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Hofmannsthals "Gespräch über Gedichte", nur ein Jahr nach dem Chandos-Brief konzipiert und 1904 erstmals, mit dem Titel "Über Gedichte", veröffentlicht, leidet unter einer fatalen Anschuldigung. "Hofmannsthal sucht im Georgedialog das ästhetische Symbol als Opferritual zu fassen", erklärt Theodor W. Adorno in einem Essay von 1939. Er zitiert dann die berühmte Erzählung Gabriels vom ersten Opferer, mit ein paar Auslassungszeichen allerdings, und kommt zu dem Schluß: "Diese blutrünstige Theorie des Symbols, welche die finsteren politischen Möglichkeiten der Neuromantik einbegreift, spricht etwas von ihren eigentlichen Motiven aus. Angst zwingt den Dichter, die feindlichen Lebensmächte anzubeten: mit ihr rechtfertigt Hofmannsthal den symbolischen Vollzug. Im Namen der Schönheit weiht er sich der übermächtigen Dingwelt als Opfer." Blutrünstig und politisch finster, Angst und Selbstopfer - da öffnet sich ein ästhetischer und gleich auch politischer Abgrund. Denn umstandslos setzt dieser Begriffswirbel Symbol (also auch Poesie) und Blutopfer, den Dichter und den Opferer gleich.
Zucht von Kyklioacalles euphorbiophilus Stüben 2003 (Coleoptera: Curculionidae: Cryptorhynchinae)
(2003)
Kyklioacalles euphorbiophilus Stüben 2003 aus dem Hohen Atlas Marokkos wurde an der im Absterben begriffenen Entwicklungspflanze Euphorbia nicaeensis All. gezüchtet. Ausgehend von den Biotopbedingungen am Locus typicus werden die biotischen und abiotischen Faktoren bzw. methodischen Voraussetzungen dieser erfolgreichen Zucht vorgestellt. Anhand von 20 Abbildungen und 1 Video werden alle Phasen der Entwicklung und der Zucht dargestellt. In einer abschließenden Diskussion werden für weitere Zuchten flugunfähiger Cryptorhynchinae erste Anhaltspunkte geliefert.
Der Gebrauch des arithmetischen Mittels der pH-Werte von Böden ist zulässig: Das arithmetische Mittel von pH-Zahlen ist der (negative dekadische) Logarithmus des geometrischen Mittels der Zahlenwerte von H30+-Konzentrationen pro Liter Lösung. Es gibt die zentrale Tendenz der Acidität einer Reihe von Böden bzw. von Bodenausschnitten besser wieder als das arithmetische Mittel der entsprechenden Numeri.
Für 112.253 pflanzensoziologische Aufnahmen der Niederlande wurden Berechnungen zur Pflanzenartenvielfalt durchgeführt. Eine Korrelationsanalyse zeigt den hochsignifikanten Zusammenhang der Artenvielfalt mit verschiedenen Standortsparametern auf. Artenreiche Bestände sind in den Niederlanden vor allem im Offenland, hier besonders in Zwergbinsenfluren (Isoeto-Nanojuncetea), in Trocken- und Steppenrasen (Koelerio-Corynephoretea, Festuco-Brometea), Flachmooren (Parvocaricetea), Borstgrasrasen (Nardetea), im Wirtschaftsgrünland (Molinio-Arrhenatheretea) und Saumgesellschaften (Trifolio-Geranietea, Saginetea) zu finden. Artenarmut ist unter den verschiedensten ökologischen Bedingungen zu finden. Die sehr artenarmen Bestände repräsentieren häufig Wasserpflanzengesellschaften (Zosteretea, Potamogetonetea), Röhrichte (Phragmitetea), Ufergehölze (Salicetea purpureae), Salzrasen (Spartinetea) und Weißdünengesellschaften (Ammophiletea).
