (Seiler 1984:97f) Ein Verb wie 'töten' beinhaltet demnach sowohl, daß zwei Partizipanten beteiligt sind, als auch, daß beide in unterschiedlicher Weise beteiligt sind. [...] [D]ie Zuordnung: Subjekt-Agens ist nicht universell vorgegeben. Eine Handlung kann als vom Agens ausgehend beschrieben werden, es kann aber auch der Patiens als Ausgangspunkt gewählt werden. [...] Die unterschiedlichen Darstellungsrichtungen bezeichnen wir im folgenden als Orientierung. [...] Den Vorgang vom Agens her darstellen heißt, diesen - syntaktisch gesehen - als zentrale Einheit des Satzes zu enkodieren, während im anderen Fall der Patiens die zentrale Einheit ist. Wir werden im folgenden die beiden unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen als A-Orientierung bzw. O-Orientierung bezeichnen. Orientierung wird dabei als Überbegriff verwendet.
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The present paper is an attempt to describe a particular semantic domain in Thai, that of local relations, in terms of a gradual interconnection of what traditional descriptions usually regard as distinct and isolated categories. It is based on the well-known observation that isolating languages like Thai typically display a high degree of 'multifunctionality', or else of syntactic 'versatility' of very many lexical items. […] The semantic area studied in the following pages yields a clear systematic interconnection of three different categories, viz. that of nouns – as the focal instance of maximum syntactic independence –, that of verbs – as, conversely, the focal instance of maximally relational concepts –, and, as an intermediary category between these two, that of prepositions which the system lexically feeds from both these opposite ends. The examples given in the course of this paper have been obtained from published grammatical literature, from Thai texts, and from informants.
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Das Ziel der folgenden Betrachtungen besteht weniger in der Lieferung eines prinzipiell neuen Beitrags sei es zur Unterscheidung akkusativischer, ergativischer und aktivischer Konstruktionstypen oder sei es zu derjenigen verschiedener Aktantenfunktionen (cf. Heger 1976 § 4 1.2 ) als vielmehr im Nachweis der Brauchbarkeit der letzteren als eines noematischen – d.h. von je einzelsprachlichen Gegebenheiten unabhängigen – tertium comparationis für den Vergleich der ersteren und ihrer verschiedenen Subtypen Im Rahmen dieser Zielsetzung ist es legitim, die folgenden Betrachtungen auf die Frage nach den Bezeichnungen der Prädikativ-Funktion (die einem Aktanten eine Eigenschaft, einen Zustand oder eine Zustandsveränderung zuschreibt), der Kausal-Funktion (die einen Aktanten als denjenigen theoretischen Ort charakterisiert, von dem die Ursache eines Zustands oder Vorgangs ausgeht) und der Final-Funktion (die einen Aktanten als denjenigen theoretischen Ort charakterisiert, an dem sich die Wirkung eines Zustands oder Vorgangs vollzieht) einzuschränken. Dennoch ist der einleitende Hinweis auf die zumindest theoretisch unbegrenzte Unterscheidbarkeit weiterer Aktantenfunktionen wichtig, da er die naheliegende Frage beantwortet, warum in keiner Sprache eineindeutige Bezeichnungen von Aktantenfunktionen anzutreffen sind: im Fall der Bezeichnung von Aktantenfunktionen durch Kasusgrammeme am Nomen würde eine derartige Lösung kaum mehr handhabbare Flexionsparadigmen entstehen lassen und in Fall ihrer Bezeichnung durch Kongruenzmarkierung am Verb darüber hinaus zu monströsen Konjugationsformen führen.
