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Am 6. Februar 2013 hat die Bundesregierung den "Entwurf eines Gesetzes zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen” veröffentlicht. Artikel 2 des Gesetzesentwurfs sieht vor bei systemrelevanten Finanzinstitutionen das Einlagen- und Kreditgeschäft vom Handelsgeschäft abzutrennen. Die Zielsetzung des Gesetzentwurfs, Kapitalkosten wieder in direkte Abhängigkeit des Risikos von Geschäftsfeldern zu setzen und eine Abwicklung zu erleichtern, die ohne den Einsatz von Steuermitteln gelingen kann, ist begrüßenswert. In seiner derzeitigen Ausgestaltung läuft der Gesetzesentwurf jedoch Gefahr, zwar symbolträchtig zu sein, aber in der Zielerreichung hinsichtlich Stabilität des Finanzmarktes und Schutz von Einlegern und Steuerzahlern hinter den Erwartungen zurückzubleiben.
Gesprächsreihe zu Strukturreformen im Europäischen Bankensektor: Managementvergütung im Bankensektor
(2013)
In der ersten Veranstaltung der „Gesprächsreihe zu Strukturreformen im europäischen Bankensektor“ diskutierten Professor Dr. Jan Krahnen und Dr. Thomas Mayer den im Liikanen-Bericht enthaltenen Vorschlag zur Managervergütung im Bankensektor. Der Vorschlag baut auf einem der Kernvorschläge der Liikanen-Kommission auf, nach dem Finanzinstitute gehalten sein sollen, einen Teil ihres Fremdkapitals so zu strukturieren, dass, bei Schieflage des Finanzinstituts, eine Inhaftungnahme der Gläubiger dieses Fremdkapitals möglich wird. Um dies zu erreichen, empfiehlt die Liikanen-Kommission für alle Banken, dass diese einen festgelegten Prozentsatz ihres Kapitals als „Bail-in Anleihen“ begeben müssen. Der Vorschlag zur Managervergütung sieht vor Bail-in Anleihen für die leistungsorientierte und anreizorientierte Entlohnung von Managern einzusetzen, um Anreize zu geben, die Risikopolitik des Unternehmens so zu verankern, dass auch längerfristig keine exorbitanten Risiken auftreten.
Gesprächsreihe zu Strukturreformen im europäischen
Bankensektor : Zukunft der Universalbanken
(2013)
In der zweiten Veranstaltung der „Gesprächsreihe zu Strukturreformen im europäischen Bankensektor“ diskutierten Professor Dr. Jan Pieter Krahnen und Dr. Michael Kemmer die Zukunft der Universalbanken. Anlass war der Vorschlag der Liikanen-Kommission, dass Finanzinstitute einen Teil ihres Investmentbankings, den Eigenhandel und das Market-Making, ab einer bestimmten Größenordnung ausgliedern sollen.
In der dritten Veranstaltung der „Gesprächsreihe zu Strukturreformen im europäischen Bankensektor“ diskutierten Professor Dr. Jan Krahnen und Dr. Theodor Weimer die Auswirkungen von Regulierung auf Bankverhalten und Wettbewerb, insbesondere im Hinblick auf die Vorschläge der Liikanen-Kommission. Weimer verwies auf die volkswirtschaftlichen Kosten einer zu strengen Bankenregulierung, u.a. negative Auswirkungen auf die Kreditvergabe. Weimer warnte auch davor, dass man in Europa, und gerade in Deutschland, strenger reguliere als in anderen Ländern. Krahnen erklärte, man habe durch die Liikanen-Vorschläge vor allem das Problem des systemischen Risikos im Bankensektor adressieren wollen. Außerdem sei es ein Ziel der Kommission gewesen, Banken so zu regulieren, dass der Steuerzahler im Krisenfall nicht länger für die Risiken der Banken haften müsse. Es sei notwendig, den Bankensektor zu reformieren, damit Banken abgewickelt werden könnten, auch wenn diese untereinander vernetzt sind.