Die Entwicklungsgeschichte des zentralen Osnabrücker Berglandes in der Juraund Kreide-Zeit ist bisher nicht geklärt. Haack (1925) nahm an, dass dieses Gebiet zur Zeit des späten Mesozoikums ein Untiefenbereich war: Die „Nordwestfälisch-Lippische-Schwelle“. Demgegenüber war nach Baldschuhn & Kockel (1999) dieser Raum Teil eines bedeutenden Graben- Beckens, in dem die Präperm-Oberfläche der Ibbenbüren-Struktur bis zu 8000 m abgesenkt war. Einen Klärungsbeitrag zu dieser grundsätzlichen Frage sollten zwei Bohrungen liefern. Sie durchteuften im November 2000 und März 2002 im westlichen Wiehengebirge die Schichtenfolge vom tiefen Mittleren Kimmeridge bis zum Mittel-Bathonium. Die fazielle und mikropaläontologische Auswertung der Bohrergebnisse ermöglichte eine gesicherte Korrelation der im Wiehengebirge ausgegliederten Sediment-Komplexemit den Log-Ausschlägen der Bohrungen. Durch die Berücksichtigung weiterer Bohrungen imKalkrieser Berg und Gehn konnte eine zweifelsfreie Übereinstimmung dieser Logs mit denen der weiter nördlich gelegenen Bohrungen erreicht werden. Insbesondere im Raum Icker Egge – Kalkrieser Berg ist sowohl für die Dogger- als auch für die Malm-Schichtenfolge eine deutliche Zunahme der Mächtigkeit und der Marinität in S-N-Richtung bis nördlich des Kalkrieser Berges zu erkennen. Diese Faziesveränderung wird durch einen Untiefenbereich nur wenig südlich des Wiehengebirges erklärt.
Das Mansfelder Land und hier insbesondere das Naturschutzgebiet (NSG) „Hasenwinkel“ im Mansfelder Seengebiet standen aufgrund ihres Florenreichtums in der Vergangenheit im Mittelpunkt botanischer Erhebungen (WÜNSCHMANN 1939, KRÜMMLING 1955, WEINERT 1956, BEINHAUER 1965, VOLKMANN 1990). Insbesondere wegen der repräsentativen Vorkommen verschiedener Biotope des Anhanges I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union (FFH-Richtlinie) wurde das NSG vom Land Sachsen-Anhalt als Schutzgebiet für das kohärente europäische ökologische Netz „NATURA 2000“ vorgeschlagen (MÜLLER et al. 1997). Dem vorliegenden Beitrag liegt eine Diplom-Arbeit an der Hochschule Anhalt (KÖBERLEIN 1999) zugrunde. Es sollen die floristischen und vegetationskundlichen Besonderheiten des Gebietes und angrenzender, für eine Gebietserweiterung vorgesehener, Flächen dargelegt, soweit möglich mit den älteren Daten verglichen und Hinweise für den Schutz, die Pflege und Entwicklung der Vegetation des Gebietes gegeben werden.
Die atlantischen Drahtschmielen-Buchenwälder bodensaurer, nährstoffarmer Podsol-Böden des Riesenbecker Osning (Nordwestlicher Teutoburger Wald) lassen sich dem Deschampsio flexuosae-Fagetum typicum zuordnen. Floristisch-vegetationskundlich werden zudem Kiefernaufforstungen untersucht und als Deschampsia flexuosa-Fagus sylvatica-Pinus sylvestris-Gesellschaft differenziert, die enge synsystematische und synökologische Beziehungen zu den naturnahen Beständen des bodentrockenen Drahtschmielen-Buchenwaldes aufweisen. Auf der Basis von Vegetationsaunahmen und bodenchemischen Analysen werden in dieser Studie Tendenzen einer weiteren unbeeinflussten Waldentwicklung auf bodensauren Böden in Nordwest-Deutschland abgeleitet. Die in den Kiefernforsten im Vergleich zu den naturnahen Buchenwäldern ermittelten Vegetationsveränderungen werden im Wesentlichen auf einen geringeren Kronenschlussgrad und damit auf einen höheren Lichtgenuß in der Krautschicht zurückgeführt. Bodenchemische Analysen (Bodenazidität, austauschbare Basen, Stickstoffvorräte, N-Mineralisierung, Schwermetall-Gehalte) belegen geringe Gehalte verfügbarer Nährstoffe im Mineralboden, jedoch hohe Stickstoff-Vorräte in der organischen Auflage. Die Ergebnisse zeigen, dass die Buche im untersuchten Gebiet auch extrem saure, nährstoffarme jedoch humose Podsole besiedeln und sich bei ausbleibender Bewirtschaftung sogar zur konkurrenzstärksten Baumart entwickeln kann. Erneut bestätigt sich, dass es für die Buche keine Mangelgrenze auf nährstoffarmen Sandböden gibt, vorausgesetzt die Standorte verfügen über gut entwickelte Auflagenhorizonte als wichtigste Nährstoffspeicher bzw. -lieferanten. Mit zunehmendem Kiefernanteil nimmt der Buchenanteil in den untersuchten Forsten zwar deutlich ab, dies ist allerdings eher als Ausdruck für die Geschwindigkeit der Sukzessionsprozesse zu werten, die mit der geringen Zeit seit der letzten Bewirtschaftung verknüpft ist.
