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Der Dichter Ahmet Haşim litt an einer schweren Krankheit und begab zwecks Behandlung in verschiedene Länder. Zuletzt fuhr er im Jahre 1932 mit dem Zug nach Frankfurt am Main. Auf dem Weg nach Deutschland und in Frankfurt verfasste er Reiseberichte, in denen er die Länder und Städte, die er besuchte, und die Menschen, denen er begegnete, beschrieb. Seine Berichte wurden nach seiner Rückreise erst in einer türkischen Zeitung und später in einem Sammelband veröffentlicht. An seinen Reiseberichten sind insbesondere kulturelle, soziale und politische Beobachtungen wichtig (hier sei übrigens erwähnt, dass es sich um die Zeit kurz vor der Machtergreifung Hitlers handelt). Ahmet Haşim beschreibt in seinen Reiseberichten sowohl seine negativen als auch seine positiven Erfahrungen und Eindrücke. Diese Reiseberichte spiegeln deshalb auch das Deutschlandbild von Ahmet Haşim wieder und sind daher sehr bedeutend. Ahmet Haşims realistische Beschreibung und seine Prognosen erregten seinerzeit in der Türkei großes Aufsehen, wurde allerdings erst nach etwa 75 Jahren von Beatrix Caner ins Deutsche übersetzt.
Der Maler und Grafiker Georg Heck (1897-1982) führte ein bewegtes Leben: Seinen unbändigen Schaffensdrang konnten weder zwei Weltkriege noch der Verlust seines rechten Augenlichtes schmälern. Das Museum Giersch der Goethe-Universität präsentiert das Œuvre des Frankfurter Künstlers zwischen "Entartung" und Sezession in einer umfangreichen Retrospektive.
Faul sein. Den Sonntag gemütlich auf der Couch verbringen. Die To-Do-Liste zur Seite legen. Mal keinem getakteten Tagesablauf folgen. Die Zeit einfach vorbeiziehen lassen. Zur Ruhe kommen und nichts tun geht häufig mit einem negativen Gefühl einher. Von Vorwürfen der Unproduktivität bis hin zu rassistischen Ressentiments, die mit dem Nichtstun verknüpft werden: Faulheit gehört zu den Dingen, die in der kapitalistischen Gesellschaft keinerlei Wertschätzung erfahren. Neu ist die negative Konnotation des Begriffs allerdings nicht. Bereits im vierten Jahrhundert verpönt die christliche Theologie die "Trägheit" als eine der sieben Todsünden. Die abschätzige Bewertung überdauerte den christlichen Glauben, wurde sozusagen profanisiert und ist heute – in Zeiten von Überstunden, Zweit- oder auch gleich Drittjobs und ständiger Verfügbarkeit – ein No-Go. ...
Fährt man in den Urlaub, weiß man eigentlich schon vorab, dass man als Reisende ob der eigenen Unwissenheit mehr bezahlt als die ortskundigen Locals. Man weiß, dass die meisten europäischen Urlaubsorte vom Tourismus leben und drückt im Stillen sein Einverständnis damit aus, indem man überhaupt reist. Gelegentlich aber zahlt man nicht nur etwas mehr, sondern wird beim Rückweg zum Flughafen von einem Taxifahrer, der kein Englisch spricht oder auch nur so tut, um die halbe Insel gefahren, obwohl man vom Beifahrersitz in sein Handy schaut und einem Google Maps einen wesentlich kürzeren Weg angezeigt hat. Man könnte sich aufregen, mit Hand und Fuß mit dem Taxifahrer schimpfen, die Türen des Wagens zuknallen und so dem eigenen Unmut Ausdruck verschaffen. Man kann aber auch ruhig bleiben, dem Taxifahrer thank you for showing us the whole island zurufen, zurückfliegen und eine Ausstellung organisieren, wie Cemile Deniz Alibas, Dominika Bednarsky, Un-Zu Ha-Nul Lee und Lena Stewens es getan haben. ...
Wer im mittelalterlichen Frankfurt von "Hibbdebach" nach "Dribbdebach" wollte, also von Sachsenhausen in die Innenstadt, der war auf die Alte Brücke angewiesen – denn eine andere Möglichkeit den Main zu überqueren gab es bis 1868 nicht. Die Verbindung der Mainufer war bereits seit dem 11. Jahrhundert ein wichtiges Wegkreuz zwischen Nord und Süd und trug wohl dazu bei, dass sich Frankfurt nicht nur zum Krönungsort von Königen und Kaisern entwickelte, sondern auch zur Messestadt; es ist also keinesfalls übertrieben die Alte Brücke Ausgangspunkt der Frankfurter Stadtentwicklung zu nennen. ...
Das Museum Giersch scheint manchmal weit ab vom Schuss, gerät es doch im Schatten der großen Frankfurter Galerien ein ums andere Mal in Vergessenheit. Umso wichtiger ist es, diesem Umstand entgegenzuwirken – denn derzeit präsentiert das Ausstellungshaus am Museumsufer mit der Schau Frobenius – Die Kunst des Forschens ein Stück Frankfurts kultureller Identität. Konträr zum vielbesuchten Städel, erwartet das villenartige Museum den Besucher mit gedimmtem Licht und warmem Holz: Eine ruhige Stimmung breitet sich aus, die nicht nur der Konzentration beim Lesen der ausführlichen Erklärtexte, sondern der Wirkung von mehr als 200 gezeigten Werken zuträglich ist. ...
