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An interdisciplinary group of researchers from both Israel and Germany came together in December 2021 to exchange and discuss findings on the effects of the COVID-pandemic on children and older adults in Israel and Germany.This white paper provides a selection of empirical research findings, policy recommenda-tions and identified blind spots for future research with respect to a “linking ages” perspec-tive. The authors emphasize on loneliness in early and late life from a specific social science perspective and based on a selected set of definitions.
Self Study is a genre-bending work of autophilosophy. It opens a rare, rear window into the schizoid position of self-sufficient withdrawal and impassive indifference. This inability to be enriched by outer experiences feeds the relentless suspicion that hell is other people. Laying bare his life and work, Kishik engages with psychoanalysis, philosophy, and cultural inquiry to trace loneliness across the history of thought, leading to today's shut-in society and the autonomous subject of liberal capitalism.
Übermäßige Gewaltanwendungen durch Polizist:innen in Deutschland sind bislang nur in Ansätzen untersucht. Das Buch liefert umfassende wissenschaftliche Befunde zu einschlägigen Situationen und ihrer strafrechtlichen Aufarbeitung. Auf Basis einer Betroffenenbefragung mit über 3.300 Teilnehmenden und über 60 qualitativen Interviews stellen sich die Fälle als komplexe Interaktionsgeschehen dar, bei deren Aufarbeitung eine besondere Definitionsmacht der Polizei sichtbar wird.
Mit dem Ausbruch eines Krieges in der Ostukraine hatte vor 2014 niemand gerechnet. Die rasante Geschwindigkeit, mit der die innenpolitische Krise in einer der einst stabilsten ehemaligen Sowjetrepubliken zu einem hybriden Krieg eskalierte, deutet dabei nicht nur auf rationale militär- bzw. wirtschaftsstrategische Interessen hin. Obwohl die Ukraine und Russland eine jahrhundertealte gemeinsame Geschichte und kulturelle Nähe verbindet, offenbart der Konflikt auch tiefe gegenseitige Ressentiments und geschichtspolitische Obsessionen, die bereits lange vorher in künstlerischen Werken und kulturellen Diskursen präsent waren. In der Ukraine-Krise kam es zu einer Reinszenierung kollektiver Phantasmen, historischer Helden- und Opfermythen. Paradoxerweise aber eröffneten die Gewaltbereitschaft und Kriegslust, mit der alle Parteien auf lokaler, nationaler und virtueller Ebene diese Dynamik vorantrieben, unter anderem Kulturschaffenden auch Möglichkeiten, die gefühlte Ohnmacht zu überwinden und gesellschaftlich handlungsfähig zu werden. Diese Entwicklung ist tief durch die (post-)sowjetischen Erfahrungen geprägt und zugleich eng mit globalen und medialen Veränderungen verbunden. Die Fallstudien des Bandes loten die affektiven und diskursiven Dimensionen des Konfliktes aus und leisten damit einen Beitrag zur Konzeptualisierung der postsozialistischen Gesellschaften und Kulturen im Osten Europas.
Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg (KBW) wird seit vielen Jahren intensiv erforscht, das Werk Aby Warburgs in einer Studienausgabe herausgegeben. Das Interesse an seiner Bedeutung für die Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts reißt nicht ab. Umso erstaunlicher ist es, dass bislang Studien zu den an der KBW gehaltenen Vorträgen fehlten. Die von Fritz Saxl 1921 initiierten Abendvorträge spiegeln das intellektuelle Netzwerk der KBW und ihren wissenschaftlichen Anspruch wider und wurden bis 1931 in einer eigenen Reihe publiziert. Eingeladen waren wichtige Vertreter ihrer Fächer, die dennoch heute außerhalb ihrer jeweiligen Disziplinen oft in Vergessenheit geraten sind. In diesem Band werden die Vortragenden daher vorgestellt, bevor die Aufsätze sich auf das an der KBW referierte Thema konzentrieren. Gemeinsamer Bezugspunkt ist der erste in der Reihe der Vorträge, mit dem Saxl der Zuhörerschaft Warburgs Forschungsanliegen und -ansätze vorgestellt hatte. Wie nah ist der jeweilige Vortrag diesem Programm, wo setzt er sich davon ab, und welche der gedruckten Vorträge können als eine Erweiterung und Fortführung des Warburg'schen Ansatzes angesehen werden?