Zur Gliederung von Erophila verna s.l. mit Merkmalsprüfungen für die in Hessen vorkommenden Arten
(2003)
Die historische Entwicklung der Erophila-Systematik wird dargestellt und die unterschiedlichen Zugänge von Schulz, Winge und Filfilan & Elkington werden erörtert. Für die in Deutschland vorkommenden Arten wird ein Schlüssel erarbeitet und ihre Verbreitung in Hessen und seinen Randgebieten dargestellt.
Trotz einer allmählichen Hinwendung zu mehrsprachigen und multikulturellen Kontexten in den letzten Jahren gilt nach wie vor, dass den Paradigmen, Terminologien, Beschreibungsansätzen und Instrumentarien der Linguistik der meist unreflektierte Blickwinkel einsprachig und monokulturell sozialisierter Sprecher zugrunde liegt. So wurden z.B. die Sprachnormen bislang allenfalls aus der Sicht der Einsprachigkeit definiert, beschrieben und interpretiert. Die Perspektive bi- bzw. multilingualer Sprecher – einschließlich aller kulturellen Implikationen – wird in der Regel von den sprachwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit der Normen-Thematik ausgeschlossen. So hat auch Juhász, der bekannte ungarische Sprachgermanist, den bilingualen Diskursmodus zweisprachiger Personen als „einen Sprachgebrauch“ bezeichnet, „der sich nicht klassifizieren und noch weniger bewerten lässt“ (1986: 200). Meine Untersuchung beabsichtigt jedoch, die „prototypische“ Sprechweise und den kommunikativen Habitus4 bi- bzw. multilingualer Sprecher unter den Bedingungen gesellschaftlicher Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit – ausgehend von der der Ingroup-Kommunikation bei Spontangesprächen unter Gruppenmitgliedern in verschiedenen Alltagssituationen – unter dem Gesichtspunkt der (sprachlichen und kommunikativen) Normen-Problematik zu beschreiben und zu hinterfragen sowie Aspekte ihrer Bewertung zu diskutieren. Damit soll ein Beitrag zur Modellierung bi- bzw. multilingualer und bi- bzw. transkultureller Sprachverhaltenssysteme – im Hinblick auf ihre Struktur, Hierarchie und Dynamik – geleistet werden. Als Exemplifikationsbereich dienen Belege aus dem sprachkommunikativen Verhalten von Ungarndeutschen.
On the occurence of bats (Chiroptera) in South Tyrol (2): Vespertilionidae Since 1988 the author has been collecting and recording bat observations in South Tyrol. From 1990 to 1991 and from 1995 to 1997, in two different studies, he carried on a survey on the presence, the frequency and the horizontal and vertical dispersal of the various species of bats. The first task was on one hand to search the attics and steeples of about 700 churches and chapels; and, on the other hand, to answer the numerous calls telling of the presence of bats in private houses, to capture bats for a check-up and to inform people about European bats beeing harmless for humans, animals and houses. There is good evidence of 23 species of bats in South Tyrol since 1988 and of the reproduction of 18 of them, as well as there are single discoveries of three further species, and finally summer colonies of two species. As there is no certified evidence of the presence of Pipistrellus pygmaeus and of Plecotus alpinus they have not been included in this record. The data-base already provides a good idea of the presence and frequency of bat-species. Species which are frequent in Central Europe have been found almost everywhere in South Tyrol (e.g. Pipistrellus pipistrellus, Plecotus sp.), some of them in several colonies with a considerable number of individuals. The Etsch/ Adige Valley as far up as Meran/Merano - due to its mild climate - makes home for a few Mediterrean species. The few possibilities we got from scientific pubblications to make a comparison with former times let suppose that the bat occurences have diminued only in a few species. The reasons are to search mainly in the diminued offer of food.