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Linguistic continua, their properties, and their interpretation – Hansjakob Seiler ; Skala und Kontinuum: Versuch einer Abgrenzung – Fritz Serzisko ; Der Skalenbegriff in der Linguistik mit einer Demonstration am Beispiel der deutschen Adverbien – Paul-Otto Samuelsdorff ; Kasusrollen im Tagalog: ein intrasprachliches Kontinuum der Kontrolle – Werner Drossard ; Zu einigen Skalen bei der Beschreibung sprachlicher Variation – Manfred Ostrowski Sprachliche Skalen im-typologischen Vergleich (erläutert am Beispiel der Dimension "Apprehension") – Ulrike Kölver
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Es ist wiederholt die These vorgebracht worden, die Grundmuster der europäischen Metaphysik entsprängen den grammatischen Grundmustern der zur Darstellung dieser Metaphysik verwendeten Sprache, allgemeiner des indoeuropäischen Sprachtyps. Was ist z. B. das Sein anderes als eine abstrakte Fiktion, ermöglicht durch die Nominalisierung des Hilfsverbs? Weder findet sich in jeder Sprache ein solches Hilfsverb noch muß überall, wo es vorhanden ist, auch Nominalisierung möglich sein. Ist somit die Rede vom Sein, Ontologie, nicht – unbeschadet der Gründe, um derentwillen diese Rede geübt wird – eine bloße Irreführung durch die Mittel unserer Sprache? Und ferner: Ist nicht die im Wort "Ontologie" erwähnte Logik von eben demselben Sprachbau abhängig (wenn schon nicht von der menschlichen Psyche)? Wir analysieren doch das Urteil in Subjekt, Prädikat und Kopula, S ist P; und auch hier taucht in verräterischer Weise das Hilfsverb auf. Philosophie? Philosophie der Logik? "Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache." Mit diesen berühmten Worten leitete L. Wittgenstein eine Entwicklung ein ("Wir führen die Wörter von ihrer metaphysischen, wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurück.") die E. Tugendhat 1976 schließlich so zusammenfaßte: "Ich kenne keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie die sprachanalytische Philosophie von der empirischen Sprachwissenschaft zu unterscheiden ist." Hat das nicht zur Konsequenz, daß am Ende die logisch-philosophischen Probleme – einschließlich aller die Philosophie der Logik betreffenden –, die doch apriori sich aus der Bewußtseinshelle des Menschen herzustellen scheinen, in einer empirischen Disziplin, der Linguistik, aposteriori also, ihre genugtuende Beantwortung finden? Dieser Frage wollen wir nachgehen. Zunächst ist hier kurz zu umreißen, wie sich dem unbefangenen Betrachter die Beziehung von Logik und Linguistik gegenwärtig darstellt.
51
Bei dieser Arbeit geht es darum, das Funktionieren der Nomen:Verb-Relationierung in ausgewählten Einzelsprachen Nordasiens darzustellen. Es sollen (a) die sprachlichen Kategorisierungen innerhalb des betrachteten Bereichs beschrieben und (b) die Variation bei der Kodifizierung untersucht werden. Drei Sprachen Nordasiens werden herangezogen: Wogulisch, Jurakisch und Jukagirisch. Das Wogulische (7700 Sprecher) ist eine ugrische Sprache; Wogulisch und Ostjakisch werden als obugrische Sprachen zusammengefasst und dem etwas entfernter verwandten Ungarischen gegenübergestellt. Das Wogulische lebt in Westsibirien zwischen Ural und Ob; es zerfällt in vier Dialektgruppen: Nordwogulisch (Sosva, obere Lozva), Südwestwogulisch (Pelymka), Tavda-Wogulisch und Südostwogulisch (Konda). Das Jurakische (oder Nenzische) ist eine samojedische Sprache. Es bildet mit dem Enzischen und dem Nganassanischen die nordsamojedische Gruppe; die nordsamojedische Gruppe steht als eine Untereinheit der samojedischen Sprachen dem Selkupischen einerseits und dem Kamassinischen andererseits gegenüber. Das Jurakische wird in einem weiten Gebiet im äußersten Norden der Sowjetunion von der Halbinsel Kanin im Westen bis zum Mündungsgebiet des Jenissej im Osten gesprochen. Es zerfällt in zwei deutlich voneinander geschiedene Dialektgruppen, das Tundrajurakische (etwa 27 000 Sprecher) und das Waldjurakische (etwa 1000 Sprecher). Das Jukagirische (600 Sprecher) ist lange als Isolat betrachtet worden, hat sich aber inzwischen als mit den finno-ugrischen und den samojedischen Sprachen genetisch verwandt herausgestellt (vgl. Collinder 1940 u. 1957, Tailleur 1959; Krejnovit 1982, S. 3 f.). Es wird in zwei Dialekten (Tundra- und Kolyma-Jukagirisch) im äußersten Nordosten Sibiriens gesprochen.