In this note, a new concept for a European deposit guarantee scheme is proposed, which takes account of the strong political reservations against a mutualization of the liability for bank deposits. The three-stage model for deposit insurance outlined in the text builds on existing national deposit guarantee schemes, offering loss compensation on a European level and at the same time preventing excessive risk and moral hazard taking by individual banks.
We develop a dynamic network model whose links are governed by banks' optmizing decisions and by an endogenous tâtonnement market adjustment. Banks in our model can default and engage in firesales: risk is transmitted through direct and cascading counterparty defaults as well as through indirect pecuniary externalities triggered by firesales. We use the model to assess the evolution of the network configuration under various prudential policy regimes, to measure banks' contribution to systemic risk (through Shapley values) in response to shocks and to analyze the effects of systemic risk charges. We complement the analysis by introducing the possibility of central bank liquidity provision.
Eurobonds zur Bewältigung der europäischen Krise? : Wegweisung zu einer modernen Entwicklungsunion
(2011)
Die aktuelle Debatte um den Umgang mit der Verschuldung Griechenlands und anderer EWU Staaten berührt die Grundlagen europäischer Wirtschaftspolitik. Die nächsten Schritte sind wohl abzuwägen, um über eine unmittelbare Kriseneindämmung hinaus eine langfristige Stabilisierung der wirtschaftlichen und politischen Strukturen in der Eurozone zu erreichen.
Eine funktionsfähige Wirtschafts- und Währungsunion hat ihren Preis. Sie ist aber auch von großem Nutzen, gerade für Deutschland und die wettbewerbsstarken Regionen, die insbesondere vom einheitlichen Binnenmarkt und der monetären Stabilität profitieren. Das rechtfertigt zugleich
eine Unterstützung ökonomisch schwächerer Mitglieder der Union durch die stärkeren. Historisch waren Währungsunionen ohne einen derartigen minimalen fiskalischen Ausgleich nicht dauerhaft. Deshalb sind, wenn man die Währungsunion aufrechterhalten will, zwei Extrempositionen - keine Transfers, um keinen Preis ebenso wie deren Gegenteil: jedwedes Defizit wird bedingungslos finanziert - nicht zielführend. Ein kompletter Haftungsausschluss (no bail-out) ist nicht glaubwürdig, solange unabweisbare Schuldenschnitte von insolventen Staaten oder Regionen (wegen Überschuldung) nicht möglich sind, weil sie innerhalb eines stark integrierten Bankenmarktes potentiell unkontrollierbare Rückwirkungen auslösen. Andererseits liefe die unkonditionierte, dauerhafte Finanzierung regionaler Ungleichgewichte auf Transfervolumina hinaus, die eine Überforderung der Transfergeber darstellten. Sie führte vor allem zu einer Perpetuierung der Probleme, weil Anreize zur letztlich unabdingbaren Anpassung fehlten. Damit bleiben zur Schaffung der Voraussetzungen einer funktionsfähigen Währungsunion nur Optionen, die zwischen den Polen liegen.
This paper analyzes the emergence of systemic risk in a network model of interconnected bank balance sheets. Given a shock to asset values of one or several banks, systemic risk in the form of multiple bank defaults depends on the strength of balance sheets and asset market liquidity. The price of bank assets on the secondary market is endogenous in the model, thereby relating funding liquidity to expected solvency - an important stylized fact of banking crises. Based on the concept of a system value at risk, Shapley values are used to define the systemic risk charge levied upon individual banks. Using a parallelized simulated annealing algorithm the properties of an optimal charge are derived. Among other things we find that there is not necessarily a correspondence between a bank's contribution to systemic risk - which determines its risk charge - and the capital that is optimally injected into it to make the financial system more resilient to systemic risk. The analysis has policy implications for the design of optimal bank levies. JEL Classification: G01, G18, G33 Keywords: Systemic Risk, Systemic Risk Charge, Systemic Risk Fund, Macroprudential Supervision, Shapley Value, Financial Network
In this paper we challenge the view that corporate bonds are always arm’s length debt. We analyze the effect of bond ratings on the stock price return to acquirers in M&A transactions, which tend to have significant effects on creditor wealth. We find acquirers abnormal returns to be higher if they are unrated, controlling for a wide variety of other effects identified in the literature. Tracing the difference in returns to distinct managerial decisions, we find that, everything else constant, rated firms increase their leverage in takeover transactions by less than their unrated counterparts. Consistent with a significant role for rating agencies, we find monitoring effects to be strongest when acquirer bonds are rated at the borderline between investment grade and junk. Finally, we are able to empirically exclude a large number of alternative explanations for the empirical regularities that we uncover. JEL Classification: G21, G24, G32, G34 Keywords: Acquisitions, Credit Ratings, Mergers and Acquisitions, Arm’s Length Debt, Abnormal Returns