In Deutschland zählt das Moorveilchen (Viola uliginosa) zu den stark vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten. Letzte Vorkommen befinden sich in Bruchwäldern Ostsachsens, im Verwaltungsbereich des Biosphärenreservates "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft". Mittels vegetationskundlicher, ökophysiologischer, hydro- und bodenchemischer sowie keimungsbiologischer Untersuchungen wurden Informationen zu Habitatansprüchen und Gefährdungspotentialen sowie zur Fortpflanzenungsbiologie dieser seltenen Art gewonnen. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Viola uliginosa gegenüber den Umweltfaktoren Licht, Wasser und Boden einen ausreichenden physiologischen Toleranzbereich besitzt, um unter den gegebenen Habitatbedingungen zu überleben. Stattgefundene sowie sich abzeichnende Veränderungen der Lebensräume (insbesondere Austrocknung des Bodens, Toxizität durch Schwermetalle) stellen jedoch eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Obwohl Viola uliginosa sich in der Natur nicht generativ fortzupflanzen scheint, konnte unter Laborbedingungen durch die Anwendung einer Kaltnassstratifikation ein relativ hohes Keimprozent realisiert werden. Dieser Tatsache kommt vor allem im Hinblick auf eine künstliche (Wieder-)Ansiedlung besondere Bedeutung zu.
Wenn wir die Situation des Fremdsprachenunterrichts in der Türkei betrachten, können wir sagen, dass drei westliche Sprachen, d.h. Englisch, Französisch und Deutsch, bis 1997 erst ab der Sekundarstufe I und II als Pflichtfach unterrichtet wurden. Im Jahre 1997 wurden mit der Verabschiedung eines neuen Gesetzes grundlegende Reformen im türkischen Schulwesen eingeleitet. Durch das neue Schulgesetz wurde die Pflichtschulzeit von fünf auf acht Jahre erhöht und dadurch auch eine wichtige Voraussetzung für den Anschluss an die EU-Standards geschaffen. Mit Beginn des Schuljahres 1997/98 trat eine weitere Neuregelung in Kraft. Seitdem beginnt der Fremdsprachenunterricht bereits in der 4. Jahrgangsstufe als Pflichtfach mit 2-4 Wochenstunden, in der 6. Klasse kommt eine zweite Fremdsprache als Wahlfach hinzu. Das Bildungsministerium hat für den Pflichtschulbereich Englisch als verbindliche erste Fremdsprache festgelegt. [...] Die türkischen Schulen sollten [...] den Schülern als zukünftige EU-Bürger wenigstens zwei europäische Fremdsprachen anbieten. Dann hätte die deutsche Sprache in der Türkei die Möglichkeit, sich neben dem Englischen als zweite Fremdsprache zu etablieren, weil sie im schulischen Bereich als zweite Fremdsprache eine wichtige Rolle spielt. Die Förderung der Mehrsprachigkeit schließt also immer auch die Förderung der deutschen Sprache ein. Aufgrund der intensiven Kontakte zwischen Deutschen und Türken, die vor etwa 700 Jahren begannen, besitzt die deutsche Sprache ein historisches Prestige in der Türkei. Im Folgenden möchten wir kurz auf die geschichtliche Entwicklung dieser Beziehung eingehen, um zu erklären, warum die deutsche Sprache in der Türkei eine besondere Stellung hat.
