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Mehrere Neufunde der Zimt-Erdbeere (Fragaria moschata) für das Märkische Sauerland und angrenzende Gebiete werden vorgestellt und ihre Ansiedlungsgeschichte an den jeweiligen Wuchsorten diskutiert. Die Merkmale der oft übersehenen alten Kulturpflanze werden beschrieben und mit denen von F. vesca, F. viridis und F. ×ananassa verglichen. Die vorgestellten Vorkommen der diözischen Art legen den Schluss nahe, dass im Gebiet in der Mehr-zahl nur weibliche Pflanzen vorkommen und die Bestände daher weitestgehend ohne Früchte anzutreffen sind. Um die in Vergessenheit geratenen spezifischen Fruchteigenschaften der „Märkischen Zimt-Erdbeere“ herauszufinden, wurden bereits erste Bestäubungsexperimente erfolgreich durchgeführt.
Es wird über den Erstnachweis der sehr seltenen Schachtelhalmhybride Equisetum ×meridionale (E. ramosis-simum × E. variegatum) für Nordrhein-Westfalen in einem ehemaligen Kalksteinbruch bei Hagen berichtet. Die Verbreitung der Hybride für Deutschland wird anhand einer Verbreitungskarte illustriert. Der Steinbruch beher-bergt mit u. a. E. variegatum und E. ×moorei darüber hinaus weitere für das Bundesland sehr bemerkenswerte Equisetum-Sippen. Diese werden vorgestellt und in Hinblick auf ihre Ansiedlung und Verbreitung diskutiert. Alle aus NRW bekannten Vertreter der Untergattung Hippochaete werden in einer Merkmalstabelle gegenübergestellt.
Erstnachweis von Dryopteris affinis s. str. (Dryopteridaceae, Pteridophyta) für Nordrhein-Westfalen
(2013)
Neuerdings werden fünf Sippen des Dryopteris-affinis-Komplexes in Mitteleuropa als eigenständige Arten bewertet, wovon vier auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) vorkommen. Dazu gehören die triploide D. bor - reri, die offenbar die mit Abstand häufigste Art repräsentiert, und zwei weitere triploide Arten, D. pseudodisjuncta und D. lacunosa. Letztere wurde erst vor kurzem neu beschrieben und ist in NRW bislang nur von einem Fundpunkt bekannt. Mit Hilfe der Flow-Cytometrie gelang es nun, eine auf Grund der kleinen Sporen verdächtig erscheinende Pflanze aus dem Schwalm- Nette-Gebiet als diploide D. affinis s. str. zu identifizieren. Die anfängliche Vermutung, diese Art sei auf Tiefland-Vorkommen im deutlich atlantisch getönten äußersten Nordwesten von NRW beschränkt, haben sich als unzutreffend erwiesen; die Art konnte nachfolgend auch mehrfach im Süderbergland gefunden werden. Ebenfalls mit Hilfe der Flow-Cytometrie wurden eine Reihe von Vorkommen von D. borreri bestätigt sowie tetra- und pentaploide Hybriden (D. ×complexa und D. ×critica) nachgewiesen, die durch Bastardbildung mit D. filix-mas entstehen. Während Vorkommen der pentaploiden D. ×critica bereits seit längerer Zeit aus NRW bekannt sind, handelt es sich bei denjenigen von D. ×complexa ebenfalls um Erstnachweise. Das nordrhein-westfälische Areal dieser Sippen wird in drei Fundortkarten dargestellt (für den D.-affinis-Komplex insgesamt sowie für cytologisch bzw. flow-cytometrisch bestätigte Vorkommen der beiden Arten D. affinis s. str. und D. borreri sowie der beiden Hybriden D. ×complexa und D. ×critica). Aus einer mit der räumlichen Verteilung der Jahresniederschläge kombinierten Verbreitungskarte wird die enge Bindung an niederschlagreichere Lagen (zumeist mehr als 800mm) deutlich. Dies und weitere standortökologische Besonderheiten weisen darauf hin, dass die Sippen des D.-affinis-Komplexes in größerem Maße von der Wasserversorgung abhängig sind als D. filix-mas. Zwar repräsentieren die D.-affinis-Sippen offenbar typische Waldfarne und zeigen eine Präferenz für bodensaure Buchenwald-Gesellschaften, vor allem D. affinis s. str. kommt aber auffallend häufig an anthropogen überformten Sekundärstandorten vor, so an Weg- und Grabenböschungen, in Abgrabungen sowie an einem künstlichen Steilhang und in einem Steinbruch.