Zusammenfassung - Das Kernanliegen des KredReorgG –die Internalisierung des systemischen Risikos in den Entscheidungsprozess und die Verantwortlichkeit von Bankeignern und –gläubigern – wird im Wesentlichen erreicht. - Die Wirksamkeit des Gesetzes steht und fällt mit der Möglichkeit, jede Bank in systemisch relevante (zu rettende) und systemisch nicht-relevante (abzuwickelnde) Teile zu zerlegen. Dieser Ansatz ist Ziel führend und international „state of the art“ (Bsp. UK). - Unsere Hauptkritik: Um die o.g. Wirksamkeit des Gesetzes überhaupt zu ermöglichen (und eine Unterlaufung der Gesetzesintention zu verhindern), bedarf es einer zusätzlichen und zwingenden Vorgabe, dass jede Bank eine Mindestmenge an Anleihen außerhalb des Kern-Finanzsektors dauerhaft platzieren muss, und dass diese Anleihen zu keinem Zeitpunkt von Banken erworben werden dürfen. - Um dies zu erreichen sind die Anlagevorschriften für Kapitalsammelstellen (Lebensversicherer, Pensionsfonds) und für Banken entsprechend zu ändern bzw. zu verschärfen. - Weitere Kritikpunkte betreffen die vermutete geringe Bedeutung der freiwilligen Verfahren (Sanierung und Reorganisation) und die Gestaltung der Sonderabgabe und der Restrukturierungsfonds.
SUMMARY RECOMMENDATIONS 1. One of the major lessons from the current financial crisis refers to the systemic dimension of financial risk which had been almost completely neglected by bankers and supervisors in the pre-2007 years. 2. Accordingly, the most needed change in financial regulation, in order to avoid a repetition of such a crisis in the future, consists of influencing individual bank behaviour such that systemic risk is decreased. This objective is new and distinct from what Basle II was intended to achieve. 3. It is important, therefore, to evaluate proposed new regulatory instruments on the ground of whether or not they contribute to a reduction, or containment of systemic risk. We see two new regulatory measures of paramount importance: the introduction of a Systemic Risk Charge (SRC), and the implementation of a transparent bank resolution regime. Both measures complement each other, thus both have to be realized to be effective. 4. We propose a Systemic Risk Charge (SRC), a levy capturing the contribution of any individual bank to the overall systemic risk which is distinct from the institution’s own default risk. The SRC is set up such that the more systemic risk a bank contributes, the higher is the cost it has to bear. Therefore, the SRC serves to internalize the cost of systemic risk which, up to now, was borne by the taxpayer. 5. Major details of our SRC refer to the use of debt that may be converted into equity when systemic risk threatens the stability of the banking system. Also, the SRC raises some revenues for government. 6. The SRC has to be compared to several bank levies currently debated. The Financial Transaction Tax (FTT) does not directly address systemic risk and is therefore inferior to a SRC. Nevertheless, a FTT may offer the opportunity to subsidize on-exchange trading at the expense of off-exchange (over-the-counter, OTC) transactions, thereby enhancing financial market stability. The Financial Activity Tax (FAT) is similar to a VAT on financial services. It is the least adequate instrument among all instruments discussed above to limit systemic risk. 7. Bank resolution regime: No instrument to contain systemic risk can be effective unless the restructuring of bank debt, and the ensuing loss given default to creditors, is a real possibility. As the crisis has taught, bank restructuring is very difficult in light of contagion risk between major banks. We therefore need a regulatory procedure that allows winding down banks, even large banks, on short notice. Among other things, the procedure will require to distinguish systemically relevant exposures from those that are irrelevant. Only the former will be saved with government money, and it will then be the task of the supervisor to ensure a sufficient amount of nonsystemically relevant debt on the balance sheet of all banks. 8. Further issues discussed in this policy paper and its appendices refer to the necessity of a global level playing field, or the lack thereof, for these new regulatory measures; the convergence of our SRC proposal with what is expected to be long-term outcome of Basle III discussions; as well as the role of global imbalances.