Die vielgestaltige Kunst der europäischen Avantgarden hat besondere Dinge, Objekte oder Artefakte hervorgebracht, die hier ins Zentrum einer interdisziplinär erarbeiteten Sammlung historischer Fallstudien gerückt werden. Die Beiträge untersuchen aus Sicht der digitalen Gegenwart sprechende Gegenstände wie Hüte, Puppen, Bücher in print on demand, Fototexte, Audiokassetten und diverse Archivalien, zudem einzigartige kulturhistorische und künstlerische Produktionen, etwa das 'Michelin-Männchen', Hannah Höchs 'Hampelfrau' und Schreibautomaten. Eine neu akzentuierte Literaturgeschichte der Objekte zeichnet sich hier ab, zugleich eine andere Geschichte der Avantgarden von ihren Rändern her.
Marie Franzos, 1870–1941
(2024)
Die aus Wien stammende Marie Franzos darf als produktivste Übersetzerin und Vermittlerin der skandinavischen Literatur ihrer Zeit gelten. Sie brachte zwischen 1896 und 1938 insgesamt 112 Bücher von 33 Schriftstellern aus dem Schwedischen, Dänischen und Norwegischen ins Deutsche, darunter Werke von Selma Lagerlöf und Per Hallström.
Through a contrastive comparison between the classic detective Sherlock Holmes and contemporary research agencies such as Forensic Architecture, this paper examines a recent shift in the "evidential paradigm" (Ginzburg). Based on the role that the "evidential paradigm" plays for critical literary and cultural studies, the state-supporting positivism of Sherlock Holmes is distinguished from the state-critical constructivism of Forensic Architecture: Whereas Holmes conceived of the trace as a positive datum, in Forensic Architecture's virtual investigations it becomes an emergent from data. However, this juxtaposition needs to be differentiated when critically examining the "aesthetics of objectivity" (Charlesworth) of the animated videos Forensic Architecture use to present their findings. The essay closes by asking what conclusions can be drawn from the new forms of knowledge generation for the methodology of literary and cultural studies.
In der Bibliographie sind alle bisher ermittelten Publikationen von und über Curt SigmarGutkind verzeichnet. Belegexemplare der von ihm verfassten Aufsätze und Zeitungsbeiträge(Rezensionen, Theaterkritiken usw.) befinden sich in seinem im Mannheimer Stadtarchivaufbewahrten Nachlass. Alle Einträge wurden autoptisch geprüft.
Dorothea Gotfurt, 1907–1995
(2024)
Dorothea Gotfurt kam 1935 als Exilantin nach England. Dort wurde sie zur Übersetzerin. Zwischen 1955 und 1970 veröffentlichte sie vor allem im Scherz-Verlag (Bern), aber auch bei Fischer (Frankfurt/M.), Rowohlt (Reinbek) oder Szolnay (Wien) über dreißig von ihr ins Deutsche gebrachte Romane aus der zeitgenössischen englischsprachigen Literatur.
Unter Experten in Sachen Übersetzungsgeschichte ist Johann Diederich Gries kein Unbekannter. Er zählt z. B. zu den zehn "bedeutende[n] Übersetzerpersönlichkeiten von der frühen Neuzeit bis heute", deren Leben und Werk in der Europäischen Übersetzungsgeschichte von Jörn Albrecht und Iris Plack dargestellt wird. Friedmar Apels von Gottsched und Bode bis Dedecius und Enzensberger reichende "Leseliste zur Geschichte des Übersetzens in Deutschland" umfasst 60 Übersetzer, von Gries werden dessen Calderón- und Tasso-Übersetzungen zur Lektüre empfohlen.
In the first half of the 20th century, when architecture and literature dreamed of transparency, glass was the material these dreams were made of. However, the historiography of both fields usually focuses on a few canonical works by male authors to tell the story of this shared fascination. Departing from this imbalance, this essay takes the opportunity to explore the glass culture of modernity through the lens of female projects whose stories often take place simultaneously on different continents. While the former silent film actor Evelyn Word Leigh builds a glass house for herself in Nyack, New York, artists and writers based in Europe – like Claude Cahun, Anaïs Nin, and Hilda 'H.D.' Doolittle – flesh out imaginary glass domes as construction sites of artistic subjectivities. Whether homes or domes, these creative women used glass environments to question and renegotiate their assigned places in Western societies, challenging the boundaries of female agency.