Es wird über ein neues Felsvorkommen von Asplenium ceterach im südwestfälischen Bergland berichtet. Die aktuelle Verbreitung der Art in Nordrhein-Westfalen wird anhand der Auflistung aller bekannten Vorkommen für das Bundesland angegeben und durch eine aktuelle Verbreitungskarte illustriert. Dabei wird die Häufigkeit von Vorkommen der Art an Naturfelsen im Vergleich zu den viel häufigeren Vorkommen auf Mauern im Gebiet diskutiert.
Die triploide Schachtelhalmhybride Equisetum ×ascendens ist nun erstmals für das Bundesland Hessen nachgewiesen. Es handelt sich um zwei Vorkommen innerhalb des Rheinauengebietes "Kühkopf". Die Vorkommen schließen eine bisherige Verbreitungslücke am nördlichen Oberrhein. Biologie und Bestimmungsmerkmale der Sippe werden kurz vorgestellt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf der Ostseeinsel Rügen ein Schachtelhalm entdeckt, dessen Identität unter den zeitgenössischen Botanikern umstritten war. ZABEL (1863) interpretierte die Pflanzen zwar korrekt als Bastard zwischen Equisetum palustre und E. telmateia, MILDE (1864) hielt jedoch eine Beteiligung von E. telmateia für ausgeschlossen und beschrieb sie als eine neue Varietät, var. fallax, von E. palustre. Belege von var. fallax aus dem Herbarium des Botanischen Instituts Greifswald (GFW), die 1852 und 1853 von Münter, Marsson und Zabel auf Rügen gesammelt wurden, konnten von uns überprüft und eindeutig als Equisetum xfont-queri ROTHM. (= Equisetum palustre x E. telmateia) identifiziert werden. Damit ist der Name Equisetum palustre var. fallax ein älteres Synonym von Equisetum xfont-queri, welches wegen der abweichenden Rangstufe jedoch keine Priorität besitzt. Equisetum xfont-queri kommt auf Rügen also seit mehr als 150 Jahren vor; die Pflanzen im Greifswalder Herbar sind die ältesten uns bekannten Belege von dieser Hybride.
In unserer heimischen Flora gehören die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) und die Mondrauten (Botrychium spp.) zweifelsohne zu den ungewöhnlichsten Arten, da sie so gar nicht der landläufigen Vorstellung eines Farns entsprechen. Entwicklungsgeschichtlich kann man sie als primitiv bezeichnen, sie weisen viele ursprüngliche Merkmale auf. Alle Arten wachsen heute in gefährdeten Lebensräumen und sind daher im Bestand sehr stark rückläufig. Im vorliegenden Beitrag werden Systematik und Morphologie der einheimischen Natternzungengewächse dargestellt.
Die triploide Schachtelhalm-Hybride E. x ascendens wird als neue Sippe für die Flora Nordrhein-Westfalens
vorgestellt. Es werden Aspekte ihrer Biologie und Nomenklatur diskutiert sowie Bestimmungsmerkmale angegeben,
welche eine Abgrenzung von E. hyemale, E. x moorei und E. ramosissimum erlauben. Die nordrheinwestfälischen
Vorkommen der Hybride werden beschrieben, standortökologisch bewertet und in den Kontext der
allgemeinen Verbreitung in Mitteleuropa gestellt. Darüber hinaus werden Verbreitung und Ökologie aller in NRW
bekannten Sippen der Untergattung Hippochaete charakterisiert und verglichen. Für alle Arten und Hybriden
werden aktuelle Verbreitungskarten für dieses Bundesland präsentiert.
Es wird ein völlig neu konzipierter Bestimmungsschlüssel für alle in Deutschland vorkommenden Schachtelhalm- Sippen vorgelegt, der sowohl Erstnachweise von zwei interspezifischen diploiden Hybriden als auch drei erst in jüngerer Zeit bekannt gewordene triploide Taxa berücksichtigt. Mit enthalten ist auch eine umfangreiche fotografische Dokumentation der Sprossmorphologie aller behandelten Sippen sowie eine bebilderte Kurzdarstellung von makro- und mikromorphologischen Merkmalen, welche für die Bestimmung relevant sind.