This paper analyzes loan pricing when there is multiple banking and borrower distress. Using a unique data set on SME lending collected from major German banks, we can instrument for effective coordination between lenders, carrying out a panel estimation. The analysis allows to distinguish between rents that accrue due to single bank lending, rents that accrue due to relationship lending, and rents that accrue due to the elimination of competition among multiple lenders. We find the relationship lending to have no discernible impact on loan spreads, while both single lending and coordinated multiple lending significantly increase the spread. Thus, contrary to predictions in the literature, multiple lending does not insure the borrower against hold-up. JEL Classification: D74, G21, G33, G34
Instabile Finanzmärkte
(2009)
Die Vorstellung selbst-stabilisierender, zum Gleichgewicht tendierender Finanzmärkte, lange Zeit als Selbstverständlichkeit angesehen, ist durch die aktuelle Banken- und Kreditkrise in Frage gestellt. Trotz ausgefeilten Risikomanagements der Banken und einer an Basel II orientierten Aufsicht ist es in den Jahren 2007-2009 zu einem Zusammenbruch des Interbankenmarktes und weiter Teile der Anleihemärkte gekommen. Die hierdurch erzwungenen massiven Staatsinterventionen zur Bankenrettung sind ohne Beispiel in der modernen Wirtschaftsgeschichte. In diesem Essay suchen wir nach Ansatzpunkten einer Erklärung für die Instabilität der Finanzmärkte. Als zentrale Krisenursache sehen wir Schwächen der Informationsarchitektur, deren Aufgabe darin besteht, glaubwürdige Information für Investoren bereitzustellen. Drei Determinanten der Instabilität werden herausgestellt, erstens die Nutzung von Schuldtiteln verbunden mit hohen Verschuldungsgraden, zweitens die Handelbarkeit von Titeln verbunden mit erhöhter Risikoübernahme, sowie drittens die zunehmende Komplexität von Finanzprodukten und Finanznetzwerken verbunden mit einer Homogenisierung der Aktiva- und Risikostrukturen von Finanzinstituten. Alle drei Faktoren verstärken die Anfälligkeit des Finanzsystems und zugleich die Bedeutung der Informationsarchitektur. Hieraus lassen sich Anforderungen an eine sinnvolle Reform der Regulierung ableiten. Neben den Anreizproblemen, die Gegenstand einer weiteren Arbeit sind (Franke/Krahnen 2009), diskutieren wir hier vier Kernthemen: glaubwürdige Informationen, makroprudentielle Aufsicht, robuste Eigenkapitalstandards und eine notwendige Risikobegrenzung auf Derivatemärkten
This paper analyzes the risk properties of typical asset-backed securities (ABS), like CDOs or MBS, relying on a model with both macroeconomic and idiosyncratic components. The examined properties include expected loss, loss given default, and macro factor dependencies. Using a two-dimensional loss decomposition as a new metric, the risk properties of individual ABS tranches can directly be compared to those of corporate bonds, within and across rating classes. By applying Monte Carlo Simulation, we find that the risk properties of ABS differ significantly and systematically from those of straight bonds with the same rating. In particular, loss given default, the sensitivities to macroeconomic risk, and model risk differ greatly between instruments. Our findings have implications for understanding the credit crisis and for policy making. On an economic level, our analysis suggests a new explanation for the observed rating inflation in structured finance markets during the pre-crisis period 2004-2007. On a policy level, our findings call for a termination of the 'one-size-fits-all' approach to the rating methodology for fixed income instruments, requiring an own rating methodology for structured finance instruments. JEL Classification: G21, G28 Keywords: credit risk, risk transfer, systematic risk