50
According to the present state of research, there seems to be no language which shows possessive classifiers and possessive verbs corresponding to English "to have" at the same time. In classifier languages predicative possession is expressed by verbless clauses, i.e. by existential clauses ("there is my possessed item"), equative clauses ("the possessed item is mine" "that is my possessed item") or by locative expressions ("the possessed item is near me"), in which the classifier in the case of non-inherent possession marks the nature of the relationship. While most Melanesian languages, as for instance Fijian, Lenakel, Pala and Tolai are classifier languages, Nguna, a Melanesian language spoken in Vanuatu, only shows traces of the Melanesian possessive classifier system, but, in contrast to the other Melanesian languages, it has a possessive verb, namely 'peani' "to have". In order to show how the Nguna possessive constructions deviate from the common Melanesian type, we shall start with a brief description of the Melanesian possessive constructions in general, and that of Fijian in particular.
49
Sowohl im nominalen als auch im verbalen Bereich bedient sich die Morphologie des Malaiischen, das in seiner heutigen Variante als Bahasa Indonesia Gegenstand dieser Untersuchung ist, vornehmlich derivationeller Prozesse: aus zumeist zweisilbigen Wortstämmen werden mit einer Reihe systematisch aufeinander bezogener Prä- und Suffixe komplexere Formen, Substantive als auch Verben abgeleitet. Doch kommen auch die Stämme selbst meist als selbständige Wörter vor und sind dann in bezug auf ihre kategoriale Affiliation nur durch ihre syntaktische Verwendung bestimmbar. Im nominalen Bereich dienen die Derivationsformen vor allem der Begriffsbildung. Dagegen werden im verbalen Bereich derivationelle Mittel vor allem verwendet, um die Beziehungen zwischen dem Prädikat und seinen nominalen Komplementen zu kennzeichnen. Hier beziehen sich die Präfixe jeweils auf die Relation zwischen Subjekt und Prädikat, während die Suffixe verschiedene Arten von Objekt-Relationen markieren. Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich zunächst nur mit dem Ausschnitt des verbalen Derivationssystems, der die Präfixe, nämlich ber-, meN- und ter- betrifft; der Untersuchung dieser drei Präfixe sind einige wenige Bemerkungen über einfache, präfixlose Verben, d.h. Lexeme, die in Gestalt des unveränderten Wortstamms als Verben fungieren, vorausgeschickt. Der Komplex der Suffixe, der in einer anschließenden Untersuchung gesondert behandelt werden soll, ist hier vorläufig ausgeklammert.
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The approach outlined in the present paper is based on observations made with African languages. Although the 1000-odd African languages display a remarkable extent of structural variation, there are certain structures that do not seem to occur in Africa. Thus, to our knowledge, an African language having anything that could be called an ergative case or a numeral classifier system has not been discovered so far. It may turn out that our approach can, in a modified form, be made applicable to languages outside Africa. This , however, is a possibility that has not been considered here. The present approach is based essentially on diachronic findings in that it uses observations on language evolution in order to account for structural differences between languages. Thus, it has double potential: apart from describing and explaining typological diversity it can also be material to reconstructing language history.
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At the end of last year, I designed an inquiry about the present state of linguistic typology in the form of a questionnaire. It was an attempt to cover the whole field by formulating the questions which seemed most relevant to it. This questionnaire is reproduced, without modifications, following this preface. In the first days of this year, it was sent to 33 linguists who I know are working in the field. The purpose was to form, on the basis of responses received, a picture of convergences and divergences among trends of present-day linguistic typology. The idea was also to get an objective basis for my report on "The present state of linguistic typology", to be delivered at the XIII. International Congress of Linguistics at Tokyo, 1982.
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Possessive constructions are grammatical constructions which contain two nominals and express that the referent of one of these nominals belongs to the other. The kind of relationship denoted by possessive constructions is not only that of ownership (1), as the term "possessive" might suggest, but also that of kinship (2), bodypart relationship (3), part/whole relationship (4) and similar relationships [...]. The following investigation will start with possessive constructions on phrase level, i.e. possessive phrases, and then deal with possessive constructions on clause level.