Zwischen giri und ninjo : der Yakuza-Mythos in Paul und Leonard Schraders Roman und Film THE YAKUZA
(2003)
Für Leonard Schrader war es ein langer Weg bis zu seinem ersten Roman The Yakuza, der in zwei Stufen entstand. Zunächst hatte er bloß eine Story: die Idee zu einer Geschichte, in der ein cleverer, aber tapsiger Amerikaner nach Japan kommt, wo er 20 Jahre zuvor schon einmal war, und dort zwischen alle Regeln und Riten fällt. Ihren besonderen Charakter sollte die Geschichte durch die mythische Dimension erhalten, die Schrader im yakuza-eiga, dem Genre des japanischen Gangsterfilms, vorgefunden hatte.
In 1869 Tacite Letourneux described a new species of gasteropod, Valvata bourguignati, in a spring in south-east Vendée. The name of this new species was later considered to be synonymous with Neohoratia globulina. Recent samplings in the Locus typicus have permitted the revision of this taxon, now named Islamia moquiniana.
Leonurus marrubiastrum ist eine hapaxanthe Art, die in der Regel zweijährig ist, unter günstigen Umständen ihren Lebenszyklus aber auch in einem Jahr vollenden kann. Unter natürlichen Bedingungen erreicht die Art leicht eine Wuchshöhe zwischen 1,2 m und 1,7 m. Die einsamigen Nüßchen können unter Wasser keimen und sich anschließend am Ufer etablieren. Die Art erweist sich im Experiment als nitrophil. Leonurus marrubiastrum zeigte in Mitteleuropa im vergangenen Jahrhundert einen starken Rückgang, insbesondere an Ruderalstandorten. Seit ca. 20 Jahren ist jedoch entlang der Elbe eine deutliche Zunahme der Populationsgrößen zu konstatieren. Ihren Schwerpunkt hat die Art in Deutschland derzeit in flussnahen Artemisietea-Gesellschaften, darüber hinaus an der Elbe auch im Chenopodion rubriund im Sisym brion. Als relativ kurzlebige Art ist Leonurus marrubiastrum auf gestörte Flächen angewiesen: Vorkommen im Chenopodion rubri in Nähe der Uferspülsäume sowie in tiefer gelegenen Buhnenfeldern, im Bereich des Mittelwassers auf Buhnen und Uferwerken, vor allem aber an höher gelegenen Uferabbrüchen und sonstigen Störstellen im Senecionion fluviatilis, zugleich oft im Halbschatten von Bäumen. Im südöstlichen Mitteleuropa ist Leonurus marrubiastrum auch Bestandteil dörflicher Ruderalfluren des Arction. Insgesamt kann Leonurus marrubiastrum daher nur als Artemisietea-Kennart eingestuft werden.
Im Rahmen eines Schutzwürdigkeitsgutachtens für den zum Landkreis Köthen gehörenden Teil der Mosigkauer Heide erfolgten zwischen August 2002 und Juli 2003 u.a. floristische Bestandserfassungen (RANA 2003). Die Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit Planungen zur Ausweisung dieses Teils der Mosigkauer Heide als LSG, wie es bereits für den zur Stadt Dessau gehörenden Teil der Fall ist. Die Grenze des Untersuchungsgebietes (UG) entspricht der administrativen Grenze zwischen dem Landkreis Köthen und dem Stadtkreis Dessau (NW-SO-Linie) sowie dem Landkreis Bitterfeld (N-S-Linie). Im Westen und Süden begrenzt die Wald-Offenland-Grenze das Gebiet. Die Gesamtfläche beträgt ca. 700 ha. Das UG gehört zu den Meßtischblättern Quellendorf 4238/2 und Raguhn 4239/1, 3. Da über die Mosigkauer Heide relativ zahlreiche floristische Veröffentlichungen vorliegen, bot es sich an, gezielt nach dort genannten wertgebenden Arten zu suchen, sofern genügend konkrete Fundortangaben vorlagen bzw. entsprechende heute noch existierende Standorte auf aktuelle Vorkommen schließen lassen. Berücksichtigt wurden aus Platzgründen nur geschützte, gefährdete und nach FRANK & NEUMANN (1999) in Sachsen-Anhalt im Rückgang befindliche sowie einige weitere bemerkenswerte Arten. Aktuell konnten im UG insgesamt ca. 240 Gefäßpflanzensippen nachgewiesen werden.