Ein Geigenbogen streicht im bedrohlichen Gleichmaß über eine Saite, synthetische Beats treiben pulsierend nebenher, dann setzt der leiernde Klang eines Theremins ein. Stöhnen, Flüstern, Rascheln. Noch bevor der Besucher Nathalie Djurbergs bizarren Fiebertraum aus Perversion und Lust, Märchen und Urangst, Verdrängtem und Begehrtem zu Gesicht bekommt, nimmt ihn die bedrückende Geräuschkulisse Hans Bergs gefangen. ...
The development and present status of arachnology at the Senckenberg-Museum (Frankfurt) are critically reviewed. Extended periods of care and maintenance were followed, from 1955 onwards, by flourishing decades, including considerable enlargement of the collections. One of the most complete libraries in the field originated from this time. Progress culminated in the arrangement of meetings and finally of international congresses, including the foundation of what is now the International Society of Arachnology (formerly C.I.D.A.). Data on some relevant authors such as Roewer and Wiehle are included.
Die Afrika-Sammlung der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg ist im deutschsprachigen Raum hinsichtlich der Breite der betreuten Fächer und Länder einmalig. Ihre Größe und Geschlossenheit machen sie zu einer der ersten Anlaufstellen für WissenschaftlerInnen zum Raum Afrika.
Vor wenigen Tagen ist die 50. Poetik-Gastdozentur an der Universität Frankfurt zu Ende gegangen. Wenn Elisabeth Borchers im Hörsaal VI über 'Lichtwelten' sprach, dann verkörperte sie das Prinzip dieser 'Vorlesungen': Seit 44 Jahren sprechen in Frankfurt bekannte deutschsprachige Autorinnen und Autoren über Literatur und über ihre eigenen Vorstellungen davon. Die 'Frankfurter Poetikdozentur' wurde über die Jahre zu einem Markenzeichen, das aus dem literarischen Leben Frankfurts wie Deutschlands nicht mehr wegzudenken ist. Anlass genug für einen kleinen Rückblick darauf, wie alles anfing.
Für viele Drogenprostituierte ist »die Szene« nicht nur Drogenmarkt, Arbeitsmarkt und Stätte des Konsums, sondern Lebensraum überhaupt, ein Lebensraum, in dem es allerdings mehr ums Überleben als ums Miteinanderleben geht. Wie Junkies, die Geld mit Prostitution verdienen, ihr Gewerbe betreiben, hat die Forschergruppe mit ihren 26 Interviews im Frankfurter Bahnhofsviertel ebenso beleuchtet wie Lebenswege, Perspektiven und Lebensträume der drogenabhängigen Prostituierten.
Von Tops und Flops : wie die Universität Frankfurt beim ersten Forschungsranking abgeschnitten hat
(2003)
Vergangenes wird Gegenwart : Blick in die Arbeit des Theodor W. Adorno Archivs in Frankfurt am Main
(2003)
Start frei für Start-Ups! : das Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie und sein Konzept
(2002)
Warum ist die Entwicklung des Hochhausbaus in Deutschland anders verlaufen als in den USA? Warum hat Frankfurt im Gegensatz zu den übrigen deutschen Großstädten eine Skyline ausgebildet? In den USA waren Hochhäuser schon in den 1920er Jahren Symbole für den prosperierenden Kapitalismus. In Deutschland versuchte man einen anderen Weg: Hochhäuser ja, aber keine Zusammenballung in den Innenstädten. Was Städten wie München und Hamburg gelang, Hochhäuser nur ausnahmsweise zu genehmigen, führte in Frankfurt zu einer gegenläufigen Entwicklung – durch eine Politik, die unter dem Druck wirtschaftsstarker Unternehmen und Spekulanten immer wieder die Ausnahme von der Ausnahme genehmigte.
Umzug des Fachbereichs Physik steht bevor : das Stern-Gerlach-Zentrum für experimentelle Physik
(2004)
Das liberale Programm der Frankfurter Stiftungsuniversität und der Wille der Sponsoren, auch ungewöhnliche Berufungen, Experimente und Projekte zu fördern, zog ab 1914 innovative Gelehrte aller Disziplinen in die Main-Metropole. Pioniere ihres Fachs nutzten die Gunst der Stunde – so auch in der Physik, wo neben Friedrich Dessauer, dem Wegbreiter der Strahlenbiophysik, bedeutende Naturwissenschaftler die junge und in der wissenschaftlichen Welt noch hoch umstrittene Relativitätstheorie offensiv lehrten und in Experimenten fortführten. Erster Lehrstuhlinhaber für Theoretische Physik war der spätere Nobelpreisträger Max von Laue, ihm folgte mit Max Born ein weiterer Relativitätstheoretiker der ersten Stunde – und immerhin scheint auch Albert Einstein einen Wechsel von der Spree an den Main erwogen zu haben, wie ein erst kürzlich gefundenes Schreiben aus dem Jahr 1920 bestätigt.