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The basic question is whether POSSESSOR and POSSESSUM are on the same level as the roles of VALENCE, two additional roles as it were. My research on POSSESSION has shown (Seiler 1981:7 ff.) that this is not the case, that there is a difference in principle between POSSESSION and VALENCE. However, there are multiple interactions between the two domains, and these interactions shall constitute the object of the following inquiry. It is hoped that this will contribute to a better understanding both of POSSESSION and of VALENCE.
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In this study I want to show, above all, that the linguistic expression of POSSESSION is not a given but represents a problem to be solved by the human mind. We must recognize from the outset that linguistic POSSESSION presupposes conceptual or notional POSSESSION, and I shall say more about the latter in Chapter 3. Certain varieties of linguistic structures in the particular languages are united by the fact that they serve the common purpose of expressing notional POS SESSION. But this cannot be their sole common denominator. How would we otherwise be able to recognize, to understand, to learn and to translate a particular linguistic structure as representing POSSESSION? There must be a properly linguistic common denominator, an invariant, that makes this possible. The invariant must be present both within a particular language and in cross-language comparison. What is the nature of such an invariant? As I intend to show, it consists in operational programs and functional principles corresponding to the purpose of expressing notional POSSESSION. The structures of possessivity which we find in the languages of the world represent the traces of these operations, and from the traces it becomes possible to reconstruct stepwise the operations and functions.
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Inhärenz und Etablierung
(1981)
Die folgenden Überlegungen zum Problem der Inhärenz und Etablierung beziehen ihre wesentlichen Anregungen aus dem Aufsatz von H. Seiler "Zum Problem der sprachlichen Possessivität" (1972), wo eben dieses Problem eingebettet wird in den Rahmen von Inhärenz und Etablierung. […] Ziel der Untersuchung ist es, ausgehend von einer vorläufigen Definition der letztgenannten Begriffe […] und angelehnt an eine kasussemantische Methodik, Possessivität als ein sprachliches Phänomen zu beschreiben, das verstanden werden muß im Rahmen allgemeiner relationaler Erscheinungen: Inhärenz und Etablierung ist in meinem Verständnis immer Inhärenz und Etablierung semantischer Relationen, einem Lexem ist immer eine solche Relation (mehr oder weniger) inhärent, es wird stets zwischen Lexemen eine Relation etabliert. Damit ist auch eine Brücke zur Valenz, die man als Inhärenz im verbalen Bereich verstehen könnte, gegeben […]. Nach einer Klärung des Umfeldes wird die Inhärenz zunächst für das Deutsche und Türkische einer genaueren Untersuchung unterworfen, eine weitere Detailanalyse ist dem Nahuatl gewidmet. Untersuchungen zu weiteren Sprachen […] sollen das gewonnene Bild erweitern und modifizieren. Die Untersuchungen zur Etablierung können nur als allererste Ansätze gelten, wie die gesamte Arbeit lediglich den Anspruch stellt, den Bereich nicht etwa erschöpfend abzuhandeln, sondern nur die Richtung aufzuzeigen, in der mögliche Ergebnisse zu suchen sind.
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In my Cahuilla Grammar (Seiler 1977:276-282) and in a subsequent paper (Seiler 1980:229-236) I have drawn attention to the fact that many kin terms in this language, especially those that have a corresponding reciprocal term in the ascending direction – like niece or nephew in relation to aunt – occur in two expressions of quite different morphological shape. The following remarks are intended to furnish an explanation of this apparent duplicity.
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Die folgende Studie steht in Verbindung mit einer intersprachlichen Untersuchung zu der Dimension des sprachlichen Erfassens von Gegenständen im Rahmen des Kölner Projekts für Universalienforschung und Typologie (UNITYP). Im ersten Kapitel werden die zugrundeliegenden theoretischen Begriffe der sprachlichen Universalien und Typologie sowie die Dimension des Erfassens von Gegenständen kurz erörtert, um die Ziele dieser Arbeit in Beziehung zum Forschungsplan des UNITYPs zu setzen. Im zweiten Kapitel wird das Phänomen klassifikatorischer Verben zunächst definiert, und dann werden Systeme klassifikatorischer Verben in ausgewählten Einzelsprachen beschrieben. Abschließend wird der Versuch gemacht, zu zeigen, inwieweit die für eine Einzelsprache beschriebene Erscheinung ein typologisches Charakteristikum der betreffenden Sprachfamilie bzw. Sprachgruppe ist, um damit die Verbreitung von klassifikatorischen Verben in nordamerikanischen Indianersprachen vorläufig abzustecken. Im dritten Kapitel werden Verallgemeinerungen aus den im zweiten Kapitel vorgelegten Daten gezogen, um eine vorläufige typologische Beschreibung der Erscheinung "klassifikatorische Verben" zu erzielen und somit ihre Stellung in der Dimension des Erfassens von Gegenständen sowie in einer konzept-orientierten Typologie zu charakterisieren.
37
Das Ziel dieser Arbeit besteht zunächst darin, in einem 1. Teil das Phänomen 'Zahlklassifikator' zu explizieren und an Beispielen – vornehmlich aus den Sprachen Südostasiens – zu erläutern. Im 2. Teil werden dann Sprachen Ozeaniens und Mayasprachen Mittelamerikas, die nicht als 'typische' Klassifikatorsprachen gelten, dargestellt und anhand der im 10 Teil entwickelten Begriffe, diskutiert. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bildet die Arbeit von Greenberg (1972) über Zahlklassifikatoren, deren Thesen im 1. Teil dargestellt und kommentiert werden. Die theoretische Grundlage dieser Arbeit ist die Universalienkonzeption, wie sie dem Kölner Forschungsprojekt für Universalien und Typologie (UNITYF) zugrunde liegt. Der besondere Rahmen, in dem die Bearbeitung dieses Themas steht, ist die Dimension der 'Individuation', bei der es um Prozesse zur 'Erfassung von Gegenständen' geht. (Zu den theoretischen Grundlagen von UNITYF und dem Begriff der Dimension siehe Seiler (1977 (a) und (b).)
35
Der unmittelbare Anlaß der folgenden etwas scholastisch anmutenden Begriffsdistinktionen war die Erfahrung mit der Vorbereitung und dem Verlauf der Sektionssitzung zum Thema "Der Universalienstreit heute" am 16. Weltkongreß für Philosophie 1978 in Düsseldorf. Die Mehrheit der Philosophen assoziierte das Thema mit dem traditionellen Streit zwischen Nominalisten, Konzeptualisten und Realisten und nicht mit der in der Linguistik seit zwei Jahrzehnten neu angefachten Problematik, die in der traditionellen Philosophie unter dem Titel Grammatica universalis behandelt worden war. Darüber hinaus wurde allermeist gar nicht realisiert, daß der Terminus universal in den beiden Themenkreisen auch in formaler Hinsicht nicht im gleichen Sinn gebraucht wird {vgl. § ll}. Eine Konsultation der wissenschaftstheoretischen Literatur ergab dann, daß in ihr, bei aller Oberproduktion von Textbüchern und Sammelbänden, universal und sein ganzes Wortfeld kaum je explizit und systematisch diskutiert und definiert wird. Gewöhnlich hält man sich an die in der klassischen Logik geläufige Unterscheidung zwischen generellen, universalen, partikulären und singulären Aussagen (vgl. § 9.1.) oder an die kantianische zwischen generalen (induktiven) und universalen (deduktiven) Aussagen (vgl. § 9.3.). Neu in den Vordergrund gerückte Gesichtspunkte in der formalen Struktur von allgemeinen wissenschaftlichen Aussagen (vgl. § 9.4.) werden dagegen kaum reflektiert und terminologisch fixiert. Dies gilt insbesondere für den linguistischen Bereich, dessen Probleme und Leistungen in der allgemeinen Wissenschaftstheorie trotz aller Achtungsbezeugungen kaum einen Niederschlag gefunden haben. Die folgenden Ausführungen sind daher auch als ein bescheidener, nämlich bloß terminologischer und begriffsdefinitorischer Beitrag zur Sch1ießung dieser Lücke intendiert.
34
Im folgenden sollen Nominalphrasen im Zentralthai auf die ihnen eigentümliche Erscheinung der Numeralklassifikatoren untersucht werden. Der inzwischen allgemein üblich gewordene Terminus Klassifikator bezeichnet eine im Thai relativ umfangreiche Gruppe von Lexemen, die als Exponenten von nach inhaltlichen Merkmalen geschiedenen Nominalklassen figurieren. Doch ist es unverkennbar, daß diesen Lexemen abgesehen von ihrer lexikalischen Funktion vor allem eine wesentliche syntaktische Funktion zukommt: denn ihr Auftreten ist an ganz bestimmte Konstruktionen gebunden. Mit dieser syntaktischen Funktion wollen wir uns im folgenden befassen.
33
Même dans le domaine de la typologie il est nécessaire de s'interroger sur le type de suppositions et sur le status des operations que l'on conduit pour en comprendre 1a valeur epistemologique, pour – en employant les mots de Ferdinand de Saussure – "montrer au linguistique ce qu'il fait". Car il est hors de doute que – pour le dire encore avec le maître genevois – dans une discipline qui s'occupe d'un phénomène humain si comp1exe et historiquement variable tel que le langage, "c'est le point de vue qui crée l'objet". L'objet d'une analyse n'est pas une chose qui 'va de soi'; il suffit de penser aux changements au cours du developpement de la linguistique du concept même de 'langue', tout comme celui de 'matière' en physique, au fur et à mesure que les connaissances ont avancé. Or, il y a dans les théories linguistiques les plus recentes et aussi à la page des suppositions qui sont suggérées, voire conditionnées, par le cadre theorique choisi, mais dont la réalité empirique reste à vérifier ou, ce qui revient au même, a falsifier.
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Für die These von der Priorität der Sprache gegenüber dem Denken ist in der deutschen Philosophie das Schlagwort von der Nichthintergehbarkeit der Sprache geprägt worden. Danach gibt es kein kognitives Bewußtsein, das nicht sprachlich strukturiert ist. Der auf Humboldt und Weisgerber zurückgreifenden Ansicht Karl-Otto Apels, daß die jeweilige Muttersprache als ein Apriori der Weltanschauung fungiert, hält die Erlanger Schule entgegen, daß nur das Sprachvermögen als solches, nicht die einzelne Umgangssprache unhintergehbar ist. Das Sprachvermögen wird dabei als intersubjektiv verläßliches Unterscheidungsvermögen und als Fähigkeit zur Prädikation expliziert. Wider die Erlanger Konzeption wird auf perzeptiven Unterscheidungen insistiert, die sich im Verhalten des Wahrnehmenden am zuverlässigsten äußern und die nachweislich sprachlichen Erfassungen der Erfahrungswelt vorangehen, sowie auf der genetisch wie struktural belegbaren Priorität von nichtprädikativen sprachlicllen Äußerungen (Vokativ, Ipnerativ, Modifikation) gegenüber eigentlich prädikativen Äußerungen. Auch der für die Erlanger so fundamentale Dialog entpuppt sich bei einer genetischen Analyse als ein mehrstufiges, in vorangehenden sprachlichen Formen fundiertes Phänomen. Zum Verhältnis von Sprache und Erkenntnis wird in Auswertung von vergessen gegangenen Ansätzen bei Locke und Leibniz eine Kompromiß-These vorgelegt. Relativ einfache Phänomene lassen sich sprachlos erfassen und gliedern, komplexere 'Gedankengänge ' sind sprachlich (semiotisch) vermittelt und entsprechend (von einem Grundstock universaler Gesetzmäßigkeiten abgesehen) auch je nach Sprachsystem anders determiniert. Bezüglich der vorsprachlichen Unterscheidungen lassen sich eine pragmatische Position, nach der jede Unterscheidung kontextbedingt ist, und eine eigentlich kognitive Position, nach der aus strukturalen Gründen nicht alle Unterscheidungsmöglichkeiten gleichwertig sind, auseinanderhalten. Für die zweite Position wird Seilers (1976) Hierarchie der möglichen Determinatoren eines Nomens angeführt. Orientieren sich konstruktivistisch-logische Theorien der Sprache primär am Kriterium der Einfachheit, so rekonstruktivistisch-phänomenologische Theorien am Kriterium der psychologischen Adäquatheit (gegenüber dem tatsächlichen Kode von Sprecher und Hörer); indem sie ohylo-, onto- und aktualgenetische Daten des Sprachprozesses von vorneherein mit in Betracht ziehen.